DE975186C - Verfahren zum Sintern von Chromerz mit anschliessender Verarbeitung des Sinterguts zu Chrommagnesitsteinen - Google Patents
Verfahren zum Sintern von Chromerz mit anschliessender Verarbeitung des Sinterguts zu ChrommagnesitsteinenInfo
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Description
- Verfahren zum Sintern von Chromerz mit anschließender Verarbeitung des Sinterguts zu Chrommagnesitsteinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sintern von Chromerz auf dem Sinterband oder im Sinterkasten mit anschließender Verarbeitung des Sinterguts zu Chrommagnesitsteinen.
- Die Herstellung von Chromerzmagnesitsteinen erfolgte bisher in der Weise, daß einerseits rohes Chromerz und andererseits Sintermagnesit zerkleinert, in der erforderlichen Korngröße gemischt, zu Steinen verformt und gebrannt wird. Beim Zerkleinern des rohen Chromerzgesteins fällt oft das feine Material in wesentlich größeren Mengen an, als wie es nachher bei der Verarbeitung zu Chrommagnesitsteinen verwendet werden kann. Bisher bestand keine Möglichkeit, diesen im Überschuß anfallenden Feinerzanteil im Rahmen der Chromerzmagnesitsteinfabrikation restlos und wirtschaftlich zu verwerten.
- Es ist zwar aus der deutschen Patentschrift 230 033 bekannt, unmittelbar aus Chromerzpulver unter Zusatz von organischen Bindeflüssigkeiten oder von chormsäurehaltigen Bindemitteln feuerfeste Körper herzustellen. Die zur Verwendung kommenden organischen Bindemittel erfüllen hier jedoch nicht ihren vollen Zweck, denn sie brennen stark aus, wodurch der Zweck der Bindung nicht mehr erfüllt ist. Zudem fehlt hier die Verwendung des Sinterbandes oder des Sinterkastens unter den erfindungsgemäßen Bedingungen mit ihren spezifischen Wirkungen, die es gestatten, aus feinem Chromerz die für die Sinterung zunächst notwendigen und auch brauchbaren Granalien und ein für die weitere Bearbeitung in der Chrommagnesitsteinindustrie geeignetes Sintergut herzustellen.
- Ferner ist es aus der deutschen Patentschrift 676 oo6 bekannt, Chromerz zunächst einer stabilisierenden Hitzebehandlung oberhalb von 165o° C zu unterwerfen und dieses Gut mit totgebrannter Magnesia direkt zu Steinen zu verformen. Die Patentschrift beschreibt jedoch kein Verfahren, feinkörniges Chromerz zu für eine Sinterung brauchbare Granalien zu verformen, letztere zu sintern und dadurch in ein dichtes, festes Produkt umzuwandeln, das für die Herstellung von feuerfesten Steinen geeignet ist.
- Nach der deutschen Patentschrift 421428 wird lediglich Rohmagnesit mit Chlormagnesiazement als Bindemittel zur Herstellung eines Sintermagnesits verwendet, aber kein Chromerz und Magnesia enthaltendes Sintergut hergestellt.
- Ferner wird zur Bindung von feuerfesten Materialien auch Ton in geringen Mengen benutzt. Der Zusatz von Ton ist jedoch für den vorliegenden Fall ungeeignet, da er den Schmelzpunkt des Endproduktes stark herabsetzt.
- In der deutschen Patentschrift 577 103 soll unter Durchführung einer endothermen Reaktion ein Sintern von Erdalkalien in Karbonat- oder Sulfatform auf dem Verblaserost durchgeführt werden, aber die Patentschrift gibt keinen Anhaltspunkt für das Sintern von feinkörnigem Chromerz.
- An sich ist wohl das Sintern von vorher agglomeriertem oder granuliertem Stoff, insbesondere Eisenerzkoksgemischen auf einem Sinterband oder in einem Sinterkasten bereits bekannt, jedoch konnte man eine solche Sinterung bisher nicht an feinem Chromerz durchführen, da feines Chromerz an sich zu sandig ist. Eine vorausgehende Herstellung von Granalien unter Verwendung eines geeigneten Zusatzes ist bei diesem Chromerz unbedingt erforderlich; ein solcher geeigneter Zusatz wurde aber bisher nicht gefunden, so daß die beim Zerkleinern von stückigem Chromerz in der Chrommagnesitindustrie in beträchtlicher Menge anfallenden überschüssigen Feinerzanteile für sich allein und ohne Anwendung eines artfremden Bindemittels innerhalb der Chrommagnesitsteinherstellung nicht verarbeitet werden konnten.
- Bei dem Verfahren der deutschen Patentschrift 716 226 wird wohl zunächst feines Chromerz mit Rohmagnesit vermischt, fein gemahlen und in einem Rotierofen gesintert, aber hierzu wird nur ein Teil des zur Herstellung der Chrommagnesiasteine benötigten Chromerzes bei der Herstellung des Sintergutes angewandt. Dieses wird sodann fein vermahlen, mit Chromerz grober Körnung vermischt und das Gemisch zu Steinen weiterverarbeitet. Würde man bei diesem Verfahren das Sintern des Rohgutes in Form von aus feinem Chromerz, Koks und Rohmagnesit hergestellten Granalien auf dem Sinterband durchführen, so erhielte man bei dieser Art der Sinterung infolge des Zerfalls der Granalien kein brauchbares Sintergut, da Rohmagnesit das feinkörnige Chromerz zu wenig bindet. Es gab also bisher kein Verfahren, die Chromerzabfälle der Chrommagnesitindustrie innerhalb der Steinherstellung selbst zu verwerten.
- Dies wird erst durch das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht, indem die feinkörnigen Chromerzabfälle der Chrommagnesitsteinfabrikation von einer Feinheit von o bis o,5 mm zusammen mit kaustischer Magnesia von etwa der gleichen Feinheit und mit der für den nachfolgenden Sinterprozeß erforderlichen Menge kohlenstoffhaltigen Materials zu Granalien verarbeitet und diese auf dem Sinterband oder in einem Sinterkasten geröstet werden, worauf das erhaltene Sinterprodukt auf die erforderliche Korngröße gebracht, zu Steinen geformt und gebrannt wird. Auf diese Weise werden die beim Zerkleinern von Chromerz in großen Mengen anfallenden Feinanteile desselben der Chrommagnesitsteinfabrikation wieder zugeführt. Erst durch die Verwendung von kaustisch gebrannter Magnesia als Zusatz zu feinem Abfallchromerz wird die Bildung von brauchbaren Granalien ermöglicht, die beim Sintern auf dem Sinterband oder im Sinterkasten die erforderliche Festigkeit besitzen. Man erzielt so die gewünschte Verdichtung des Sinterguts. Bei Verwendung anderer, an sich geeigneter, für die Chrommagnesitsteinfabrikation aber artfremder Bindemittel läuft man Gefahr, daß hierdurch die Feuerfestigkeit und Schlackenwiderstandsfähigkeit der Steine stark herabgesetzt werden. Ferner fällt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das zerkleinerte Sintergut in einer für die Weiterverarbeitung zu Steinen günstigen Kornverteilung, d. h. ohne Auftreten überschüssigen Feinguts, an. Es wird ein Sinterprodukt erhalten, das gegenüber dem aus der deutschen Patentschrift 716:2:26 bekannten Sinterzwischenprodukt eine große Dichte und Gleichmäßigkeit aufweist.
- Das Sintergut kann entweder für sich oder aber als Zusatz bei der Verarbeitung zu Chromit-, insbesondere zu Chrommagnesitsteinen, hier vorzüglich unter Mitverarbeitung als Korn, oder auch beim Sinterprozeß als Rückgut Verwendung finden oder in sonst an sich bekannter Weise verarbeitet werden. Beispiel Es werden 8o Teile Chromerzabfälle der Chrommagnesitsteinfabrikation von einer Feinheit von o bis o,5 mm mit 2o Teilen kaustischer Magnesia von o bis o,z mm Feinheit und 12 Teilen Koks (o bis q. mm) unter Zusatz von 40'% Rückgutkörnung (o bis 12 mm) im Eirichmischer unter Zusatz von der für die Granalienbildung erforderlichen Menge Wasser gemischt und die Granalien hieraus auf dem Sinterband oder im Sinterkasten unter Durchleiten von Luft in der üblichen Weise gesintert. Das Sintergut wird hierauf zerkleinert und je nach Verwendungszweck auf die folgenden Korngrößen gebracht: 3o bis 50'% auf 3,5 bis z,o mm; 15 bis 25 fl/0 auf z,o bis 0,5 mm; 2o bis qo % auf kleiner als o, i mm und ohne weiteren Zusatz von Chromerz oder Magnesit lediglich mit etwa 3 bis 5 % Sulfitablauge vermischt, in an sich bekannter Weise zu Steinen verformt und bei Temperaturen von etwa I4oo bis i5oo° C gebrannt.
Claims (2)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Sintern von Chromerz auf dem Sinterband oder im Sinterkasten mit anschließender Verarbeitung des Sintergutes zu Chrommagnesitsteinen, dadurch gekennzeichnet, daß feine Chromerzabfälle der Chrommagnesitsteinfabrikation von einer Feinheit von o bis o,5 mm mit kaustisch gebrannter Magnesia von etwa der gleichen Feinheit und mit der für den nachfolgenden Sinterprozeß erforderlichen Menge kohlenstoffhaltigen Materials zu Granalien verarbeitet und diese auf dem Sinterband oder im Sinterkasten geröstet werden, worauf das erhaltene Sinterprodukt auf die erforderliche Korngröße gebracht, zu Steinen geformt und gebrannt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 23o 033, 287 6o6, 421 428, 577 103, 676 oo6, 716:2:26; österreichische Patentschrift Nr. 131 567; »Stahl und Eisen«, 72, S.1577 bis 1579 52 (1932), S. 69o, 1943, S.817 bis 824 und 840 bis 846; Taschenbuch für Berg- und Hüttenleute,
- 2. Auflage, 1929, S.989, Abs. 3; Dr.-Ing. H. B. Wendeborn, »Saugzugsintern und Rösten«, VDI-Verlag, 1934
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1953
- 1953-02-27 DE DED14430A patent/DE975186C/de not_active Expired
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