DE968420C - Fuehrerhausanordnung bei einem Schaufelradbagger - Google Patents

Description

• Führerhausanordnung bei einem Schaufelradbagger Es ist bekannt, das Führerhaus eines Schaufelradbaggers durch ein Gelenk und eine Zahnstange mit einem dreieckförmigen Ausleger zu einem Winkelhebel zu vereinigen, der an seinem von dem Führerhaus abgewandten Ende am Schaufelradausleger angelenkt und mittels eines kurzen Seilzuges, der an der Spitze des Dreieckes angreift, an der unteren Flasche des den Schaufelradausleger tragenden Seilzuges aufgehängt ist. Der dreieckförmige Ausleger ist also durch das Gewicht des Führerhauses auf Biegung beansprucht. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß der dreieckförmige Ausleger lotrechte Erschütterungen auf das Führerhaus überträgt, die zwei Ursachen haben, nämlich erstens das durch die rhythmischen Beanspruchungen beim Arbeiten des Schaufelrades hervorgerufenen Längen und Kürzen des den Schaufelradausleger tragenden Seilzuges, das ein Auf- und Abtanzen der Unterflasche zur Folge hat, und zweitens die Biegeschwingungen des Schaufelradauslegers, die beim Arbeiten des Schaufelrades entstehen. Derartige Erschütterungen erschweren die Beobachtung vom Führerstand aus und können gesundheitliche Schäden des Baggerführers zur Folge haben.
• Diesen Nachteil weist auch eine andere bekannte Anordnung des Führerhauses eines Schaufelradbaggers auf, bei welcher das Führerhaus an einer kreisbogenförmigen Schienenbahn verschiebbar gelagert ist, die am Schaufelradausleger auf dessen Unterseite durch ein Gelenk befestigt und mittels eines am Baggergerüst hängenden Seilzuges in jeder Stellung des Schaufelradauslegers waagerecht einstellbar ist, wobei unter Vermittlung des Gelenkes ein Teil des Gewichtes des Führerhauses und der Schienenbahn von dem Schaufelradausleger aufgenommen wird.
• Demgegenüber bezweckt die Erfindung, das Führerhaus eines Schaufelradbaggers so anzuordnen, daß bei einem unabhängig vom Heben und Senken des Schaufelradauslegers gleichbleibenden Abstand des Führerhauses vom Schaufelrad lotrechte Kräfte und entsprechende Erschütterungen vom Führerhaus ferngehalten werden, so daß eine einwandfreie Beobachtung des Schaufelrades bei der Arbeit ohne gesundheitliche Beeinträchtigung des im Führerhaus befindlichen Bedienungsmannes möglich ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Führerhaus, das in an sich bekannter Weise mittels eines Seilzuges am Baggergerüst hängt, mit dem Schaufelradausleger durch ein im wesentlichen nur waagerechte Kräfte übertragendes Glied verbunden ist. Dieses Verbindungsglied ist vorzugsweise ein sich gegen den Schaufelradausleger stützender Lenker: Beim Heben und Senken des Schaufelradauslegers bringt' man das Führerhaus jeweils in eine solche Höhenlage, daß der Lenker immer wenigstens annähernd waagerecht liegt. Dies kann auch selbsttätig geschehen, indem der Antrieb für das das Führerhaus hebende und senkende Windwerk in Abhängigkeit von dem Heben und Senken des Schaufelradauslegers gesteuert wird.
• In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ein Schaufelradbagger in Seitenansicht dargestellt.
• Das den Bedienungsmann aufnehmende Führer- -haus I hängt an vier Seilen 2, die an seinen vier oberen Ecken angreifen und parallel zueinander zu Umkehrrollen 3 laufen, die an einem Ausleger 4 des Baggergerüstes gelagert sind. Von den Rollen 3 aus sind die Seile zu .einer auf dem Dach des Führerhauses angeordneten gemeinsamen Winde 5 geführt. Die Achsen der Umkehrrollen 3 liegen in. einer waagerechten Ebene, und die Seile 2 bilden ein Gelenkparallelogramm, so daß auch die Aufhängepunkte am Führerhaus I stets in einer waagerechten Ebene liegen, das Führerhaus also immer lotrecht hängt.
• Am Dach des Führerhauses greift ein Lenker 6 an, der an dem Schaufelradausleger 7 im Gelenk 8 in der Weise angelenkt ist, daß er sich bei allen Lagen des Schaufelradauslegers waagerecht einstellen kann. Beim Heben und Senken des Schaufelradauslegers 7 wird gleichzeitig das Führerhaus I mittels der Winde 5 so weit gehoben bzw. gesenkt, daß der Lenker 6 immer eine wenigstens annähernd waagerechte Lage einnimmt, wobei der Antrieb der Winde 5 in Abhängigkeit von dem Antrieb des Hubwerkes für den Schaufelradausleger gesteuert werden kann. Der Lenker 6 ist z. B. durch Diagonalstreben, die in der waagerechten Ebene liegen, derart versteift, daß er Pendelbewegungen des Führerhauses I quer zum Schaufelradausleger verhindert. Wegen der waagerechten Lage des Lenkers 6 bewirken die Bewegungen der Anlenkstelle 8 nach oben und nach unten praktisch keine Bewegungen des Führerhauses auf das Schaufelrad zu bzw. von diesem weg. Denn die Anlenkstelle 8 entfernt sich bei ihren Bewegungen nach oben und nach -unten bei unveränderter Lage des Führerhauses I nicht-nennenswert von dem Kreisbogen, dessen Mittelpunkt der Anlenkpunkt des Lenkers 6 .am Führerhaus I ist und dessen Halbmesser gleich der Länge des Lenkers 6 ist. Es können daher die beim Arbeiten des Schaufelrades auftretenden Bewegungen des Schaufelradauslegers in lotrechter Richtung, insbesondere die auf den elastischen Dürchbiegungen beruhenden Schwingungen, nicht auf das Führerhaus übertragen werden, was sich für den Bedienungsmann wohltätig auswirkt. Dabei bleibt. das Führerhaus stets in der gleichen Entfernung vom Schaufelrad, so daß der Bedienungsmann das Arbeiten des Schaufelrades immer gleich gut beobachten kann.
• Das Windwerk zum Heben und Senken des Führerhauses könnte auch an irgendeiner anderen Stelle z. B. am Gegengewichtsausleger des Baggergerüstes, untergebracht werden. Statt eines Lenkers 6 könnten auch zwei oder mehr in der gleichen Ebene liegende Lenker vorgesehen sein.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Führerhausanordnung bei einem Schaufelradbagger, bei welcher das Führerhaus mittels eines Seilzuges am Baggergerüst hängt, dadurch gekennzeichnet,-- daß das Führerhaus (I) mit dem Schaufelradausleger (7) durch ein im wesentlichen nur waagerechte Kräfte übertragendes Glied (6) verbunden ist.
2. 2. Anordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsglied ein sich gegen den Schaufelradausleger (7) stützender Lenker (6) ist.
3. 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für das das Führerhaus hebende und senkende Windwerk (5) derart in Abhängigkeit von dem Heben und Senken des Schaufelradauslegers (7) gesteuert wird, daß das Verbindungsglied (6) zwischen dem Führerhaus und dem Ausleger stets wenigstens annähernd waagerecht liegt.
4. 4. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilzug, an dem das Führerhaus (I) hängt, aus Seilen (2) besteht, die ein Gelenkparallelogramm bilden und deren freie Länge durch ein gemeinsames Windwerk (5) verkürzt oder verlängert werden kann. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldungen E 268 V/84d, M 143964 V/84 d; deutsche Patentschrift Nr. 589 669; USA.-Patentschrift Nr. I 010 767; Zeitschrift »Braunkohle«, 1941, S. 173/r74; Zeitschrift-»Fördertechnik«, 1938, Sonderdruck: Die Entwicklung des Schaufelradbaggers in den letzten io Jahren, S. 37.