Vorrichtung sowie Verfahren für die Herstellung von Gebinden aus
Einzelpackungen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Herstellung von Gebinden aus
Einzelpackungen, insbesondere Flüssigkeitsbehältern, durch Einschlagen eines
Verpackungsverbunds aus gruppierten Einzelpackungen in einen Zuschnitt aus einem Verpackungsmaterial, mit
- einer Falteinheit zur Anlage von quer zu einer Transportrichtung über den
Verpackungsverbund überstehender Laschen des den Verpackungsverbund in Transportrichtung umhüllenden Zuschnitts an den Verpackungsverbund und
- einer Transporteinheit zur Förderung des Verpackungsverbunds entlang einer Transportebene durch die Falteinheit.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Gebinden aus
Einzelpackungen, insbesondere Flüssigkeitsbehältern, durch Einschlagen eines
Verpackungsverbundes aus gruppierten Einzelpackungen in einen Zuschnitt aus einem Verpackungsmaterial, mit den Schritten
- Transport des Verpackungsverbunds mittels einer Transporteinheit entlang einer Transportebene durch eine Umhüllungseinheit und eine Falteinheit,
- Umhüllen des Verpackungsverbunds mit dem Zuschnitt in Transportrichtung der Transporteinheit und
- Anlegen von quer zur Transportrichtung über den Verpackungsverbund
vorstehender Laschen des Zuschnitts an den Verpackungsverbund.
Bekannte Vorrichtungen sowie Verfahren der eingangs genannten Art sind in
vielfältigen Ausgestaltungen aus dem Stand der Technik bekannt. Sie werden üblicherweise dazu benutzt, um gruppierte Einzelpackungen, bspw. Getränkeflaschen, - dosen oder -kartons zu einem als stabile Verpackungseinheit ausgebildeten Gebinde zusammenzufassen. Hierzu werden bei den bekannten Vorrichtungen und Verfahren, wie sie bspw. aus der DE 10 2008 052 633 A1 bekannt sind, folienartige Zuschnitte aus einem Kunststoffmaterial verwendet und der Verpackungsverbund wird nach dem Einschlagen in das Folienmaterial einem Schrumpfprozess unterzogen, durch den über
die sich zusammenziehende Kunststofffolie eine gegenseitige Fixierung der Einzelpackungen hergestellt wird.
Obgleich durch die Verwendung einer Kunststofffolie die Möglichkeit der Durchführung eines Schrumpfprozesses besteht, durch den in einfacher Weise ein stabiles Gebinde herstellbar ist, stellt die Verwendung von Kunststoffmaterialien aus ökologischen Gesichtspunkten einen Nachteil dar, nachdem diese lediglich zur einmaligen
Anwendung geeignet sind. Aufgrund des zunehmenden Trends nach ökologischen, gegenüber Kunststoffverpackungen unbedenklichen Verpackungen, besteht der Bedarf an geeigneten alternativen Verpackungsmaterialien sowie dieser verarbeitende
Vorrichtungen und Verfahren, welche die Bildung von als stabilen
Verpackungseinheiten ausgebildeten Gebinden ermöglichen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren für die Herstellung von als stabilen Verpackungseinheiten ausgebildeten Gebinden bereitzustellen.
Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 9 und des Verfahrens in den Ansprüchen 11 bis 17 angegeben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung für die Herstellung von Gebinden aus
Einzelpackungen weist eine Falteinheit sowie eine Transporteinheit auf. Die
Transporteinheit dient dazu, die zu einem Verpackungsverbund gruppierten und in Transportrichtung in einen Zuschnitt aus einem Papiermaterial - nachfolgend
Papierzuschnitt - eingeschlagenen Einzelpackungen, bspw. Getränkeflaschen oder - dosen entlang einer Transportebene, welche bspw. durch ein Transportband, auf dem der Verpackungsverbund aufsteht, vorgegeben wird, durch die Falteinheit hindurch zu transportieren.
In einer der Falteinheit vorgelagerten Umhüllungseinheit werden die gruppierten Einzelpackungen zuvor mit einem in der Umhüllungseinheit vorliegenden Zuschnitt aus dem Papiermaterial in Transportrichtung der Transporteinheit eingeschlagen. Die
seitlich, d. h. quer zur Transportrichtung beiderseits über den Verpackungsverbund vorstehenden Laschen des Zuschnitts werden anschließend in der Falteinheit an den Verpackungsverbund angelegt, um so ein allseits geschlossenes Gebinde herzustellen.
Zur Anlage der ersten unteren Laschen des an der Unterseite des
Verpackungsverbunds anliegenden Abschnitts des Papierzuschnitts, welche somit nach Umhüllung des Verpackungsverbunds mit dem Papierzuschnitt parallel zur
Transportebene sowie aufgrund des Aufstehens des Verpackungsverbunds auf dem die Transportebene bildenden Transportband im Wesentlichen in der Transportebene angeordnet sind, weist die Falteinheit eine erste Faltvorrichtung auf, welche beiderseits der Transporteinheit angeordnete Faltbleche besitzt. Die Faltbleche dienen dazu, die seitlich über den Verpackungsverbund überstehenden unteren Laschen des
Papierzuschnitts an den Verpackungsverbund seitlich anzulegen, wobei hierzu die Faltbleche entlang der Transporteinheit verfahrbar, mit den unteren Laschen in Eingriff bringbar, in Richtung auf den Verpackungsverbund verstellbar und senkrecht zur Transportebene sowie quer zur Transportrichtung verlagerbar sind.
Die Verfahrbarkeit der Faltbleche in Transportrichtung entlang der Transporteinheit erlaubt es, diese synchron mit dem Verpackungsverbund in Transportrichtung zu verstellen. Während der in Transportrichtung erfolgenden benachbarten Verstellung der Faltbleche zu dem Verpackungsverbund sind die Faltbleche mit den unteren Laschen in Eingriff bringbar und in Richtung auf den Verpackungsverbund verstellbar. Die
Verstellbewegung ist dabei derart ausgestaltet, dass die Faltbleche während der Verstellbewegung die unteren Laschen an den Verpackungsverbund anfalten, bis die unteren Laschen flächig an den Seitenflächen des Verpackungsverbunds anliegen. Die erfindungsgemäß vorgesehene Verlagerbarkeit der Faltplatten senkrecht zur
Transportebene sowie quer zur Transportrichtung ermöglicht es, die Faltbleche senkrecht zur Transportebene in Richtung auf eine Oberseite - bezogen auf die
Gebrauchslage - des Verpackungsverbundes zur verschieben. An der angefalteten unteren Lasche anliegend kann somit durch das Faltblech bei einer derartigen
Verschiebung die angefaltete untere Lasche in Richtung auf eine Oberseite des
Verpackungsverbunds verschoben werden, wodurch eine Zugspannung auf den Papierzuschnitt ausgeübt wird, aus der eine stramme Anlage der unteren Laschen
sowie des zwischen den unteren Laschen verlaufenden Zwischenbereichs des
Zuschnitts an dem Verpackungsverbund resultiert.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Falteinheit mit einer ersten Faltvorrichtung ermöglicht es, ein aus einem Papiermaterial gebildeten Zuschnitt in zuverlässiger Weise mit einer unteren Lasche straff an dem Verpackungsverbund anzuordnen, was eine Voraussetzung für ein als stabile Verpackungseinheit ausgebildetes Gebinde ist.
Die Ausgestaltung der Bewegung der Faltplatten in Richtung auf die Seitenflächen des Verpackungsverbunds ist grundsätzlich frei wählbar, bspw. durch eine
abstandsveränderliche Führung der Faltplatten entlang der Transporteinrichtung erreichbar. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Faltplatten um eine parallel zur Transportrichtung ausgerichtete Längsachse in Richtung auf den Verpackungsverbund schwenkbar sind. Diese Ausgestaltung der Verstellbewegung in Richtung auf den Verpackungsverbund gewährleistet in besonderer Weise eine zuverlässige Anlage der unteren Laschen an dem Verpackungsverbund. Zudem lässt sich diese Verstellbarkeit besonders einfach und kostengünstig ausführen.
Eine Anlage der weiteren überstehenden Laschen des Zuschnitts an den
Verpackungsverbund kann grundsätzlich in beliebiger Weise und Reihenfolge erfolgen. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Falteinheit eine zweite Faltvorrichtung zur Anlage senkrecht zur
Transportebene ausgerichteter vorderer und hinterer Laschen an die an den
Verpackungsverbund angelegten unteren Laschen aufweist. Gemäß dieser
Ausgestaltung der Erfindung erfolgt mittels der zweiten Faltvorrichtung eine Anlage der vorderen und hinteren Laschen des Papierzuschnitts, welche nach Abschluss des Umhüllungsvorgangs senkrecht zur Transportebene ausgerichtet seitlich über den Verpackungsverbund überstehen, an die bereits an den Verpackungsverbund angefalteten unteren Laschen. Die Verwendung einer zweiten Faltvorrichtung gewährleistet eine zuverlässige Anlage der vorderen und hinteren Laschen an dem Verpackungsverbund, wobei durch die Anlage der vorderen und hinteren Laschen durch Anfalten überdies die untere, bereits an den Verpackungsverbund angefaltete Lasche in ihrer Position fixiert wird.
Zur Finalisierung des als stabile Verpackungseinheit ausgebildeten Gebindes ist es letztlich erforderlich, die oberen Laschen des seitlich über den Verpackungsverbund vorstehenden Papierzuschnitts an den Verpackungsverbund anzufalten, wobei die oberen Laschen nach Abschluss des Umhüllungsvorgangs in der Umhüllungseinheit parallel und entsprechend der Höhe der Einzelpackung im Abstand von der
Transportebene seitlich über den Verpackungsverbund vorstehen. Die Anlage der oberen Laschen kann dabei ebenfalls in beliebiger Weise erfolgen. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Falteinheit eine dritte Faltvorrichtung zur Anlage der im Wesentlichen parallel zur Transportebene und im Abstand von dieser angeordneten oberen Laschen an die bereits an den Verpackungsverbund angelegten unteren sowie vorderen und hinteren Laschen aufweist.
Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung dient die dritte Faltvorrichtung dazu, die oberen Laschen über die bereits an den Verpackungsverbund angeschlagenen unteren Laschen sowie vorderen und hinteren Laschen zu schlagen, sodass diese nach
Abschluss des Faltvorgangs durch die dritte Faltvorrichtung die vorderen und hinteren Laschen sowie die unteren Laschen zumindest abschnittsweise überdeckt. Mittels der dritten Faltvorrichtung ist es somit möglich, ein als stabile Verpackungseinheit ausgebildetes Gebinde herzustellen. Dieses weist aufgrund der über die unteren sowie vorderen und hinteren Laschen gefalteten oberen Laschen den Vorteil auf, dass bei einem - bezogen auf die Einzelpackung - aufrechten Transport der Gebinde
schmutzaufnehmende Zwischenräume nach Art einer Tasche an den Seitenflächen des Gebindes vermieden werden.
Eine Festlegung der Laschen an dem Verpackungsverbund sowie aneinander kann grundsätzlich in beliebiger Weise erfolgen. Denkbar ist bspw. die Verwendung von Klebestreifen anbringenden Fixierungseinheiten, welche im Anschluss an einen oder mehrere der durch die erste, zweite oder dritte Faltvorrichtung durchgeführten
Faltprozesse die jeweiligen Laschen in ihrer angefalteten Position fixieren.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Falteinheit eine erste Klebeeinheit aufweist, die zur Auftragung von Klebemitteln auf die vordere und hintere Lasche im Kontaktbereich mit der unteren Lasche ausgebildet ist.
Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung wird beiderseits vor dem Anfalten der vorderen und hinteren Laschen an die bereits an den Verpackungsverbund angelegten unteren Laschen im Bereich der mit den unteren Laschen in Kontakt bringbaren
Kontaktflächen der vorderen oder hinteren Laschen ein Klebemittel aufgetragen, welches nach Durchführung des Faltvorgangs durch die zweite Falteinheit die vorderen und hinteren Laschen in ihrer an den Verpackungsverbund angefalteten Position an den unteren Laschen fixiert.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Falteinheit eine zweite Klebeeinheit auf, die zur Auftragung von Klebemitteln auf die unteren sowie vorderen und hinteren Laschen im Kontaktbereich mit den oberen Laschen ausgebildet ist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung dient die zweite Klebeeinheit dazu, die an den
Verpackungsverbund angefalteten vorderen und hinteren Laschen sowie unteren Laschen in deren Kontaktbereich mit den anzufaltenden oberen Laschen mit einem Klebemittel zu versehen. Die zweite Klebeeinheit kann dabei alternativ oder ergänzend zu der ersten Klebeeinheit verwendet werden und dient dazu, durch die Fixierung der oberen Laschen die stabile Anordnung der an den Verpackungsverbund angefalteten Laschen zu gewährleisten.
Besonders vorteilhaft ist dabei die Verwendung sowohl der ersten als auch der zweiten Klebeeinheit, welche in besonderem Maße die Herstellung eines als stabile
Verpackungseinheit ausgebildeten Gebindes ermöglicht.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung ferner eine Spender- und Anbringungseinheit für ein Verschlussband auf, zum zusätzlichen
Verschluss des vollständig in den Zuschnitt eingeschlagenen Verpackungsverbunds mit einem Verschlussband auf. Die Verwendung einer Spender- und Anbringungseinheit, welche zur Anbringung und/oder Umschlingung mit einem Verschlussband in Längs- sowie Querrichtung zur Transportrichtung ausgebildet sein kann, erhöht die Stabilität des hergestellten Gebindes in ergänzender Weise und trägt somit ergänzend zur Herstellung einer stabilen Verpackungseinheit bei. Das Verschlussband kann
insbesondere bei einer nicht umschlingenden Lösung ein haftend oder klebend anzubringendes Band sein. Dieses ist idealerweise aus einem umweltfreundlichen, verrottbaren und/oder biologisch abbaubaren Material hergestellt, wobei idealerweise
das Verschlussband wenigstens in Teilbereichen selbstklebende Kontaktflächen aufweist.
Die Anordnung der Faltplatte in der erfindungsgemäßen Weise, sodass diese sowohl in Richtung auf den Verpackungsverbund verstellbar als auch parallel zur Seitenfläche verschiebbar ist, kann grundsätzlich in beliebiger Weise erfolgen. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Faltplatte verstellbar an einem in Transportrichtung verlagerbaren Trägerschlitten verlagert ist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung erfolgt eine Verlagerung der Faltplatte in Transportrichtung des Verpackungsverbunds über einen Trägerschlitten, der hierzu an einem geeigneten Trägersystem in Transportrichtung verstellbar ist. Eine Bewegung sowie Positionierung in Transportachsenrichtung erfolgt somit unabhängig von der die Verpackungsverbünde fördernden Transporteinheit. Flierdurch wird die Zuverlässigkeit der durch die Faltplatte hervorgerufenen Anfaltung der unteren Lasche in ergänzender Weise gesteigert. Der Trägerschlitten ist auch zur Aufnahme eines Linearantriebs geeignet, welcher zur Verlagerung der Faltplatte in Richtung auf den
Verpackungsverbund und/oder senkrecht zur Transportebene sowie quer zur
Transportrichtung ausgebildet sein kann.
Der Trägerschlitten kann dabei sowohl fest mit einem umlaufenden Transportband verbunden sein oder aber über eine eigene Antriebseinheit frei entlang eines
Schienensystems verlagerbar sein. Die freie Verlagerbarkeit erlaubt es, die
Trägerschlitten individuell zu verstellen und so in optimaler Weise an die Bewegung und Position der Verpackungsverbünde auf einem Transportband einer Transporteinheit anzupassen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Faltplatte im Kontaktbereich mit der unteren Lasche eine Haftbeschichtung aufweist. Durch die Haftbeschichtung weist die Oberfläche der Faltplatte im Kontaktbereich mit der unteren Lasche des Papierzuschnitts einen angepassten Haftreibungskoeffizienten auf, der bei einer Verschiebung der Faltplatte quer zur Transportrichtung und parallel zu den Seitenflächen des Verpackungsverbunds eine Verschiebung der unteren Laschen in Verstellrichtung der Faltplatte in besonderer Weise gewährleistet. Hierdurch kann in besonders vorteilhafter weise eine ausreichende Spannung über die unteren Laschen
auf den Papierzuschnitt ausgeübt werden, sodass eine besonders stramme Anlage des Papierzuschnitts, insbesondere im Bereich zwischen den unteren Laschen,
gewährleistet wird.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Gebinden aus
Einzelpackungen, insbesondere Flüssigkeitsbehältern, durch Einschlagen eines Verpackungsverbunds aus gruppierten Einzelpackungen in einen Zuschnitt aus einem Verpackungsmaterial, erfolgt mittels einer Transporteinheit ein Transport des
Verpackungsverbunds entlang einer Transportebene durch eine Umhüllungseinheit und eine Falteinheit. In der Umhüllungseinheit wird der Verpackungsverbund in den vorliegenden Zuschnitt in Transportrichtung der Transporteinheit eingeschlagen, wobei nach dem Einschlagen des Verpackungsverbunds quer zur Transportrichtung Laschen des Zuschnitts über die seitlichen Ränder des Verpackungsverbunds vorstehen. Diese Laschen werden anschließend an den Verpackungsverbund angelegt, wobei die Laschen mittels einer Falteinheit entlang den Kanten des Verpackungsverbundes in Richtung auf die Seitenflächen des Verpackungsverbunds gefaltet werden.
Kennzeichnend für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Verwendung eines
Zuschnitts aus einem Papiermaterial - nachfolgend Papierzuschnitt -, wobei die über den Verpackungsverbund seitlich überstehenden Laschen des Papierzuschnitts in folgender Reihenfolge an den Verpackungsverbund angelegt werden. In einem ersten Schritt wird die im Wesentlichen parallel zur Transportebene und in dieser
angeordneten unteren Laschen an den Verpackungsverbund angelegt, wobei die unteren Laschen - bezogen auf die Gebrauchslage - nach oben an den
Verpackungsverbund angelegt werden. In einem weiteren Schritt werden dann die gegenüber der Transportebene senkrecht ausgerichteten vorderen und hinteren Laschen des Papierzuschnitts an die bereits an den Verpackungsverbund angelegten unteren Laschen angelegt. In einem abschließenden Schritt werden die im
Wesentlichen parallel zur Transportebene und im Abstand von dieser angeordneten oberen Laschen an die bereits an den Verpackungsverbund angelegten unteren sowie vorderen und hinteren Laschen angelegt, wobei - bezogen auf die Gebrauchslage - die oberen Laschen nach unten gefaltet werden.
Die erfindungsgemäße Faltreihenfolge der Laschen gewährleistet in einer - bezogen auf die verpackten Einzelpackungen - aufrechten Positionierung des Gebindes, dass keine nach oben offenen, schmutzaufnehmenden Taschen an den Seitenflächen des Verpackungsverbunds durch die an den Verpackungsverbund angelegten Taschen gebildet werden. Zudem gewährleistet die erfindungsgemäße Faltreihenfolge ein als stabile Verpackungseinheit ausgebildetes Gebinde.
Eine Festlegung der Laschen aneinander kann grundsätzlich in beliebiger Weise erfolgen. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass vor dem Anlegen der vorderen und hinteren Laschen ein Klebemittel im
Kontaktbereich mit den unteren Laschen aufgetragen wird. Grundsätzlich kann das Klebemittel dabei auf den Bereich der unteren Laschen aufgetragen werden, der mit den vorderen und hinteren Laschen in Kontakt gelangt. Besonders vorteilhafter weise ist jedoch vorgesehen, dass das Klebemittel auf die mit den unteren Laschen in Kontakt bringbaren Bereiche der vorderen und hinteren Laschen aufgetragen wird, wodurch besonders zuverlässig gewährleistet wird, dass die angefalteten vorderen und hinteren Laschen im Kontaktbereich mit Klebemittel versehen sind und eine Fixierung der vorderen und hinteren Laschen an den unteren Laschen erfolgt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die unteren Laschen und/oder vorderen und hinteren und/oder oberen Laschen beim Anlegen an den Verpackungsverbund in Richtung ihrer freien Enden gezogen werden. Gemäß dieser Ausgestaltung erfolgt bei dem Anlegen der Laschen an den
Verpackungsverbund neben einer reinen Faltbewegung ferner eine Verlagerung der Laschen in Richtung ihrer freien Enden, wodurch diese stramm an den
Verpackungsverbund angelegt werden. Die auf die Laschen aufgebrachte Spannung erhöht zudem die Spannung im Bereich zwischen den vorgespannten Laschen, sodass insgesamt eine stramme Anordnung des Verpackungsmaterials an dem
Verpackungsverbund erreicht wird. Eine Verlagerung der Laschen in Richtung ihres freien Endes kann bspw. durch eine entsprechende Relativbewegung der Faltmittel der Falteinheit erreicht werden, wobei diese besonders bevorzugt in ihrem Kontaktbereich mit den Laschen eine Oberflächenbeschaffenheit aufweisen, welche eine gute Haftung zwischen den Faltmitteln und den Laschen gewährleistet.
Die Festlegung der final angelegten oberen Laschen an dem Verpackungsverbund kann ebenfalls grundsätzlich in beliebiger Weise erfolgen. Besonders vorteilhafter Weise ist jedoch vorgesehen, dass vor dem Anlegen der oberen Laschen ein
Klebemittel im Kontaktbereich mit den unteren sowie den vorderen und hinteren Laschen aufgetragen wird. Die Verwendung eines Klebemittels gewährleistet eine ortsfeste Anordnung der an den Verpackungsverbund angelegten Laschen, sodass die Bildung eines als stabile Verpackungseinheit ausgebildeten Gebildes in besonderer Weise gewährleistet wird. Das zur Verbindung mit der unteren sowie den vorderen und hinteren Laschen verwendbare Klebemittel kann dabei sowohl im Kontaktbereich mit den oberen Laschen auf die untere sowie vorderen und hinteren Laschen aufgetragen werden, als auch direkt auf die oberen Laschen aufgebracht werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass nach dem Abschluss der Anlage der Laschen an den Verpackungsverbund dieser mit einem Verschlussband verschlossen oder zum Verschließen vollständig umreift wird, wie oben ausgeführt. Dieses kann dabei sowohl in Transportrichtung als auch quer zur
Transportrichtung an dem Verpackungsverbund angeordnet werden und erhöht die Festigkeit des Gebindes in ergänzender Weise.
Grundsätzlich kann die Herstellung eines Gebindes aus Einzelpackungen durch Einschlagen der gruppierten Einzelpackungen in das Verpackungsmaterial erfolgen. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Verpackungsverbund vor dem Einschlagen in den Papierzuschnitt auf einem Träger, insbesondere Papptray angeordnet wird. Die Verwendung eines Papptrays erhöht die Positionssicherheit der Einzelpackungen zueinander und verbessert die Stabilität eines unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Gebindes.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Vorrichtung für die Herstellung von Gebinden aus Einzelpackungen;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung von Gebinden aus Einzelpackungen und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines ersten Teils einer Falteinheit für eine
Vorrichtung für die Fierstellung von Gebinden.
Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den prinzipiellen Aufbau einer
Vorrichtung 1 a für die Fierstellung von Gebinden aus Einzelpackungen, die zu einem Verpackungsverbund 2 zusammengestellt sind.
Die Vorrichtung 1 a weist zum Transport der bereits in einer vorgelagerten
Umhüllungseinheit in einen Papierzuschnitt 3 eingeschlagenen Einzelpackungen eine hier nicht dargestellte Transporteinheit auf, mittels der die Verpackungsverbünde aus den gruppierten Einzelpackungen, bspw. unter Verwendung eines Transportbands 14, durch die Falteinheit 9a hindurchbewegt werden. Beim Eintritt in die Falteinheit 9b stehen Laschen 4, 5, 6, 7 des Papierzuschnitts 3 quer zur Transportrichtung seitlich über den Verpackungsverbund 2 vor und müssen zur Bildung eines Gebindes an den Verpackungsverbund 2 angelegt werden.
Zur Anlage der Laschen 4, 5, 6, 7 weist die Falteinheit 9a hierzu eine erste
Faltvorrichtung 8a, eine zweite Faltvorrichtung 11 sowie eine dritte Faltvorrichtung 12 auf. Mittels der ersten Faltvorrichtung 8a erfolgt eine seitliche Anlage der unteren Laschen 5 an den Verpackungsverbund 2. Hierzu weist die erste Faltvorrichtung 8a eine an einem Trägerschlitten 18a angeordnete Faltplatte 10 auf, welche während des Transports des Verpackungsverbunds 2 durch die Falteinheit 9a mit der unteren Lasche 5 in Eingriff gelangt. Die Bewegungsbahn des an einem Förderband 13 angeordneten Trägerschlittens 18a ist dabei derart auf die Bewegungsbahn des
Verpackungsverbunds entlang seiner Transportebene abgestimmt, dass die Faltplatte 10 während ihrer Verlagerung in Transportrichtung mit der unteren Lasche 5 in Eingriff gelangt und diese durch eine die Bewegung in Transportrichtung überlagernde, in Richtung auf den Verpackungsverbund 2 gerichtete Bewegung an den
Verpackungsverbund 2 anlegt.
Die in Transportrichtung gerichtete Bewegung der Faltplatte 10 wird ferner durch eine vertikale, senkrecht zur Transportebene ausgerichtete Bewegung überlagert. So führt die Faltplatte 10 aufgrund des Verlaufs des Förderbandes 13 zunächst eine vertikale in Richtung auf eine Oberseite des Verpackungsverbunds 2 gerichtete Bewegung aus, bei
der die untere Lasche 5 in Richtung auf die Oberseite gezogen wird. Hieran anschließend erfolgt eine die untere Lasche 5 teilweise frei gebende vertikale
Verstellung in Richtung auf die Transportebene. Dies ermöglicht die Aufbringung von Klebemitteln mittels einer Klebeeinheit 16 auf die Innenseiten der vorderen Laschen und hinteren Laschen 7, welche dann in einer zweiten Faltvorrichtung 11 unter
Beibehaltung einer partiellen Anlage der Faltplatte 10 an der unteren Lasche 5 derart in Richtung auf den Verpackungsverbund 2 gefaltet werden, dass diese an die angefaltete untere Lasche 5 angelegt werden. Zur Anlage der vorderen Lasche 6 und hinteren Lasche 7, welche sich senkrecht zur Transportebene erstrecken, weist die zweite Faltvorrichtung 11 hierzu an einem Transportband 14 in Transportrichtung des
Verpackungsverbunds 2 umlaufende Kämme 15 auf, welche die hinteren Laschen 7 an den Verpackungsverbund 2 andrücken.
Zur Anlage der vorderen Laschen 6 weist die zweite Faltvorrichtung 11 ferner stationär angeordnete, mit den vorderen Laschen 6 in Eingriff bringbare Leitkämme 20 auf, welche durch eine Bewegung des Verpackungsverbunds 2 in Transportrichtung mit den vorderen Laschen 6 in Eingriff gelangen.
In einem letzten Faltschritt erfolgt eine Anlage der oberen Laschen 4 an die bereits an dem Verpackungsverbund 2 angeschlagenen unteren Laschen 5, vorderen Laschen 6 sowie hinteren Laschen 7. Vor einem Anschlägen der oberen Laschen 4 wird mittels einer Klebeeinheit 17 ein Klebemittel auf den Kontaktbereich der vorderen, unteren sowie hinteren Laschen 5, 6, 7 mit den oberen Laschen 4 aufgetragen. Zum Anfalten der oberen Laschen 4 an den Verpackungsverbund 2 weist eine dritte Faltvorrichtung 12 mit den oberen Laschen 4 in Eingriff bringbare, stationär angeordnete Leitbleche auf. Die Leitbleche 19 sind dabei derart geformt und angeordnet, dass die oberen Laschen 4 während des Transports der Verpackungsverbünde 2 mit einer Faltkante an den
Leitblechen 19 in Eingriff gelangen, die die oberen Laschen 4 beim Transport an den Leitblechen 19 vorbei an die Seitenflächen anlegen.
In Figur 2 ist eine alternative Ausgestaltung einer Vorrichtung 1 b für die Herstellung von Gebinden aus Einzelpackungen dargestellt, welche sich von der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung 1 a dadurch unterscheidet, dass die Faltplatte 10 um eine parallel zur Transportrichtung ausgerichtete Längsachse schwenkbar mit dem Trägerschlitten 18b
verbunden sind. Darüber hinaus ist die Verbindung zwischen dem Trägerschlitten 18b und der Faltplatte 10 derart ausgestaltet, dass die Faltplatte 10 über einen hier nicht dargestellten Linearantrieb gegenüber dem Trägerschlitten 18b parallel zu den
Seitenflächen der Verpackungsverbünde 2 sowie senkrecht zur Transportebene verlagerbar ist. Ein Anfalten der unteren Laschen 5 erfolgt demnach durch ein
Verschwenken der Faltplatte 10 in Richtung auf die Seitenflächen des
Verpackungsverbunds 2 sowie eine anschließende vertikale Verstellung des
Faltplattel O, bei der zudem eine Zugspannung auf die unteren Lasche 5 ausgeübt wird. Ein Anlegen der vorderen Lasche 6, hinteren Lasche 7 sowie oberen Lasche 4 erfolgt analog zu der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung 1 a.
In Figur 3 ist eins von zwei Transportsystemen 25 für die Trägerschlitten 18b der Falteinheit 9c dargestellt, wobei beiderseits der Transporteinheit für die
Verpackungsverbünde jeweils ein Transportsystem angeordnet ist. Die Falteinheit 9c weist abweichend zu den in Figur 1 und 2 dargestellten Falteinheiten 9a, 9b keine starr an einem Transportband 14 angeordneten Trägerschlitten 18 auf, deren Bewegung starr mit der Bewegung des Transportbands gekoppelt ist. Bei der Falteinheit 9c sind die Trägerschlitten 18b auf einem Schienensystem 22 angeordnet, an dem die
Trägerschlitten 18 mittels eigener Antriebe 23 einzeln ansteuerbar verfahrbar sind. Zum Anfalten einer unteren Lasche 5 weist die erste Faltvorrichtung 8c der Falteinheit 9c zwei Trägerschlitten 18b auf, welche über einen Scherenantrieb 21 mit einem Träger 25 verbunden sind. Der Scherenantrieb 21 erlaubt eine vertikale Verstellung der mit dem Träger 25 verbundenen Faltplatte 10, welche überdies um eine parallel zur
Transportrichtung verlaufende Längsachse schwenkbar mit dem Träger 25 verbunden ist.
Zur Anlage der hinteren Laschen 7 ist auf dem Schienensystem 22 an einem
Trägerschlitten 18b über eine Stütze 24 ein Kamm 15 angeordnet. Auch der Kamm 15 kann über einen eigenen Antrieb an den Trägerschlitten 18b individuell angesteuert und frei entlang des Schienensystems 22 verstellt werden. Die Trägerschlitten 18b sind frei programmierbar und lassen sich damit teilungsunabhängig auf die einzelnen zu faltenden Verpackungsverbünde 2 anpassen.
Bezugszeichenliste a, 1 b Vorrichtung
Verpackungsverbund
Papierzuschnitt
obere Lasche
untere Lasche
vordere Lasche
hintere Lasche
a, 8b, 8c erste Faltvorrichtung
a, 9b, 9c Falteinheit
0 Faltplatte
1 zweite Faltvorrichtung
2 dritte Faltvorrichtung
3 Förderband
4 Transportband
5 Kamm
6 Klebeeinheit
7 Klebeeinheit
8a, 18b Trägerschlitten
9 Leitblech
0 Leitkamm
1 Scherenantrieb
2 Schienensystem
3 Antrieb
4 Stütze
5 Träger