DE968627C - Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Blondieren oder Faerben des Haares - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Blondieren oder Faerben des HaaresInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Blondieren oder Färben des Haares Es ist üblich, daß man zum Blondieren des Haares Wasserstoffsuperoxyd sowie Persulfate, Perborate und benzoepersaures Natrium zusammen mit Seifenpulver und etwas Ammoniumsalz in Wasser löst und diese Lösung auf das Haar aufträgt. Hierdurch wird die Oberfläche der Keratinsubstanz des Haares erweicht und für eine Haarfärbungpräpariert. StattWasserstoffsuperoxyd verwendet man auch Harnstoffwasserstoffsuperoxydaddukte. Der Sauerstoff wird bei all diesen Präparaten kurz nach dem Zusammenmischen katalytisch abgespalten und damit chemisch aktiv.
- Als bekannt vorauszusetzen sind die schweizerische Patentschrift i8S 446, aus der ein Haarbleichmittel bekannt ist, das sowohl ein Oxydationsmittel als auch ein Verdickungsmittel sowie Fettalkoholsulfonate enthält. Zum Quellen für das Verdickungsmittel wird lediglich Wasser verwendet, welches die Haltbarkeit des Präparates in Frage stellt, da durch die katalytische Wirkung der übrigen Zusätze dauernd Sauerstoff abgespalten wird. In der französischen Patentschrift I 039 222 wird ferner ein Mittel beschrieben, das Formamid und Harnstoff enthält, aber lediglich um den p-Wert heraufzusetzen und damit eine schonendere Haarbleichung zu erzielen.
- Es wurde nun gefunden, daß man den Sauerstoffträger in eine Paste, zweckmäßig in eine Seifengallerte, mit oder ohne Zusatz weiterer Verdickungsmittel oder in eine Paste, die Verdickungsmittel aber keine Seifengallerte enthält, so einbauen kann, daß dieser über lange Zeit unzersetzt erhalten bleibt, ohne daß er beständig Sauerstoff abspaltet. Das ist nur möglich, wenn die Paste statt mit Wasser mit absolutem Alkohol oder Gemischen aus Alkohol und chlorierten Lösungsmitteln, wie Äthylenchlorid, angerührt wird. Diese Lösungsmittel haben zwar eine lösende, aber keine aktivierende Wirkung auf den Sauerstoffträger.
- Um nun den Sauerstoffträger mit diesen Lösungsmitteln zusammenzl1bringen und daraus eine pastöse kolloide Lösung herzustellen, benötigt man ein in den Lösungsmitteln lösliches Kolloid, das zusätzlich die Eigenschaft aufweisen muß, in Wasser löslich zu sein. Nun gibt es sehr wenige organische Kolloide, die sowohl in organischen Lösungsmitteln als auch in Wasser löslich sind.
- Man kann z. B. eine Seifengallerte mit Hilfe von ein- und mehrwertigen Alkoholen, z. B. Methanol, Äthanol, Glykol, Polyglykol, Glycerin, und mit chlorierten Lösungsmittel herstellen, und ebenso gelingt es, hochmethylierte Cellulose in diesen Lösungsmitteln, z. B. in Methylen- oder Athylenchlorid und Methanol oder Äthanol zu lösen.
- Unter hochmethylierter Cellulose wird ein Derivat der Cellulose verstanden, das mindestens zwei bis drei Methoxylgruppen pro Glukosemolekül der Cellulose enthält und die sowohl in Wasser als auch in organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen, löslich ist. Um das Verhältnis der Lösungsmittel für Methylcellulose und fettsaure Alkalisalze zugunsten des Alkohols zu verschieben, kann man Harnstoff zusetzen, der bewirkt, daß hochmethylierte Cellulase und fettsaure Alkalisalze'eine Oxoniumverbindung bilden. Als Sauerstoffträger verwendet man deshalb zweckmäßig die Harnstoffwasserstoffsuperoxydverbindung. Es können jedoch auch Benzoylsuperoxyd, Perborate und Persulfate verwendet werden. Harnstoff und Harnstoffwasserstoffsuperoxydkristallisat wirken auf beide obengenannten Kolloide quellend, so daß diese in Lösungsmittelgemischen leichter in Lösung gehen.
- Man gibt jedoch immer einen Überschuß an Harnstoff in die Lösung, auch um Sauerstoffabspaltung zu vermeiden. Harnstoff wirkt weiterhin auf die Keratinsubstanz des Haares oberflächlich quellend.
- Man erhält eine durchaus haltbare Paste, in der der Sauerstoffträger gelöst ist und nicht katalytisch gespalten wird, indem man kolloide Pasten aus Methylcellulose, Harnstoffwasserstoffsuperoxyd, Methanol oder absolutem Äthanol und Methylen-oder Athylenchlorid bereitet. Dieser Paste können ohne weiteres Seifen zugesetzt werden, z. B.
- Stearate und Palmitate des Natriums, Kaliums und Ammoniums und des Mono-Di- und -Triäthanolamins; ebenso können die. entsprechenden Fettalkoholsulfonate und Sulfonverbindungen der Fettsäuren zugesetzt werden. Vor ihrer Verwendung werden die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Mittel mit der zur Zersetzung der Sauerstoffverbindung erforderlichen Menge Wasser versetzt.
- Zum Beispiel besteht eine solche Paste aus hochmethylierter Cellulose .. 5,0 Teilen Harnstoff ! 6,o Harnstoffwasserstoffsuperoxydkristallisat .... I2,0 absolutem Alkohol ........ 40,0 Äthylenchlorid ............ 20,0 fettalkoholsulfonsaurem Natrium ................ I3,0 Polyglykol ................ 4,0 IOO,O Teilen Diese Paste wird hergestellt, indem man zunächst den Harnstoff und das Harnstoffwasserstoffsuperoxydkristallisat mit einem Teil der Lösungsmittel in einer Werner-Pfleiderer-Knetmaschine anquillt und dann allmählich immer mehr Lösungsmittel, und zwar zunächst den Alkohol und dann das Äthylendhlorid zugibt. Das Natriumfettalkoholsulfonat und dann das Polyglykol werden in der Reihenfolge des obigen Beispieles zuletzt zugegeben und eingerührt. Diese Paste läßt sich zweckmäßig in Polyvinylchloridbeutel oder -täschchen abfüllen und aufbewahren oder aber in Tuben mit einer Polyvinylchloridinnenlackierung. Zur Herstellung eines Haarfärbemittels wird der Masse dann der organische Haarfarbstoff sowie eventuell Ammoniak zugesetzt. Es ist nach dem angegebenen Verfahren auch möglich, eine kolloide Lösung nur mit fettsauren und fettalkoholsulfonsauren wasserlöslichen Salzen zu bereiten, ebenso wie man nur mit hochmethylierter Methylcellulose als lösliches Kolloid arbeiten kann.
- Der Vorzug dieser Paste liegt darin, daß eine unsachgemäße Behandlung des Haares durch das Laienpublikum und damit Fehlblondierungen ausgeschlossen sind.
- Fehlresultate sind ja hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß bei den üblichen Trocken- und Naßpräparaten mit einem Sauerstoffentwickler und einer Haarfarbe entweder die Mischung nicht richtig gelöst wird oder aber das Verhältnis der wäßrigen Lösung zum Präparat nicht eingehalten wird. Die Folge sind ungleichmäßige Blondierungen und Färbungen und das Scheckigwerden verschiedener Haarpartien.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Blondieren oder Färben des Haares, dadurch gekennzeichnet, daß man wasserlösliche Fettseifen und Fettalkoholsulfonate und bzw. oder hochmethylierte Cellulose mit Harnstoff und Harnstoffwasserstoffsuperoxyd mischt und das Gemisch mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Isopropanol, Glykol, Polyglykol und Glycerin, sowie mit chlorierten Lösungsmitteln, wie Methylenchlorid, Dichloräthylen, Äthylenchlorid und Trichloräthylen, zu einer Paste verarbeitet und daß man gegebenenfalls organische Haarfarbstoffe zusetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle von Harnstoffwasserstoffsuperoxyd Benzoylsuperoxyd verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man statt Harnstoff andere quellend wirkende organische Amide, wie Acetamid und Thioharnstoff, verwendet.In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. I88 446; französische Patentschriften Nr. I 039 222, 826 o46; USA.-Patentschrift Nr. 1 754914; Mach, »Wasserstoffperoxyd und die Perverbindungen«, I939, S. I9I, 192.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP11824A DE968627C (de) | 1954-04-23 | 1954-04-23 | Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Blondieren oder Faerben des Haares |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEP11824A DE968627C (de) | 1954-04-23 | 1954-04-23 | Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Blondieren oder Faerben des Haares |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE968627C true DE968627C (de) | 1958-03-13 |
Family
ID=7363706
Family Applications (1)
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DEP11824A Expired DE968627C (de) | 1954-04-23 | 1954-04-23 | Verfahren zur Herstellung eines Mittels zum Blondieren oder Faerben des Haares |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE968627C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1294595B (de) * | 1963-05-27 | 1969-05-08 | Oreal | Haarfaerbemittel |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1754914A (en) * | 1928-10-23 | 1930-04-15 | Pilot Lab Inc | Bleaching method and composition |
CH188446A (de) * | 1934-11-20 | 1936-12-31 | Schwarzkopf Fa Hans | Haarbleichmittel. |
FR826046A (fr) * | 1936-05-08 | 1938-03-21 | Ig Farbenindustrie Ag | Produits pour la teinture des cheveux |
FR1039222A (fr) * | 1950-06-30 | 1953-10-06 | Warner Hudnut | Perfectionnements au traitement de la chevelure et préparation correspondante |
-
1954
- 1954-04-23 DE DEP11824A patent/DE968627C/de not_active Expired
Patent Citations (4)
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DE1294595B (de) * | 1963-05-27 | 1969-05-08 | Oreal | Haarfaerbemittel |
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