Beschreibung
Thermoelektrisches Druckwerk zur Übertragung einer Tinte auf einen Aufzeichnungsträger
Die Erfindung betrifft ein thermoelektrisches Druckwerk zur Übertragung einer Tinte auf einen Aufzeichnungsträger. Es sind verschiedene thermoelektrische Druckwerke bekannt:
Beim Thermo-Drucken wird thermosensitives Papier mit einem beheizbaren Druckkopf durch Erwärmen ausgewählter Stellen des Papiers bedruckt, indem sich die erwärmten Stellen verfärben.
Beim Thermotransferdruckverfahren wird eine auf einer Träger- folie befindliche, farbhaltige Wachsschicht mit Hilfe von heizbaren Druckelementen partiell geschmolzen und auf Papier übertragen.
Bei einem Thermotintendruckwerk wird Tinte aus einer Düse auf einen Aufzeichnungsträger gespritzt. Die Düsen weisen eine Heizeinrichtung auf, die für jede Düse einzeln aktivierbar ist. Die in der Düse enthaltene Tinte wird durch die Heizein¬ richtung erwärmt, wodurch eine Gasblase entsteht, die die Tinte aus der Düse austreibt.
Als Tinte dient dabei eine Flüssigkeit, die Farbpigmente enthält. Ferner ist sie hitzebeständig bis ca. 350°C, ist ungiftig - beispielsweise auf Wasserbasis hergestellt - und verursacht keinerlei Ablagerung in den Düsen.
Üblicherweise befinden sich die Düsen in einem Druckkopf. Der Druckkopf verfügt über einen Tintenvorrat, aus dem die Düsen durch Kapillarkräfte mit Tinte versorgt werden. Die maximale Spritzfrequenz solcher Tintendruckwerke mit thermoelektri- schem Wandler (bubble-jet) ist auf ca. 4kHz begrenzt. Je nach Tropfengröße benötigt die Tinte 250μs und mehr, bis die durch Kapillarkräfte nachgesaugte Tinte für den nächsten Spritzvor-
gang zur Verfügung steht. Die Ansteuerzeit für das Heizele¬ ment in der Düse von ca. 5 bis lOμs und die Zeit bis zur Tropfenbildung von ca. 50μs ist dagegen relativ kurz. Die Spritzfrequenz ist prinzipbedingt nicht wesentlich erhöhbar.
Aus US 4,785,311 ist eine zylindrische Druckwalze bekannt, deren Mantel eine Mehrzahl von matrixartig angeordneten Durchtrittsöffnungen für eine hochviskose Tinte aufweist. Die Tinte ist im Inneren der Druckwalze bevorratet. Jeder Durch- trittsöffnung ist ein selektiv ansteuerbares Heizelement zugeordnet, mit dessen Hilfe ein Durchfluß der Tinte durch die Durchtrittsöffnung freigebbar ist. Die freigegebene Tinte fließt bedingt durch die Schwerkraft unmittelbar auf einen Aufzeichnungsträger, der sich im Berührungskontakt mit der entsprechenden, im Bereich der freigegebenen Durchtrittsöff¬ nung befindlichen Oberfläche der Druckwalze ist.
Mit der bekannten Druckwalze kann die Druckgeschwindigkeit erhöht werden. Durch den prinzipbedingten unmittelbaren Kontakt der Druckwalze mit dem Aufzeichnungsträger besteht die Gefahr, daß die Durchtrittsöffnungen verschmutzen und infolgedessen die Qualität des Druckbildes herabgesetzt wird. Darüber hinaus ist es durch den unmittelbaren Kontakt zwi¬ schen Druckwalze und Aufzeichnungsträger zwingend erforder- lieh, die Durchtrittsöffnungen entsprechend der Druckbildauf¬ lösung auf der Druckwalze als Endlosmatrix anzuordnen. Da¬ durch ist die Feinheit der Druckbildauflösung begrenzt, da eine große Anzahl von Durchtrittsöffnungen elektrisch mit einer Ansteuereinheit gekoppelt werden müssen und die Koppel- wege nicht beliebig verkleinerbar sind. Durch die Bevorratung der Tinte in der Druckwalze ist ein Wechsel der Druckfarbe unter Verwendung derselben Druckwalze äußerst schwierig vornehmbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein thermoelektrisches Druckwerk zur Übertragung einer Tinte auf einen Aufzeichnungsträger aufzuzeigen, das es erlaubt, die
Druckgeschwindigkeit ohne Einbußen bei der Druckbildauflö¬ sung, der Druckbildqualität und der Wartbarkeit des ther- moelektrischen Druckwerks zu bedingen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Durch die Anordnung von mehr als einer Matrixzeile von Druck- elementen auf einer Drucktrommel und deren Befüllung mit Tinte von der Oberfläche der Drucktrommel her, ist bei weit¬ gehend beliebiger Druckbildauflösung eine hohe Druckbildqua¬ lität bei gleichzeitiger Steigerung der Druckgeschwindigkeit erreichbar. Durch Austausch der am Umfang der Drucktrommel angeordneten Einfärbestation kann die Farbe des Druckbilds auf einfache Weise gewechselt werden. Die erhöhte Druckge¬ schwindigkeit ist auf Grund der Mehrfachanordnung der Druck¬ elemente erreichbar. Dadurch kann die Zeit zum Nachfüllen der Tinte in die Druckelemente, sowie die thermische Stabilisie- rung relativ lange Zeit in Anspruch nehmen. Es sind Spritz¬ frequenzen von 20kHz erreichbar. Durch eine sogenannte über¬ lappende Ansteuerung von zwei Matrixzeilen ist die Spritzfre¬ quenz auf über 40 kHz e höhbar. Bei überlappender Ansteuerung wird ein nachfolgender Spritzvorgang bereits eingeleitet, während ein aktueller Spritzvorgang stattfindet. Die Matrix¬ zeilen von auf der Drucktrommel angeordneten Druckelementen mit den darin befindlichen Heizelementen und den für die Energiezufuhr erforderlichen Leitungswege sind mit Hilfe von Fertigungstechniken, die aus der Halbleitertechnik bekannt sind, herstellbar.
Gemäß einer Ausbildung und Ausgestaltung der Erfindung weist die Einfärbestation eine Verteilerwalze auf, deren Oberfläche tangential auf der Oberfläche der Drucktrommel abrollt. Die Verteilerwalze taucht teilweise in eine sich längs der Ver¬ teilerwalze erstreckende Wanne, die mit Tinte gefüllt ist, ein. Die Tinte kann dadurch über die gesamte Längsausdehnung
der Drucktrommel gleichmäßig dosiert an die Drucktrommel herangeführt und in die Druckelemente eingefüllt werden.
Gemäß einer Weiterbildung und Ausgestaltung der Erfindung ist dem Abrollbereich der Verteilerwalze auf der Drucktrommel in Bewegungsrichtung der Drucktrommel eine Abstreifleiste nach¬ geordnet, die sich entlang der Oberfläche der Drucktrommel erstreckt und überschüssige Tinte von der Oberfläche ab¬ streift. Dadurch wird überschüssige Tinte in die Einfärbesta- tion zurückgeführt. Die Oberfläche der Drucktrommel wird von eventuellen Tintenresten gereinigt. Der Reinigungseffekt wird durch die Ausbildung der Erfindung, wonach die Mantelfläche der Drucktrommel durch eine hydrophobe und/oder oliophobe Schutzschicht gebildet wird, unterstützt. Ob die hydrophobe und/oder die oliophobe Schutzschicht gewählt wird, ist von der verwendeten Tinte abhängig.
Durch die Weiterbildung der Erfindung, wonach am Umfang der Drucktrommel eine Reinigungsstation, die bedarfsweise mit der Oberfläche der Drucktrommel kontaktierbar ist, angeordnet ist, kann die Drucktrommel in größeren Druckpausen oder in eventuell erforderlichen Reinigungsintervallen von anhaften¬ der Tinte oder von Verschmutzungen befreit werden.
Gemäß einer weiteren Weiterbildung und Ausgestaltung der Erfindung ist der Aufzeichnungsträger als Zwischenträger ausgebildet, der im Bereich einer Gegendruckeinrichtung auf einem Bedruckstoff abrollt, wodurch das Druckbild auf dem Bedruckstoff übertragbar ist. Durch den Zwischenträger kann eine direkte Einflußnahme des Bedruckstoffes, beispielsweise Papier, auf die Drucktrommel verhindert werden. Die Zuverläs- • sigkeit des Druckwerks und die Qualität des Druckbildes kann dadurch weiter erhöht werden. Die Lebensdauer der Drucktrom¬ mel kann ebenfalls gesteigert werden. Vorzugsweise wird der Zwischenträger aus einem elastischen Material, beispielsweise Gummi oder Silikon gefertigt. Dadurch kann er sich einer rauhen Oberfläche oder ungleich äßgen Formen, z.B. beim
Etikettendruck, eines Bedruckstoffes anpassen. Beim Umdruck¬ vorgang von der Drucktrommel zum Zwischenträger ist dennoch ein gleichmäßiger Abstand zwischen deren Oberflächen gegeben, wodurch Unscharfe des Druckbildes vermieden wird.
Gemäß einer weiteren Weiterbildung und Ausgestaltung der Erfindung sind dem Zwischenträger eine Mehrzahl von Druck¬ trommeln zugeordnet. Die Druckelemente verschiedener Druck¬ trommeln können mit unterschiedlich gefärbten Tinten befüllt werden. Dadurch kann Mehrfarbendruck realisiert werden. Da der Umdruck an den einzelnen Drucktrommeln kontaktlos zum Zwischenträger erfolgt, ist eine Farbverschleppung ausge¬ schlossen.
Weitere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen angegeben. Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeich¬ nung näher erläutert. Dabei zeigen
Figur 1 ein thermoelektrisches Druckwerk zur Übertragung einer Tinte auf einen Aufzeichnungsträger mit einer Drucktrommel und einer Einfärbestation für die Druck¬ trommel,
Figur 2 eine Drucktrommel mit einer Anordnung von Druckele¬ menten als Endlosmatrix,
Figur 3 ein Ausschnitt aus der Oberfläche der Drucktrommel gemäß Figur 2,
Figur 4 eine stirnseitige Ansicht der Drucktrommel gemäß Figur 2 mit einer Ansteuereinheit für die Druckele¬ mente,
Figur 5 eine Schnittdarstellung eines Druckelements,
Figur 6 eine Drucktrommel mit einer Anordnung von vier axial auf der Drucktrommel verlaufenden Matrixzeilen,
Figur 7 ein Prinzipschaltbild für die Ansteuerung der Heiz¬ einrichtungen einer Spalte in den unterschiedlichen Matrixzeilen gemäß Figur 6,
Figur 8 eine Anordnung einzelner Druckelemente einer Matrix¬ zeile gemäß Figur 6,
Figur 9 eine Schnittdarstellung eines Druckelements gemäß Figur 6,
Figur 10 eine Drucktrommel mit einer diagonal zwischen den Stirnseiten verlaufenden Matrixzeile,
Figur 11 einen Ausschnitt aus der Oberfläche der Drucktrom¬ mel gemäß Figur 10 mit einzelnen Druckelementen,
Figur 12 eine Schnittdarstellung eines Druckelements gemäß Figur 10,
Figur 13 ein thermoelektrisches Druckwerk mit einem Zwi¬ schenträger zwischen Drucktrommel und Aufzeichnungs- träger und
Figur 14 ein thermoelektrisches Druckwerk mit einer Mehrzahl von dem Zwischenträger zugeordneten Drucktrommeln.
Ein thermoelektrisches Druckwerk zur Übertragung einer Tinte 13 auf einen Aufzeichnungsträger 14 enthält eine kreiszylin¬ drische Drucktrommel 10, die in Drehrichtung 15 rotiert. Der Aufzeichnungsträger 14 wird an einer Umdruckstelle 18 in Aufzeichnungsträgertransportrichtung 16 im Abstand 17 an der Drucktrommel vorbeigeführt. An der Umdruckstelle 18 sind Aufzeichnungsträgertransportrichtung 16 und Drehrichtung 15 der Drucktrommel 10 gleichgerichtet. An der Umdruckstelle 18
7 ist eine Umdruckwalze 19 angeordnet. Die Symmetrieachse der Umdruckwalze 19 verläuft parallel zur Drehachse der Druck¬ trommel 10 und senkrecht zur Aufzeichnungsträgertranspor- trichtung 16. Zwischen der Umdruckwalze 19 und der Drucktrom¬ mel 10 wird der Aufzeichnungsträger 14 hindurchtransportiert. Der Aufzeichnungsträger 14 rollt dabei tangential über seine gesamte Breite an der Umdruckwalze 19 ab. Durch die Umdruck¬ walze 19 ist damit der gleichmäßige Abstand 17 zwischen dem Aufzeichnungsträger und der Drucktrommel 10 gewährleistet.
Das thermoelektrische Druckwerk enthält weiterhin eine Ein¬ färbestation 11, die am Umfang der Drucktrommel 10 angeordnet ist. Die Einfärbestation 11 enthält eine kreiszylindrische Verteilerwalze 12, deren Oberfläche tangential auf der Ober- fläche der Drucktrommel 10 abrollt. Die Verteilerwalze 12 ist in einer Wanne 20 gelagert, die sich längs der Verteilerwalze 12 erstreckt. Die Wanne 20 ist mit Tinte 13 gefüllt, so daß die Verteilerwalze 12 teilweise, beispielsweise mit der Hälfte ihres Umfangs, in die Tinte 13 eintaucht. Beim Eintau- chen nimmt die Verteilerwalze 12 die Tinte 13 auf und über¬ trägt die an ihr haftende Tinte 13 zur Drucktrommel 10. Um ausreichende Mengen an Tinte 13 transportieren zu können, enthält die Verteilerwalze 12 poröses Material.
Dem Abrollbereich zwischen Drucktrommel 10 und Verteilerwalze 12 ist in Drehrichtung 15 eine Abstreifleiste 21 nachgeord¬ net, die sich entlang der Oberfläche der Drucktrommel 10 erstreckt und überschüssige Tinte 13 von deren Oberfläche abstreift. Durch die Wanne 20 wird die überschüssige Tinte 13 aufgefangen und durch nicht dargestellte Mittel wieder dem in der Wanne 20 befindlichen Tintenvorrat 13 zugeführt.
Das thermoelektrische Druckwerk enthält des weiteren eine als Reinigungswalze 22 ausgebildete Reinigungsstation. Die Reini- gungswalze 22 ist so an die Drucktrommel 10 anschwenkbar, daß sie über die ganze Breite der Drucktrommel 10 tangential auf dieser abrollt. Die Oberfläche der Reinigungswalze 22 wird
durch saugfähiges Material, beispielsweise ein Fließ gebil¬ det. Im Falle des Anschwenkens der Reinigungswalze 22 an die Drucktrommel 10 wird die Einfärbestation 11 oder deren Ver¬ teilerwalze 12 von der Drucktrommel 10 weggeschwenkt.
Auf der Drucktrommel 10 sind sich von einer Stirnseite der Drucktrommel 10 zur anderen Stirnseite erstreckende Matrix¬ zeilen 33 angeordnet. Eine Matrixzeile 33 setzt sich aus einer Mehrzahl von einzelnen Druckelementen 30 zusammen. Die Druckelemente 30 sind als Vertiefungen in der Oberfläche der Drucktrommel 10 ausgebildet, wobei sich in der Vertiefung eine selektiv aktivierbare Heizeinrichtung 31 befindet.
Gemäß den Figuren 2 und 3 verläuft eine Mehrzahl von Matrix- zeilen 33 in gleichmäßigem Abstand axial auf der Drucktrommel 10. Die Zeilenabstände 34 entsprechen ebenso wie die Spalten¬ abstände 35 der Auflösung des Druckbildes. Die Anordnung der Druckelemente 30 entspricht somit einer Endlosmatrix. Bei einer Auflösung von 240 dpi (dots per inch) entsprechen der Zeilenabstand 34 und der Spaltenabstand 35 1/240 Zoll. Der Durchmesser der Vertiefung eines Druckelements 30 beträgt etwa 50um. Die in den Vertiefungen der Druckelemente 30 enthaltenen Heizelemente 31 sind durch ein Netz von Spalten- und Zeilenleitungen 42 ,43 selektiv aktivierbar. Die Spalten- und Zeilenleitungen 42 ,43 sind dazu mit einer Ansteuerein- heit 40 gekoppelt.
Gemäß Figur 4 ist die AnSteuereinheit 40 stirnseitig an der Drucktrommel 10 angeordnet. Die Ansteuereinheit 40 ist durch ein Modul, das eine Mehrzahl von integrierten Schaltkreisen aufweist, gebildet und an der Stirnseite der Drucktrommel 10 montiert. Durch Bonden oder Laserstrahlschweißen werden die Verbindungen zu den Spalten- und Zeilenleitungen 42, 43 hergestellt. Die Anordnung der Ansteuereinheit 40 an der Drucktrommel 10 sorgt dafür, daß stets diejenige Matrixzeile 33 mit einer vom Druck- oder Kopiergerät gelieferten Druckin-
formation beaufschlagt wird, die sich an der Umdruckstelle 18 befindet.
Das Druckelement 30 ist gemäß Figur 5 aufgebaut. Auf einem Träger 23, der den Kern der Drucktrommel 10 bildet, ist eine erste Schicht 24 aufgebracht. In diese erste Schicht 24 sind Spaltenleitungen 42 eingebettet. In einer zweiten, sich über der ersten Schicht 24 befindenden Schicht 25 sind Zeilenlei¬ tungen 43 eingebettet. An deren Kreuzungspunkten sind zwi- sehen den Spaltenleitungen 42 und den Zeilenleitungen 43 Heizelemente 31 eingebracht. Die zweite Schicht 25 weist an Kreuzungspunkten kreiszylindrische Durchdringungen auf, welche die bis zu den Heizelementen 31 reichenden Vertiefun¬ gen bilden. Im Bereich der Vertiefung ist auf dem Heizelement 31 eine Schutzschicht 26 vorgesehen, die einen unmittelbaren Kontakt zwischen Heizelement 31 und Tinte 13 verhindert. Eine dritte Schicht 27, die die zweite Schicht 25 umschließt, bildet die Mantelfläche der Drucktrommel 10. Die dritte Schicht 27 weist mit den Vertiefungen der Druckelemente 30 fluchtende trichterförmige Durchdringungen 36 auf. Die dritte Schicht besteht aus hydrophobem Material. Eine Anhäufung von Tinte 13 an der Trommeloberfläche wird dadurch vermieden. Die trichterartige Durchdringung 36 begünstigt das Füllen des Druckelements 30 unter Vermeidung von Lufteinschlüssen durch die Verteilerwalze 12.
Die Verteilerwalze 12 ist während des Druckbetriebs mit der Drucktrommel 10 immer in Kontakt. Die Verteilerwalze 12 fördert dabei Tinte 13 in die Druckelemente 30. Die Tinte 13 verbleibt bis zur Umdruckstelle 18 im Druckelement 30 und wird dort abhängig von der jeweiligen Druckinformation aus dem Druckelement 30 ausgetrieben. Dazu werden die im Kreu¬ zungspunkt der Zeilen- und Spaltenleitungen 43, 42 angeordne¬ ten Heizwiderstände 31 mit Strom versorgt und somit erhitzt. Diese Wärme wird auf die Tinte 13 übertragen, wodurch sich eine Dampfblase bildet. Die Dampfblase treibt die Tinte 13 aus dem Druckelement 30 heraus. Die tropfenförmige Tinte 13
trifft auf dem Aufzeichnungsträger 14 auf. Dort zerfließen die Tintentropfen, wodurch man trotz der nicht überlappenden geometrischen Anordnung der Druckelemente 30 einen geschlos¬ senen Schriftzug erhält. Die Druckelemente 30, aus denen auf diese Weise die Tinte 13 entfernt wurde, werden in der Ein¬ färbestation 11 nachfolgend wieder mit Tinte 13 gefüllt.
Gemäß den Figuren 6 bis 9 sind vier Matrixzeilen 33, die axial auf der Drucktrommel 10 zwischen deren Stirnseiten verlaufen, auf der Drucktrommel 10 angeordnet. Der Umfang der Drucktrommel 10 ist bei diesem Ausführungsbeispiel der Druck¬ trommel 10 in vier gegeneinander isolierte Sektoren aufge¬ teilt. Jeder Sektor ist ausgehend von dem, den Kern der Drucktrommel 10 bildenden Träger 23 in folgender Weise aufge- baut: Eine elektrisch leitfähige Schicht 39 ist über eine Isolation 29 auf dem Träger 23 aufgebracht. Die Schicht 39 dient als Zeilenleitung 43. Auf der Schicht 39 ist eine Folie 38 angeordnet, die eine Matrixzeile mit Druckelementen 30 und die zugehörigen Spaltenleitungen 42 enthält. Die einzelnen Sektoren sind durch eine Isolation 28, die zwischen die Sektoren eingebracht ist, gegeneinander elektrisch isoliert. An einer Stirnseite der Drucktrommel 10 ist eine Ansteuerein¬ heit 40 gemäß Figur 4 angeordnet, die mit den als Folienlei¬ terbahnen ausgebildeten Spaltenleitungen 42 und der Zeilen- leitung 43 gekoppelt ist.
Die Ansteuereinheit 40 weist gemäß Figur 7 Spaltenschalter 41 und einen Zeilenschalter 44 auf. Der Zeilenschalter 44 ver¬ bindet jeweils diejenige Matrixzeile 33 mit einer Spannungs- quelle 45, die sich im Bereich der Umdruckstelle 18 befindet. Mit den Spaltenschaltern 41 wird gemäß der vorliegenden Druckinformation das Heizelement 31 eines Druckelements 30 mit der Spannungsquelle 45 verbunden. Das Heizelement 31 weist einen elektrischen Widerstand von 30 bis 100 Ohm auf und wird von der Spannungsquelle 45 mit einer Spannung zwi¬ schen 5 und 40 Volt beaufschlagt.
Die Folie 38 ist mit Hilfe von aus der Leiterplattentechnik bekannten Methoden aufgebaut. Die Druckelemente 30 sind durch Durchdringungen mit trichterförmigen Öffnungen gebildet, wobei die Durchdringungen durch die Heizelemente 31 ver- schlössen sind. Das Heizelement 31 reicht bis zur Unterseite der Folie 38 und kann dadurch unmittelbar mit der Schicht 39 kontaktiert werden. In der Folie 38 sind die Leiterbahnen 42 eingebettet.
Auf Grund der zu erwartenden thermischen Belastung der Folie 38 und der Strombelastung der Spannungsquelle 45 sind die unmittelbar benachbarten Druckelemente 30 entlang der Matrix¬ zeile versetzt und beiderseits einer Symmetrielinie angeord¬ net. Da die Rotationsgeschwindigkeit der Drucktrommel 10 größer ist als die Transportgeschwindigkeit des Aufzeich¬ nungsträgers 14, kann dennoch durch entsprechende Ansteuerung der Druckelemente 30, die sich entweder auf der einen oder auf der anderen Seite der Symmetrielinie 46 befinden, eine positionsgenaue Übertragung der Tinte 13 auf den Aufzeich- nungsträger 14 gewährleistet werden. Die zeitversetzte An¬ steuerung führt zu einer gleichmäßigen Strombelastung der Spannungsquelle 45.
Eine weitere Variante der Anordnung einer Matrixzeile 33 auf der Drucktrommel 10 ist in den Figuren 10 und 11 dargestellt. Auf der Drucktrommel 10 verlaufen zwei Matrixzeilen 33 diago¬ nal zwischen den Stirnseiten der Drucktrommel 10. Die Rotati¬ onsgeschwindigkeit der Drucktrommel 10 ist größer als die Aufzeichnungsträgergeschwindigkeit, und die einzelnen Druck- elemente 30 der Matrixzeilen werden entsprechend so gesteu¬ ert, daß die Tinte 13 positionsgenau auf den Aufzeichnungs¬ träger 14 übertragen wird. Wie bei den vorhergehenden Ausfüh¬ rungsbeispielen sind die Druckelemente 30 über Spaltenleitun¬ gen 42 mit einer Ansteuereinheit 40 verbunden. Auf dem Träger 23 sind gemäß Figur 12 eine die Heizelemente 31 und die Spaltenleitungen 42 enthaltende Schicht 47 aufgebracht. Darüber ist eine Schicht 48 aus oliophobem Material angeord-
net, die im Bereich der Heizelemente 31 jeweils Durchdringun¬ gen 49 aufweist.
Gemäß Figur 13 ist das thermoelektrische Druckwerk gemäß Figur 1 um einen Zwischenträger 51 erweitert. Auf diesen Zwischenträger 51 wird das Druckbild mit Hilfe einer gemäß der obigen Beschreibung ausgestalteten Drucktrommel 10 über¬ tragen. Die Drucktrommel 10 wirkt dabei mit einer Einfärbe¬ station 11, einer Abstreifleiste 21 und einer Reinigungssta- tion 22 zusammen. Das auf den Zwischenträger 51 übertragene Druckbild wird an einer Umdruckstelle 56 auf den Aufzeich¬ nungsträger 14 übertragen.
Der Zwischenträger 51 ist als kreiszylindrische Walze mit elastischer Manteloberfläche ausgeführt. An der Umdruckstelle 56 wird der Aufzeichnungsträger 14 zwischen einer Gegendruck¬ rolle 55 und der Zwischenträgerwalze 51, die tangential aufeinander abrollen, hindurchtransportiert. Das Druckbild wird durch unmittelbaren Kontakt der Zwischenträgerwalze 51 mit dem Aufzeichnungsträger 14 auf diesen übertragen. Die elastische Oberfläche der Zwischenträgerwalze 51 bewirkt, daß auch bei rauhen Oberflächen des AufZeichnungsträgers 14 oder bei ungleichmäßigen Oberflächenformen des Aufzeichnungsträ¬ gers, wie beim Etikettendruck, eine hohe Güte des Umdrucks erreichbar ist. Darüber hinaus bewirkt der Einsatz der Zwi¬ schenträgerwalze 51 einen Schutz der Drucktrommel 10 vor etwaiger Verschmutzung, die durch den Vorbeitransport des AufZeichnungsträgers 14 in unmittelbarer Umgebung der Druck¬ trommel 10 auftritt. Durch spezielle räumliche Trennungsmaß- nahmen (nicht dargestellt), wie z.B. dem Einbau der Druck¬ trommel 10 in ein nahezu vollständig geschlossenes Gehäuse, kann die räumliche Trennung erreicht werden.
Ein thermoelektrisches Druckwerk, das für den Mehrfarbdruck geeignet ist, ist. in Figur 14 dargestellt. Ein Zwischenträger
50 transportiert ein auf den Zwischenträger 50 aufgebrachtes mehrfarbiges Druckbild zu einer Umdruckstelle 56, wo das
Druckbild gemäß Figur 13 durch das Zusammenwirken des Zwi¬ schenträgers 50 und einer Gegendruckwalze 55 auf den Auf¬ zeichnungsträger 14 übertragbar ist. Der Zwischenträger 50 ist als Zwischenträgerband ausgeführt, das zwischen zwei Umlenkrollen 53, 54 transportiert wird. Entlang des Zwischen¬ trägerbandes 50 sind vier Umdruckrollen 10.1, 10.2, 10.3, 10.4 angeordnet. Mit Hilfe dieser Umdruckrollen 10 wird Tinte 13 auf den Zwischenträger 50 übertragen. Jeder Umdruckrolle 10 ist eine Einfärbestation 11.1, 11.2, 11.3, 11.4 zugeord- net. Jede Einfärbestation 11 ist mit Tinte 13 anderer Farbe gefüllt. Mit Hilfe je einer Abstreifleiste 21.1, 21.2, 21.3, 21.4 wird diese Tinte von der Oberfläche der Drucktrommel 10 abgestreift. Der Umdruckvorgang zwischen den Drucktrommeln 10 und dem Zwischenträger 50 wird so gesteuert, daß ein voll- ständiges, farbiges Druckbild auf dem Zwischenträger 50 vorliegt und von diesem zur Umdruckstelle 56 transportiert wird, wo es auf den Aufzeichnungsträger 14 übertragen wird. Nach dem Umdruck zum Aufzeichnungsträger 14 auf den Zwischen¬ träger 50 verbliebene Tintenreste werden durch eine Reini- gungsstation 52, die vor der ersten Drucktrommel 10.1 ange¬ ordnet ist, entfernt. Da der Umdruck an den einzelnen Druck¬ trommeln 10 kontaktlos zum Zwischenträgerband 50 erfolgt, ist keine Farbverschleppung zu befürchten. Eine Synchronisation der Antriebe der Drucktrommeln 10 ist durch bekannte mechani- sehe oder elektronische Mittel problemlos möglich.
Bezugszeichenliste
10 = Drucktrommel
11 = Einfärbestation
12 = Verteilerwalze
13 = Tinte
14 = Aufzeichnungsträger
15 = Drehrichtung
16 = Aufzeichnungsträgertransportrichtung
17 = Abstand
18 = Umdruckstelle
19 = Umdruckwalze
20 = Wanne
21 = Abstreifleiste
22 = Reinigungsstation/Reinigungswalze
23 = Träger
24 = erste Schicht
25 = zweite Schicht
26 = Schutzschicht
27 = dritte Schicht
28 = Isolation
29 = Isolation
30 = Druckelement
31 = Heizelement/Heizeinrichtung
32 = Spalte
33 = Zeile/Matrixzeile
34 = Zeilenabstand
35 = Spaltenabstand
36 = trichterförmige Druchdringung
38 = Folie
39 = Schicht
40 = Ansteuereinheit
41 = Spaltenschalter
42 = Spaltenleitung
43 = Zeilenleitung
44 = Zeilenschalter
45 = Spannungsquelle
46 = Symmetrielinie
47 = Schicht
48 = Schicht
50 = Zwischenträger/Zwischenträgerband
51 = Zwischenträger/Zwischenträgerwalze
52 = Reinigungsstation
53 = Umlenkrolle
54 = Umlenkrolle
55 = Gegendruckrolle
56 = Umdruckstelle