Die Erfindung betrifft einen Rauchmelder mit einem in einem Sockel befestigbaren Meldereinsatz
mit einem Optikmodul, welches eine Lichtquelle, einen Lichtempfänger, eine
Messkammer, eine Zentralblende, einen Boden und ein Labyrinthsystem mit an der Peripherie
der Messkammer angeordneten Blenden aufweist.
Bei Rauchmeldern dieser Art, die als Streulichtrauchmelder bezeichnet werden, und die
gegebenenfalls neben dem Optikmodul noch einen weiteren Sensor, beispielsweise einen
Temperatursensor, enthalten können, ist bekanntlich das Optikmodul so ausgebildet, dass
störendes Fremdlicht nicht und Rauch sehr leicht in die Messkammer eindringen kann.
Lichtquelle und Lichtempfänger sind so angeordnet, dass keine Lichtstrahlen auf direktem
Weg von der Quelle zum Empfänger gelangen können. Bei Anwesenheit von Rauchpartikeln
im Strahlengang wird das Licht der Lichtquelle an diesen gestreut und ein Teil
dieses gestreuten Lichts fällt auf den Lichtempfänger und bewirkt ein elektrisches Signal.
Die Fehlalarmsicherheit solcher Streulichtrauchmelder hängt unter anderem ganz wesentlich
davon ab, dass tatsächlich nur an Rauchpartikeln gestreutes Licht der Lichtquelle auf
den Lichtempfänger gelangt, und dass das sogenannte Untergrundlicht, sei dies Fremdlicht
von aussen oder an Teilen des Optikmoduls oder an anderen als an Rauchpartikeln
gestreutes Licht, unterdrückt wird. Die Unterdrückung des Untergrundlichts erfolgt bei
den bekannten optischen Rauchmeldern, beispielsweise auch bei dem in der DE-A-44 12
212 beschriebenen, durch Absorption des Untergrundlichts an den Peripherieblenden,
wobei diese relativ zum Zentrum der Messkammer rotationssymmetrisch angeordnet
sind. Trotzdem ist aber der durch Untergrundlicht verursachte Signalpegel, der sogenannte
Grundpuls, noch immer relativ hoch, und es besteht der Wunsch nach einer Reduktion
des Grundpulses.
Durch die Erfindung soll nun ein Rauchmelder der eingangs genannten Art angegeben
werden bei dem der Grundpuls gegenüber den heute bekannten Rauchmeldern wesentlich
reduziert ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst dass die Peripherieblenden
so angeordnet sind, dass der Auftreffwinkel des von der Lichtquelle ausgesandten und
des vom Lichtempfänger empfangenen Lichtstrahls auf die Mehrzahl von ihnen konstant
ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Rauchmelders ist dadurch
gekennzeichnet, dass der genannte Auftreffwinkel und die Form der Peripherieblenden
so gewählt sind, dass das auftreffende und nicht absorbierte Licht möglichst oft zwischen
den Peripherieblenden reflektiert wird.
Weil das nicht absorbierte Licht den Bereich der Peripherieblenden nicht mehr verlassen
kann und durch die mehrmalige Reflexion zwischen den Peripherieblenden praktisch
vollständig vernichtet wird, kommt es zu einer drastischen Redüktion des Grundpulses.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen
näher erläutert; es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Streulichtrauchmelder im Niveau der optischen
Achse von dessen Optikmodul, mit Blickrichtung gegen den Boden des Optikmoduls;
und
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt nach der Linie II-II von Fig. 1 in einem gegenüber
Fig. 1 verkleinerten Massstab.
Der dargestellte Streulichtrauchmelder besteht in bekannter Weise aus einem Meldereinsatz
1, der in einem vorzugsweise an der Decke des zu überwachenden Raums montierten
Sockel (nicht dargestellt) befestigbar ist, und aus einer über den Meldereinsatz 1 gestülpten
Melderhaube 2, die im Bereich ihrer im Betriebszustand des Melders gegen den
zu überwachenden Raum gerichteten Kuppe mit Raucheintrittsschlitzen 3 versehen ist.
Der Meldereinsatz 1 umfasst im wesentlichen einen schachtelartigen Basiskörper, an
dessen der Melderkuppe zugewandter Seite ein von einer Seitenwand 4 umgebenes Optikmodul
5 und an dessen dem Meldersockel zugewandter Seite eine Leiterplatte mit
einer Auswerteelektronik (nicht dargestellt) angeordnet sind. Dieser Melderaufbau ist
bekannt und wird hier nicht näher beschrieben. Es wird in diesem Zusammenhang beispielsweise
auf die Melder der Reihe AlgoRex (AlgoRex - eingetragenes Warenzeichen
der Cerberus AG) und auf die europäische Patentanmeldung Nr. 95117405.1 verweisen.
Das Optikmodul 5 besteht im wesentlichen aus einer Lichtquelle 6, einem Lichtempfänger
7, einer Messkammer 8, einem Labyrinthsystem aus an der Innenseite der Seitenwand
4 angeordneten Peripherieblenden 9, einer zentralen Blende 10 und einem Boden
11. Die optischen Achsen der durch eine Infrarot-Leuchtdiode (IRED) gebildete Lichtquelle
6 und des Lichtempfängers 7 liegen nicht auf einer gemeinsamen Geraden, sondern
weisen einen geknickten Verlauf auf, wobei nahe beim Schnittpunkt die zentrale
Blende 10 angeordnet ist. Die Seitenwand 4 und der Boden 11 schirmen die Messkammer
8 gegen Fremdlicht von aussen ab, und die Peripherieblenden 9 und die zentrale
Blende 10 verhindern, dass Lichtstrahlen auf direktem Weg von der Lichtquelle 6 zum
Lichtempfänger 7 gelangen können. Die Peripherieblenden 9 dienen ausserdem zur Unterdrückung
des sogenannten Untergrundlichts, welches von unerwünschten Streuungen
oder Reflexionen verursacht ist. Je besser das Untergrundlicht unterdrückt wird, desto
tiefer ist der Grundpuls, das ist dasjenige Signal, das detektiert wird, wenn in der Messkammer
8 kein Rauch vorhanden ist. Der Schnittbereich des von der Lichtquelle 6 ausgesandten
Strahlenbündels und des Gesichtsfeldes des Lichtempfängers 7 bilden den nachfolgend
als Streuraum bezeichneten eigentlichen Messbereich.
Die Lichtquelle 6 sendet kurze, intensive Lichtpulse in den Streuraum, wobei der Lichtempfänger
7 zwar den Streuraum, nicht aber die Lichtquelle 6 "sieht". Das Licht der
Lichtquelle 6 wird durch in den Streuraum eindringenden Rauch gestreut, und ein Teil
dieses Streulichts fällt auf den Lichtempfänger 7. Das dadurch erzeugte Empfänger-Signal
wird von der Elektronik verarbeitet. Selbstverständlich kann der Rauchmelder neben
dem im Optikmodul 5 enthaltenen optischen Sensorsystem noch weitere Sensoren, beispielsweise
einen Temperatur- und/oder einen Gassensor enthalten.
Wenn in dem zu überwachenden Raum Rauch entsteht und zum Rauchmelder aufsteigt,
dann dringt er in die Raucheintrittsschlitze 3 und strömt in diesen in horizontaler Richtung
an den trichterförmig ausgebildeten Boden 11. Der Boden 11 weist eine sieb- oder
gitterartige Struktur auf und ist an seiner Aussenseite mit sternförmig angeordneten Rippen
12 versehen, durch die der Rauch an den Boden herangeführt wird. Dadurch strömt
der Rauch in vertikaler Richtung in die Messkammer 8 und in den Streuraum. Durch die
trichterförmige Ausbildung weist der Boden 11 von der Messkammer einen wesentlich
grösseren Abstand auf als dies bei einem flachen Boden der Fall ist. In die Messkammer
8 eingedrungene Staubpartikel, die das Licht der Lichtquelle 5 streuen und daher wie
Rauchpartikel wirken, lagern sich in der Kuppe des Bodens 11 ab und befinden sind dort
ausserhalb des Einfallsbereichs der Strahlung der Lichtquelle 6, wodurch der Störeinfluss
dieser Rauchpartikel drastisch reduziert wird.
Wie den Figuren zu entnehmen ist, weist der trichterförmige Bereich des Bodens 11 die
Form einer Pyramide oder eines Pyramidenstumpfes auf, wobei sämtliche Seitenflächen
der Pyramide die schon erwähnte sieb- oder gitterartige Struktur haben. In Fig. 1 ist aus
Gründen der deutlicheren Erkennbarkeit nur bei einer der Pyramidenflächen eine solche
gitterartige Struktur 13 schematisch angedeutet. Die Rippen 12 an der Aussenseite des
Bodens 11 sind vorzugsweise entlang der Pyramidenseiteinkanten angeordnet.
Die Wahrscheinlichkeit des Störeinflusses von auf dem Boden 11 abgelagerten Staubpartikeln
wird durch eine spezielle Ausbildung des Bodens weiter verringert. Diese besteht
darin, dass der Boden 11 an seiner Innenfläche mit einer Vielzahl von vertikal nach oben
ragenden Lamellen 14, 15 versehen ist, wobei deren Anordnung, Anzahl, Höhe und gegenseitiger
Abstand so gewählt sind, dass aus der Messkammer auf den Boden fallendes
Licht vor Erreichen des Bodens auf eine der Lamellen trifft, und dass der Lichtempfänger
7 vom Boden 11 nur die Lamellen 14, 15 sieht. Dadurch wird die Gefahr der Streuung
des Lichts an Staubpartikeln wesentlich geringer, da der Staub viel eher auf dem Boden
liegenbleibt, als dass er an den vertikalen Wänden der Lamellen haftet. Zusätzlich
zur Abschirmung des Bodens 11 gegen Licht aus der Messkammer 8 schirmen die Lamellen
14, 15 den Lichtempfänger 7 gegen Fremdlicht von aussen ab.
Darstellungsgemäss sind nicht alle Pyramidenflächen mit Lamellen versehen, sondern
nur die der Lichtquelle 6 und die dem Lichtempfänger 7 gegenüberliegende und die zwischen
diesen beiden Flächen eingeschlossene Pyramidenfläche. Die der Lichtquelle 6
und dem Lichtempfänger 7 gegenüberliegenden Pyramidenflächen sind mit parallel zur
Grundkante der Pyramide orientierten Längslamellen 14 und die zwischen diesen Flächen
eingeschlossene Pyramidenfläche ist mit mit mindestens einer Längslamelle 14 und
mit mehreren senkrecht zu dieser orientierten Querlamellen 15 versehen. Die Längslamellen
14 verlaufen zumindest annähernd senkrecht zur optischen Achse der gegenüberliegenden
Lichtquelle bzw. des gegenüberliegenden Lichtempfängers. Die Querlamellen
15 dienen in erster Linie zur optischen Entkopplung von Lichtquelle 6 und Lichtempfänger
7.
Der Boden 11, der ebeno wie der ganze Meldereinsatz 1 (mit Ausnahme von Lichtquelle
6 und Lichtempfänger 7) aus einem geeigneten Kunststoff besteht und als Spritzgussteil
hergestellt ist, weist an seinem Rand mehrere Einrastorgane auf (nicht dargestellt), die
zur lösbaren Verbindung des Bodens 11 mit der Seitenwand 4 des Optikmoduls 5 (Fig.
2) vorgesehen sind.
Zur noch besseren Absorption von Untergrundlicht weisen zumindest bestimmte Teile
des Optikmoduls 5, insbesondere die Peripherieblenden 9, die Zentralblende 10 und die
dem Boden 11 gegenüberliegende Decke der Messkammer 8, anstatt der bisher üblichen
matten Oberflächen glänzende, d.h. reflektierende, Oberflächen auf. Selbstverständlich
können noch weitere Teile oder die gesamte Innenfläche des Optikmoduls 5 eine glänzende
Oberfläche aufweisen.
Bisher war man davon ausgegangen, dass Untergrundlicht am besten durch Absorption
an matten Flächen vernichtet werden kann, hat aber bei dieser Überlegung übersehen,
dass das Licht an den matten Flächen diffus gestreut wird und unkontrolliert in die Messkammer
gelangt. Wenn man hingegen glänzende Flächen verwendet, dann wirken diese
wie schwarze Spiegel und reflektieren das nicht absorbierte Licht auf eine andere dieser
Flächen, beispielsweise auf die benachbarte Peripherieblende.
Da die reflektierenden Flächen schwarz sind und daher nur etwa 5% der auftreffenden
Strahlung reflektieren, kann diese durch mehrmalige Reflexion zwischen solchen Flächen
praktisch vollständig vernichtet werden. Die Herstellung der glänzenden Flächen
erfolgt durch ein Spritzwerkzeug, das zumindest an den Flächen, die glänzen sollen, eine
geeignete, vorzugsweise polierte, Oberfläche aufweist.
Ein weiteres für die Erhöhung der Messzuverlässigkeit des dargestellten Rauchmelders
sehr wesentliches Merkmal besteht darin, dass die Peripherieblenden 9 oder zumindest
die meisten von ihnen nicht rotationssymmetrisch sondern so angeordnet sind, dass der
Auftreffwinkel des von der Lichtquelle 6 ausgesandten und des vom Lichtempfänger 7
empfangenen Lichtstrahls auf diese Blenden konstant ist. Rotationssymmetrisch angeordnete
Peripherieblenden 9 wären solche, die durch Rotation einer Blende um das Zentrum
gebildet sind. In Fig. 1 sind die der Lichtquelle 6 und dem Lichtempfänger 7 benachbarten
je vier Peripherieblenden 9 nicht rotationssymmetrisch ausgebildet. Der Auftreffwinkel
ist dabei so gewählt, dass das auftreffende und nicht absorbierte Licht möglichst oft
zwischen den Peripherieblenden 9 reflektiert wird.
Die Peripherieblenden 9 bestehen darstellungsgemäss je aus zwei abgewinkelten Teilflächen,
wobei deren gegenseitige Neigung und der Abstand sowie die Länge der Peripherieblenden
9 so gewählt sind, dass das zu den Peripherieblenden 9 abgestrahlte Licht
nicht direkt auf die Innenfläche der Seitenwand 4 gelangen kann, sondern in jedem Fall
auf eine Peripherieblende 9 trifft und von dieser auf die benachbarte Peripherieblende
reflektiert wird. Auch die nicht-rotationssymmetrische Anordnung der Mehrzahl der Peripherieblenden
9 führt zu einer besseren Absorption des Untergrundlichts und damit zu
weniger strengen Anforderungen an die Positionier- und Bauteilegenauigkeit von Lichtquelle
6 und Lichtempfänger 7 und zu einem weniger verschmutzungsanfälligen Melder.
Wie Figur 1 entnommen werden kann, sind die Peripherieblenden 9 an ihrer gegen die
Zentralblende 10 gerichteten Innenkante möglichst scharfkantig ausgebildet. Das hat den
Vorteil, dass nur wenig Licht auf eine solche scharfe Kante fällt und somit auch weniger
Licht in eine Vielzahl von Richtungen reflektiert wird.
Bei der Herstellung des Spritzgusswerkzeugs durch Erodieren, ist der Schärfe einer Kante
durch die Dicke des verwendeten Drahtes eine Grenze gesetzt, die den Anforderungen
an die Innenkanten der Peripherieblenden 9 nicht genügt. Beim Meldereinsatz 1 wird die
gewünschte Schärfe der Innenkanten dadurch erreicht, dass in das Spritzgusswerkzeug
ein Kern eingesetzt wird, der an seiner zur Formung der genannten Innenkanten vorgesehenen
Peripherie eine abgestufte (gezahnte oder gezackte) Kontur aufweist. Die einzelnen
Abstufungen dieser Kontur liegen innen an den zur Bildung der Peripherieblenden 9
im Spritzgusswerkzeug gebildeten Nuten an und schliessen diese gegen das Zentrum hin
ab. Dadurch können zwischen den Nuten des Spritzgusswerkzeugs und den Abstufungen
des Kerns sehr scharfe Kanten gebildet werden.
Praktische Versuche haben gezeigt, dass die gleichzeitige Verwendung von Peripherieblenden
9 mit scharfen Innenkanten und von Optikmodulteilen (Peripherieblenden 9,
Zentralblende 10, Decke der Messkammer 8) mit glänzender Oberfläche zu einer markanten
Reduktion des Grundpulses führt, und dass der Melder weniger verstaubungs- und
betauungsanfällig ist.
Wie den Figuren weiter entnommen werden kann, sind die Lichtquelle 6 und der Lichtempfänger
7 je in einem Gehäuse 16 bzw. 17 angeordnet. Die beiden Gehäuse 16 und
17, die an die Decke der Messkammer 8 angearbeitet sind, sind nach unten offen und
werden an ihrer offenen Seite durch den Boden 11 abgedeckt. An ihrer der Zentralblende
10 zugewandten Frontseite sind die Gehäuse 16 und 17 je durch ein Fenster mit einer
Lichtaus- bzw. Lichteintrittsöffnung abgeschlossen.
Diese Fenster weisen gegenüber den Gehäusefenstern bekannter Streulichtrauchmelder
den Unterschied auf, dass sie einteilig ausgebildet sind. Bei den bekannten Streulichtrauchmeldern
bestehen die Fenster aus zwei Teilen, von denen der eine an die Decke der
Messkammer und der andere an den Boden angearbeitet ist. Beim Aufsetzen des Bodens
treten immer wieder Passschwierigkeiten auf und es kommt zur Bildung eines Lichtspalts
zwischen den beiden Fensterhälften und damit zu unerwünschten Störungen des Sende- und
des Empfangslichts. Bei den einteiligen Gehäusefenstern sind Störungen dieser Art
ausgeschlossen und es können keine Probleme mit der Positioniergenauigkeit der beiden
Fensterhälften auftreten.
Wie in Fig. 2 beim Fenster 18 des Gehäuses 16 gezeigt ist, sind die obere und die untere
Hälfte der einteiligen Fenster in der Art der beiden Schneiden einer Schere gegeneinander
versetzt. Dadurch kann das Spritzgusswerkzeug ohne Seitenzug so ausgebildet werden,
dass für jede der beiden gegeneinander versetzten Hälften der Lichtaus- und der
Lichteintrittsöffnung ein separates Formelement vorgesehen ist, so dass eine genau definierte
Form und eine saubere Oberfläche dieser Öffnungen erreicht wird.