DE421428C

DE421428C - Verfahren zur Verhuettung von Magnesitsand

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Publication number: DE421428C
Application number: DEF56546D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-07-26
Filing date: 1924-07-24
Publication date: 1925-11-12

Description

Verfahren zur Verhüttung von magnesitsand. Bei der bergmännischen Gewinnung von Rohmagnesitsand (Mg C03) zwecks Herstellung von Sintermägnesit (Mg O), dem Ausgangsstoff für die Erzeugung der Magnesitziegel usw., fällt außer dem Magnesit in Stücken ein großer Teil der als .Sand an, und zwar infolge der durch das meist hohe geologische Alter der betreffenden Lagerstätte bedingten tektonischen Veränderungen sowie der großen Sprödigkeit des Magnesitg.esteiuis.
Es ist nun derzeit nicht möglich, diesen Sand in den üblichen Schachtöfen zu brennen, da beim Aufgeben desselben den Feuergasen der Durchzug durch das Brenngut verwehrt würde. Dieser Sand wandert dort, wo keine eigenen Anlagen zu dessen Verwertung vorgesehen sind, auf die Halden.
Das Wesen des vorliegenden Verfahrens besteht nun darin, das Brennen des Magnesitsandes in Schach:ö:fen zu ermöglichen, und zwar dadurch, daß der Sand mittels Chlormagnesiazem:ents verstückt wird und die so erzeugten Steine zusammen mit dem natürlichen Magnesit zu Magnesia gebrannt werden. Nun geht aus B i s c h o f , Die feuerfesten Tone, Leipzig 1904, S. 348 und 349, hervor, daß in der Magnesitindustrie zu einem ähnlichen Zwecke Chlormagnesiazement verwendet wurde. Dort hat es sich jedoch um die Herstellung von Magnesitziegeln aus Sintermagnesit gehandelt, ein. Verfahren, bei welchem ganz andere Bedingungen herrschen als bei dem vorliegenden und bei welchem das Erzeugnis des vorliegenden Verfahrens dem Ausgangsstoff bildet. Dieses Verfahren wurde aufgegeben und wird heute nirgends mehr angewendet, da sich der wirksame Bestandteil des Bindemittels Mg (OH) Cl bereits bei einigen hundert Grad C, also weit unter der notwendigen Brenntemperatur der Magnesitziegel, zersetzt und somit seine Wirksamkeit als Bindemittel verliert. Es war somit keineswegs naheliegend, die Anwendung dieses Bindemittels zur Lösung vorliegender Frage in. Betracht zu ziehen. Erst die nähere Untersuchung des thermodhemischen Verhaltens die Verbindungen. Mg (OH) Cl und Mg C03 ergab, daß der Umstand, welcher dort als Nachteil auftrat, sich bei vorliegendem Verfahren als wesentliche Bedingung seiner Mög- lichkeit erweist, indem dieses Verhalten. der genannten Verbindungen bei den beim Brennprozeß auftretenden thermochemischen Reaktionen :ein sehr :ähnliches ist, was Zersetzungstemperaturen und Dissoziationsspannungen betrifft. Die Folgerumg hieraus ist, daß die Wirksamkeit des Bindemittels bis in, jene Temperaturgebiete reicht, in -welchen auch die Grundmasse (Mg C03) sich zu zerlegen beginnt, lind daß das'- Bindemittel somit hier seinem. Zweck erfüllen muß. Die in dieser Richtung angestellten Versuche des Erfinders ergaben die volle Bestätigung dieses Verhaltens.

Claims

PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Verhüttung von Magnesitsand, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesitsand mittels Chlormagnesiazements verstückt wird und die Stücke gemeinsam mit dem natürlichen Magnesit in mit stückigem Material zu beschickenden Öfen gebrannt werden.