DE977475C

DE977475C - Gleichlaufsteuerung an hydraulischen Mehrzylinderpressen, insbesondere Zweizylinder-Abkantpressen

Info

Publication number: DE977475C
Application number: DEM9424A
Authority: DE
Inventors: Karl Mengele
Original assignee: EISENGIESSEREI; Mengele and Soehne Maschinenfabriken Karl GmbH
Current assignee: EISENGIESSEREI; Mengele and Soehne Maschinenfabriken Karl GmbH
Priority date: 1951-05-06
Filing date: 1951-05-06
Publication date: 1966-08-04

Description

Gleichlaufsteuerung an hydraulischen Mehrzylinderpressen, insbesondere Zweizylinder-Abkantpressen Bei einem hydraulischen Antrieb von Mehrzylinderpressen, der an sich, wie bekannt, vorteilhafter als ein mechanischer Antrieb ist, besteht die Notwendigkeit, den Gleichlauf der Kolben zu gewährleisten, wenn die Vorteile des hydraulischen Antriebes voll zur Geltung kommen sollen.
Zur Erzielung dieses Gleichlaufes der Preßkolben bestehen unter anderem Steuervorrichtungen, bei denen der Gleichlauf der Preßkolben im Abwärts- und Aufwärtsgang durch Spaltdrosselung der in die Druckräume zufließenden bzw. aus diesen rückfließenden Flüssigkeitsströme in einem Parallelsteuerventil erzielt wird, wobei der die Drosselspalte steuernde Parallelsteuerkolben von einem Kreuzhebel angetrieben wird, der der Bewegung der Preßkolben folgt.
Eine solche Steuervorrichtung ist ohne Zweifel vorteilhaft, besitzt jedoch noch einen Mangel insofern, als sich eine wenn auch äußerst langsame Weiterbewegung der Preßkolben bzw. jeweils eines dieser auch nach dem Schließen der Zuflußspalte im Steuerventil nicht vermeiden läßt, weil zwischen diesen Spalten und dem Steuerkolben unweigerlich durch die verhältnismäßig kurzen Überdeckungsflächen noch etwas 01 durchsickert.
Es sind Mehrzylinderpressen bekannt, bei welchen der im Parallelsteuerventil geführte Steuerkolben nach vollständigem Schließen des Zulaufes des einen Preßzylinders diesen bei weiterer Verlagerung mit der Abflußseite des Parallelsteuerventils verbindet.
Schließlich sind auch Mehrzylinderpressen bekannt, deren Rückholzylinder ständig mit Flüssigkeitsdruck belastet sind. Der Rückholdruck dient bei diesen Pressen aber nur zum Heben des Druckbalkens nach vollzogenem Arbeitsgang. Den Ausgleich einer aufgetretenen Schräglage kann er nicht bewirken.
Durch den Gegenstand der Erfindung soll jede weitere unerwünschte Kolbenbewegung durch Sichern des Zuflußventils vermieden werden, indem sie bei einer Steuervorrichtung der vorgenannten Art in an sich bekannter Weise im Parallelsteuerventil einen überdeckten, nach vollständigem Schließen einer der Zuflußspalten bei weiterem Verschieben des Parallelsteuerkolbens sich öffnenden Abflußspa,lt vorsieht und, wie ebenfalls an sich bekannt, die Preßkolben mit ständig unter Druck stehenden Rückholeinrichtungen versieht.
Die Wirkungsweise sowie weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Steuerung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der schematischen Zeichnung Die Verteilung der von der Pumpe geförderten Preßflüssigkeit auf zwei Druckräume a bzw. bei unsymmetrischer Belastung die Trennung der in den Druckräumen a vorhandenen ungleichen Drücke erfolgt im Anschluß an das schon bekannte Hauptsteuerventil b in einem Parallelsteuerventil c durch entsprechendes Schließen und öffnen von Drosselspalten d.
Der die Drosselspalte d steuernde Parallelsteuerkolben e wird von einem Hebelkreuz f angetrieben, dessen waagerechter Balken mit seinen Enden auf den beiden Preßkolben g aufliegt und dessen senkrechter Balken an einer festen Rolle h abläuft und um diese Rolle da als Drehpunkt schwingt. Es ist dabei unmaßgeblich für die Ausführung, ob der auf diese Weise an der Gleitstelle i auftretende Ausschlag auf mechanischem Wege, wie in der Abbildung dargestellt, oder auf andere Weise, etwa mittels hydraulischer Vorsteuerung, auf den Parallelsteuerkolben e übertragen wird.
Bei Gleichlauf der Preßkolben g befindet sich der Parallelsteuerkolben e in einer (einstellbaren) Mittelstellung, während bei Voreilen eines Preßkolbens g der Parallelsteuerkolben e durch das sich etwas schräg stellende Hebelkreuz f aus der Mittelstellung heraus verschoben wird und damit einerseits den Zulauf in den Druckraum a des voreilenden Preßkolbens g drosselt, andererseits den Zulauf in den anderen Druckraum a weiter öffnet.
Die gewünschte Empfindlichkeit der Parallelsteuerung kann dabei durch geeignete Wahl der Übersetzungsverhältnisse und der Spaltabmessungen erreicht werden.
Beim Aufwärtsgang wird der Gleichlauf der Preßkolben g durch Drosselung der aus den Druckräumen a rückfließenden Flüssigkeitsströme erzielt. Da das Hebelkreuz f den Parallelsteuerkolben e. beim Voreilen eines bestimmten Preßkolbens g im Abwärts- und im Aufwärtsgang jeweils in entgegengesetztem Sinne verschiebt, erfolgt beim Aufwärtsgang der Rückfluß aus den Druckräumen a durch zwei Drosselspalten k, die von den Drosselspalten d durch Rückschlagventile l hydraulisch getrennt sind.
Bei stärkerem Voreilen eines unbelasteten Preßkolbens g, z. B. bei außenseitiger Belastung, wird nun der Zufluß zum betreffenden Druckraum a nicht nur völlig gesperrt, sondern es wird durch öffnen einer Überdeckung na der Preßflüssigkeit ein Ablauf aus diesem Druckraum a geschaffen. Dadurch wird infolge des in den Hubräumen za stets vorhandenen Hubdruckes der entsprechende Preßkolben so weit wie nötig aufwärts gesteuert.
Die für diese Gegensteuerung und zum Ausgleich von Sickerverlusten erforderliche geringe Flüssigkeitsmenge wird den Hubräumen n über eine Drossel o zugeführt.
Eine Vergrößerung der Senkgeschwindigkeit wird dadurch erreicht, daß beim Senken, d. h. solange der Flüssigkeitsdruck in den Druckräumen a niedriger ist als in den Hubräumen n, die aus den letzteren abströmende Preßflüssigkeit nicht über das Überströmventil p in den Ablauf fließt, sondern über das etwas niedriger gespannte Vorspannventil q in die Druckräume a geschoben wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gleichlaufsteuerung an hydraulischen Mehrzylinderpressen, insbesondere Zweizylinder-Abkantpressen, bei welcher ein Gleichlauf der Preßkolben im Abwärts- und Aufwärtsgang durch Spaltdrosselung der in die Druckräume zufließenden bzw. aus diesen rückfließenden Flüssigkeitsströme in einem Parallelsteuerventil erzielt wird, wobei der die Drosselspalte steuernde Parallelsteuerkolben von einem Kreuzhebel angetrieben wird, der der Bewegung der Preßkolben folgt, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise im Parallelsteuerventil (c) ein überdeckter, nach vollständigem Schließen eines der Zuflußspalte (d) bei weiterem Verschieben des Parallelsteuerkolbens (e) sich öffnender Abflußspalt (m) vorgesehen ist und daß, wie ebenfalls an sich bekannt, die Preßkolben (g) mit ständig unter Druck stehenden Rückholeinrichtungen (n) versehen sind.
2. Steuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreuzhebel (f) an einer als Drehpunkt wirkenden ortsfesten Rolle (h) abgestützt ist.
3. Steuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Hin- und Rückfluß für die Druckräume (a) im Parallelsteuerventil (c) durch je zwei entgegengesetzt wirkende Drosselspalten (d, k) erfolgt. q..
Steuerung nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Preßstellung des Hauptsteuerventils (b) den Rückholhubräumen (n) eine zum Gegenstrom und zum Ausgleich von Sickerverlusten erforderliche Flüssigkeitsmenge über eine Drossel (o) zugeführt wird.
5. Steuerung nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Leergang-Abwärtsgeschwindigkeit die aus den Rückholhubräumen (va) abströmende Preßflüssigkeit über ein Vorspannventil (q) in die Druckräume (a) übergeschoben wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 748 $97, 720 344, 484 313, 229 668, 156 324, 91 774; schweizerische Patentschrift Nr. 27o 636; USA.-Patentschrift Nr. 2,377 007; schwedische Patentschrift Nr. I 17 7I5. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 946 947.