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Variometer Regelbare Induktivitäten in Gestalt von Schiebevariometern,
die aus einer Spule mit daran bzw. darin verstellbar angeordnetem, aus Hochfrequenzeisen
bestehendem Kern gebildet sind, sind bekannt. Bei der Verwendung solcher Variometer,
insbesondere Schiebevariometer, für Rundfunkgeräte müssen aber Forderungen erfüllt
werden, die bei den bereits bekannten Konstruktionen nur zum Teil erreicht werden
können. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Variometer zu schaffen, das
bei möglichst großer Güte einen beliebigen vorgeschriebenen Induktivitätsverlauf
längs des Verstellungsweges des Kernes von der einen Endstellung zur anderen gestattet,
wobei der Induktivitätsverlauf so bemessen ist, daß sich ein großes Variationsverhältnis,
d. h. Verhältnis des Mindestinduktiv itätswertes zum Höchstinduktivitätswert, ergibt.
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Bei der Verwendung einer nicht veränderten Kapazität im Schwingkreis
tritt bei Rundfunkgeräten die Forderung auf, durch Verstellen des Massekernes zur
überstreichung des Rundfunkwellenbereiches ein sehr großes Variationsverhältnis
zu erzielen. Für den Rundfunkwellenbereich kommen Einstellwerte zwischen 5oo bis
16oo kHz in Betracht. Für diesen Wellenbereich muß das Variationsverhältnis etwa
1: 10,5 betragen. Man kann ein solches Variationsverhältnis bei einer durch
den verwendeten Festkondensator gegebenen Induktivität durch verschiedene Maßnahmen
erreichen,
z. B. durch Wahl eines entsprechenden hochpermeablen
Massekernes von langgestreckter Form. Diese bekannte Anordnung hat jedoch den Nachteil,
daß die hierzu notwendigen hochpermeablen Massekerne schwierig herzustellen sind,
insbesondere bei Massenanfertigung.
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Bei den bekannten Variometern hat es Schwierigkeiten bereitet, die
eingangs genannten Forderungen gleichzeitig zu erfüllen. Die zur Erreichung dieser
Forderungen bekannten Lösungen sind nämlich derart, daß bei Erfüllung der einen
Forderung eine Erfüllung der anderen Forderungen schwierig ist, wenn nicht gar unmöglich
gemacht wird. Die Forderungen sind daher vielfach als einander widersprechend angesehen
worden, insbesondere, da es bisher nicht möglich war, bei Erreichen eines großen
Variationsverhältnisses und bei einem vorgeschriebenen Induktivitätsverlauf, der
beispielsweise durch ungleichmäßige Verteilung der Spulenwicklungen erreicht wurde,
eine ausreichende Güte der Spule zu erzielen. Der Resonanzwiderstand des Schwingkreises,
d. h. die Güte der Variometerspule, ist bekanntlich für die am Schwingkreis auftretende
Spannung maßgebend. Um die Güte von Variometerspulen heraufzusetzen, ist es an sich
bereits bekannt, unterteilte Wicklungen vorzusehen. Für das Anbringen unterteilter
Wicklungen sind jedoch besondere Spulenkörper erforderlich, die die Herstellung
von Variometern erschweren und verteuern.
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Der zuletzt genannte Nachteil haftet auch den bekannten Variometern
an, bei denen die Beeinflussung des Induktivitätsverlaufes längs des Verstellungsweges
des Kernes von der einen Endstellung zur anderen durch ungleichmäßige Unterbringung
der Spulenwicklungen in mehreren Kammern vorgesehen ist. Hierbei sind in einem Spulenkörper
mit mehreren Kammern in jede Kammer der gewünschten Abstimmkurve entsprechend mehr
oder weniger viel Wicklungen eingebracht.
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Diese Nachteile werden durch das Variometer nach der Erfindung beseitigt,
bei dem sich eine hohe Güte der Spule erreichen läßt. Erfindungsgemäß wird ein vorgeschriebener
Induktivitätsverlauf längs des Verstellweges des Kernes von der einen Endstellung
zur anderen dadurch erreicht, daß eine auf einem verhältnismäßig dünnen Isolierstoffkörper
aufgebrachte, an sich bekannte, einen kürzeren Wicklungshub als Spulenlänge aufweisende
Kreuzspulenwicklung so aufgebracht ist, daß entweder bei konstantem Hub des Fadenführers
der Spulenkörper entsprechend dem gewünschten Induktivitätsverlauf ungleichmäßig
seitwärts bewegt ist oder daß bei konstanter Verschiebung des Wicklungsträgers der
Hub des Fadenführers entsprechend ungleichmäßig verändert ist.
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Um das Variationsverhältnis besonders groß zu gestalten, wird der
Abstand der Windungen von dem Massekern dadurch stark herabgemindert, daß für den
Spulenkörper dünne Isolierstoffe, insbesondere Folien oder Papier, zur Verwendung
kommen. Die Folie oder das Papier kann getränkt oder lackiert sein zur Erhöhung
der mechanischen Festigkeit. Dies kann aber auch dadurch erreicht werden, daß die
Wicklung vor dem Aufbringen mit einem Lack od. dgl. getränkt wird, indem man den
Draht oder die Litze durch ein Lackbad laufen läßt. Diese Maßnahmen sind als solche
für Spulen mit Massekern bekannt.
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Die ausreichende Güte der Spule sowie die Einhaltung eines vorgeschriebenen
Induktivitätsverlaufes wird durch die beschriebene Art der Wicklung erreicht, die
der Spule ein schachtelhalmartiges Aussehen verleiht. Diese Wicklung hat den Vorteil
einer kleinen Eigenkapazität, wie dies für Kreuzspulenwicklungen bekannt ist. Bei
der besonderen Kreuzspulenwicklung des Variometers nach der Erfindung kommt ein
Wicklungshub zur Verwendung, der geringer ist als die Länge der Spule. Auch dies
ist für breite Kreuzspulenwicklungen an sich bekannt. Der Hub wird veränderbar gemacht,
kann aber an bestimmten Teilen der Spule je nach dem gewünschten Induktivitätsverlauf
konstant sein.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. In
Fig. i ist ein Variometer nach der Erfindung dargestellt. Hierbei ist mit a der
Massekern bezeichnet, während der Spulenkörper mit b und die Wicklungen mit c benannt
sind. Durch die besondere Art der Wicklung entsteht eine langgestreckte Spule von
schachtelhalmartigem Aussehen.
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In Fig. 2 ist ein Schema für die Wicklungsanordnung dargestellt. Diese
Wicklungsanordnung entspricht dem in Fig. i dargestellten Fall. Hierbei ist der
Hub des Fadenführers entsprechend einer gewünschten Abstimmkurve für das Schiebevariometer
in besonderer Weise geändert. Dementsprechend weist der sich bei der langgestreckten
Schachtelhalmwicklung ergebende schraubenförmige Wulst der Wicklung keine konstante
Ganghöhe auf. So entstehen die verschiedenen Ganghöhen hl, 1a2 und 1a3. Der Wulst
kommt, wie aus dem in Fig. 2 dargestellten Wicklungsschema ersichtlich ist, dadurch
zustande, daß an dieser Stelle eine dreifache Kreuzung des Wickeldrahtes stattfindet.
So kreuzen sich z. B. in Fig. 2 die Windungen o, 1, 2, 3, q. (untere Lage, Verlauf
von rechts nach links oben) mit den Windungen 1, 2, 3, q., 5, 6, 7, g, 9 (mittlere
Lage, Verlauf von links nach rechts oben) und die Windungen 6, 7, 8, 9 und o' (obere
Lage, Verlauf von rechts umfiten nach links oben).
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Zur Herstellung des veränderlichen Wicklungshubes ist es natürlich
auch möglich, einen konstanten Hub des Fadenführers vorzusehen und den Vorschub
des Spulenkörpers entsprechend der gewünschten Kurve veränderlich zu gestalten.
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Die Erfindung ist im besonderen Maße geeignet für die Massenfertigung
von Schiebevariometern. Mit Hilfe von Isolierstoffolien oder Papier lassen sich
äußerst billig und schnell die Träger für die Wicklung herstellen. Der Spulenkörper
hat reine hohlzylindrische Form, ohne daß irgendwelche
Flansche
vorhanden sein müssen. Die Änderungen des Hubes für den Fadenführer bzw. das Verrücken
des Spulenkörpers beim Wickeln wird nur einmal festgelegt und kann dann bei der
ganzen Serie beibehalten werden. Man kann dazu etwa so vorgehen, daß man zunächst
ein Variometer fertigt und die benötigte Wicklungsverteilung bestimmt, die für eine
gewünschte Abstimmkurve notwendig ist. Danach kann dann die Hubänderung bzw. der
Schritt für das Verrücken des Spulenkörpers ermittelt werden.