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Stromlieferungsanlage für elektrische Stellwerke und sonstige elektrische
Eisenbahnsignalanlagen Bei elektrischen Eisenbahnsignalanlagen, insbesondere bei
elektrischen Stellwerken, die aus irgendwelchen Wechselstromnetzen gespeist werden,
hat man für den Netzausfall Notstromeinrichtungen vorgesehen, die dauernd in Betrieb
gehalten werden, um beim Netzausfall sofort einzuspringen. Da diese Notstromeinrichtungen
den gesamten Wechselstromenergiebedarf decken müssen, so fallen sie verhältnismäßig
groß aus und erfordern verhältnismäßig hohe Gestehungskosten. Man ist deshalb dazu
übergegangen, an Stelle dieser Dauerläufer kleine Notstrommaschinen anzuwenden,
die im Bruchteil einer Sekunde anlaufen. Diese kleinen Maschinen übernehmen aber
nur die Speisung der Signale und die Umstellung von nur einer Weiche. Das bedeutet
also, daß für die Zeit des Netzausfalls bei der Fahrstraßenbildung die Weichen nacheinander
gestellt werden müssen. Damit aber der Bahnhof hierbei unter allen Umständen durch
die Einfahrsignale gedeckt bleibt, wurde bereits vorgeschlagen, die Arbeitsfähigkeit
der Notstromeinrichtung betriebsmäßig zu überprüfen, und zwar zweckmäßig mittels
einer zu anderen Zwecken bereits vorhandenen Einrichtung, z. B. einer Tag-Nacht-Umschalteinrichtung
für die Lampen der Signale.
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Zur Erhöhung der Betriebssicherheit schlägt die Erfindung vor, die
vorhandene Tag-Nacht-Schaltung zugleich auch auf das für die Anschaltung der Notstromeinrichtung
vorgesehene Netzüberwachungsrelais einwirken zu lassen, um auch dessen Arbeitsfähigkeit
betriebsmäßig
zu überprüfen und ferner die Schaltung so einzurichten, daß bei Störungen der Notstromeinrichtung
die zu deren Überprüfung benutzte Einrichtung durch eine Hilfstaste derart anschaltbar
ist, daß trotz Nichtarbeitens der Notstromeinrichtung die Spannungsumschaltung der
Signale wirksam wird. Die Hilfstaste wird mit einem Zählwerk, einem Signal od. dgl.
versehen, damit die ihre Benutzung veranlassende Störung registriert wird. Hierbei
wird zur Erleichterung für das Bedienungspersonal noch ein akustischer oder optischer
Melder angeordnet, der durch die zur Überprüfung der Arbeitsfähigkeit der Notstromeinrichtung
benutzte vorhandene Einrichtung bei Störungen angeschaltet wird. Um hierbei eine
Störung.smeldung nicht vorzeitig zustande kommen zu lassen, ist für den Störungsmelder
eine Ansprechverzögerun g vorgesehen, und zwar um die Zeit, welche von der Betätigung
der für die Überprüfung der Notstromeinrichtung benutzten Taste bis zum Erreichen
des betriebsfähigen Zustandes der Notstromeinrichtung vergeht.
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An Hand der Zeichnung sei der Erfindungsgedanke beispielsweise näher
erläutert.
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In der Zeichnung bedeuten Ro, To zwei Speiseleiter des Betriebsnetzes,
NU ein Netzüberwachungsrelais, welches die Kontakte nu i bis Mt 3
steuert,
Tr einen Signalspeisetransformator, welcher an die Signalspeiseleiter R1, T1 je
nach dem Betriebszustand die Tag- oder die Nachtspannung legt. F ist Feldwicklung
und A der Anker des Gleichstromteiles und G der Wechselstromteil eines Motorgenerators
F, A, G, der von der Batterie B gespeist werden kann, die ihrerseits mit den Gleichstromspeiseleitern
P, M der Anlage' verbunden ist. U ist ein Prüfrelais, das die Kontakte 1i i bis
u 3 steuert und anspricht, wenn der Wechselstromteil G des Motorgenerators F, A,
G die volle Betriebsspannung abgibt. T ist eine Taste, welche der Anschaltung der
Tagspannung, und N/N i eine Taste, welche der Anschaltung der Nachtspannung dient.
NS ist ein Nachtschalthilfsrelais, das durch die Taste N gesteuert wird und dessen
Kontakte ns i und ns 2 dazu dienen, die Arbeitsfähigkeit des NetzüberwachungsrelaisNUbei
jederBetätigung derTasteN zu überprüfen. TN ist ein Tag-Nacht-Relais, welches durch
die Taste T und den Kontakt ns3 des Nachtschalthilfsrelais NS bzw. im Störungsfalle
durch den Tastenkontakt N i der Taste N/N i gesteuert wird. Im stromlosen
Zustand schaltet es die Tagspannung und nach Anzug :die Nachtspannung ein. U ist
ein verzögert ansprechender Störungsmelder, der die Kontakte v i, v2 steuert, SM
eine Störungsmeldelampe, TM ein Tagspannungsanzeiger und NM ein Nachtspannungsanzeiger.
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In dem in der Zeichnung dargestellten Zustand wird die Signalanlage
aus dem Netz über die Speiseleiter Ro, To betrieben. Hierbei ist das Netzüberwachungsrelais
NU erregt und hat mit seinen Kontakten nzt i und su2 den Speisetransformator
Tr angeschlossen, welcher im dargestellten Zustand über den Kontakt tn2 des Tag-Nacht-Relais
TN die Tag= spannung auf die Signalspeiseleiter R1 und T1 legt. Soll eine Umschaltung
auf Nachtspannung vorgenommen werden, so muß die Taste N/Ni gedrückt werden. Dadurch
spricht das Nachtschalthilfsrelais NS an, das bei gedrücktem Tastschalter IV/IV,
so lange angeschaltet bleibt, bis das Tag-Nacht-Relais TN erregt ist. Mit dem Ansprechen
des Nachtschalthilfsrelals NS wird durch dessen Kontakte ns i und its2 das
Netzüberwachungsrelais NL.' von den Speiseleitern R., To abgeschaltet. Fällt dessen
Anker ab, so schaltet es durch die Kontakte nu i und nu 2 die Speiseleiter
R., To vom Signaltransformator Tr ab und über den Umschaltkontakt reue den Wechselstromgenerator
G des Motorgenerators F, A, G einpolig an den Signaltransformator -Tr. Der
Kontakt IM 3 schaltet .dabei den Motor F, A an die Batterie B, so daß dieser
mit dem Wechselstromgenerator G anläuft und mit Erreichen der vollen Betriebsspannung
das Prüfrelais U erregt. Dessen Kontakt u i schaltet den anderen Pol des Wechselstromgenerators
G auf den Signaltran:sformatorTr. Der Kontakt u 2 ,schli eßt den durch den Umschaltkontakt
72s 3 des Nachschalthilfsrelais NS vorbereiteten Stromkreis für das Tag-Nacht-Relais
TN, das sich mit seinem Selbstschlußkontakt tit i an den Ruhekontakt HT i der Taste
HT/HT i/HT :2 an-
schaltet. Gleichzeitig legt hierbei im Sekundärkreis des
Signaltransformators Tr der Umschaltkontakt tit2 des Tag-Nacht-Relais die Nachtspannung
an die Signalspeiseleiter R1, Ti, und der Kontakt ti23 unterbricht den Stromkreis
des Nachtschalthilfsrelais NS. Durch das Abfallen dieses Relais wird über dessen
Umschaltkontakte ns i und ns 2 das Netzüberwachungsrelais NU wieder
an die Speiseleiter Ro, To des Betriebsnetzes angeschaltet. Der Kontakt im
2
schaltet den Wechselstromgenerator G von dem Signaltransformator ab, und
die Batterie B wird durch den Kontakt itu 3 wieder vom Generator abgetrennt.
Mit absinkender Spannung des Wechselstromgenerators G fällt auch .das Prüfrelais
U wieder ab und trennt mit seinem Kontakt u i auch den anderen Pol des Generators
G vom Signaltransformator Tr ab.
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Es wird also bei jeder Anschaltung der Nachtspannung die Arbeitsfähigkeit
der Notstromeinrichtung und des sie anschaltenden Netzüberwachungsrelais
NU überprüft.
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Wenn bei Betätigung der Taste N/N1 die Notstromeinrichtung
F, A, G nicht anspricht, so kann auch das Prüfrelais U nicht erregt werden
und über seinen Kontakt u2 den Stromkreis für das Tag-Nacht-Relais TN schließen.
In diesem Fall wird der Störungsmelder V im Stromkreis ns¢-tizq.-V erregt. Der Störungsmelder
V spricht hierbei verzögert an und kann zur Anschaltung einer Lampe oder irgendeines
akustischen Melders benutzt werden. Hierbei ist es zweckmäßig, auch für den Störungsmelder
V einen Selbstschlußstromkreis zu bilden, der über den Ruhekontakt HT
2 der Hilfstaste HTIHT 1lHT 2
geführt wird. In der Figur ist beispielsweise
die Anschaltung einer Störungsmeldelampe S17 im Stromkreis v 2-u 3-SM gezeigt.
Erscheint nach Betätigung der Taste N/Ni das Licht der Störungsmeldelampe SM, so
weiß der bedienende Wärter, daß infolge einer Störung der Notstromeinrichtung die
Umschaltung
auf Nachtspannung nicht erfolgte. Sie ist jedoch auch in diesem Falle möglich, wenn
gleichzeitig mit der Taste N/N i die Hilfstaste HT/HT i/ HT 2 bedient und
so der Stromkreis für das Tag-Nacht-Relais geschlossen wird. Durch das Betätigen
der Hilfstaste HTIHT i/HT 2 wird der Ruhekontalct HT 2 im Selbstschlußstromkreis
HT 2-vi-V des Störungsmelders V wieder geöffnet und dieser wieder abgeschaltet.
Die Ansprechverzögerung für den Störungsmelder ist vorgesehen, um nicht bei jeder
Umschaltung der Signale eine kurzzeitige Störungsmeldung zu haben. Sie muß deshalb
mindestens so groß sein wie der Zeitabstand zwischen dem Drücken der Taste N/N i
und dem Ansprechen des Prüfrelais U beim Erreichen der vollen Spannung, wenn die
Notstromeinrichtung anläuft. In der Figur sind dann noch zwei Meldelampen TM und
NM gezeigt, welche angeben, ob die Tagspannung oder die Nachtspannung an
den Signalen liegt. Beide werden durch einen Umschaltkontakt tn 5 des Tag-Nacht-Schaltrelais
TN gesteuert.
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Im Hinblick auf etwaige Störungen am Nachtschalthilfsrelais NS ist
für die Anschaltung des Tag-Nacht-Relais TN durch die Hilfstaste HTIHT il HT
2 noch eine Umschaltung des Kontaktes ns 3
durch einen Korntakt
N i der Taste N/N i möglich. Spricht also nach Betätigung der Taste N/N i
das Nachtschalfhilfsrelais NS nicht an, so bleibt die Tagspannu.ng TN angeschaltet,
und der Wärter kann durch gleichzeitiges Drücken der Hilfstaste HTl HT i/HT
2 das Tag-Nacht-Relais NT irn Stromkreis T-ns3-N i-HT-TN anschalten.
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Sollen die Signale wieder mit der Tagspannung betrieben werden, so
ist die Taste T zu bedienen, die mit dem öffnen ihres Ruhekontaktes das Tag-Nacht-Relais
TN abschaltet. Dadurch wird wieder der in der Zeichnung dargestellte Betriebszustand
erreicht.
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Für die Wirkung der Einrichtung ist es gleichgültig, ob als Tag-Nacht-Relais
ein gewöhnliches Relais, ein Stützrelais, ein Kipprelais od. dgl. verwendet wird.
Wird das gewöhnliche Relais durch ein Stromstoßrelais ersetzt, so entfällt lediglich
der Selbstschlußkreis, und für die Steuerung durch die Tasten T, N/N i genügt
dann eine einfache Anschaltung durch Arbeitskontakte.
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Von Wichtigkeit für die praktische Ausführung ist, daß jede Betätigung
der Hilfstaste registriert wird, um Versager der Notstromeinrichtung beizeiten zu
erfassen und abzustellen.