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Sturzbügel aus Rohr für Zweiradfahrzeuge mit Frontschild Ein Sturzbügel
hat die Aufgabe, Teile eines Zweiradfahrzeuges vor Beanspruchungen, die über die
normale Betriebsbeanspruchung hinausgehen, zu schützen. Daraus ergibt sich, daß
man Sturzbügel an Fahrzeugteilen anbringt, deren Festigkeit und Stabilität auf Grund
ihrer Konstruktion den normalen Betriebsbeanspruchungen gerecht werden, die aber
durch ihre exponierte Lage zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind. Diese zusätzlichen
Belastungen treten meist in Form von Stößen auf.
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Die bisher bekannten und sich im Gebrauch befindenden Sturzbügel sind
aus Rohr angefertigt. Sie werden entsprechend den Erfordernissen mittels Rohrschellen
bzw. mittels mit dem Sturzbügel verschweißter Laschen mit dem Rahmen der Maschine
verschraubt. Die Zweckmäßigkeit dieser Art der Anbringung von Sturzbügeln ist bei
Motorrädern gegeben. Bei Zweiradfahrzeugen mit Frontschild, also Blechverkleidung,
treten bei der obengenannten Art der Befestigung an der Maschine große Nachteile
auf. Einer dieser Nachteile ist, daß der Frontschild des Zweiradfahrzeuges angebohrt
werden muß. Ein anderer Nachteil ist die ungünstige Belastung des Frontschildes
bei einem durch Sturz, also nicht durch normale Betriebsbeanspruchung hervorgerufenen
und auf den Sturzbügel wirkenden Stoß. Hierbei tritt am Frontschild an den Stellen,
an denen dieser mit dem Sturzbügel verschraubt ist, punktförmige Belastung auf.
Bei dieser Art von Sturzbügel kommt bei einem Sturz der Frontschild des Zweiradfahrzeuges
mit dem Boden nicht in Berührung. Er wird also vor Schrammen geschützt. Es geschieht
sehr häufig, daß die punktförmige Aufnahme der Kräfte des Stoßes durch den Front-
Schild
an diesem Zerreißungen und Verbeulungen an den Befestigungsstellen hervorruft. Der
Zweck eines Sturzbügels, ein Zweiradfahrzeug vor Stößen, die nicht durch normalen
Betrieb hervorgerufen werden, und deren Folgen zu sichern, wird also durch diese
Art Sturzbügel nicht vollkommen erfüllt. Um bei einem Sturz den Frontschild eines
Zweiradfahrzeuges erfolgreich schützen zu können, muß diese punktförmige Belastung
des Schildes vermieden werden. Die Befestigung des Sturzbügels an dem Frontschild
muß also von der oben beschriebenen Verschraubung in eine andere Art der Befestigung,
die eine größtmögliche Auflagefläche gewährleistet, abgeändert werden. Dabei soll
es auch möglichst vermieden werden, den Frontschild durch Bohrungen zu schwächen.
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Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, geht die Erfindung davon aus,
den Sturzbügel in seiner ganzen Länge an dem Frontschild aufliegen zu lassen, um
somit die größtmögliche Auflagefläche zu erzielen. Zur Verstärkung der Ränder von
Blechteilen sind bereits Randverstärkungsleisten bekannt. Ferner sind auch Windschutzscheibeneinfassungen
bekannt, bei denen die Windschutzscheibe in einem Metallrahmen in Gummi gelagert
ist. Einem Sturzbügel kommt jedoch eine andere Aufgabe zu als einer Randverstärkungsleiste.
Eine Randverstärkungsleiste ist, im Gegensatz zu einem Sturzbügel, Bestandteil einer
Konstruktion und hat den Zweck, die für den normalen Betrieb einer Maschine erforderliche
Stabilität und Festigkeit eines bestimmten Maschinenteiles herbeizuführen. Ebensowenig
hat ein Sturzbügel seinem Zweck entsprechend mit einer Windschutzscheibeneinfassung
gemeinsam. Eine Windschutzscheibeneinfassung dient als Verbindungsglied von Windschutzscheibe
und den diese umgebenden Bestandteilen der Konstruktion. Eine Windschutzscheibeneinfassung
ist also erforderlich, um Glas überhaupt in der Kraftfahrzeugindustrie verwenden
zu können. Diese Einfassung schützt eine Windschutzscheibe über die normale Betriebsbeanspruchung
hinaus nicht. Wie die Praxis zeigt, ruft ein auf die Einfassung einer Windschutzscheibe
auftreffender starker Stoß Sprünge und Risse in der Windschutzscheibe hervor.
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Erfindungsgemäß wird der Sturzbügel aus einem Rohr hergestellt, das
in seiner ganzen Länge mit einem Schlitz versehen und über den Frontschild gezogen
ist. Die Verbindung von Sturzbügel und Frontschild erfolgt mittels in den Sturzbügel
eingesetzter Druckschrauben. Die Befestigung erfolgt also, ohne daß dabei der Frontschild
angebohrt werden muß. Ein auf diesen Sturzbügel auftreffender Stoß wird den Frontschild
nicht mehr wie bisher punktförmig, sondern flächenmäßig belasten. Der Frontschild
ist hierbei gegen Verschrammen, Verbeulen und Einreißen geschützt. Um die Wirkung
eines Stoßes auf den Frontschild noch mehr herabzumindern, kann zwischen Sturzbügelkante
und Frontschild ein Puffer aus elastischem Material eingesetzt werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Abb. i den Sturzbügel am Frontschild eines Zweiradfahrzeuges, montiert
in Vorderansicht und Seitenansicht, Abb. 2 den Sturzbügel in einfacher Ausführung
in einem Querschnitt und einem Teillängsschnitt, Abb. 3 den Sturzbügel mit eingelegtem
Puffer in einem Quer- und einem Teillängsschnitt, Abb. ¢ eine andere Ausführung
des Sturzbügels mit eingelegtem Puffer im Querschnitt.
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Der Sturzbügel a besteht aus einem Rohr, das mit einem Schlitz b versehen
ist. Mit Hilfe dieses das ganze Rohr durchlaufenden Schlitzes b wird das der Form
des Frontschildes c genau angepaßte Rohr auf den Frontschild c gesteckt. Die Länge
des Sturzbügels wird dem einzelnen Fabrikat angepaßt; dabei ist zu beachten, daß
der Sturzbügel den Frontschild möglichst weit umschließt. Die Verbindung des Sturzbügels
mit dem Frontschild wird durch einige Madenschrauben d hergestellt. Diese Madenschrauben
werden so in den Sturzbügel eingesetzt, daß sie von hinten an den Frontschild drücken.
Beim Anziehen dieser Madenschrauben wird die Kante e des Sturzbügels gegen den Frontschild
gedrückt. Diese Kante liegt nun in ihrer ganzen Länge auf den Frontschild auf. Trifft
nun bei einem Sturz oder durch einen anderen Umstand ein Stoß von vorn auf den Sturzbügel,
so wird dieser auf Grund der langen Auflagefläche vom ganzen Frontschild aufgenommen.
Ein Einreißen des Frontschildes, wie es bei den durch Rohrschellen oder Laschen
befestigten Sturzbügeln auftritt, ist bei dem in der Zeichnung dargestellten Sturzbügel
nicht möglich, da die Belastung nicht mehr von einzelnen Punkten aufgenommen werden
muß, sondern auf eine große Fläche verteilt wird.
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Wie aus Abb. 3 und 4 ersichtlich ist, kann bei Bedarf auch noch ein
Puffer aus elastischem Material, welcher aus einem Stück wie Puffer f oder in geteilter
Form wie Puffer g sein kann, zwischen den Sturzbügel a und den Frontschild c gesetzt
werden. Bei Zuhilfenahme von Puffern aus elastischem Material wird ein auf den Sturzbügel
auftreffender Stoß abgeschwächt. Die Verbindung von dem Sturzbügel und dem Frontschild
erfolgt auch bei Zwischenschalten von Puffern durch Madenschrauben.