Titel: Endoskopisches Instrument
Beschreibung
[01 ] Die Offenbarung betrifft ein endoskopisches Instrument zum Einfüh- ren in einen Körper eines Patienten, vorzugsweise als Einwegartikel zum Ent- sorgen nach einmaliger Verwendung und vorzugsweise zur minimalinvasi- ven Diagnostik von Nieren- und Harnleitern sowie zur Nieren- oder Harnstei- nentfernung.
[02] Ausgangspunkt der Erfindung sind Ureterorenoskope wie sie etwa aus der EP 2 986 237 Bl bekannt sind. Ein Schaff des Ureferorenoskops wird über den Harnleiter in den Körper eines Patienten eingeführt, um mit einem distalen Greifmiffel wie etwa einem Fangkorb oder einer Dormia- Schlinge einen Nieren- oder Harnstein einzufangen und zu entfernen. Sol- che Ureterorenoskope können allerdings nicht nur therapeutisch, son- dern auch lediglich diagnostisch Verwendung finden, da die behan- delnde Person damit Nieren- oder Harnleiter direkt einsehen und diagno- sfizieren kann. Üblicherweise wird die Sichtbarkeit durch Spülflüssigkeit verbessert, die durch eine durch den Schaft geführte Spülleitung am dista- len Ende des Schafts austritt und die Sicht behinderndes Gewebe fort- schwemmt.
[03] Es gib† die ständige Bestrebung, den Schaftdurchmesser solcher Instrumente zu verringern, um den medizinischen Eingriff so minimalinva- siv wie möglich zu gestalten, oder den zur Verfügung stehenden Quer- schnitt besser auszunutzen, um bei gleichem Querschnitt mehr oder ver- besserte Funktionalitäten bieten zu können.
[04] Das hierin offenbarte endoskopische Instrument kann mit einem geringeren Schaftdurchmesser ausgestalte† werden als bekannte endo- skopische Instrumente dieser Art oder nutzt den zur Verfügung stehenden Querschnitt besser aus, um bei gleichem Querschnitt mehr oder verbes- serte Funktionalitäten anbieten zu können.
[05] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Offenbarung wird ein en- doskopisches Instrument zum Einführen in einen Körper eines Patienten be- reitgestellt, wobei das Instrument einen rohrförmigen Schaft und mindes- tens zwei durch den Schaft verlaufende elektrische, mechanische und/oder optische Leitungen aufweis†. Das Instrument weist dabei einen Fluidkanal und ein Dichtmittel auf, welches ein proximales Ende des Fluid kanals bildet und Durchführungen für die Leitungen aufweis†. Die Dich- tungsvorrichtung kann beispielsweise einen Elastomer-Zellschaumblock aufweisen, der in einem proximalen Endbereich des Schafts und/oder in einer mit einem proximalen Endbereich des Schafts verbundenen oder ver bindbaren Flandhabungseinrichtung angeordnet ist. Bevorzugt ist der Zell- schaumblock geschlossenzellig ausgeführt. Die Leitungen können durch Durchführungen durch die Dichtungsvorrichtung geführt sein, wobei die Durchführungen jeweils einen ursprünglich geringeren Durchmesser haben als die zugehörige durchgeführte Leitung, allerdings durch die durchge- führte Leitung elastisch aufgeweitet sind. Dadurch kann ein Abdichtungs- effekt erzielt werden, sodass kein Fluid durch die Durchführungen proximal- wärts axial aus dem Schaft nach außen oder in die Handhabungseinrich- tung strömen kann. Das Fluid soll nämlich vorzugsweise nicht axial, sondern lateral durch eine dafür vorgesehene proximale Fluidkanalöffnung strö- men, die lateral am Schaft und vorzugsweise distal von der Dichtungsvor- richtung angeordnet ist.
[06] Gemäß der vorliegenden Offenbarung ist bei der Verwendung ei- nes endoskopischen Instruments, das einen mit einer Handhabungsvorrich- tung koppelbaren Schaft mit gelenklos abwinkelbarer distaler Spitze auf-
weist und in dem ein Fluidkanal ausgebildet ist, eine Dichtungsvorrichtung bzw. ein Dichtmittel vorgesehen, um die Leitungen gegenüber der Hand- habungsvorrichtung abzudichten. Das Dichtmittel bildet folglich ein proxi- males Ende des Fluidkanals. Bevorzugt ist das Dichtmittel drehtest mit dem Schaft gekoppelt. Das Verdrehen des Schafts führt folglich zu einer Verdre- hung der Leitungen und des Dichtmittels, so dass die Relativpositionen der durch das Dichtmittel durchgeführten Leitungen zu dem Dichtmittel unver- ändert bleiben. Das Dichtmittel wird daher nicht durch Querkräfte belastet, die das Material des Dichtmittels elastisch so verformen könnten, dass eine Dichtwirkung zumindest bereichsweise aufgehoben wird. Die drehfeste Kopplung kann durch Formschlussmittel realisiert werden, die in dem Dicht- mittel und in einer Dichtungsaufnahme miteinander korrespondierend aus- gebildet sind.
[07] Optional weist das Dichtmittel eine scheibenförmige, runde Form auf. Das Dichtmittel kann dabei leicht in eine Dichtungsaufnahme einge- presst werden.
[08] Optional können die Formschlussmittel in Form einer umfangsseiti- gen Nut- und Federanordnung realisiert sein. Die Nut kann in eine Umfangs- fläche des Dichtmittels ragen oder in der Dichtungsaufnahme ausgebildet sein. Die Feder könnte in der Dichtungsaufnahme oder in dem Dichtmittel als radialer Vorsprung ausgebildet sein. Bevorzugt sind die Formschlussmit- tel ausschließlich an einer einzigen, umfangsseitigen Position angeordnet, so dass auch bei unsymmetrisch gestaltetem Dichtmittel ein korrektes Plat- zieren des Dichtmittels erreicht wird. [09] Optional kann das Dichtmittel zumindest zwei Schlitze als Durchfüh- rungen aufweisen, die eine Umfangsfläche des Dichtmittels durchsetzen und sich jeweils teilweise durch das Dichtmittel erstrecken. Die Schlitze kön- nen dazu vorgesehen sein, mechanische Leitungen, wie etwa Zugdrähte, durch das Dichtmittel durchzuführen. Die Zugdrähte erstrecken sich von
der Handhabungseinrichtung zu dem distalen Ende des Schafts und kön- nen dazu eingesetzt werden, die distale Spitze abzuwinkeln. Werden die Zugdrähfe als Flachdrähfe ausgeführt, können auch diese zuverlässig ab- dichtend durch das Dichtmittel geführt werden. [10] Optional kann das Dichtmittel vier Schlitze als Durchführungen auf- weisen, die voneinander beabstandet in dem Dichtmittel angeordnet sind. Das Dichtmittel kann folglich auch zum Abdichten eines Fluidkanals in ei- nem Schaft eines endoskopischen Instruments eingesetzt werden, bei dem die Spitze in einer Hauptabwinkelungsebene abwinkelbar ist und zusätzlich in einer zweiten Abwinkelungsebene bewegbar ist. Das endoskopische In- strument kann folglich vier mechanische Leitungen in Form von Zugdrähten oder dergleichen aufweisen, die durch die vier Schlitze durchgeführt wer- den und sich durch den Schaft erstrecken. Die Größe und Ausrichtung der Schlitze ist dabei von der Art und Anordnung der Zugdrähte abhängig. [1 1 ] Weiter optional können die Schlitze auf parallelverschobenen Radi- allinien basieren, die um mindestens 90° zueinander auf einer von dem Dichtmittel überdeckten Fläche versetzt sind. Die Schlitze können übereine senkrecht zu dem jeweiligen Schlitz verlaufende, einen Mittelpunkt des Dichtmittels schneidende Mittellinie hinausragen. Werden vier Zugdrähte eingesetzt, sind vier Schlitze erforderlich, welche dann beispielsweise um 90° zueinander versetzt sind. Bei lediglich zwei Zugdrähten könnten zwei Schlitze ausreichen, die dann beispielhaft um 180° zueinander versetzt sind.
[12] Optional kann das Dichtmittel aus einem Material hergesteil† sein, das Polyethylen oder Zellkautschuk aufweis†. Zellkautschuk kann beispiels- weise auf einem Fluorpolymer basieren.
[13] Optional kann das endoskopische Instrument, welches das voran- gehend dargestellte Dichtmittel aufweis†, ein drehbar in einem Steuerge- häuse aufweisendes Schaftanschlussteil aufweisen, das mit dem Schaft
fest verbindbar ist. Das Schaftanschlussteil kann optional einen Anschluss- stutzen aufweisen, der sich radial von einer Schaftanschlussachse nach au- ßen erstreckt. Zwischen einer Dichtungsaufnahme zum Aufnehmen des Dichtmittels und dem Schaftanschlussteil kann optional ein Dichtring ange- ordnet sein, um eine Abdichtung zu erreichen.
[14] Weiter optional weist das Schaftanschlussteil Führungseinrichtungen zum Führen von Zugdrähten auf. Durch Führen der Zugdrähte können diese unmittelbar jeder Verdrehung des Schaftanschlussteils folgen. Ein Ver- schränken der Zugdrähte und der zugehörigen Schlitze in dem Dichtmittel kann verhindert werden, so dass die Dichtwirkung dadurch nicht beein- trächtigt wird. Die Dichtungsaufnahme kann weiterhin mit einem von dem Schaftanschlussteil abgewandten Deckel in distaler Richtung ergänzt wer- den, wobei der Deckel ebenso drehtest mit dem Schaftanschlussteil ge- koppelt ist. Der Deckel kann weiterhin ebenso Führungseinrichtungen auf- weisen, mit denen Zugdrähte geführt werden können. Die Führungseinrich- tungen in dem Deckel und in dem Schaftanschlussteil fluchten bevorzugt, so dass das Dichtmittel ausschließlich Axialkräfte der Zugdrähte erfährt.
[15] Optional kann der Fluidkanal die mindestens zwei durch den Schaft verlaufenden Leitungen jeweils einzeln unmittelbar umgeben.„Einzeln un- mittelbar umgeben“ soll hier bedeuten, dass die Leitungen keine gemein- same Ummantelung innerhalb des Fluidkanals aufweisen, sondern einzeln vom Fluid im Fluidkanal unmittelbar umspül† sind. Die Leitungen können je- de für sich ummantelt und beispielsweise isoliert sein.„Unmittelbar“ soll hier also nicht dahingehend missverstanden werden, dass die Leitungen für sich selbst keine Ummantelung haben dürfen. Die Leitungen können opti- scher Natur sein, beispielsweise als Lichtleiter zum Aus- und/oder Einkop- peln von Licht am distalen Ende. Insbesondere können die Leitungen einen oder mehrere Laserlichtleiter aufweisen, um beispielsweise einen Nieren- oder Harnstein mit Laserlicht beschießen und damit vaporisieren zu kön- nen. Alternativ oder zusätzlich können eine oder mehrere der Leitungen
elektrische Signale und/oder elektrische Leistung übertragen und mit einer distalen LED und/oder einem distalen Bildsensor verbunden sein. Alternativ oder zusätzlich können die Leitungen ein oder mehr Arbeitskanäle aufwei- sen, durch die Schaftwerkzeuge und/oder ein Laserlichtleiter bis zur dista- len Schaftspitze durchgeschoben werden können. Alternativ oder zusätz- lich können die Leitungen mechanische Steuersignale zum Abwinkeln und/oder Steuern des distalen Schaffendes übertragen, beispielsweise als seitlich im Schaft geführte Seilzüge. Sämtliche Leitungen sind jeweils einzeln unmittelbar vom Fluidkanal umgeben.„Umgeben" soll hier bedeuten, dass die Leitungen zumindest zum Großteil im Querschnitt umspül† sind. Sie müssen nicht im Querschnitt vollständig um 360° umspül† sein, sondern können lateral am Schaft oder an einer oder mehreren der anderen Lei- tungen anliegen.
[16] Zum einen kann bei dem hierin offenbarten endoskopischen Instru- ment eine durch den Schaft geführte Fluidleitung eingespart werden. Au- ßerdem wird der gesamte Querschnitt des Innenvolumens des Schafts, den die Leitungen nicht belegen, als Fluidkanal nutzbar gemach†, sodass der zur Verfügung stehende Querschnitt besser ausgenutzt ist. Damit kann ein Schaftaußendurchmesser von 3mm oder weniger realisiert werden kann.
[17] Optional kann der Fluidkanal als Zu- und/oder Abführkanal dienen. Je nach Bedarf kann wahlweise Spülflüssigkeit zur Verbesserung der Sicht am distalen Schaftende distalwärts zugeführt werden oder Spülflüssigkeit mit störender Gewebesuspension proximalwärts abgeführt werden. Eine Rückführung von Fluid proximalwärts kann durch aktive Ansaugung oder passiv ohne aktive Ansaugung erfolgen, beispielsweise durch Überdruck im Körper des Patienten.
[18] Optional kann der Fluidkanal eine distale Fluidkanalöffnung und ei- ne proximale Fluidkanalöffnung aufweisen, wobei die proximale Fluidka-
nalöffnung lateral am Schaft angeordnet und mit Fluiddruck oder Fluidun- terdruck beaufschlagbar ist. Dazu kann eine Druck- bzw. Säugpumpe an die proximale Fluidkanalöffnung angeschlossen werden oder einfach wie bei einem Tropf ein in einer Höhe über dem Instrument befindliches Fluidre- servoir angeschossen sein, sodass ein hydrostatischer Druck an der proxi- malen Fluidkanalöffnung anliegt. Als Spülflüssigkeit kann beispielsweise Kochsalzlösung dienen.
[19] Optional kann das Instrument eine Handhabungseinrichtung auf- weisen, die mit einem proximalen Ende des Schafts fest verbunden oder lösbar verbindbar ist. Die Handhabungseinrichtung kann vorzugsweise er- gonomisch so gestaltet sein, dass sie von einer behandelnden Person be- quem gegriffen werden kann und gut in der Hand lieg†, um das Instrument manuell zu steuern. Die Handhabungseinrichtung kann dazu im Wesentli- chen Y-förmig mit zwei starren zum Schaft hin distalwärts zusammenlaufen- den Griffschenkeln ausgestalte† sein. Die Handhabungseinrichtung kann dann entweder so gegriffen werden, dass beide Griffschenkel wie eine Zange umfasst werden oder der Daumenballen zwischen die Griffschenkel geführt wird. Bei der ersten Haltung kann der Zeigefinger zum Ziehen eines Seilzugs unter den Schaft an einem schusswaffenähnlichen Abzug gelegt werden. Bei der zweiten Haltung kann der Zeigefinger zum Ziehen eines oberen Seilzugs über den Schaft an einem oberen Abzug gelegt und der Mittelfinger zum Ziehen eines unteren Seilzugs unter den Schaft an einem unteren Abzug gelegt. Der obere Seilzug und der untere Seilzug können als Abschnitte eines Seilzugs ausgebildet sein, der über eine Führungsrolle um- gelenkt ist, die in der Handhabungseinrichtung um eine quer zur Längsach- se des Schafts drehbar gelagert ist. Je nach Drehrichtung der Führungsrolle wird der obere oder der untere Seilzug proximalwärts gezogen während der jeweils andere Seilzug distalwärts nachgib†. Der obere Abzug und der untere Abzug können jeweils miteinander über die Führungsrolle unmittel- bar verbunden oder mitelbar gekoppelt sein, sodass sie sich bei Betäti- gung gegenläufig bewegen. Besonders die zweite Haltung ist ergono-
misch besonders vorteilhaft, da die Längsachse des Schafts in Wesenfli- chen koaxial zur Längsachse des Unterarms verläuft, sodass das Instrument bequem durch Supination und Pronation des Unterarms um seine Längsachse gedreht werden kann. Außerdem können durch Betätigung des oberen oder unteren Abzugs mit dem Zeige- bzw. Mittelfinger einfach ein Abknicken des distalen Schaffendes mittels des oberen bzw. Seilzugs in zwei entgegengesetzte Richtungen bewirkt werden. Bei der ersten Haltung kann die Handhabungseinrichtung um 180 ° umgegriffen werden, um mit dem Zeigefinger den anderen Abzug zu ziehen, oder das Instrument um 180° um seine Längsachse gedreht werden, um ein Abknicken des distalen Schaffendes mittels des oberen bzw. Seilzugs in zwei entgegengesetzte Richtungen bewirkt werden. Die Leitungen können durch einen oder bei- de der Griffschenkel der Handhabungseinrichtung geführt sein und an ei- nem proximalen Ende des bzw. der Griffschenkel jeweils einen proximal- seitigen Anschluss aufweisen. Vorzugsweise ist durch einen Griffschenkel der Handhabungseinrichtung ein Arbeitskanal geführt und andere Leitun- gen durch den anderen Griffschenkel der Handhabungseinrichtung.
[20] Optional kann der Schaft zumindest in einem Schaftabschnitt ge- lenklos um mehr als 270° elastisch krümmbar. Insbesondere eine hohe Tor- sionssteifigkeit bei gewisser Biegeflexibilität ist vorteilhaft zur genauen Steue- rung des distalen Schaffendes. Die Biegesteifigkeit kann quantitativ da- durch bemessen werden, wie tief das distale Schaftende bei horizontaler Lage des Instruments allein unter der Gewichtskraft des Schafts nach unten hängt. Es hat sich herausgestellt, dass es besonders vorteilhaft ist, wenn das distale Schaftende 5% bis 60% der Schaftlänge bei horizontaler Lage des Instruments allein unter der Gewichtskraft des Schafts nach unten hängt. In diesem Bereich der Biegesteifigkeit ist der Schaft flexibel genug, um mög- lichst tief und gleichzeitig minimalinvasiv in die Nieren- und Harnleiter vor- dringen zu können und biegesteif genug, um das distale Schaftende kon- trolliert steuern zu können.
[21 ] Optional kann das Instrument oder zumindest der Schaft als Weg- werfartikel zum Entsorgen nach einmaliger Verwendung ausgestalte† sein. Dies ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform, da die Reinigung des Instruments für weitere Verwendungen entfällt und die Bauteile und Mate- rialien nur für eine einzige Verwendung ausgelegt werden müssen. Die Lei- tungen, die einzeln unmittelbar vom Fluidkanal umgeben sind, können sehr filigran ausgestalte† und ohne Rücksicht auf die Ausbildung von schlecht reinigbaren Ecken, Kanten und/oder Toträumen durch den Fluidkanal ge- führt sein. Durch die filigrane Ausgestaltung der Leitungen und des Schafts selbst kann ein Schaftaußendurchmesser von 2,7 mm oder weni- ger realisiert werden.
[22] Optional kann die Querschnittsfläche des Fluidkanals der Quer- schnittsfläche eines vom Schaft gebildeten Schaftinnenraums abzüglich der Summe der Querschnittsfläche aller durch den Schaftinnenraum ver- laufenden Leitungen entsprechen. Dies bedeutet, dass es im Schaft keine ungenutzte Querschnittsfläche gibt und somit der Schaftinnenraum opti- mal ausgenutzt wird.
[23] Optional kann der Schaft in einem distalen Bereich eine Mehrzahl von Schlitzen aufweisen. Die Schlitze können sich dabei in Umfangsrichtung nur über einen Teil des Schaftumfangs erstrecken. Damit kann die Flexibili- tät des Schafts lokal erhöht, also der Verbiegeradius lokal reduziert werden, um ein gelenkloses Abwinkeln eines distalen Schaffendes um bis zu 300° zu erzielen. Alternativ oder zusätzlich können die Schlitze axial zueinander derart angeordnet sein, dass sie abwechselnd auf einer ersten lateralen Seite des Schafts und einer diametral der ersten gegenüberliegenden zweiten lateralen Seite des Schafts liegen. Damit kann das distale Schaf- tende in zwei entgegengesetzte Richtungen gelenklos abgewinkelt wer- den und bei entsprechend unabhängig voneinander betätigbaren Seilzü- gen sogar S-förmig zwei entgegengesetzte Krümmungen vollführen. Für die Krümmung zu einer ersten Seite hin werden die Schlitze auf der ersten Seite
zusammengedrück† und die Schlitze auf einer der ersten Seite gegenüber- liegenden zweiten Seite auseinandergezogen. Entsprechend werden für die Krümmung zur zweiten Seite hin die Schlitze auf der zweiten Seite zu- sammengedrückt und die die Schlitze auf der ersten Seite auseinanderge- zogen. Die Seilzüge verlaufen dann vorzugsweise an der ersten bzw. der zweiten Seite im Schaft entlang und greifen am distalen Schaftende an, um das distale Schaftende durch Zugkraft zur entsprechenden Seite hin gelenklos abzuwinkeln.
[24] Optional können die Schlitze einerseits als eine distale Fluidkanalöff- nung für den Fluidkanal und andererseits zur lokalen Erhöhung der Flexibili- tät des Schafts zum gelenklosen Abwinkeln eines distalen Schaffendes die- nen. Die Spülflüssigkeit kann dann proximal vom distalen Schaftende late- ral aus dem Schafts austreten. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass am distalen Schaftende mehr Querschnitt für Funktionen wie etwa einen Bildsensor und/oder mindestens eine Beleuchtungs-LED zur Verfügung ste- hen.
[25] Optional kann das Instrument mindestens einen durch den Schaft verlaufenden und vom Fluidkanal unmittelbar umgebenen Arbeitskanal aufweisen. Solch ein Arbeitskanal kann wahlweise verschieden verwendet werden. Zum einen kann solch ein Arbeitskanal zum Durchführen eines Schaftwerkzeugs, wie etwa ein Fangkorbeinsatz oder ein Zangeninstru- ment, geeignet sein. Sofern das Instrument nicht bereits eine optische Lei- tung als einen durch den Fluidkanal geführten Laserlichtleiter aufweis†, so kann ein solcher Laserlichtleiter durch vorzugsweise einen weiteren Arbeits- kanal von einer proximalen Arbeitskanalöffnung, beispielsweise an einem proximalen Axialende eines Griffschenkels der Handhabungseinrichtung, eingeführt und bis zu einer distalen Arbeitskanalöffnung am distalen Schaf- tende durch den Arbeitskanal geschoben werden. Mit dem Laserlichtleiter kann Laserlicht eingekoppelt werden, um beispielsweise einen Nieren- oder Harnstein zu vaporisieren und mittels Spülflüssigkeit aus dem Spülkanal
auszuschwemmen. Der Laserlichtleiter kann bei Nichtbenutzung wieder aus dem Arbeitskanal herausgezogen werden, um diesen für mögliche an- dere Verwendungen freizugeben. Beispielsweise kann ein Fangkorbeinsatz oder eine Dormia-Schlingen-Einsatz durch den Arbeitskanal geschoben werden, um damit am distalen Schaftende einen Nieren- oder Harnstein einzufangen. Die proximale Arbeitskanalöffnung, beispielsweise an einem proximalen Axialende eines Griffschenkels der Handhabungseinrichtung, kann einen Luer-Lock Anschluss aufweisen, um einen Mantel des Fangkor- beinsatzes oder des Dormia-Schlingen-Einsatzes gegenüber dem Instru- ment zu fixieren und durch Schieben eines durch den Mantel führenden Drahts, der distalseitig den Fangkorb oder die Dormia-Schlinge bildet, den Fangkorb oder die Dormia-Schlinge zu öffnen. Der Fangkorb oder die Dor- mia-Schlinge schließ sich bei Ziehen des Drahtes, wenn der Mantel im Luer- Lock Anschluss arretiert ist. Bevorzugt ist es jedoch, wenn ein erster, vorzugs- weise größerer, Arbeitskanal für ein Schaftwerkzeug und ein zweiter, vor- zugsweise kleinerer, Arbeitskanal für einen Laserlichtleiter bereitgestellt wird. Dadurch können Schaftwerkzeug und Laserlichtleiter parallel genutzt werden.
[26] Optional kann ein Arbeitskanal als Zu- und/oder Abführkanal mit ge- genüber dem Fluidkanal gegenläufiger Strömungsrichtung dienen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn bei längerer Behandlungszeit und größeren Mengen von Spülflüssigkeit diese aus dem Körper wieder abge- führt werden muss, ohne die Behandlung zu unterbrechen. Eine Rückfüh- rung von Spülflüssigkeit an der Außenseite des Schafts oder durch einen zusätzlich eingeführten Hilfsschaf† führt zu einer zusätzlichen Gewebeauf- dehnung und ist im Hinblick auf einen minimalinvasiven Eingriff nachteil- haft. Außerdem kann sich Überdruck aufbauen, der dem Spülmittelfluss entgegenwirk†. Der Arbeitskanal kann vorzugsweise als Zuführieitung von Spülflüssigkeit verwendet werden, die überden Fluidkanal als Abführleitung abgeführt wird. Alternativ kann der Spülmittelfluss umgekehrt verlaufen, so- dass der Arbeitskanal als Abführkanal und der Fluidkanal als Zuführkanal
dien†. Die Verwendung des Arbeitskanals als Zu- und/oder Abführkanal kann ein kontinuierliches Spülen erleichtern.
[27] Optional kann der mindestens eine Arbeitskanal axial durch das Dichtmittel verlaufen. Der Arbeitskanal kann also analog zu den anderen Leitungen durch eine zugehörige axiale Durchführung in der Dichtungsvor- richtung geführt sein, die beispielsweise in Form eines Elastomer-Zell- schaumblocks ausgebildet ist.
[28] Optional kann die proximale Arbeitskanalöffnung proximal vom proximalen Ende des Fluidkanals angeordnet sein, vorzugsweise an einem proximalen Axialende eines Griffschenkels der Handhabungseinrichtung. Damit ist der Arbeitskanal möglichst vielseitig verwendbar und ist möglichst gerade bzw. weist nur relativ große Verbiegeradien auf.
[29] Optional kann die distale Arbeitskanalöffnung distal von einer dista- len Fluidkanalöffnung des Fluidkanals angeordnet sein. Damit kann durch den Arbeitskanal insbesondere ein zertrümmerter Nieren- oder Harnstein abgeführt werden, wobei durch den lateralen Ab- oder Auslauf von Spü- lungsflüssigkeit durch die Fluidkanalöffnung für klare Sichtverhältnisse ge- sorgt wird.
[30] Optional kann der Querschnitt der distalen Arbeitskanalöffnung klei- ner sein als der Querschnitt des Arbeitskanals. Damit wird das Verstopf ungs- risiko des Arbeitskanals reduziert, da die kleinere Arbeitskanalöffnung wie ein Filter für zu große Gewebestücke wirk† und diese die Arbeitskanalöff- nung nicht passieren können.
[31 ] Optional kann sich der Querschnitt des Arbeitskanals zur distalen Ar- beitskanalöffnung hin verjüngen. Damit wird eine innenseitige Stufe oder Kante vor der kleineren Arbeitskanalöffnung vermieden, vor welche ein
durch den Arbeitskanal eingeschobener Laserlichtleiter, ein Fangkorbein- satz oder ein Dorma-Schlingen-Einsatz stoßen könnte.
[32] Optional kann eine Durchflussrichtung und/oder Durchflussrate durch den Fluidkanal wählbar oder einstellbar sein. Dies kann beispielswei- se über eine Drucksteuerung und/oder durch Öffnen und Schließen eines Ventils, vorzugsweise an der proximalen Fluidkanalöffnung, durchgeführt werden.
[33] Optional kann ein distales Schaffende steuerbar gelenklos abwin- kelbarsein. Dies kann vorzugsweise wie oben beschrieben übereine durch seitliche Schlitze im Schaft lokal erhöhte Verbiegeflexibilität des Schafts und mindestens einen seitlich im distalen Schaffende angreifenden Seilzug rea- lisiert sein.
[34] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann bei der Verwendung eines Lichtleiters und insbesondere Laserlichtlei- ters mit einem Außendurchmesser von deutlich unter 1 mm in einem Schaft eines endoskopischen Instruments mit gelenklos abwinkelbarer distaler Spit- ze einen dedizierten Arbeitskanal mit einem Innendurchmesser eingesetzt sein, der deutlich geringer als der Innendurchmesser eines herkömmlichen Arbeitskanals ist. Es ist bevorzugt, dass der Innendurchmesser eines Arbeits- kanals für einen Lichtleiter den Außendurchmesser eines Lichtleiters um höchstens 30% überschreitet. Dadurch wird erlaubt, einen Lichtleiter auch bei gelenklos abgewinkelter distaler Spitze des endoskopischen Instru- ments in ihrem Arbeitskanal verschieben zu können. Ein relativ scharfkanti- ges Ende des Lichtleiters erfährt durch das angegebene Durchmesserver- hältnis auch bei gebogenem Verlauf des Arbeitskanals nur einen relativ ge- ringen Angriffswinkel zu seiner Oberfläche und verletzt ihn nicht. Der Ar- beitskanal und das endoskopische Instrument werden folglich nicht un- dicht und kann für eine weitere Dauer eingesetzt werden. Eine Spülleistung wird durch Ersetzen eines herkömmlichen Arbeitskanals durch einen deut-
lieh schmaleren Arbeitskanal weiterhin verbessert. Der Außendurchmesser des Lichtleiters kann in einem Bereich von 0,4 mm bis 0,7 mm liegen, bevor- zugt in einem Bereich von 0,45 mm bis 0,6 mm und besonders bevorzugt von 0,45 bis 0,5 mm. Es bietet sich besonders an, ein endoskopisches Instru- ment mit einem solchen separaten Arbeitskanal auszustatten, bei dem im Schaft ein Fluidkanal ausgebildet ist, der mindestens zwei durch den Schaft verlaufende Leitungen jeweils einzeln unmittelbar umgibt. Insbesondere bietet es sich an, diesen separaten Arbeitskanal in einem mit Schlitzen aus- gestatteten distalen Bereich einzusetzen, um die Größe des darin gebilde- ten Fluidkanals noch weiter zu optimieren. Durch den geringen Durchmes- serwird nur wenig Platz im Innenvolumen des Fluidkanals beansprucht. Wie vorangehend erwähnt kann der Lichtleiterinsbesondere ein Laserlichtleiter sein.
[35] Optional weist das Material des separaten Arbeitskanals für den Lichtleiter Polyimid oder Polyamid auf. Der Arbeifskanal für den Lichtleiter sollte aus einem möglichst harten Werkstoff bestehen und darf hierbei im gebogenen Zustand seinen Querschnitt nur möglichst wenig verändern. Dadurch wird die Gefahr, dass der Lichtleiterin die Innenfläche des Arbeits- kanals eindring†, wesentlich verringert. Der Werkstoff für den Arbeitskanal kann etwa Polyimid oder Polyamid (auch als Nylon bekannt) in entspre- chender Härte sein.
[36] Optional kann die Wandung des separaten Arbeitskanals für den Lichtleiter Verstärkungen aufweisen. Diese können insbesondere in umlau- fender Richtung verlaufen und ein Einknicken des Querschnitts des sepa- raten Arbeitskanals verhindern.
[37] Weiter optional kann das Material des separaten Arbeitskanals auch einen metallischen Werkstoff aufweisen. Dies kann etwa Nitinol um- fassen, das eine Nickel-Titan-Legierung mit superelastischen Eigenschaften bei Raumtemperatur ist. Dieser Werkstoff kann bei den vorangehend ge-
nannten kleinen Durchmessern die geforderte und notwendige Elastizi- tät/Flexibilität/Biegemöglichkeit aufweisen.
[38] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann bei der Verwendung eines endoskopischen Instruments mit einem Schaft mit gelenklos abwinkelbarer distaler Spitze eine Anordnung von ers- ten Schlitzen vorgesehen sein, die sich optional abwechselnd auf einer ers- ten lateralen Seite des Schafts und einer diametral der ersten gegenüber- liegenden zweiten lateralen Seite des Schafts befinden. Dadurch kann ei- ne Abwinkelung in einer Hauptabwinkelungsebene erreicht werden, ohne einzelne, durch ein Gelenk verbundene Segmente schaffen zu müssen, die sich teilweise in das Innenlumen des Schafts erstrecken. Zur weiteren Ver- besserung der Bewegbarkei† können sich optional proximalwärts an den Bereich mit ersten Schlitzen mehrere zweite Schlitze anschließen, die um 90° zu den ersten Schlitzen versetzt sind. Die zweiten Schlitze können sich in Um- fangsrichtung bevorzugt nur über einen Teil des Schaftumfangs erstrecken. Weiter bevorzugt sind die zweiten Schlitze axial zueinander derart ange- ordnet, dass sie abwechselnd auf einer dritten lateralen Seite des Schafts und einer diametral der dritten gegenüberliegenden vierten lateralen Sei- te des Schafts liegen. Hierdurch wird eine zweite Abwinkelungsebene ge- bildet, die quer zu der Hauptabwinkelungsebene liegt.
[39] Je nach Anzahl der zweiten Schlitze kann die Bewegbarkei† in der zweiten Abwinkelungsebene eingestellt werden. Es bietet sich besonders an, die Anzahl der zweiten Schlitze derart zu wählen, dass das distale Ende des Schafts in der zweiten Abwinkelungsebene um einen Winkelbereich von mindestens +/-15° und bevorzugt von +/-20° bewegbar ist. Damit kann insbesondere die Erreichbarkeit von Nierensteinen in unteren Kelchgrup- pen der Nieren verbessert werden.
[40] Die Bewegung des distalen Endes des Schafts in der zweiten Abwin- kelungsebene kann durch separate mechanische Leitungen, insbesonde-
re Zugdrähte, erreicht werden. Diese sind direkt distal vor dem mit zweiten Schlitzen ausgestatteten Bereich mit dem Schaft gekoppelt. Zur Bewegung der Zugdrähte kann eine vorangehend genannte Handhabungseinrich- tung eingesetzt werden.
[41 ] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann bei einem endoskopischen Instrument, das einen mit einer Handha- bungsvorrichtung koppelbaren Schaft aufweis†, ein Schaftwerkzeug, bei- spielsweise mit einem darin integrierten Fangkorb oder einer Zange, durch einen Arbeitskanal des Instruments an das distale Ende des Instruments ge- schoben werden. Die Handhabungsvorrichtung kann hierzu bevorzugt einen Arbeitskanaleinlass, ein erstes drehbares Aufnahmeteil und ein zwei- tes drehtest mit dem ersten Aufnahmeteil verbundenes zweites Aufnahme- teil aufweisen. Das erste Aufnahmeteil kann fest mit einem Mantelelement des Schaftwerkzeugs koppelbar sein, beispielsweise über einen Luer-An- schluss, gleichwohl zur genauen axialen Positionierung relativ zu dem Ar- beitskanaleinlass verschiebbar gelagert sein. Das zweite Aufnahmeteil kann über einen durch das Mantelelement des Schaftwerkzeugs geführten Steuerdraht mit einem distalen Werkzeugkopf, beispielsweise einem Fang- korb oder Zangenmaulteilen, gekoppelt und relativ zu dem ersten Aufnah- meteil axial verschiebbar gelagert sein. Durch das erste Aufnahmeteil kann das Schaftwerkzeug in unterschiedliche axiale Positionen im Instrument ge- schoben werden. Damit ist es möglich, das Schaftwerkzeug an die distale Schaftspitze positioniert durch den Schaft einzuschieben, sodass es zu- nächst nicht über sie hinausrag†. Die distale Schaftspitze kann folglich un- gestörtzu einem Operationsbereich bewegt werden und eine Verletzungs- gefahr durch einen scharfkantigen Werkzeugkopfwird vermieden. Nach dem Erreichen des Operationsbereichs kann durch Verschieben des ersten Aufnahmeteils in distaler Richtung das Schaftwerkzeug aus dem distalen Schaftende herausgeschoben werden. Der Draht, der mit dem Werkzeug- kopf, beispielsweise dem Fangkorb oder Zangenmaulteilen, gekoppelt ist, kann ggf. anschließend durch Verschieben des zweiten Aufnahmeteils aus
dem Mantelelemen† des Schaftwerkzeugs herausgeschoben werden. Durch eine drehfesfe Kopplung des Schaffwerkzeugs und des ersten Auf- nahmefeils sowie eine drehfesfe Kopplung zwischen dem zweiten Aufnah- mefeil und dem ersten Aufnahmefeil kann das Schaffwerkzeug verdreh† werden. Durch diesen Aufbau ist es zudem sehr leicht möglich, das Schaff- werkzeug durch einen einzigen Benutzer zu positionieren und zu betätigen. Eine Abstimmung mit einem zweiten Benutzer is† folglich nicht erforderlich.
[42] Das erste Aufnahmeteil ist optional um einen ersten Verschiebeweg gegenüber dem Arbeitskanaleinlass verschiebbar. Das zweite Aufnahme- teil ist über einen zweiten Verschiebeweg relativ zu dem ersten Aufnahme- teil bewegbar. Die Länge des zweiten Verschiebewegs kann dabei optio- nal die Länge des ersten Verschiebewegs über- oder unterschreiten. Der erste Verschiebeweg ist ausschließlich dazu gedacht, das Schaftwerkzeug in eine axial außerhalb der distalen Schaftspitze liegende Position zu brin- gen. Damit kann der Werkzeugkopf störungsfrei aus der distalen Spitze her- ausgefahren werden. Die Länge des ersten Verschiebewegs könnte ledig- lich wenige Millimeter betragen. Es ist denkbar, einen Verschiebeweg von ungefähr 5 mm vorzusehen. Der erste Verschiebeweg kann je nach Aus- führung des endoskopischen Instruments auch in einem Bereich von 2 mm bis 10 mm liegen. Der zweite Verschiebeweg ist indes von der Art und Grö- ße des Werkzeugkopfs abhängig und kann beispielhaft bis zu 20 oder 25 mm betragen.
[43] Das erste Aufnahmeteil und/oder das zweite Aufnahmeteil können optional über Rastmittel in einer momentanen axialen und/oder gedreh- ten Position gehalten werden. Das erste Aufnahmeteil und/oder das zweite Aufnahmeteil könnten beispielsweise eine Mantelfläche aufweisen, die mit parallel zueinander angeordnefen, umlaufenden Rillen ausgestaffef ist, wobei die Rillen jeweils einen abgerundeten Profilquerschniff aufweisen. Werden diese durch eine entsprechend dimensionierte Öffnung geführt, kann das Einrasten zwischen zwei aufeinanderfolgenden Rillen erfolgen.
Durch entsprechende Kraft quer zu den Rillen kann die eingerastete Positi- on allerdings auch wieder gelöst werden.
[44] Das erste Aufnahmeteil und/oder das zweite Aufnahmeteil können ferner mit einem Absatz ausgestatte† sein, der jeweils eine Rändelung auf- weist. Dadurch kann ein Benutzer das betreffende Aufnahmeteil gut grei- fen und gefühlvoll und mit direkter, haptischer Rückkopplung eine Verdre- hung durchführen.
[45] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann die Handhabungseinrichtung eines endoskopischen Instruments, das mit einem Schaft ausgestatte† ist, ein Gehäuse aufweisen, das an einem proximalen Ende zwei Schenkel besitzt, die schräg zueinander angeordnet sind und eine Anlagefläche einschließen, wobei mindestens eine Leitung aus einem der Schenkel aus der Handhabungseinrichtung nach außen ge- führt ist. Die Handhabungseinrichtung kann folglich an einem proximalen Ende wie ein Y oderein V ausgebildetsein. Einem Benutzer wird ermöglicht, die Handhabungseinrichtung so zu greifen, dass ein Daumenballen einer Hand auf der Anlagefläche auf liegt und zwei weitere Finger der Hand, bei- spielsweise Zeigefinger und Mittelfinger, zu Abzügen bzw. Bedienhebeln geführt werden können, die distalwärts angeordnet sind. Das Gehäuse ist derart ausgebildet, dass der Daumenballen so auf der Anlagefläche lie- gen kann, dass die Handhabungseinrichtung eine direkte Verlängerung des Unterarms des Benutzers bildet. Ein Verdrehen des Unterarms führt zu einer direkten und ausschließlichen Verdrehung der Handhabungseinrich- tung um die Längsachse des Schafts, sodass hierdurch auch der daran an- gebrachte Schaft um seine Längsachse verdreht wird.
[46] Distalwärts im Anschluss an die beiden Schenkel kann optional min- destens eine Steuerscheibe folgen, die vorzugsweise radialseitig mit Zugdrähten und mindestens zwei Abzügen oder Bedienhebeln zum Bewe- gen der mindestens einen Steuerscheibe gekoppelt ist. Die Steuerscheibe
ist vorzugsweise um eine Drehachse im Gehäuse der Handhabungseinrich- tung in einem Winkelbereich vorzugsweise in zwei Richtungen drehbar, wo- bei die Drehachse vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu einer von den Schenkeln aufgespannten Ebene verläuft. [47] Die mindestens eine Steuerscheibe ist optional über eine Arretierein- richtung in ihrer momentanen Position fixierbar. Die Arretiereinrichtung könnte beispielsweise in Form einer Rändelschraube realisiert sein, mit der ein Benutzer eine einmal eingestellte Position der mindestens einen Steuer- scheibe arretieren kann. Eine durch die Zugdrähte hervorgerufene ge- lenklose Abwinkelung kann folglich in ihrem Zustand verbleiben, ohne dass sie aufwändig durch dauerhaftes manuelles Einwirken beibehalten wer- den muss.
[48] Die zuvor beschriebenen Aspekte der vorliegenden Offenbarung finden zwar bevorzugt in beliebiger Kombination in den Ausführungsfor- men eines hierin offenbarten endoskopischen Instruments Anwendung, können allerdings auch jeweils unabhängig voneinander ohne die ande- ren Aspekte vorteilhaft eingesetzt werden.
[49] Nachfolgend ist die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Beispiels einer Ausführungs- form eines hierin offenbarten endoskopischen Instruments;
Fig. 2a, b perspektivische Ansichten eines distalen Endabschnitts einer beispielhaften Ausführungsform eines hierin offenbarten en- doskopischen Instruments;
Fig. 3a-c Explosionsansichfen Ansicht von Teilen einer beispielhaften Ausführungsform eines hierin offenbarten endoskopischen In- strumenfs;
Fig. 4a,b schemafische Querschniffsansichfen eines distalen Endab- schniffs eines Arbeitskanals einer beispielhaften Ausführungs- form eines hierin offenbarten endoskopischen Instruments;
Fig. 5 eine Querschniltsansich† eines proximalen Anschlussab- schniffs einer beispielhaften Ausführungsform eines hierin of- fenbarfen endoskopischen Instruments; Fig. 6a-c Seitenansichten einer Flandhabungseinrichtung mit Detailan- sichten des distalen Schaffendes einer beispielhaften Ausfüh- rungsform eines hierin offenbarten endoskopischen Insfru- menfs;
Fig. 7a-f verschiedene Ansichten auf dem Schaft und insbesondere das distale Schaftende einer beispielhaften Ausführungsform eines hierin offenbarten endoskopischen Instruments;
Fig. 8a-e weitere Ansichten auf dem Schaft und insbesondere einen krümmbaren Schaffabschniff einer beispielhaften Ausfüh- rungsform eines hierin offenbarten endoskopischen Insfru- menfs;
Fig. 9a-d verschiedene Ansichten auf ein Ausführungsbeispiel eines hierin offenbarten endoskopischen Instruments; und
Fig. IOa-c weitere Ansichten auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
9a-d.
[50] Fig. 1 zeig† beispielhaft ein endoskopisches Instrument 1 , das einen rohrförmigen Schaft 3 zum Einführen in eine Körperhöhle aufweist. Der Schaft 3 ist an einem proximalen Ende 4 mit einer Handhabungseinrich- tung 5 verbunden und bildet in seinem Innenlumen einen Fluidkanal 7 aus. An einem distalen krümmbaren Schaf†abschni††9 ist der Schaft 3 wei- terhin zumindest teilweise flexibel ausgebildet, um bedarfsweise durch Einwirkung der Handhabungseinrichtung 5 gekrümmt zu werden.
[51 ] In einem Teilschnitt A-A durch den Schaft 3 ist ersichtlich, dass in dem Fluidkanal 7 beispielhaft eine erste optische und/oder elektrische Leitung 1 1 für die Beleuchtung am distalen Schaftende 17, eine zweite optische und/oder elektrische Leitung 13 für die Bildaufnahme am dista- len Schaftende 17, ein erster Arbeitskanal 15 und ein zweiter Arbeitskanal 19 verlaufen. Am distalen Ende der ersten Leitung 1 1 kann eine LED als Lichtquelle angeordnet sein, wobei die Leitung 1 1 als elektrische Strom- versorgungsleitung der LED dient. Alternativ oder zusätzlich kann am dis talen Ende der ersten Leitung 1 1 eine Lichtleiterauskopplung als Licht- quelle angeordnet sein, wobei die Leitung 1 1 als optischer Lichtleiter dient. Analog dazu kann am distalen Ende der zweiten Leitung 13 kann ein Objektiv mit Bildsensor für die Bildaufnahme angeordnet sein, wobei die Leitung 1 1 als elektrische Stromversorgungsleitung des Bildsensors und zur Signalübertragung dient. Alternativ oder zusätzlich kann am distalen Ende der zweiten Leitung 13 eine Lichtleitereinkopplung angeordnet sein, wobei die Leitung 13 als optischer Lichtleiter dient.
[52] Der erste Arbeitskanal 15 hat vorzugsweise einen mindesten dop- pelt so großen Querschnitt wie der zweite Arbeitskanal 19. Der erste Ar- beitskanal 15 kann wahlweise als Einschubkanal für ein Schaftwerkzeug, beispielsweise einen Fangkorb, eine Schere oder Zange, dienen. Alter- nativ oder zusätzlich, selbst bei eingeschobenem Schaftwerkzeug, kann der erste Arbeitskanal 15 als Zu- oder Abführleitung von Spülflüssigkeit die- nen. Der zweite Arbeitskanal 19 kann vorzugsweis als Einschubkanal für
einen Laserlichtleiter dienen, um mit Laserlicht Nieren- oder Harnsteine zertrümmern zu können. Der Innendurchmesser des zweiten, kleineren Ar- beitskanals 19 sollte zumindest im krümmbaren Schaftabschnitt 9 den Außendurchmesser des Laserlichtleiters um höchstens 30% überschreiten, um eine sichere Durchführung des Laserlichtleiters zu gewährleisten.
[53] Sämtliche Leitungen 1 1 , 13, 15, und 19 sind einzeln unmittelbar durch den Fluidkanal 7 umgeben. Die Besonderheit dieser Anordnung liegt darin, dass die vier exemplarischen Leitungen 1 1 , 13, 15 und 19 ein- zeln in dem Fluidkanal 7 angeordnet sind und, wenn dort ein Fluid strömt, folglich unmittelbar durch das Fluid umspül† werden. Die gesamte freie Restquerschniftsfläche des Fluidkanals 7 kann folglich für ein Fluid ver- wendet werden. Die Querschnittsfläche des Fluidkanals 7 entspricht folg- lich der Querschnittsfläche eines vom Schaft 3 gebildeten Schaftinnen- raums abzüglich der Summe der Querschnittsflächen aller durch den Schaftinnenraum verlaufenden Leitungen 1 1 , 13, 15 und 19 sowie aller weiteren Leitungen, die in Erwägung gezogen werden. Ein separater Fluidkanal, der stets eine eigenständige Ummantelung innerhalb des Schafts 3 erfordert, ist nicht notwendig, denn der erste Arbeitskanal 15 kann selbst bei eingeschobenem Schaftwerkzeug als Zu- oder Abführlei- tung von Spülflüssigkeit verwendet werden. Der Schaft 3 kann folglich mit einem besonders geringen Außendurchmesser versehen werden. Das et- waige Problem einer erschwerten Reinigbarkei† bzw. Sterilisierbarkei† kann bei diesem Aufbau dadurch gelöst werden, dass das ganze endo- skopische Instrument 1 vorzugsweise als Verbrauchsartikel zum Entsorgen nach einmaliger Verwendung ausgestalte† ist, also gar nicht erst nach Ge brauch sterilisiert werden muss.
[54] Selbstverständlich sind auch andere, weniger oder mehr Leitun- gen denkbar, die auf diese Weise in dem Fluidkanal 7 verlaufen können. Es sind etwa Leitungen zum Übertragen von elektrischen Signalen und/oder von elektrischer Leistung denkbar. Hierüber können etwa distal
angeordnete Leuchtdioden mit elektrischer Leistung versehen werden oder Bildsignale können von einem distal angeordneten Bildsensor über- tragen werden. Die Leitungen 1 1 , 13, 15 und 19 sowie alle alternativen oder zusätzlichen Leitungen können jeweils eine eigene Ummantelung aufweisen. Dies kann insbesondere im Fall elektrischer Leitungen wichtig sein, um diese zu isolieren. Zusätzlich können mechanischen Leitungen in Form von Steuerseilen im Schaft geführt sein, den krümmbaren Schaft- schnitt 9 gelenklos abzuwinkeln oder auf andere Weise in seiner Form zu steuern. Die mechanischen Leitungen können etwa an lateralen Innen- flächen im Schaft 3 geführte Seilzüge bzw. Zugdrähte sein.
[55] Der distale krümmbare Schaftabschnitt 9 als distaler Bereich ist mit mehreren Schlitzen 33 versehen, die dem krümmbare Schaftabschnitt 9 seine Beweglichkeit verleihen. Der distale krümmbare Schaftabschnitt 9 ist folglich flexibel oder zumindest teilweise flexibel, also semi-flexibel. Statt der Verwendung einzelner, gelenkig miteinander verbundener Glie- der kann der Schaftabschnitt 9 durch gezieltes Schlitzen flexibel um zu- mindes† eine Krümmungsachse biegbar gemacht werden. Die Schlitze sind hierzu bevorzugt in Umfangsrichtung in den Schaft 3 eingebrach†, erstrecken sich über die gesamte Materialdicke des Schaftmantels und verlaufen über mehr als der Hälfte des Umfangs, beispielsweise um bis zu 270°. Zwei entlang der Erstreckungsrichtung des Schafts 3 aufeinander- folgende lamellenartige Teile des Schafts 3, zwischen denen sich ein Schlitz 33 in einer Umfangsfläche 35 des Schafts 3 befindet, sind folglich durch einen Steg miteinander verbunden, der sich in diesem Fall über beispielhaft mindestens 90° in Umfangsrichtung erstreckt. Aufgrund der einstückigen Ausgestaltung sind die zwischen den einzelnen lamellenar- tigen Teilen verbleibenden Stege stets bestrebt, eine ursprüngliche, un- belastete Position einzunehmen, in der der Schaf† 3 bevorzug† geradlinig verläuft. Wird der borzugsweise metallische Schaft 3 folglich durch Einwir- kung einer Zugkraft durch ein Zugseil abgewinkelt, kann der distale krümmbare Schaftabschnitt 9 um bis zu 300° gelenklos abgewinkelt wer-
den. Der Schaf† 3 ist nach Lösen der Zugkraft durch die zurückfedernden Stege bestrebt, wieder in seine gerade Form zurückzukehren. Um eine gleichmäßige Flexibilität zu erreichen sind die Schlitze 33 axial derart zu- einander angeordnet, dass sie abwechselnd auf einer ersten lateralen Seite des Schafts 3 und einer diametral der ersten gegenüberliegenden zweiten lateralen Seite des Schafts 3 liegen.
[56] Die Schlitze 33 können durch eine Bearbeitungsvorrichtung in den Schaft 3 eingebrach† werden, die bevorzugt einen Laser einsetz†. Da- durch kann eine rasche, kostengünstige Bearbeitung erfolgen, die einer Ausgestaltung des Instruments 1 als Verbrauchsartikel nicht entgegen- steht. Durch eine geeignete Strahlführung des Lasers können sehr filigra ne Strukturen hergestellt werden. Die lichte Weite der Schlitze 33 kann so klein dimensioniert werden, dass Gewebe nicht in die Schlitze 33 ein- dringt und ein ungestörtes Verschieben des Schafts 3 in den Operations- bereich erfolgen kann. Die Schlitze 33 können in ihrem Profil abgerundet sein. Optional kann eine Beschichtung des Schafts 3 mit einer Gleitbe- schichtung erfolgen. Der geschlitzte, krümmbare Schaftabschnitt 9 ist vorzugsweise durch einen Schutzschlauch 199 (siehe Fig. 7f) umgeben. Der Schutzschlauch kann beispielsweise gewebeverstärk† und/oder auf- geschrumpft sein. Der Schutzschlauch kann beispielsweise biokompati- blen Kunststoff aufweisen.
[57] Der Fluidkanal 7 im Innenlumen des Schafts 3 kann als ein Zu- und/oder Abführkanal für eine Spülflüssigkeit dienen, die durch den frei en Restquerschnitt gefördert wird. Es ist vorstellbar, dass nach Bedarf Spülflüssigkeit zum Verbessern der Sicht an dem distalen Ende 17 distal- wärts aus den Schlitzen 33, die dann als distale Fluidkanalöffnungen wir- ken, zugeführt wird oder Spülflüssigkeit mit störender Gewebesuspension proximalwärts abgeführt wird. Bei ausschließlicher Verwendung des Fluidkanals 7 ohne den ersten Arbeitskanal 15 als Zu- und/oder Abführka- nal ist vorstellbar, Spülflüssigkeit zeitweise entweder nur zuzuführen oder
nur abzuführen. Das Zuführen von Spülflüssigkeit kann beispielsweise aktiv durch eine exferne Pumpe oder passiv durch hydraulischen Druck aus einem höher aufgehängfen angeschlossenen Tropf erfolgen. Das Abfüh- ren kann erfolgen, indem durch das Spülen ein Überdruck in dem Ope- rafionsbereich generier† wird, durch den Spülflüssigkeit anschließend wie- der proximalwärts außenseifig am Schaff 3 entlang ausfreten kann. Vor- zugsweise dien† jedoch der erste Arbeifskanal 15 als Zuführkanal und der Fluidkanal 7 als Abführkanal, oder umgekehrt. Dadurch kann ein uner- wünschfer Fluidfluss außenseifig am Schaff 3 weitgehend reduzier† oder ganz vermieden werden.
[58] Es kann also für die kontinuierliche Spülung sinnvoll sein, den ersten Arbeifskanal 15, der sich durch den Fluidkanal 7 disfalwärfs erstreck† und eine erste distale Arbeifskanalöffnung 18 aufweis†, als Zu- und/oder Ab- führkanal zu verwenden. Der Querschnitt der ersten distalen Arbeifska- nalöffnung 18 kann kleiner sein als der Querschnitt des ersten Arbeifska- nals 15, so dass das Verstopfen des ersten Arbeitskanals 15 durch Gewe- be verhindert wird, welches über die distale Arbeitskanalöffnung 18 ein- tritt. Alternativ oder zusätzlich dazu kann sich der Querschnitt des ersten Arbeitskanals 15 zu der distalen Arbeitskanalöffnung 18 hin verjüngen. Der erste Arbeitskanal 19 kann durch eine externe oder in der Flandha- bungseinrichtung 5 angeordnete Pumpe bzw. aus einem höher aufge- hängten angeschlossenen Tropf kontinuierlich mit Spülflüssigkeit versorgt werden, die distalwärts geleitet wird und direkt an dem distalen Schaf- tende 17 austritt. Der erste Arbeitskanal 15 ist folglich ein Zuführkanal. Durch den sich einstellenden Überdruck gelangt die Spülflüssigkeit durch die Schlitze 33 und/oder laterale Spülöffnungen 203 (siehe Fig. 7b, c) in den Fluidkanal 7 und strömt von dort proximalwärts zurück. Dies wird in Fig. 1 mit den Strömungslinien 21 angedeutet, die aus einer rein axialen, distalwärts gerichteten Ausströmung aus dem distalen Schaftende 17 zu einer lateralen Einströmung durch die Schlitze 33 und/oder laterale Spül- öffnungen führen. Die Strömungsrichtung in dem ersten Arbeitskanal 15
ist folglich gegenläufig zu der des Fluidkanals 7. Selbstverständlich kann dies auch in umgekehrter Konstellation erfolgen, indem Spülflüssigkeit aus den Schlitzen 33 und/oder den laterale Spülöffnungen in dem disfa- len krümmbaren Schaftabschnitt 9 austritt und an dem distalen Schaf- tende 17 über den ersten Arbeitskanal 15 wieder zurückgeführt wird. Falls die Schlitze 33 von einem Schutzschlauch 199 und/oder einer Gleitbe- schichtung umgeben sind, kann die Fluidführung ausschließlich über la- terale Spülöffnungen 203 erfolgen.
[59] Die Handhabungseinrichtung 5 ist in Fig. 1 lediglich exemplarisch dargestellt. Weitere Handhabungseinrichtungen werden in den Figuren 6a-c ff. gezeigt. Sämtliche Varianten von Handhabungseinrichtungen können mit den hier geschilderten vorteilhaften Ausgestaltungen des Schafts 3 kombiniert werden. Es sind weiterhin auch andere Handha- bungseinrichtungen denkbar, die in ihrer Form von den hierin gezeigten Varianten abweichen.
[60] Bei der Handhabungseinrichtung 5 in Fig. 1 ist ein Gehäuse 23 ge- zeigt, das beispielsweise eine Grifföffnung 25 zum Durchführen eines Daumens besitzt und so ausgestalte† ist, dass der Daumenballen einer Hand dann auf einer zu dem Schaft 3 gerichteten Auflagefläche 27 auf- liegt. Unmittelbar in Griffweite der anderen Finger der Hand schließen sich zwei an einander entgegengesetzten lateralen Seiten des Gehäuses 23 angeordnete Bedienhebel bzw. Abzüge 29, 31 an. Befindet sich der Daumenballen an der Auflagefläche 27, kann etwa der untere Abzug 29 mit einem Mittelfinger bedient werden, während ein Zeigefinger auf dem oberen Abzug 31 liegt. Durch Ziehen der Abzüge 29 und 31 zu der Griff- Öffnung 25 hin werden die damit gekoppelten Seilzüge 1 1 und 13 gezo- gen. Um Verspannungen innerhalb des Schafts 3 zu vermeiden und eine harmonische Bewegung des distalen krümmbaren Schaftabschnitts 9 durchzuführen, könnten die beiden Seilzüge jeweils als ein Abschnitt ei- nes einzelnen Seilzugs ausgebildet sein, der über eine Führungsrolle zwi-
sehen den beiden Abzügen 29, 31 verläuft. Wird also etwa der untere Abzug 29 bewegt, könnte beispielsweise der erste Seilzug 1 1 gezogen werden, wobei der obere Abzug 31 in die entgegengesetzte Richtung bewegt wird und dabei den zweiten Seilzug 13 entspannt. Hierzu könnten beide Abzüge 29, 31 miteinander über die hier nicht gezeigte Führungs- rolle verbunden oder mittelbar gekoppelt sein, sodass sie sich bei Betäti- gung selbstständig gegenläufig bewegen.
[61 ] Der erste, größere Arbeitskanal 15 kann an einer zu dem oberen Abzug 31 gewandten Seite 37 der Handhabungseinrichtung 5 verlaufen, sodass dort eine erste proximale Arbeitskanalöffnung 39 zum wahlweisen Einführen einer Spülflüssigkeit, beispielsweise NaCI-Lösung, oder eines Schaftwerkzeugs vorlieg†. Andere Leitungen, beispielsweise der zweite, kleinere Arbeitskanal 19 für einen Laserlichtleiter, können an einer zu dem unteren Abzug 29 gewandten Seite 41 in einem entsprechenden zweiten proximalen zweiten proximalen Arbeitskanalöffnung zweiten proximalen Arbeitskanalöffnung 43a oder 43b münden. Der Fluidkanal 7 weist eine proximale Fluidkanalöffnung 45 in Form eines quer zu dem Schaft 3 ver- laufenden Stutzens auf, aus der die zurückströmende Spülflüssigkeit dann schließlich austritt.
[62] In den Fig. 2a und 2b wird ein Schaft 47 eines endoskopischen In- struments in einer Teilansicht dargestellt. Die Ansicht konzentriert sich auf einen flexiblen distalen krümmbaren Schaftabschnitt 49 mit einem dista- len Ende 51 des Schafts 3, an dem eine erste distale Arbeitskanalöffnung 52 angeordnet ist. Der Querschnitt dieser ersten distalen Arbeitskanalöff- nung 52 kann geringer sein als der des hier nicht gezeigten ersten Arbeits- kanals 15. Alternativ oder zusätzlich dazu kann sich der Querschnitt des ersten Arbeitskanals 15 zu der ersten distalen Arbeitskanalöffnung 52 ver- jüngen. Der Schaft 47 weist proximal einen hier nicht sichtbaren, starren, rohrförmigen Abschnitt auf, der mit einer Handhabungseinrichtung 5 ver- bindbar ist. Diese kann der Handhabungseinrichtung 5 aus der Fig. 1 ent-
sprechen oder wie eine in Fig. 6a-c dargestellte Handhabungseinrich- tung ausgeführt sein.
[63] Mit distalwärtiger Blickrichtung ist ein in dem Schaft 47 ausgebilde- ter Fluidkanal 53 erkennbar. Der distale krümmbare Schaftabschnitt 49 ist so ausgebildet, dass er auf möglichst einfachem Wege abgewinkelt wer- den kann, ohne dedizierte Gelenke zu erfordern, die in den Fluidkanal 53 hineinragen oder zu einem vergrößerten Außendurchmesser des Schafts 47 führen. Hierzu ist der distale krümmbare Schaftabschnitt 49 als distaler Bereich mit mehreren, parallel zueinander verlaufenden und voneinan- der beabstandefen ersten Schlitzen 55 versehen, die das Material des Schaffs 47 lokal vollständig durchdringen. Die ersten Schlitze 55 ersfre- cken sich beispielhaft über einen Winkel von 270° in Umfangsrichtung und umlaufen dabei eine Haupterstreckungsrichtung des Schafts 47, die von einem proximalen Ende zu dem distalen Ende 51 hin verläuft. Bei- spielhaft sind aufeinander folgende bzw. benachbarte Schlitze 55 um 180° in Umfangsrichtung zueinander versetzt. Die ersten Schlitze 55 sind demnach axial derart zueinander angeordnet sind, dass sie abwech- selnd auf einer ersten lateralen Seite des Schafts 47 und einer diametral der ersten gegenüberliegenden zweiten lateralen Seite des Schafts 47 liegen. Folglich erfährt der distale krümmbare Schaftabschnitt 49 da- durch eine sehr flexible Form. Einzelne, durch die Schlitze 55 voneinander getrennte lamellenartige Teile des Schafts 47 können durch Aufweiten bzw. Komprimieren der Schlitze 55 ihre Ausrichtung zueinander ändern. Dadurch erfährt der krümmbare Schaftabschnitt 49 eine gelenklose Ab- winklung von bis zu 300°. Diese Bewegung des krümmbaren Schaftab- schnitts 49 kann durch mechanische Zugdrähte 57 und 59 beeinflusst werden, die in dem Fluidkanal 53 verlaufen. Damit kann gezielt ein Zie- hen und Entlasten lateraler Abschnitte des krümmbaren Schaftabschnitts 49 erfolgen.
[64] Der gesamte Schaft 47 kann durch diese vorteilhafte Ausführung einteilig ausgestalte† sein, was sich besonders positiv auf den erreichba- ren, minimalen Außendurchmesser des Schafts 47 auswirk†. Wie in der Darstellung der Fig. 1 sind auch hier zwei entlang der Erstreckungsrich- tung des Schafts 47 aufeinanderfolgende lamellenartige Teile, zwischen denen sich ein Schlitz 55 befindet, folglich durch einen Steg miteinander verbunden, der sich in diesem Fall über 270° in Umfangsrichtung er- streckt. Aufgrund der einstückigen Ausgestaltung sind die zwischen den einzelnen Teilen verbleibenden Stege dazu bestrebt, eine ursprüngliche unbelastete Position einzunehmen, in der der Schaft 47 bevorzugt gerad- linig verläuft. Wird der Schaft 47 folglich durch Einwirkung einer Zugkraft durch eine der mechanischen Leitungen 57 oder 59 abgewinkelt, ist der Schaft 47 nach Lösen der Zugkraft durch die zurückfedernden Stege be- strebt, in eine gerade Form zurückzukehren. Der krümmbare Schaftab- schni†† 49 wirk† daher wie eine Feder. Ein den krümmbaren Schaftab- schnitt 49 umgebender Schutzschlauch kann diese in die ursprünglich gerade Form hin drängende Federwirkung unterstützen.
[65] Durch diese Anordnung der ersten Schlitze 55 kann eine Abwinke- lung auf einer einzigen Ebene ausgeführt werden, die durch die um- fangsseitigen Mittelpunkte der Schlitze 55 aufgespannt wird. Bei der spe- ziellen Anwendung im Bereich der Zerstörung von Nierensteinen ist der distale krümmbare Schaftabschni†† 49 aufgrund der Erreichbarkeit der Steine in den unteren Kelchgruppen der Niere um bis zu etwa 300° ge- lenklos abwinkelbar.
[66] Es ist es von Vorteil, den krümmbaren Schaftabschni†† 49 auch seit- lich um beispielsweise bis zu 20° oder 25° in zwei entgegengesetzte Rich- tungen abwinkeln zu können, um den räumlichen Bereich zu vergrößern, in dem insbesondere mit einem Laser der betreffende Stein oder ein an- deres Objekt bearbeitet werden kann. Dies wird durch Unterteilung des distalen krümmbaren Schaftabschnitts 49 in einen ersten Bereich 61 und
einen zweiten Bereich 63 erreicht, in denen unterschiedlich ausgerichte- te Schlitze 55 angeordnet sind. In dem ersten Bereich 61 , der sich bis zu dem distalen Ende 51 hin erstreckt, sind die ersten Schlitze 55 jeweils um 180° zueinander versetzt. Dadurch wird, wie vorangehend beschrieben, eine Hauptabwinkelungsebene realisiert. In dem zweiten Bereich 63, der sich proximal vom ersten Bereich 63 erstreckt, sind zweite Schlitze 64 vor- gesehen, die in Umfangsrichtung um 90° zu den ersten Schlitzen 55 in dem ersten Bereich versetzt sind. Der zweite Bereich 63 erstreckt sich über eine deutlich kürzere Strecke als der erste Bereich 61 , wobei die Abstän- de der Schlitze 55 und 64 in beiden Bereichen 61 und 63 bevorzugt iden- tisch sind. Die zweiten Schlitze 64 sind axial derart zueinander angeord- net, dass sie abwechselnd auf diametral einander gegenüberliegenden Seiten des Schafts 47 liegen. Folglich ist durch den derart ausgestalteten zweiten Bereich 63 eine eingeschränkte Bewegbarkei† in einer Ebene möglich, die senkrecht zu der Hauptabwinkelungsebene verläuft. Die Be- wegbarkeit kann durch die Anzahl der zweiten Schlitze 64 beispielsweise auf einen Winkelbereich von etwa +/- 20° beschränkt werden. Eine Be- wegung kann durch zwei weitere mechanische Leitungen 65 und 67 rea- lisiert werden, die direkt distal vor dem zweiten Bereich 63 mit dem Schaft 47 gekoppelt sind und ebenso als Zugdrähte ausgeführt sein könnten. In der Kombination dieser beiden Abwinkelungen wird ermöglicht, dass et- wa eine Laserfaser exakt in einem relativ großen Arbeitsbereich das Abs- cannen eines erkannten Objektes ermöglicht.
[67] In Fig. 2a wird beispielhaft ein leichter Versatz in der Zeichnungs- ebene nach links erreicht, wie durch den Winkel ß angedeutet. Hier wird folglich der erste Bereich 61 und damit die Hauptwinkelebene um etwa 20° zu einer Seite verschwenkt. In Fig. 2b ist indes eine Verschwenkung in die andere Richtung gezeigt, wie durch den Winkel -ß angedeutet. Durch den zweiten Bereich 63 mit den darin angeordneten Schlitzen 55 sowie den zusätzlichen mechanischen Leitungen 65 und 67 kann das dis tale Ende 51 des Schafts 47 deutlich besser beweg† werden. Durch die
einstückige Ausführung kann weiterhin gleichzeitig erreicht werden, dass der Schaft 47 eine ausreichende Festigkeit besitzt, um durch Rotieren des Schafts 47 direkt das distale Ende 51 zu bewegen.
[68] Die Figuren 3a bis 3c zeigen ein Detail einer endoskopischen Vor- richtung, die einen Fluidkanal aufweis†, der wie in den vorherigen Figuren als Fluidkanal 7 oder Fluidkanal 53 ausgeführt sein kann. In den Figuren wird allerdings lediglich ein kleiner Teil der Vorrichtung dargestellt, so dass ein Schaft und ein Fluidkanal nicht sichtbar sind. Es wird ein Teil eines Steu- ergehäuses 69 gezeigt, in das ein Schaftanschlussteil 71 integrierbar ist, mit dem ein Schaft koppelbar ist. Dieser Schaft ist hier nicht dargestellt und kann nach den Prinzipien der Figuren 1 , 2a und 2b gestaltet sein. Es kann sich allerdings auch anbieten, einen herkömmlichen Schaf† mit dem Schaftanschlussteil 71 zu koppeln, solange er einen vorangehend genannten Fluidkanal aufweis†.
[69] An dem Schaftanschlussteil 71 ist eine proximale Fluidkanalöff- nung in Form eines Anschlussstutzens 73 angeordnet, der sich an einem äußeren Umfang quer zu einer Schaftanschlussachse 75 nach außen er- streckt. Über den Anschlussstutzen 73 kann Spülflüssigkeit austreten, die aus dem Fluidkanal 7, 53 stammt. Das Schaftanschlussteil 71 ist zur Inte- gration in einen Hohlraum 77 des Steuergehäuses 69 ausgebildet. An den Hohlraum 77 schließt sich eine laterale Öffnung 79 an, durch die sich der Anschlussstutzen 73 nach außen erstreckt. An einer beispielhaft dem An- schlussstutzen 73 gegenüberliegend angeordneten Seite des Schaftan- schlussteils 71 ist ein radialer Vorsprung 81 ausgeformt, der in korrespon- dierend geformte Rastöffnungen 83 und 85 einer Radialkontur 87 des Hohlraums 77 einrasten kann. Die Rastöffnungen 83 und 85 sind beispiel- haft um 90° die Schaftanschlussachse 75 umlaufend zueinander versetzt. Das Schaftanschlussteil 71 kann folglich in zwei exemplarisch um 90° von- einander entfernten Drehpositionen einrasten. Die laterale Öffnung 79 kann hierzu korrespondierend ausgeformt sein.
[70] Der Schaf† (nicht gezeigt) ist drehtest mit dem Schaftanschlussteil 71 gekoppelt, sodass durch drehen des Schaftanschlussteils 71 auch der Schaft gedreht wird. Dadurch kann die Richtung der Abwinkelung des distalen krümmbaren Schaftabschnitts 9, 49 beeinflusst werden. Da bei Verwendung eines lediglich durch einen Schaftmantel definierten Fluid kanals 7, 53 mehrere Leitungen durch das Steuergehäuse 69 nach außen geführt werden müssen, ohne das Innenlumen des Fluidkanals 7, 53 mit dem Innenlumen des Steuergehäuses 69 zu verbinden, ist ein Dichtmittel in Form einer Dichtungsvorrichtung 89 vorgesehen. Diese ist scheibenar- tig geformt und ist in eine Dichtungsaufnahme 91 einsetzbar, die wieder- um mit dem Schaftanschlussteil 71 fest verbunden wird.
[71 ] Zum Durchführen von mechanischen Leitungen, beispielsweise Zugdrähten, weist die Dichtungsvorrichtung 89 vier Durchführen in Form von Schlitzen 93 auf. Es werden in diesem Beispiel genau vier Schlitze 93 gezeigt, damit auch ein Schaft nach den Fig. 2a und 2b mit dieser Dich- tungsvorrichtung 89 koppelbar ist. Sollte ein anderer Schaft eingesetzt werden, kann selbstverständlich auch eine andere Anzahl von Schlitzen 93 realisiert werden. Die gezeigten Schlitze 93 basieren beispielhaft auf parallelverschobenen Radiallinien, welche um 90° zueinander auf einer von der Dichtungsvorrichtung 89 überdeckten Kreisfläche versetzt sind. Die Schlitze 93 durchsetzen eine Umfangsfläche 95 der Dichtungsvorrich- tung 89 und ragen beispielhaft über eine senkrecht zu dem jeweiligen Schlitz 93 verlaufende, einen Mittelpunkt der Dichtungsvorrichtung schneidende Mittellinie hinaus. Sind die Zugdrähte als Flachdrähte aus- geführt, können diese durch jeweils einen Schlitz 93 zwischen dem Schaft und dem Steuergehäuse 69 verlaufen und werden hierbei sanft von dem Material der Dichtungsvorrichtung 89 umschlossen.
[72] Um eine Reibung der Zugdrähte möglichst zu minimieren, ist die Dichtungsvorrichtung 89 bevorzugt aus einem geschlossenzelligen Schaumstoff hergesteil†. Die Abmessungen der Dichtungsvorrichtung 89
sind in nicht eingesetztem Zustand bevorzugt etwas größer als die Ab- messungen der Dichtungsaufnahme 91 , sodass die Dichtungsvorrichtung 89 beim Einsetzen etwas komprimiert werden muss und dann stets in eine entspannte, expandierte Haltung drängt. Hierbei werden sämtliche durchgeführten Elemente dichtend umschlossen.
[73] Die Dichtungsvorrichtung 89 weist ferner weitere Ausnehmungen 97, 99, 101 und 103 auf, die entsprechend der Leitungen 1 1 , 13, 15 und 19 unterschiedliche Abmessungen aufweisen können. Die Dichtungsvor- richtung 89 hat eine größte Ausnehmung 97, die zum ersten Arbeitskanal 15 gehört, der sich entlang der Erstreckungsachse 75 durch das Steuer- gehäuse 69 zur ersten proximalen Arbeitskanalöffnung 39 erstrecken kann. Benachbart zur größten Ausnehmung 97 sind drei weitere Durch- führungen 99, 101 und 103 in Form von Ausnehmungen angeordnet, wel- che der Durchführung der Leitungen 1 1 , 13 und des kleineren zweiten Arbeitskanals 19 dient. Die Durchführung 103, die exemplarisch die kleins- ten Abmessungen aufweis†, ist etwa zum Durchführen des kleineren zwei- ten Arbeitskanals 19 mit einer Abmessung von deutlich unterhalb 1 mm, beispielsweise 0,55 mm oder weniger, geeignet. Die beiden anderen Durchführungen 99 und 101 gehören zu den elektrischen Leitungen 1 1 , 13, die mit der distalseitigen LED bzw. mit dem Bildsensor verbunden sind. Die Abmessungen der Ausnehmungen 97, 99, 101 und 103 sind jeweils etwas kleiner als der Querschnitt der zugehörigen durchgeführten Lei- tung 1 1 , 13, 15 und 19 ausgebildet, um einen Dichtungseffekt außenseitig an der Leitung 1 1 , 13, 15 und 19 zu erzielen. Die Dichtungsvorrichtung 89 ist vorzugsweise als elastischer Zellschaumblock aus Ethylen-Propylen-Di- en-Kautschuk (EPDM) ausgebildet, sodass sich die Ausnehmungen 97, 99, 101 und 103 entsprechend bei Durchführung der Leitungen 1 1 , 13, 15 und 19 aufdehnen und diese jeweils dichtend umschließen.
[74] Die Dichtungsvorrichtung 89 weist eine radiale Vertiefung 105 auf, die korrespondierend zu einem radialen Vorsprung 107 in einem hülsen-
artigen Abschnitt 109 der Dichtungsaufnahme 91 ausgebildet ist. Hier- durch wird stets die rotatorische Position der Dichtungsvorrichtung 89 fi- xier†, sodass beim Verdrehen des Schaftanschlussteils 71 die Dichfungs- vorrichtung 89 der Drehung folgt. [75] Es ist sinnvoll, in der Dichtungsaufnahme 91 und einem daran zu befestigenden Deckel 1 1 1 Führungsmitfel zum Führen der Zugdrähfe an- zuordnen, sodass die Schlitze 93 der Dichtungsvorrichtung 89 beim Ver- drehen des Schaftanschlussteils 71 stets mit den Zugdrähten fluchten. Die Dichtungsvorrichtung 89 wird daher ausschließlich durch eine Axialkraft der Zugdrähte belastet. Um weiterhin eine ideale Führung der Zugdrähte zu erreichen, ist der Deckel 1 1 1 verdrehtest an der Dichtungsaufnahme 91 angeordnet. Dazu kann an dem hülsenartigen Abschnitt 109 eine ra- dial außenliegende Feder 1 13 aufweisen, die mit einer radial innenlie- genden Vertiefung 1 15 des Deckels 1 1 1 fluchtet. [76] Wie in Fig. 3b dargestellt, kann ein zusätzlicher Dichtring 1 17 vor- gesehen sein, der die Dichtungsaufnahme 91 an dem Schaftanschlussteil 71 abdichfet. Dazu weist die Dichtungsaufnahme 91 an einer dem hül- senartigen Abschnitt 109 entgegengesetzt angeordneten Vertiefung 1 19 eine Dichtfläche auf, die mit dem Dichtungsring 1 17 und einer ringförmi- gen Fläche 121 des Schaftanschlussteils 71 in Anschlag bringbar ist. Die Spülflüssigkeit, die über den Spülkanal proximalwärts in das Schaftan- schlussteil 71 fließt, kann die Dichtungsvorrichfung 89 nicht proximalwärts passieren und fließt über den Anschlussstutzen 73 radialwärts ab.
[77] In Fig. 4a und 4b wird ein weiterer Aspekt des endoskopischen In- struments gezeigt. In Figur 4a ist ein Lichtleiter 123 dargestellt, der insbe- sondere ein Laserlichtleiter in Form einer Einzelfaser ist und einen exem- plarischen Durchmesser von 0,45 mm aufweis†. Dieser Durchmesser kann vorzugsweise eine Schutzschicht des Lichtleiters 123 beinhalten, wobei der lichtleitende Kerndurchmesser beispielsweise nur 0,272 mm betragen
kann. Selbstverständlich kann der Lichtleiter 123 auch einen noch gerin- geren oder einen etwas größeren Durchmesser besitzen. Der Lichtleiter 123 weist ein Lichtaustrittsende 125 auf, welches für optimale Absfrah- lungseigenschaften möglichst scharfkantig und senkrecht zu der Erstre- ckungsachse des Lichtleiters 123 verläuft. Es ist allerdings mit Schwierigkei- ten verbunden, einen solchen Lichtleiter 123 durch einen Arbeifskanal 127 zu schieben, der etwa einen Durchmesser von 1 ,2 mm oder mehr aufweis†. Das scharfkantige Lichtaustrittsende 125 könnte sich beim Durchschieben durch den Arbeitskanal 127 mit dessen Innenwandung 129 verkanten und das Durchschieben verhindern oder der Lichtleiter 123 könnte sogar knicken. Ferner könnte die Wandung 129 beim Verkanten auch zerstört werden, wenn sich das Lichtaustrittsende 125 in die Innen- wandung 129 bohrt.
[78] Um dies zu verhindern, wird, wie in Fig. 4b dargestellt, ein alterna- tiver Arbeitskanal 131 als zweiter, kleinerer Arbeitskanal 19 für den Lichf- leiter 123 bereitgesfellt, der zumindest in einem abwinkelbaren Abschnitt einen Innendurchmesser von nur wenig mehr als dem Durchmesser des Lichtleiters 123 (hier 0,45mm) aufweis† und beispielhaft 0,55 mm beträgt. Der Lichtleiter 123 erfährt an seinem Lichtaustrittsende 125 lediglich einen sehr geringen Angriffswinkel zu einer Innenwandung 133 des Arbeifska- nals 133, sodass ein Verkanten zuverlässig verhindert wird.
[79] Die genannten Durchmesser im abwinkelbaren Abschnitt sind le- diglich beispielhaft zu verstehen. Der Innendurchmesser des Arbeitska- nals 131 sollte zum Durchführen des Lichtleiters 123 zumindest im abwin- kelbaren Abschnitt einen Innendurchmesser aufweisen, der den Außen- durchmesser des Lichtleiters 123 nicht allzu sehr überschreite†. Der Unter- schied zwischen den beiden Durchmessern sollte im abwinkelbaren Ab- schnitt nicht zu groß sein, da sonst die Gefahr des Verkantens und/oder des Beschädigens des Arbeitskanals 131 besteht. Es hat sich herausge- stellt, dass ein Durchmesserunterschied im abwinkelbaren Abschnitt von
maximal 30 % das Beschädigen des Arbeitskanals 131 verhindern kann. Der Innendurchmesser des Arbeitskanals 131 sollte daher zumindest im abwinkelbaren Abschnitt den Außendurchmesser des Lichtleiters 123 um höchstens 30% überschreiten, was mit den genannten beispielhaften Durchmessern der Fall ist.
[80] In den Figuren 5 bis 6c wird ein weiterer Aspekt zur Realisierung an einem endoskopischen Instrument 134 gezeigt. Fig. 6a bis 6c zeigen eine Handhabungseinrichtung 135, an die ein proximales Ende 138 eines Schafts 137 angeschlossen ist. Dieser weist ein distales Ende 139 auf, wel- ches in der Zeichnungsebene links etwas vergrößert dargestellt ist und beispielhaft eine erste distale Arbeitskanalöffnung 140 aufweis†. An einer in der Zeichnungsebene unteren Seite ist eine proximale Fluidkanalöff- nung 142 sowie ein elektrisches Anschlusskabel 146 angeordnet, wobei aus der proximalen Fluidkanalöffnung 142 eine Spülflüssigkeit oder der- gleichen austreten kann. Hier ist an der oberen Seite ein separater Flui- deinlass 148 angeordnet, durch den der erste Arbeitskanal 15 mit Spül- flüssigkeit durchspül† werden kann. Selbstverständlich kann der Schaf† 137 ebenso einen distalen krümmbaren Schaftabschnitt aufweisen, der wie in den vorhergehenden Figuren dargestellt mit Schlitzen versehen ist. Generell ist es von Vorteil, den Schaft 3 zum distalen Ende 139 hin gelenk- los abwinkelbar auszugestalten.
[81 ] An einem proximalen Ende der Handhabungseinrichtung 135 sind ein erster Schenkel 141 und ein zweiter Schenkel 143 in einer Y-Anord- nung vorgesehen, zwischen denen eine Anlagefläche 145 zum Anlegen eines Daumenballens einer Hand vorgesehen ist. An dem zweiten Schen- kel 143 ist beispielhaft eine zweite proximale Arbeitskanalöffnung 144 vor- gesehen. Die Ausrichtung der beiden Schenkel 141 und 143 zueinander sowie die Dimensionierung der Anlagefläche 145 sind derart gewählt, dass beim Greifen der Handhabungsvorrichtung 135 der Daumenballen derart an der Anlagefläche 145 anlieg†, dass die Handhabungseinrich-
†ung 135 eine direkte Verlängerung eines Unterarms des Benutzers bildet. Der Benutzer kann folglich die Handhabungsvorrichtung 135 sehr be- quem ausschließlich mittels Supination und Pronation des Unterarms um die Längsachse des Schafts 137 verdrehen, ohne eine komplexere Arm- bewegung ausführen zu müssen. Insbesondere bei herkömmlichen pisto- lenartigen Handhabungsvorrichtungen ist dies nämlich nicht der Fall.
[82] Distalwärts folgen an zwei einander entgegengesetzten Seiten der Handhabungseinrichtung 135 ein oberer Abzug 147 und ein unterer Abzug 149, die von zwei Fingern der Hand durch proximalwärtiges Ziehen betätigt werden können und jeweils mit einem distalwärts verlaufenden Zugdraht verbinden sind. Wie in dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 könn- ten auch der obere Abzug 147 und der untere Abzug 149 miteinander gekoppelt sein, so dass beide Abzüge 147 und 149 gegenläufige Bewe- gungen ausführen. Es ist vorstellbar, dass zwischen den Abzügen 147 und 149 eine Führungsrolle vorlieg†, um die genannten Zugdrähte jeweils als ein Abschnitt eines gemeinsamen Zugdrahts ausgeführt sind, der um die Führungsrolle herumgeführt ist. Allerdings wäre auch eine Steuerscheibe denkbar, die mit beiden Abzügen 147 und 149 sowie jeweils einem sepa- raten Zugdraht gekoppelt ist. Zum Arretieren einer momentanen Position der Führungsrolle bzw. der einzelnen Zugdrähte könnte eine Arretierein- richtung 151 vorgesehen sein. In dem dargestellten Fall ist die Arretierein- richtung 151 als Rändelschraube ausgeführt, die beispielsweise in eine Steuerscheibe ragt und durch Festziehen an die äußere Oberfläche der Handhabungseinrichtung 135 geklemmt wird.
[83] Beispielhaft befindet sich an dem ersten Schenkel 141 gemäß ei- nem weiteren Aspekt dieser Offenbarung als Teil eines Luer-Lock An- schlusses ein Arbeitskanaleinlass 153, an dem proximal ein erstes Ver- schlussgewinde 155 angeordnet ist. Durch den Arbeitskanaleinlass 153 ist ein Schaftwerkzeug in Form eines Fangkorbeinsatzes in das Instrument 1 eingeschoben und angeschlossen. Der Fangkorbeinsatz weist ein An-
schlusselement 157 auf, das über ein zweites Verschlussgewinde 159, das mit dem ersten Verschlussgewinde 155 korrespondierend ausgeformt ist, verbunden ist. Am Anschlusselement 157 des Fangkorbeinsatzes ist ein erstes drehbares Aufnahmeteil 161 gelagert, das mit einem Schlauch 163 als Mantelelement des Fangkorbeinsatzes verbunden ist. Das Mantelele- ment 163 des Fangkorbeinsatzes erstreckt sich durch den ersten Arbeits- kanal 15 durch den Schaft 3. Das erste Aufnahmeteil 161 weist einen ers- ten Verschiebeabschnitt 165 auf, der mit einer umfangseitigen Rasterung 167 versehen ist. Diese erlaubt das Einrasten in unterschiedlichen Positio- nen in einer Öffnungskontur 169 des Anschlusselements 157. Durch Ver- schieben des ersten Aufnahmeteils 161 in distalwärtiger Richtung entlang des ersten Verschiebeabschnitts 165 kann folglich der Schlauch 163 im ersten Arbeitskanal 15 distalwärts verschoben werden. An einem von dem Anschlusselement 157 entgegengesetzten Ende des ersten Ver- Schiebeabschnitts 165 ist ein erster Absatz 171 in Form eines umlaufenden Kragens angeordnet, der eine umfangsseitige Rändelung 173 aufweis†. Hierdurch kann das erste Aufnahmeteil 161 gegriffen und gedreht wer- den. Die umfangsseitige Rasterung 167 ist daher bevorzugt in Form von parallel zueinander angeordneten Rillen ausgeführt, die einen abgerun- deten Profilquerschnitt aufweisen. Ein manuelles Verschieben in distal wärtiger oder proximalwärtiger Richtung kann jeweils zum Lösen und Er- reichen eines Einrastens führen.
[84] In einem Innenlumen 175 des ersten Aufnahmeteils 161 ist ein zwei- tes Aufnahmeteil 177 angeordnet. Dieses weist einen zweiten Verschie- bebereich 179 auf, mit dem die Relativposition des zweiten Aufnahme- teils 177 zu dem ersten Aufnahmeteil 161 einstellbar ist. Gleichzeitig ist das zweite Aufnahmeteil 177 über eine drehfeste, verschiebbare Verbindung mit dem ersten Aufnahmeteil 161 verbunden. Das zweite Aufnahmeteil 177 folgt daher unmittelbar der Bewegung des ersten Aufnahmeteils 161. Das zweite Aufnahmeteil 177 ist mit einem Zugdraht 181 verbunden, der sich durch das als Schlauch 163 ausgeführte Mantelelement des Fang-
korbeinsatzes erstreck†. Das zweite Aufnahmeteil 177 weist weiterhin an einem von dem ersten Aufnahmeteil 161 abgewandten Ende des zwei- ten Verschiebeabschnitts 179 einen zweiten Absatz 183 in Form eines um- laufenden Kragens auf, der ebenso mit einer Rändelung 185 versehen ist. Ein Benutzer kann folglich die Aufnahmeteile 161 und 177 gut greifen und verdrehen. Aufgrund der festen Verbindung zwischen den Kompo- nenten werden auch der Schlauch 163 und der Zugdraht 181 gedreht. Das zweite Aufnahmeteil 177 weist ebenso eine Rasterung 187 auf, die mit einer Öffnungskontur 189 des ersten Aufnahmeteils 161 verrosten kann. Die Position des zweiten Aufnahmeteils 177 kann folglich stets fest zu dem ersten Aufnahmeteil 161 eingestellt werden.
[85] Wie in den Figuren 6a bis 6c dargestellt, kann durch diese Ausge- staltung eine besonders vorteilhafte Konstruktion eines Fangkorbs 191 realisiert werden, der in dem Mantelelement 163 des Fangkorbeinsatzes angeordnet und von diesem geschützt ist. Der Fangkorb 191 ist so elas- tisch ausgebildet, dass er vollständig in das Mantelelement 163 einzieh- bar ist und durch distalwärtige Bewegung aus diesem herausschiebbar ist, wobei er sich zu seiner vollen Größe ausdehn†. Durch gezieltes Bewe- gen des Fangkorbs 191 kann ein Nierenstein oder ähnliches gegriffen werden, wobei das Greifen durch proximalwärtiges Ziehen des Zugdrahts 181 erfolgt und der Fangkorb sich dadurch wieder komprimiert. Fig. 6a zeig† das erste Aufnahmeteil 161 und das zweite Aufnahmeteil 177 in pro- ximaler Position eingeraste†. Dies bedeutet, dass ein Betätigungsgriff 193 so weit wie möglich aus der Handhabungseinrichtung 135 herausgezo- gen ist.
[86] Wie in der vergrößerten Darstellung der distalen Spitze 139 des Schafts 137 ersichtlich, ragt das Mantelelement 163 des Fangkorbeinsat- zes nicht über die distale Schaftspitze 139 hinaus. Durch Bewegen des ersten Aufnahmeteils 161 über den vollständigen ersten Verschiebeweg 165 in distalwärtiger Richtung, sodass der erste Absatz 171 auf der An-
Schlusseinrichtung 157 bündig auflieg†, ragt der Schlauch 163 beispiels- weise um etwa 5 mm aus der distalen Schaftspitze 139 heraus. Durch Ein- schieben des zweiten Aufnahmeteils 177 in distalwärtiger Richtung kann der Fangkorb 191 aus dem Schlauch 163 herausgeschoben werden, so dass er sich entfaltet. Als Verschiebeweg für den Schlauch 163 könnten sich 5 mm eignen. Es ist denkbar, dass sich zum Entfalten des Fangkorbs 191 eine deutlich größere Länge anbiete†, beispielsweise 20 mm.
[87] Der besondere Vorteil dieser Anordnung mit dem distalwärts ver- schiebbaren Mantelelement 163 des Fangkorbeinsatzes und der dreh- festen Verbindung liegt darin, dass der Fangkorb 191 in sämtlichen Ent- faltungszuständen ebenso sehr leicht radial durch Einwirken auf den Handgriff 193 gedreht werden kann. Gleichzeitig wird durch das Betäti- gen des Handgriffs 193 auch ein Vorschieben und Entfalten des Fang- korbs 191 durch die Hand erlaubt, die gerade nicht die Handhabungs- einrichtung 135 greift. Ist ein Objekt durch den Drahtfangkorb 191 erfasst, kann durch Zurückziehen des zweiten Aufnahmeteils 177 das Objekt fest- gehalten werden. Aufgrund der Rasterung 187 bleibt das Objekt gefan- gen, ohne dass es aktiv festgehalten werden muss. Der Fangkorb kann demnach sehr leicht von einem einzelnen Benutzer betätigt werden und ein zweiter Benutzer, mit dem während der Operation intensiv kommuni- ziert werden muss, ist nicht erforderlich.
[88] Durch den zweiten, kleineren Arbeitskanal 19 kann parallel zum Fangkorbeinsatz im ersten Arbeitskanal 15 ein Laserlichtleiter 123 an die distale Schaftspitze 17 geführt werden, um beispielsweise einen Nieren- stein mittels Laserlicht zertrümmern zu können. Der zweite, kleinere Ar- beitskanal 19 endet proximalseitig an der zweiten proximalen Arbeitska- nalöffnung 144 am zweiten Schenkel 143 der Handhabungseinrichtung 135.
[89] In den Figuren 7a-f ist der Schaf† 3, insbesondere der krümmbare Schaffabschni†† 9, 49 des Schafts 3 und das distale Schaffende 1 7, 51 , 139 genauer gezeigt. In Figuren 7a-c ist eine distale Endhülse 195 nicht gezeigt, die in Figuren 7d-f genauer gezeigt ist. Das distale Schaftende 1 7, 51 , 139 weist eine Anschlusshülse 197 auf, mittels derer die Endhülse 195 am Schaft 3 drehtest formschlüssig befestigt ist (siehe Fig. 7f). Die End- hülse 195 weist eine Ausnehmung 199 und die Anschlusshülse 197 eine zur Ausnehmung 199 korrespondierend passend geformte Ausbuchtung 201 auf, wodurch eine drehfeste formschlüssige Verbindung zwischen End- hülse 195 und Anschlusshülse 197 erreicht wird.
[90] Die Anschlusshülse 197 überlappt in einem Überlappungsabschnitt das distale Ende des geschlitzten krümmbaren Schaftabschnitts 9, 49. In dem Überlappungsabschnitt sind laterale Spülöffnungen 203 vorhanden, hier in Form von acht umlaufend verteilten radialen Durchbohrungen. Da die Schlitze 33, 55, 64 des krümmbaren Schaftabschnitts 9, 49 hier von einem Schutzschlauch 205 umgeben sind (siehe Fig. 7f, nicht gezeigt in Fig. 7a-e), dienen die Spülöffnungen 203 als distaler Spülauslass oderSpü- leinlass des Fluidkanals 7, 53. Die Dicke der Anschlusshülse 197 entspricht in etwa der Dicke des Schutzschlauchs 205, sodass die radialen Außen- flächen von Schutzschlauch 205, Anschlusshülse 197 und Endhülse 195 an Stoß gesetzt miteinander kantenlos fluchten (siehe Fig. 7f).
[91 ] In Fig. 7b sind auch die Zugdrähte 57, 59, 65, 67 gezeigt, die sich diametral gegenüberliegend (hier: oben 57, 65 und unten 59, 67) an der Schaftinnenfläche durch den Schaft 3 erstrecken, um den krümmbaren Schaftabschnitt 9, 49 gelenklos nach oben oder unten abwinkeln zu kön- nen. Die Schlitze 33, 55, 64 sind dazu keilförmig ausgestalte†, sodass die lichte Weite der Schlitze 33, 55, 64 mittig, wo die Zugdrähte 57, 59, 65, 67 verlaufen, am größten ist und sich zu den Enden hin in Umlaufrichtung verjüngt. Die Enden der Schlitze 33, 55, 64 weisen Rundausnehmungen auf, um bei Verbiegen des Schaftmaterials die Spannungen zu verrin-
gern und Materialrisse bzw. das Risiko plastischer Verformungen des Schaftmaterials zu verringern. Die gelenklose Abwinklung des Schaftab- schnitts 9, 49 soll durch möglichst elastische Verformung des geschlitzten Schaftmaterials erfolgen, das eine Rückstellwirkung in die gerade Schaft- form hat.
[92] In Fig. 7d ist die Anordnung von einer Lichtquelle in Form einer LED 207, eines Objektivs 209 mit dahinterliegendem Bildsensor, der ersten dis talen Arbeitskanalöffnung 18, 52, 140 des ersten Arbeifskanals 15 und ei- ner zweiten distalen Arbeitskanalöffnung 21 1 des zweiten Arbeifskanals 19 in der distalen Endhülse 195 in einer Frontansicht gezeigt. Es sei hier auf die extrem kleinen Größenverhälfnisse hingewiesen. Der Außendurch- messer der distalen Endhülse 195 kann 3 mm oder weniger befragen. Die LED 207 kann 0,55 mm breit und der Bildsensor 209 unter 1 mm breit sein. Die erste distale Arbeitskanalöffnung 18, 52, 140 kann einen Innendurch- messer von 1 ,2 mm oder weniger und die zweite distale Arbeitskanalöff- nung 21 1 einen Innendurchmesser von 0,55 mm oder weniger aufweisen. An der zweiten distalen Arbeitskanalöffnung 21 1 kann die disfalseifige Lichfauskopplung eines durch den zweiten Arbeitskanal 19 durchge- schobenen Laserlichtleiters 123 platziert werden. Aus der ersten distalen Arbeitskanalöffnung 18, 52, 140 kann der Werkzeugkopf eines durch den ersten Arbeitskanal 15 durchschiebbaren Schaftwerkzeugs, beispielswei- se ein Fangkorbeinsatz oder ein Zangen- oder Schereninstrument, ge- führt werden. Der erste Arbeitskanal 15 kann außerdem als Zu- oder Ab- führleitung von Spülflüssigkeit verwendet werden, die über die lateralen Spülöffnungen 203 und den Fluidkanal 7, 53 entsprechend abgeführt bzw. zugeführt wird. Bevorzugt ist eine Zufuhr von klarer Spülflüssigkeit über den ersten Arbeitskanal 15 und eine Abfuhr über die lateralen Spül- öffnungen 203 und den Fluidkanal 7, 53, um eine klare disfalwärtige Sicht zu haben.
[93] In Fig. 7e ist gezeigt, dass die distale Endhülse 195 frontseitig abge- schrägt ist, sodass insbesondere die erste distale Arbeitskanalöffnung 18, 52, 140 unter einem Winkel zur Längsachse des Schafts 3 verläuft. Vor- zugsweise ist auch die zweite distale Arbeitskanalöffnung 21 1 abge- schrägt (nicht sichtbar in Fig. 7e). Auch die entsprechenden distalen Öff nungen in der Endhülse 195 für die LED 207 und das Objektiv 209 können abgeschrägt sein, um die jeweilige Ausleuchtung bzw. den Sichtwinkel zu verbessern. Die eine oder mehr Abschrägungen der distalen Schaft- spitze 17, 51 , 139 haben den weiteren Vorteil, dass die distale Schaftspitze 17, 51 , 139 einfacher durch einen Harn- oder Nierenleiter bzw. einen Tro- kar oder Katheter geführt werden kann.
[94] Figuren 8a-e zeigen den einteiligen metallischen rohrförmigen Hauptkörper des Schafts 3, 47, der die Spülöffnungen 203, die Schlitze 33, 55, 64 und die proximale Fluidkanalöffnung 45, 73, 142 auf. Der krümm- bare Schaftabschnitt 9, 49 mit den Schlitzen 33, 55, 64 weist vorzugsweise mindestens zwei Unterabschnitte Y, Z auf, wobei die axialen Abstände zwischen den Schlitzen 33, 55, 64 in den Unterabschnitten X, Z unter- schiedlich sind. Vorzugsweise sind die Abstände zwischen den Schlitzen 33, 55, 64 in einem ersten Unterabschnitt Y kleiner als in einem zweiten Unterabschnitt Z, wobei der erste Unterabschnitt Y distal vom zweiten Un- terabschnitt Z angeordnet ist. Dadurch kann im ersten Unterabschnitt Y eine stärkere Krümmung erzielt werden als im zweiten Unterabschnitt Z. Außerdem ist der erste Unterabschnitt Y weniger biegesteif als der Unter- abschnitt Z, sodass sich der krümmbare Schaftabschnitt 9, 49 bei der Krümmung von der distalen Spitze 17, 51 , 139 aus einroll†. Dadurch wird eine besonders gute Beweglichkeit der distalen Spitze 17, 51 , 139 und ein besonders großer Abwinkelbereich von bis zu 300° auf kleinem Raum er- reicht. Wie in Fig. 8c, d gezeigt, kann vorzugsweise die lichte Weite der Schlitze 33, 55, 64 im ersten Unterabschnitt Y größer sein als im zweiten Unterabschnitt Z. Dies kann ebenfalls die sich in distalwärtige Richtung verbessernde Krümmbarkei† Schaftabschnitt 9, 49 unterstützen. Die lichte
Weite und/oder die Schlitzabstände können innerhalb und/oder zwi- schen den Unterabschnitten Y, Z graduell variieren, sodass die Unterab- schnitten Y, Z ineinander verlaufen können. Die Unterabschnitte Y, Z, kön- nen benachbart zueinander oder getrennt voneinander angeordnet sein.
[95] Figuren 9a, b zeigen ein weiteres Design der Y-förmigen Handha- bungseinrichtung 5, 135. Das in Fig. 9b gezeigte Instrument kann als werk- seitig vormontiertes und sterilisiertes Einwegprodukt günstig hergesteil† werden. Es ist noch einmal verdeutlicht, wie durch Ziehen der Abzüge 147, 149 die distale Schaftspitze 17, 51 , 139 um bis zu 300° nach oben bzw. nach unten gekrümmt werden kann. Fig. 9c zeigt die distale Schaftspitze 17, 51 , 139 in perspektivischer Ansicht mit abgeschrägten Arbeitskanal- Öffnungen 18, 52, 140, 144. Fig.9d verdeutlicht, wie ein Schaftwerkzeug in beispielhafter Form eines Zangeninstruments 213 durch den ersten Ar- beitskanal 15 durchgeschoben werden kann und bei gekrümmtem Schaftabschnitt 9, 49 axial positionierbar ist.
[96] In Figuren 10a,b ist das Innenleben der Y-förmigen Handhabungs- einrichtung 5, 135 genauer im Längsschnitt gezeigt. Fig. 10b zeigt dabei einen vergrößerten Ausschnitt X. Fig. 10c zeigt eine vergrößerte Darstel- lung der Dichtungsvorrichtung 89 in Form eines Zellschaumblocks, der in der Dichtungsaufnahme 91 sitz† und den Fluidkanal 7, 53 proximalseitig abdichte†. Die Dichtungsvorrichtung 89 weis† Ausnehmungen 97, 99, 101 und 103 zur Durchführung der Leitungen 1 1 , 13, 15 und 19 auf, die ent- sprechend den Leitungen 1 1 , 13, 15 und 19 unterschiedliche Abmessun- gen aufweisen. Die Dichtungsvorrichfung 89 hat eine größte Ausneh- mung 97, die zum ersten Arbeitskanal 15 gehört, der sich entlang der Er- streckungsachse 75 durch das Steuergehäuse 69 zur proximalen Arbeits- kanalöffnung 39 erstrecken kann. Benachbart zur größten Ausnehmung 97 sind drei weitere Durchführungen 99, 101 und 103 in Form von Ausneh- mungen angeordnet, welche der Durchführung der Leitungen 1 1 , 13 und
des kleineren zweiten Arbeitskanals 19 dient. Die Durchführung 103, die exemplarisch die kleinsten Abmessungen aufweis†, ist etwa zum Durch- führen des kleineren zweiten Arbeitskanals 19 mit einer Abmessung von deutlich unterhalb 1 mm, beispielsweise 0,55 mm oder weniger, geeig- net. Die beiden anderen Durchführungen 99 und 101 gehören zu den elektrischen Leitungen 1 1 , 13, die mit der distalseitigen LED 207 bzw. mit dem Bildsensor 209 verbunden sind. Die Abmessungen der Ausnehmun- gen 97, 99, 101 und 103 sind jeweils etwas kleiner als der Querschnitt der zugehörigen durchgeführten Leitung 1 1 , 13, 15 und 19 ausgebildet, um einen Dichtungseffekt außenseitig an der Leitung 1 1 , 13, 15 und 19 zu erzielen. Die Dichtungsvorrichtung 89 ist vorzugsweise als elastischer Zell- schaumblock aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) ausgebildet, sodass sich die Ausnehmungen 97, 99, 101 und 103 entsprechend bei Durchführung der Leitungen 1 1 , 13, 15 und 19 aufdehnen und diese je- weils dichtend umschließen. Die zwei zueinander versetzt angeordneten
Schlitze 93 dienen der dichten Durchführung der zwei Seilzüge 57, 59. Die radiale Vertiefung 105 dient der Drehsicherung der Dichtungsvorrichtung 89.
[97] In Fig. 10a ist zudem verdeutlicht, wie der erste Arbeitskanal 15 über den oberseitigen Fluideinlass 148 mit Spülflüssigkeit versorgt werden kann, sodass der erste Arbeitskanal 15 als Zuführkanal von Spülflüssigkeit dienen kann. Dazu ist innerhalb der Flandhabungseinrichtung 5, 135 ein T-Anschlussstück 215 im ersten Arbeitskanal 15 angeordnet, das über eine Spülleitung 217 mit dem oberseitigen Fluideinlass 148 verbunden ist. So- mit kann ein hochgehängter Tropf oder eine Pumpe an den Fluideinlass 148 angeschlossen werden, sodass Spülflüssigkeit durch die Spülleitung 217 in den ersten Arbeitskanal 15 läuft.
[98] Es sei angemerkt, dass die Merkmale der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele miteinander beliebig kombinierbar sind.
[99] Bezugszeichenliste:
1 Endoskopisches Instrument
3 Schaft
4 proximales Ende des Schafts
5 Handhabungseinrichtung
7 Fluidkanal
9 krümmbarer Schaftabschnitt
1 1 erste optische oder elektrische Leitung 13 zweite optische oder elektrische Leitung 15 erster Arbeitskanal
17 distales Ende / distale Spitze des Schafts
18 erste distale Arbeitskanalöffnung
19 zweiter Arbeitskanal
21 Strömungslinien / Rückströmung Fluid 23 Gehäuse
25 Grifföffnung
27 Auflagefläche
29 unterer Abzug / Bedienhebel
31 oberer Abzug / Bedienhebel
33 Schlitz
35 Umfangsfläche
37 obere Seite der Handhabungseinrichtung 39 proximales Ende
41 untere Seite der Handhabungseinrichtung 43a, 43b zweite proximale Arbeitskanalöffnung
45 proximale Fluidkanalöffnung
47 Schaft
49 krümmbarer Schaftabschnitt
51 distales Ende des Schafts
52 erste distale Arbeitskanalöffnung
53 Fluidkanal
erster Schlitz
mechanische Leitung (Zugdraht)
mechanische Leitung (Zugdraht)
erster Bereich
zweiter Bereich
zweiter Schlitz
mechanische Leitung (Zugdraht)
mechanische Leitung (Zugdraht)
Steuergehäuse
Schaftanschlussteil
proximale Fluidkanalöffnung / Anschlusssfutzen
Schaftanschlussachse
Hohlraum
laterale Öffnung
radialer Vorsprung
Rastöffnung
Rastöffnung
Radialkontur
Dichtungsvorrichtung
Dichtungsaufnahme
Schlitz / Durchführung
Umfangsfläche
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
radiale Vertiefung
radialer Vorsprung
hülsenartiger Abschnitt
Deckel
radial außenliegende Feder
radial innenliegende Vertiefung
Dichtungsring
Vertiefung
ringförmige Fläche
Lichtleiter
Lichtaustrittsende
herkömmlicher Arbeitskanal
Innenwandung
Arbeitskanal
Innenwandung
endoskopisches Instrument
Handhabungseinrichtung
Schaft
proximales Ende des Schafts distales Ende des Schafts
erste distale Arbeitskanalöffnung erster Schenkel
proximale Fluidkanalöffnung zweiter Schenkel
proximale zweite Arbeitskanalöffnung Anlagefläche
elektrisches Anschlusskabel oberer Abzug / Bedienhebel Fluideinlass
unterer Abzug / Bedienhebel Arretiereinrichtung
Arbeitskanaleinlass
erstes Verschlussgewinde
Anschlusselement
zweites Verschlussgewinde
erstes Aufnahmeteil
Mantelelemen† des Schaftwerkzeugs erster Verschiebeabschnitt
Rasterung
Öffnungskontur
erster Absatz / Kragen
Rändelung
Innenlumen
zweites Aufnahmeteil
zweiter Verschiebebereich
Zugdraht
zweiter Absatz / Kragen
Rändelung
Rasterung
Öffnungskontur
Fangkorb
Betätigungsgriff
Endhülse
Anschlusshülse
Ausnehmung
Ausbuchtung
Spülöffnungen
Schutzschlauch
LED
Objektiv
zweite distale Arbeitskanalöffnung
Zangeninstrumen†
T-Anschlussstück
Fluidleitung
Winkel (seitlicher Versatz)