Verfahren zur Herstellung von Sol-Gel- Kompositionen mit verringertem Lösungsmittelgehalt und verbesserter Lagerstabilität und deren Verwendung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung anorganischer oder organisch-anorganischer (Hybrid-) Materialien durch Hydolyse und Kondensation mono- bzw. niedermolokularer Alkoxide und deren Verwendung zur Beschichtung von Oberflächen und Modifizierung von organischen Polymeren.
Zur Herstellung geeigneter Beschichtungsformulierungen werden in Sol-Gel-Reak- tionen üblicherweise Alkoxide, meist (Organo-) Süiciumalkoxide eingesetzt und in einem Lösungsmittel mit Wasser in Gegenwart eines Katalysators zur Reaktion gebracht. Nach einer gewissen Reaktionszeit wird die Reaktionslösung dann auf die gewünschte Oberfläche appliziert und nach dem Verdampfen der flüchtigen Bestand- teile schließlich einer thermischen oder strahlungsinduzierten Aushärtung unterzogen. Die auf dieser Weise erhaltenen, meist hochvernetzten Sol-Gel-Beschich- tungen, sind im allgemeinen transparent, hervorragend lösemittel- und chemikalienbeständig sowie verschleißfest.
Ein grundsätzliches Problem der Sol-Gel-Reaktivlösungen ist, dass die Lösungsmittelmenge nur in sehr begrenztem Ausmass verringert und damit der Festkörpergehalt erhöht werden kann, ohne dass die Topfzeit zu kurz wird. Dies gilt insbesondere für Systeme, in welchen bei der Herstellung die üblicherweise als Lösungsmittel verwendeten Alkohole die Reaktionskinetik der Kondensation und Umesterung der ein- gesetzten Alkoxide stark beeinflusst. Durch die bei der Kondensation von Alkoxiden zu Siloxanen freiwerdenden Alkohole erhöht sich der Lösungsmittelgehalt zusätzlich, da bei der Kondensation von z.B. Tetraethylorthosilikat theoretisch 72 Gew.-% Etha- nol freigesetzt werden.
Zur Herstellung organisch-anorganischer Hybridmaterialien sind Alkoxide und Sila- nole auf Basis cyclischer Carbosiloxane besonders gut geeignet, wie beispielsweise
in der WO 94/06807, EP-A-0 787 734 und EP-A-0 947 520 beschrieben. Ein wesentlicher Nachteil der dort beschriebenen Sol-Gel-Lösungen ist jedoch deren hoher Lösemittelgehalt, sowie die begrenzte Topfzeit. Lösemittelgehalte von mehr als 70 Gew.-% sind aus ökologischen Gesichtspunkten in der Lackindustrie heute nicht mehr akzeptiert, insbesondere in Bereichen, wo die Entsorgung des Lösungsmittels nicht fachgerecht gehandhabt werden kann.
In der WO 98/52992 sind Oligomere der genannten cyclischen Carbosiloxane beschrieben, die in einem Lösungsmittel in Gegenwart eines Katalysators und Wasser mit Alkoxiden und/oder Nanopartikeln cokondensiert werden können. Die Herstellung solcher Kondensate entspricht der z.B. in der DE-A-196 03 242 und in der WO 94/06897 beschriebenen, wodurch nur geringe Feststoffgehalte erreicht werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Bereitstellung von Sol-Gel-Kom- positionen auf Basis cyclischer Carbosiloxane mit einem Lösemittelgehalt von kleiner 60 Gew.-% und einer Topfzeit von mindestens 7 Tagen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Sol- Gel-Kompositionen aus cyclischen Carbosiloxanen und (Organo-) Metallalkoxiden mit einem Lösungsmittelgehalt kleiner 60 Gew.-% und einer Lagerstabilität von mindestens 7 Tagen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte,
A) Umsetzung einer Mischung enthaltend cyclische Carbosiloxane und (Organo-) Metallalkoxide mit Wasser in Gegenwart eines Katalysators und gegebenenfalls zusätzlichem Lösungsmittel,
und
B) teilweises oder vollständiges Entfernen der bei der Hydrolyse und Kondensation freigesetzten Alkohole und des gegebenenfalls zugesetzten Lösungsmittels
nacheinander ausgeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Sol-Gel-Kompositionen hergestellt durch die nacheinander folgenden Verfah- rensschritte,
A)
a) Umsetzung der cyclischen Carbosiloxane mit Wasser in Gegenwart eines Katalysators und gegebenenfalls zusätzlichem Lösungsmittel,
anschließend
b) Zugabe des (Organo-) Metallalkoxids, und
B) teilweises oder vollständiges Entfernen der bei der Hydrolyse und Kondensation freigesetzten Alkohole und des gegebenenfalls zugesetzten Lösungsmittels.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäß hergestellten Sol-Gel-Kompositionen kleiner 50 Gew.-%, besonders bevorzugt kleiner 40 Gew.-% Lösungsmittel. Sie sind mindestens 7 Tage lagerstabil (d.h. die Sol-Gel-Kompositionen sind nicht geliert), aber soweit kondensiert, dass die Aushärtung nach Applikation auf eine Oberfläche beispielsweise auch ohne weitere Zugabe von Komponenten (z.B. Wasser, Katalysatoren) erfolgen kann.
Cyclische Carbosiloxane im Sinne der Erfindung sind solche der Formel (I),
in welcher
R1 für C bis C -Alkyl,
R2 für Wasserstoff und / oder CV ■ bis C4-Alkyl a für die Zahl 0,1 oder 2, n für die Zahl 2 bis 10 und m für die Zahl 3 bis 5
stehen.
Oligomere cyclischer Carbosiloxane der Formel (I) und deren Herstellung sind in der WO 98/52992 beschrieben und können ebenfalls im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
Als (Organo-) Metallalkoxide sind erfindungsgemäß (Organo-) Siliciumalkoxide der Formel (II),
R3 bSi(OR4)4-b (II), bevorzugt, in welchen
R ,3 für einen Cι-C4-Alkyl oder Cö-Cio-Arylrest
R ,4 für einen Ci- bis C4-Alkylrest und
b für eine Zahl 0, 1 oder 2
stehen.
Besonders bevorzugt wird als Siliciumalkoxid der Formel (II) Tetraethoxysilan eingesetzt.
Zur Hydrolyse der Alkoxygruppen Si-O-R wird Wasser im Molverhältnis 1 :2 bis 3 : 1 , bevorzugt 3:1 bis 1,5:1 eingesetzt.
Zur erfindungsgemäßen Herstellung der Sol-Gel-Kompositionen werden 1 bis 90, bevorzugt 25 bis 60 Gew.% des cyclischen Carbosiloxans und 99 bis 20, bevorzugt 75 bis 40 Gew.% des (Organo-) Metallalkoxide eingesetzt.
Als Beispiele für Katalysatoren seien z.B. genannt: wässrige anorganische oder organische Säuren oder Basen, wie Ameisensäure, p-Toluolsulfonsäure, Salzsäure bzw. Natrium- und Kaliumhydroxid oder organische Metallverbindungen. Bevorzugt ist der Katalysator eine Säure, besonders bevorzugt para-Toluolsulfonsäure.
Als Katalysator werden, bezogen auf die Reaktionsmischung, bevorzugt zwischen 0,01 Gew.-% bis 5 Gew.-% zugesetzt.
Geeignete Lösemittel sind solche mit einem Siedepunkt größer 80°C, beispielsweise
1-Butanol, 1-Pentanol, 2-Pentanol, l-Methoxy-2-propanol oder Diacetonalkohol.
Das Entfernen der bei der Hydrolyse und Kondensation freigesetzten Alkohole und des gegebenenfalls zugesetzten Lösungsmittels erfolgt durch Destillation, bevorzugt unter Normaldruck.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Sol-Gel-Kompositionen erlaubt darüber hinaus den Austausch protischer Lösungsmittel wie Alkohole durch nichtprotische wie Ketone, Ester oder Ether. Da nichtprotische Lösungsmittel bei- spielsweise gegenüber Isocyanaten nicht reaktiv sind, könnnen so hergestellte Mischungen von Sol-Gel-Kompositionen mit isocyanatgruppenhaltigen und OH-grup-
penhaltigen Polymeren erhalten werden, ohne dass die in der WO 98/38251 beschriebenen blockierten Isocyanante zur Herstellung solcher organisch-anorganischer Hybridmaterialien eingesetzt werden müssen. Aus diesen Mischungen sind anorganisch modifizierte Polyurethane zugänglich, die als Beschichtungen mit verbesserter Verschleißfestigkeit eingesetzt werden können.
Den erfindungsgemäß hergestellten Sol-Gel-Kompositionen können vor, während oder nach der Herstellung Additive wie Verlaufs- oder Benetzungshilfsmittel zugegeben werden, um beispielsweise die Filmoptik zu verbessern. Durch Zugabe orga- nischer oder anorganischer Farbstoffe (löslich) bzw. Pigmente (unlöslich) können die
Sol-Gel-Beschichtungen eingefärbt werden. Der Zusatz von UV-Schutzmitteln dient vor allem dem Schutz des beschichteten Untergrundmaterials, z.B. Kunststoff.
Auch durch Zusatz von Nanopartikeln zu den erfindungsgemäß hergestellten Sol- Gel-Kompositionen können beispielsweise die mechanischen Eigenschaften der daraus herstellbaren Beschichtungen verbessert werden. Beispiele für geeignete Zubereitungen von Nanopartikeln sind Dispersionen von SiO2, Al2O3- oder TiO2- haltigen Partikeln in Wasser oder Lösungsmitteln. Um transparente Beschichtungen herstellen zu können, ist die Teilchengröße der Nanopartikeln bevorzugt kleiner 100 nm, besonders bevorzugt kleiner 50 nm (bestimmt mittels Ultrazentrifugation).
Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung die erfindungsgemäß hergestellten Sol-Gel- Kompositionen zur Herststellung von Beschichtungen beispielsweise auf Glas, Keramiken, Metallen und Kunststoffen zu verwenden.
Die Applikation kann nach allen gängigen Lackiertechniken wie Sprühen, Tauchen, Schleudern, Gießen, Fluten oder Streichen erfolgen.
Nach der Applikation kann die Aushärtung bei Raumtemperatur oder auch forciert bei höheren Temperaturen erfolgen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Sol-Gel-Kompositionen zur anorganischen Modifizierung von organischen Polymeren. Als Beispiele für organische Polymere seien Polyether, Polyester, Polyvinylalkohole, Polycarbonate oder Copolymere und Mischungen (Blends) aus diesen genannt. Hydroxylgruppenhaltige organische Polymere (wie Polyole) können besonders gut mit den Sol-Gel-Kompositionen modifiziert werden, da mit diesen die Verträglichkeit im Allgemeinen sehr gut ist.
Die Modifizierung von Epoxiden oder Polyurethanen durch die erfindungsgemäß hergestellten Sol-Gel-Kompositionen führt beispielsweise zu Beschichtungen mit deutlich verbesserter Verschleißfestigkeit.
Beispiele
Die Herstellung von D4-Diethoxid-Oligomer, einer Oligomermischung von teilweise kondensiertem cyclo-{SiO[(CH2)2SiCH3(OEt)2]}4, erfolgte wie in der WO 98/52992 beschrieben. Tetraethylorthosilikat (TEOS) und die verwendeten Lösungsmittel wurden ohne weitere Reinigung eingesetzt. Als Katalysator zur Kondensation und Hydrolyse wurde eine 0,1 N wässrige Lösung von p-Toluolsulfonsäure (p-TSS- Lösung) eingesetzt. Levasil® 200S/30 (Bayer AG, Leverkusen) ist eine 30%ige kolloidale Dispersion von amorphen SiO2-Nanopartikeln (Primärteilchengröße ca. 15 nm), die bei pH=3,8 kationisch stabilisiert ist.
Die angegebenen berechneten Feststoffgehalte beziehen sich auf den theoretisch verbleibenden Feststoff nach vollständiger Hydrolyse- und Kondensation der in der Sol- Gel-Reaktivlösung enthaltenen Alkoxide und vollständigem Entfernen der flüchtigen Bestandteile.
Die experimentelle Bestimmung der Feststoffgehalte erfolgte durch Einwiegen von 1 g der Sol-Gel-Reaktivlösung in eine Kristallisierschale (Durchmesser: 7,5 cm) und einstündigem Verdampfen der flüchtigen Bestandteile bei 130°C in einem Umluft- schrank.
Die Lagerstabilität der erfϊndungsgemäßhergestellten Sol-Gel-Kompositionen wurde durch Stehenlassen bei Raumtemperatur sowie bei 50°C in einem gut verschlossenen Probengläschen für mindestens 14 Tage überprüft (Gelierung).
Alle % Angaben beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel 1: Sol-Gel-Komposition (52 %) in l-Methoxy-2-propanol
Unter Rühren wurden zu 25 g D4-Diethoxid-Oligomer in 50 g l-Methoxy-2-propa- nol 8,2 g p-TSS-Lösung gegeben. Nach 30 min Rühren bei Raumtemperatur wurden 47,2 g TEOS zugegeben; dann wurde die Reaktionsmischung 1 h auf 50°C (Innen- thermometer) erwärmt. Schließlich wurde die Temperatur solange erhöht (Badtemperatur maximal 110°C), dass 40,3 g flüchtige Bestandteile mit einer Siedetemperatur von <90°C (hauptsächlich das gebildete Ethanol) abdestilliert werden konnten. Nach dem Abkühlen wurde die Sol-Gel-Komposition als niedrigviskose, klare Flüssigkeit erhalten.
Experimenteller Feststoffgehalt: 52 %. Lagerstabilität (Raumtemperatur): 41 Tage. Lagerstabilität (50°C): 8 Tage.
Beispiel 2: Sol-Gel-Komposition (73 %) in l-Methoxy-2-propanol
Unter Rühren wurden zu 25 g D4-Diethoxid-Oligomer in 50 g l-Methoxy-2-propa- nol 8,2 g p-TSS-Lösung gegeben. Nach 30 min Rühren bei Raumtemperatur wurden 47,2 g TEOS zugegeben; dann wurde die Reaktionsmischung 1 h auf 50°C (Innenthermometer) erwärmt. Schließlich wurde die Temperatur zunächst so erhöht, dass analog Beispiel 1 42,9 g flüchtige Bestandteile mit einer Siedetemperatur von <90°C (hauptsächlich das gebildete Ethanol) abdestilliert werden konnten. Danach wurde die Temperatur weiter erhöht (Badtemperatur maximal 130°C), so dass weitere 15,3 g flüchtige Bestandteile mit einer Siedetemperatur <100°C abkondensiert werden konnten. Nach dem Abkühlen wurde die Sol-Gel-Komposition als viskose, klare Flüssigkeit erhalten.
Experimenteller Feststoffgehalt: 73 %. Lagerstabilität (Raumtemperatur): 13 Tage.
Lagerstabilität (50°C): 4 Tage.
Beispiel 3: Sol-Gel-Komposition (57 %) in 1-Butanol
Die Durchführung erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben, wobei anstelle von 1- Methoxy-2-propanol als Lösungsmittel 1-Butanol eingesetzt wurde. Die Destillation ergab 42,7 g flüchtige Bestandteile.
Experimenteller Feststoffgehalt: 57 %. Lagerstabilität (Raumtemperatur): 31 Tage. Lagerstabilität (50°C): 10 Tage.
Beispiel 4: Sol-Gel-Komposition (61 %) in 1-Pentanol
Die Durchführung erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben, wobei anstelle von 1- Methoxy-2-propanol als Lösungsmittel 1-Pentanol eingesetzt wurde. Die Destillation ergab 40,9 g flüchtige Bestandteile.
Experimenteller Feststoffgehalt: 61 %. Lagerstabilität (Raumtemperatur): 39 Tage. Lagerstabilität (50°C): 10 Tage.
Beispiel 5: Sol-Gel-Komposition (40 %) in Methoxypropylacetat
Unter Rühren wurden zu 25 g D4-Diethoxid-Oligomer in 50 g Methoxypropylacetat 8,2 g p-TSS-Lösung gegeben. Nach 30 min Rühren bei Raumtemperatur wurden
47,2 g TEOS zugegeben, wobei die Lösung trüb wurde. Danach wurde die Reaktionsmischung 2 h auf 50°C (Innenthermometer) erwärmt und anschließend noch 10 ml 2-Butanon zugegeben. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde von wenig farblosem Niederschlag abfiltriert. Schließlich wurden vom erhaltenen, klaren Filtrat (127,1 g) bei einer Badtemperatur maximal 110°C 35,5 g flüchtige Bestandteile mit einer Siedetemperatur von <90°C (hauptsächlich das gebildete Ethanol)
abdestilliert. Nach dem Abkühlen wurde die Sol-Gel-Formulierung als niedrigviskose, klare Flüssigkeit erhalten.
Experimenteller Feststoffgehalt: 40 %. Lagerstabilität (Raumtemperatur): 15 Tage.
Lagerstabilität (50°C): 3 Tage.
Beispiel 6: Sol-Gel-Komposition (41 %) in n-Butylacetat
Unter Rühren wurden zu 25 g D4-Diethoxid-Oligomer in 50 g n-Butylacetat 8,2 g p-
TSS-Lösung gegeben. Nach 30 min Rühren bei Raumtemperatur wurden 47,2 g TEOS zugegeben, und die trübe Reaktionsmischung 2 h auf 50°C (Innenthermometer) erwärmt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde von wenig farblosem Niederschlag abfiltriert. Schließlich wurden vom erhaltenen, klaren Filtrat (117,7 g) bei einer Badtemperatur von maximal 110°C 35,5 g flüchtige Bestandteile mit einer Siedetemperatur von <90°C (hauptsächlich das gebildete Ethanol) abdestilliert. Nach dem Abkühlen wurde die Sol-Gel-Komposition als niedrigviskose, klare Flüssigkeit erhalten.
Experimenteller Feststoffgehalt: 41,5 %.
Lagerstabilität (Raumtemperatur): 28 Tage. Lagerstabilität (50°C): 7 Tage.
Beispiel 7: Sol-Gel-Komposition (53 %) in l-Methoxy-2-propanol
Unter Rühren wurden zu 25 g D4-Diethoxid-Oligomer in 50 g l-Methoxy-2-propa- nol 8,2 g p-TSS-Lösung gegeben. Nach 30 min Rühren bei Raumtemperatur wurden 47,2 g TEOS zugegeben; dann wurde die Reaktionsmischung 1 h auf 50°C (Innenthermometer) erwärmt. Nach Zugabe von 0,1 g NaHCO3 wurde die Temperatur dann solange erhöht (Badtemperatur maximal 110°C), dass 40,4 g flüchtige Bestandteile mit einer Siedetemperatur von <90°C (hauptsächlich das gebildete Ethanol) abdestil-
liert werden konnten. Nach dem Abkühlen wurde die Sol-Gel-Komposition als niedrigviskose, klare Flüssigkeit erhalten.
Experimenteller Feststoffgehalt: 53 %. Lagerstabilität (Raumtemperatur): 8 Tage.
Lagerstabilität (50°C): 1 Tag.
Beispiel 8: Sol-Gel-Komposition (44 %) in Methoxypropylacetat
Unter Rühren wurden zu 25 g D4-Diethoxid-Oligomer in 50 g Methoxypropylacetat
8,2 g p-TSS-Lösung gegeben. Nach 30 min Rühren bei Raumtemperatur wurden 47,2 g TEOS zugegeben, wobei die Lösung trüb wurde. Die Reaktionsmischung wurde dann 1 h auf 50°C (Innenthermometer) erwärmt. Schließlich wurden nach Zugabe von 0,1 g NaHCO3 bei einer Badtemperatur maximal 110°C 40,1 g flüchtige Bestandteile mit einer Siedetemperatur von <90°C (hauptsächlich das gebildete
Ethanol) abdestilliert. Nach dem Abkühlen wurde die Sol-Gel-Komposition als niedrigviskose, klare Flüssigkeit erhalten.
Experimenteller Feststoffgehalt: 44,0 %. Lagerstabilität (Raumtemperatur): 23 Tage.
Lagerstabilität (50°C): 1 Tag.
Beispiel 9: Sol-Gel-Komposition (50 %) in l-Methoxy-2-propanol
Unter Rühren wurden zu 25 g D4-Diethoxid-Oligomer in 50 g l-Methoxy-2-propa- nol 8,1 g p-TSS-Lösung gegeben. Nach 30 min Rühren bei Raumtemperatur wurden 47,2 g TEOS zugegeben und weitere 30 min gerührt. Nun wurden noch 2,1 g p-TSS- Lösung zugegeben und die Reaktionsmischung 80 min bei Raumtemperatur gerührt und danach 1 h auf 50°C (Innenthermometer) erwärmt. Anschließend wurden bei einer Badtemperatur von maximal 110°C 45,8 g flüchtige Bestandteile mit einer
Siedetemperatur von <90°C (hauptsächlich das gebildete Ethanol) abdestilliert. Nach
dem Abkühlen wurden 83,9 g der Sol-Gel-Komposition als niedrigviskose, klare Flüssigkeit erhalten.
Experimenteller Feststoffgehalt: 50,0 %. Lagerstabilität (Raumtemperatur): 7 Tage.
Beispiel 10: Sol-Gel-Komposition (55 %) in l-Methoxy-2-propanol mit
SiO2-Nanopartikeln
Zu einer Mischung aus 102 g TEOS und 25 g Ethanol wurden unter Rühren 8,75 g p-
TSS-Lösung gegeben und die Reaktionsmischung eine Stunde gerührt. Dann wurden unter kräftigem Rühren 12,5 g Levasil 200S/30 (zuvor durch Zugabe von konz. Salzsäure auf pH=2 eingestellt) gelöst in 6 ml Ethanol zugegeben und die Reaktionsmischung 30 min gerührt. Nun wurden 77,1 g des so erhaltenen TEOS-nano-SiO2- Kondensats mit 30 g D4-Diethoxid-Oligomer und 45 g l-Methoxy-2-propanol vermischt und eine Stunde auf 50°C erwärmt. Danach wurden bei einer Badtemperatur von <110°C 59,9 g flüchtige Bestandteile abdestilliert. Nach dem Abkühlen wurden 89,4 g der Sol-Gel-Komposition als niedrigviskose, klare Flüssigkeit erhalten.
Experimenteller Feststoffgehalt: 55 %.
Lagerstabilität (Raumtemperatur): 31 Tage. Lagerstabilität (50°C): 10 Tage.