DE96702C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Drehbank mit einem parallel zur Spindel verdrehbaren und verschiebbaren Werkzeugträger, an welchem zwei Werkzeuge so angeordnet sind, dafs sie durch Verdrehen des Werkzeugträgers in unmittelbarer Arbeitsfolge' an einander gegenüberliegenden Stellen des Werkstückes arbeiten können.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung zeigt die Ansicht des Supports nebst seiner Anordnung auf der quer geschnittenen Führüngswange,

Fig. 2 einen nach der Linie X-X der Fig. 1 geführten Mittelschnitt durch den Support.

Auf der Führungswange B, die einen trapezförmigen Querschnitt mit einer die Leitspindel enthaltenden Aussparung zeigt, gleitet der Wangenschlitten C, dessen Abheben durch die mittelst der Keile α und Muttern a¹ verstellbare Platte D, die zugleich die Leitspindelmutter b trägt, verhindert wird. Dieser Schlitten ist aufsen cylindrisch abgedreht bis auf einen vorn angeordneten Bund, welcher einen nach abwärts reichenden Arm in Form einer durch eine Rippe versteiften Platte c¹ trägt, an deren unterem Ende eine Hülse k bei i drehbar befestigt ist. Diese Hülse k trägt an ihrem anderen Ende einen Bolzen /, welcher sich in dem Schlitz I¹ verschiebt, wenn die Hülse um i gedreht wird. In der Hülse k ist eine Spindel h gelagert, auf welcher eine Schnecke g befestigt ist. Diese Schnecke g kann durch Drehung ihrer Lagerungshülse k um i in und aufser Eingriff mit dem Segment f eines Schneckenrades gebracht werden, welches an einem nach abwärts reichenden kreissectorförmigen Arm E^s des Supports E befestigt ist.

Der Support E ist auf dem cylindrischen Theil des Wangenschlittens C drehbar angeordnet und mittelst der Klemmschraube d darauf adjustirbar. Ein Stellring F verhindert den Support E am Verschieben auf dem Schlitten. Die am Support angeordneten Flächen E¹ und E² dienen als Auflager für die Drehstähle s bezw. s¹, welche entweder in der gewöhnlichen, auf der Zeichnung dargestellten Weise durch Spannpratzen und Schrauben oder mittelst besonderer Stahlhalter festgespannt werden. Der Stahl s^l ist bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführung mittelst des längs verschiebbaren Schlittens e besonders' einstellbar gedacht.

Das rotirende Arbeitsstück A kann mittelst der Stähle s und s¹ abwechselnd bearbeitet werden, wobei der Druck in der Längsrichtung des Stahles erfolgt. Die Stähle werden infolge dessen nicht auf Biegung beansprucht, und es kann ein viel gröfserer Spahn abgehoben werden als bei der gewöhnlichen Stahlstellung. Auch können Faconstähle verwendet werden, welche auf ihrer ganzen Länge entsprechend profilirt sind und durch einfaches Abschleifen geschärft werden können, ohne die Gestalt der Schneide zu verändern.

Steht die Schnecke g im Eingriff mit dem Schneckenradsegment /, so kann man durch Drehen der Spindel h den Support E um die

Achse des cylindrischen Theiles des Wangenschlittens C verdrehen, wobei die am Support festgespannten Stähle s und s^l ihre Stellung gegen das Arbeitsstück in der Weise verändern, dafs sich ihre Spitzen auf kreisförmigen Bahnen, deren Achse parallel zur Drehachse des Werkstücks liegt, dem Werkstück nähern bezw. sich von demselben entfernen. Hierbei entfernt sich stets der eine Stahl vom Werkstück, wenn der andere demselben genähert wird. Anstatt durch Schnecke und Schneckenrad kann die Verdrehung des Supports auch durch einen einfachen Hebel oder einen Zahnkranz bewirkt werden.

Durch die Knaggen η in Verbindung mit den verstellbaren Anschlagschrauben ο kann die Verdrehung des Supports begrenzt werden. Der Schlitz m ist zur Befestigung eines Copirstiftes bestimmt, der an einem feststehenden Lineal geführt wird, nachdem die Schnecke aufser Eingriff mit dem Schneckenradsegment gebracht ist.

Die Verdrehung des Supports vermittelst der Schnecke kann sowohl zur Einstellung der Stähle als auch zum Plandrehen und Einstechen verwendet werden. Auch können auf dem Support noch mehrere andere Werkzeuge in der dargestellten Weise oder ähnlich wie bei Revolverdrehbänken angeordnet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Drehbank mit einem parallel zur Spindel verschiebbaren und verdrehbaren Träger für zwei Werkzeuge, dadurch gekennzeichnet, dafs die Werkzeuge so angeordnet sind, dafs sie durch Verdrehen des Werkzeugträgers in unmittelbarer Arbeitsfolge an einander gegenüberliegenden Stellen des Werkstücks arbeiten können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.