DE972003C - In Heizpressen verwendbare, geteilte Vulkanisierform - Google Patents

Description

• In Heizpressen verwendbare, geteilte Vulkanisierform Die Erfindung betrifft eine in Ileizpressen verwendbare, geteilte Vulkanisierform mit Verschlußmitteln. Diese Vulkanisierform dient zur Herstellung von Kautschuk- oder Kautschuk-Metall-Bauteilen, die in Heizpressen, z. B. Autoklavpressen oder Etagenpressen, verwendet werden sollen.
• Bei der Herstellung von Kautschukgegenständen einfacherer Gestalt kann dem Rohling unter Anwendung wirtschaftlicher Mittel eine Gestalt gegeben werden, die der Fertiggestalt bereits weitgehend angeglichen ist. Nach dem Einlegen solcher Rohlinge steht die Form allerdings noch etwas auf.
• Die Ober- und Unterplatte berühren sich nicht, da die Form des Rohlings noch nicht genau der Fertiggestalt entspricht und auch volumenmäßig etwas Übermaß besitzt. Aus diesem Offenstehen ergeben sich aber im allgemeinen keine Schwierigkeiten, da es sich nur um kleine Zwischenräume handelt.
• Bei der Herstellung von Kautschukgegenständen komplizierterer Formgebung, wie sie z. B. häufig bei aus Kautschuk und Metall zusammengesetzten Gegenständen, beispielsweise bei Gleiskettenpolstern oder elastischen Lagerungen, gegeben sind, ist eine weitgehende Anpassung des Kautschukrohlings an die Fertiggestalt mit wirtschaftlich tragbaren Mitteln häufig nicht möglich. Infolge der schlechten gegenseitigen Anpassung zwischen Kautschukrohling und Formhohlraum stehen die Formen dann nach dem Einlegen des Rohlings erheblich weit offen. Es können hieraus Mängel verschiedener Art entstehen, z. B. können die Rohlingsteile (Metall und Kautschuk) sich aus der gewollten gegenseitigen Lage verschieben, so daß Verpressungen eintreten. Auch kann bei der gleichzeitigen Heizung eines Formstapels keine völlige Ausnutzung der P ressenkapazität erreicht werden, da die Formen im Anfangszustand zuviel Platz einnehmen.
• Es sind Vulkanisierformen bekannt, deren Teile zusammeuschraubhar sind, was mit Hilfe eines verschraubbaren, die Formteile umfassenden Rahmens, durch Schraubenbolzen oder Klappverschlüsse erfolgen kann. Diese bekannten Verschlußmittel haben die Aufgabe, die Form während des Vulkanisierens geschlossen zu halten. Sie sollen also den Innendruck des sich ausdehnenden Kautschuks aufnehmen.
• Im Gegensatz hierzu bezieht sich die Erfindung auf Vulkanisierformen, die in Heizpressen verwendbar sind, und der erfindungsgemäße Vorschlag besteht darin, die Verschlußmittel der Form als Gewichtshebel auszubilden, die bei Ausübung eines Schließdruckes auf die Formteile von selbst hinter ihnen zugeordnete Halteteile in die Schließstellung einfallen.
• Nunmehr ist es möglich, die Vulkanisierform bzw. die Teile der Form nach einem mit dem Einlegen des Rohlings verbundenen Vorpressen mit Hilfe einer Kaltpresse zusammenzuhalten bis nach dem Einlegen in die Vulkanisierpresse. Beim Zusammenfahren der Vulkanisierpresse treten die Verschlußmittel außer Wirkung, so daß sie keine mit dem Vulkanisiervorgang zusammenhängenden Kräfte aufzunehmen hat.
• Es zeigt Abb. I die Außenansicht einer Ecke der Vulkanisierform, Abb. 2 einen Teilschnitt durch die gleiche Vulkanisierfonu nach der Linie II-II der Abt. I.
• Die Formunterplatte ist mit I, die Formoberplatte mit 2, der Formhohlraum zur Aufnahme des Rohlings mit 3 bezeichnet. An der Formoberplatte ist das hammerartig ausgebildete Verschlußstück 4 um den Bolzen 5 drehbar angelenkt. Die Form ist in der völlig geschlossenen Stellung gezeichnet.
• Hierbei greift das Verschlußstück mit reichlichem Spiel hinter einen an der Formunterplatte I befindlichen Vorsprung 6, dessen Unterfläche im wesentlichen waagerecht, dessen obere Begrenzungsfläche dagegen als schräge Gleitfläche ausgebildet ist. In dem Verschlußstück 4 ist noch eine Bohrung 7 vorgesehen, um in dieser gegebenenfalls einen Stift zum Bewegen dieses Verschlußstückes einsetzen zu können. Zunächst wird der Kautschukrohling in den Formhohlraum der Unterplatte I eingelegt und die Oberplatte 2 aufgesetzt, wobei zwischen beiden Platten infolge der Sperrigkeit des Rohlings noch ein weiterer Spalt besteht. Hiebei wird gegebenenfalls schon das untere abgerundete Ende des Verschlußstückes.+ von der schrägen Oberfläche des Ansatzes 6 nach außen abgelenkt.
• Das Ganze wird dann unter eine Kaltpresse geschoben und zusammengedrückt, wobei sich der Kautschukrohling besser dem Formhohlraum anpaßt. Die Zusammendrückung geht so weit, daß der Hammerkopf des Verschlußstückes 4 die Unterkante des Ansatzes 6 überschreitet und durch das Eigengewicht getrieben, gegebenenfalls mit etwas Nachhilfe von Hand oder durch eine zusätzliche Feder, in die gestrichelte senkrechte Stellung einfallen kann. Die Kaltpresse entlastet dann die Form, die in dieser teilweise zusammengepreßten Stellung durch die Verschluß stücke 4, die zu mehreren angeordnet sind, verriegelt wird.
• Die so teilweise geschlossenen Formen werden in die Vulkanisierpresse gesetzt, auf übliche Weise durch den Pressenstempel in die gezeichnete, völlig geschlossene Stellung zusammengefahren. wobei sich zwischen dem Hammerkopf des Verschlußstückes 4 und dem Ansatz 6 ein reichliches Spiel bildet.
• Beim Öffnen der Formen können die Verschlußstücke 4 leicht von Hand nach außen geklappt werden, gegebenenfalls kann die Form auch vor dem Öffnen umgewendet werden, wobei die Verschlußstücke von selbst nach außen fallen, so daß sie die völlige Öffnung nicht behindern.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: In Heizpressen verwendbare, geteilte Vulkanisierform mit Verschlußmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußmittel als Gewichtshebel (4) ausgebildet sind, die bei Ausübung eines Schließdruckes auf die Formteile von selbst hinter ihnen zugeordnete Halteteile in die Schließstellung einfallen.

   In Betracht gezogene Druckschriften: ETSA.-Patentschrift Nr. I 574 683; Gottlob Kurt, »Technologie der Kautschukwaren«, 2. Auflage, Braunschweig, I925, S. 224.