DE96623C - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05C—EMBROIDERING; TUFTING
- D05C15/00—Making pile fabrics or articles having similar surface features by inserting loops into a base material
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 52: Nähmaschinen.
Maschine zur Herstellung verknüpfter Fadenschleifen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Mai 1897 ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Stickmaschine zur Herstellung von Schleifenplüsch
oder offenem Plüsch auf einem als Untergrund dienenden Gewebe d (Fig. 2), bei
welchem die den Plüsch bildenden Maschen g%
von einem besonderen Henkel g-, des Plüschfadens
g gehalten und dadurch mit dem Grundstoff gewissermafsen verflochten bezw. verknüpft
sind. ,
Das Aufsticken dieser Plüschfadenlage auf das Grundgewebe geht, wie im Allgemeinen
üblich, derart vor sich, dafs eine Sticknadel a mit Plüschfaden g zunächst eine Schleife g1 (Fig. 7)
bildet, die von einer Zungennadel b erfafst wird, dann über dieser an einer zweiten Stelle
wiederum durch den Stoff d dringt und abermals eine Schleife g.2 erzeugt. Beim Rückgang
von Nadel α (Fig. 8) hebt sich die Zungennadel b so hoch, dafs die Schleife g1 hinter
deren Zunge gelangt. Wenn sich hierauf die Zungennadel b wieder abwärts bewegt, so wird
g2 durch g1 hindurchgezogen (Fig. 9), also ein
Plüschhenkel g2 gebildet, der durch eine
Masche gx an den Grundstoff d angeheftet ist,
wie in Fig. 2. Wiederholt man dieses Verfahren, so entsteht Henkelplüsch in- Gestalt
von Fig. 4, oder, wenn die Schleifen g^ aufgeschnitten
werden, offener Plüsch, wie Fig. 5 zeigt (s. auch englische Patentschrift Nr. 5158,
A. D. 1896). Durch Anordnung eines Prismas ρ mit Musterkarten 0 (Fig. 1) lassen sich die
Nadeln α auch in der Weise bethätigen, dafs sie zeitweilig die Schleifenbildung aussetzen,
also z. B. wie in Fig. 6 bei 2 und 3 nicht arbeiten und erst bei 4 wieder eine Plüschmasche
bilden.
Besteht nun der Grundstoff aus sehr losem Gewebe, oder erfolgt (wie in Fig. 3) das Aufschneiden
der Schleife g.2 während des Arbeitens und bevor noch die nächste Schleife
hergestellt wurde, so wird die zuletzt gebildete PlUschschleife g2 (Fig. 3) infolge der Fadenspannung
bezw. durch den Stoffvorschub in Richtung des Pfeiles wieder aus dem Grundstoff d herausgezogen, was um so leichter geschieht,
wenn eine Sticknadel a, wie in Fig. 6, einige Male nicht mitarbeitet. Bei dichtem
oder festem Grundstoff würde ein vollständiges Wiederherausziehen dieser Plüschhenkel zwar
nicht so leicht stattfinden, sie werden aber, weil sie durch nichts gehalten sind, zum Theil
wenigstens in den Stoff zurückgezogen und erhalten demzufolge eine ungleichmäfsige Länge.
Um nun diese Mängel zu beseitigen und das Arbeiten der bezeichneten Plüschart für
jedes Garn- und Stoffmaterial regelrecht zu ' gestalten, ist zunächst eine geeignete Regelung
der Fadenzufuhr und des Fadenwegzugs in der Weise nöthig, dafs den Nadeln α beim Vorgehen
(Fig. 10) die nöthige Fadenmenge lose (ungespannt) zugeführt, beim Rückgang aber
(Fig. 11) der Faden angespannt wird. Würde beim Zurückgehen .von Nadeina (Fig. 11) ein
Anziehen des Fadens g gar nicht oder nur in zu geringem Mafse geschehen, so würde derselbe
an der Stelle χ vom Stoff festgeklemmt werden und auch noch die punktirte, also eine
doppelte Schleife bilden. Die entstandenen
Maschen müssen sodann festgehalten und gegen Aufziehen gesichert werden. Hierzu dient folgende
Einrichtung:
Die Maschine Fig. ι enthält so viel Nadeln a
bezw. b in gleicher Ebene neben einander, als die Breite der zu bestickenden Waarenfläche
beträgt. Jede der Nadeln a hat einen Faden g und bewirkt gemeinsam mit einer
Nadel b das Maschenbilden, Verknüpfen und Maschenniederziehen. Alle Nadeln α bezw. b
gehen gleichzeitig vor und zurück, könnten aber auch einzeln verschoben werden, ohne
dafs sich das Arbeitsverfahren ändert. Tritt ein Jacqu ardprisma ρ mit Musterkarten ο in
Wirksamkeit, so werden abwechselnd nur gewisse Nadeln α in den Bereich der Schiene i
gebracht, welche zur Vor- und Rückwärtsbewegung derselben dient. In diesem Falle wird
dann nicht die ganze Waarenfläche mit Plüschhenkeln versehen, sondern es entstehen Unterbrechungen
(Fig. 6), die eine gewisse Musterung ergeben. Der Grundstoff d, der sich in Richtung
des Pfeiles Fig. ι bewegt, wird oberhalb der Nadeln von einer Walze ab- und unterhalb
derselben auf eine Rolle aufgewickelt und in richtigem Verhältnifs straff gehalten; er
wird nach jeder Schleifenbildung, also immer nachdem die Nadel α den Stoff wieder verlassen
hat, schrittweise abgezogen in dem Mafse, wie die Entfernung der Stiche von einander
sein soll. Ferner dient e eL als Fadenzubringer
beim Vorgehen der Nadeln a, m ist der Fadenspanner zum Wegziehen des Fadens beim
Rückgang von α, und c ist ein Kamm zum Halten der fertigen Maschen.
Die Arbeitsweise bei der Maschenbildung (Fig. i2 bis ig) gestaltet sich dann wie folgt:
Fig. 12 zeigt die Sticknadel a, wie sie eben in
den Stoff eingedrungen und den Faden g hindurchgeführt hat. Zugleich hat sich der Fadenzubringer,
bestehend aus den Schienen e und ^1,
zangenartig geschlossen, den Faden g also zwischen e und O1 festgeklemmt und in gleicher
Richtung wie die Nadel aus der punktirten in die gezeichnete Stellung verschoben; dadurch
hat der Zubringer die nöthige Fadenmenge von der Spule η (Fig. i) abgezogen und der
Nadel α derart zugeführt, dafs der Faden an der Arbeitsstelle der Nadel lose liegt und ohne
Spannung verarbeitet wird. Hierauf öffnet sich der Zubringer wieder und geht, ebenso wie
die Nadel a, in die Anfangsstellung zurück (Fig. 13). Die Zungennadel b hat sich beim
Rückgang von α aufwärts bewegt und in die entstandene Schleife gt eingehängt. Da sich
der Fadenzubringer e ελ geöffnet hat, kann der
Fadenspanner m (Fig. 1) in Wirkung treten und die überflüssige Fadenmenge von der Nadel a
wegziehen bezw. die Schleife g1 gehörig straff halten. Wenn hierauf der Stoff d in Richtung
des Pfeiles (Fig. 14) für die nächste Stichbildung fortbewegt wird, so läfst sich der
Faden g nachziehen, weil er bei e ex freiliegt.
Gleichzeitig ist auch die Nadel b wieder so weit niedergegangen, dafs sie unterhalb α steht.
Bei der Stellung von Fig. 15 hat der Fadenzubringer
e eu sowie die Nadel a die Bewegung
von Fig. 12 wiederholt. In die hierdurch entstehende zweite Fadenschleife g 2 tritt die
Nadel b wieder ein, sobald sich α zurückbewegt (Fig. 16). Schleife g2 liegt dann auf der Zunge,
g1 aber hinter der Zunge von b. Wenn hierauf
die Zungennadel b wieder abwärts geht, so zieht sie in bekannter Weise g2 durch gx hindurch
und bildet die in Fig. 2 und 17 dargestellte Masche.
Während des Rückganges von α bezw. e e1
(Fig. 16) wurde der Faden g wieder dem Spanner m überlassen und daher von diesem
die Schleife g2 angezogen. Die Länge der Plüschschleife g2 hängt somit von dem Tiefgange
der Zungennadel ab. Würde nun das hierfür erforderliche Fadenstück, welches je
nach der gewünschten Plüschhöhe mitunter sehr lang sein mufs, wie bisher direct von der
Spule abgezogen werden, so würde der Faden g sehr leicht zerreifsen, weil er nicht nur die
Reibung im Grundstoff zu überwinden hat, sondern zugleich durch den Spanner m gespannt
wird. Um auch in diesem Falle die schädliche Beanspruchung des Fadens zu beseitigen,
holt der Fadenbringer e e1; bevor sich
Nadel b abwärts bewegt (Fig. 17), wiederum wie bei der ersten Schleifenbildung gx von
der Spule die erforderliche Fadenmenge und führt somit auch der Nadel b beim Durchziehen
von g>2 den Faden lose, also ohne
Spannung zu.
Wie aus Fig. 18 und 19 ersichtlich, geht
dann die Nadel b wieder hoch, schliefst die Zunge und wirft g2 ab; damit würde ein Arbeitsgang
beendet sein. Bleibt nun die abgefallene Schleife g2 sich selbst überlassen, so
wird sie infolge der Einwirkung des Fadenspanners und des Stoffabzuges zum Theil
oder bei sehr losem Grundstoff auch gänzlich wieder aus letzterem herausgezogen. Um dies
zu verhindern und zugleich eine gleichmäfsige Länge der Fadenschleifen zu erreichen, ist daher
noch die Einrichtung getroffen, dafs in dieselben ein Kamm c (Fig. 17 und 18) eintritt,
bevor sie noch von den Nadeln b abgefallen sind. Sie werden dadurch, wie Fig. 10 zeigt,
in gleichmäfsiger Länge gehalten uud es kann selbst dann, wenn der Faden g in Richtung
des Pfeiles vom Spanner angezogen wird, eine Verkürzung derselben nicht stattfinden. Die
Platinen c sind an geeigneter Stelle mit einer messerartigen Schneide versehen, die das Aufschneiden
der PlUschhenkel erst dann bewirkt, nachdem mindestens die nächstfolgende Masche
vollendet ist. Falls ein Aufschneiden der
Henkel während des Arbeitens nicht erfolgen soll, so müfste an' Stelle von c eine hinten
offene Vorrichtung angeordnet werden, die den Abzug von Waare mit geschlossenen Henkeln
in der Pfeilrichtung Fig. ig gestattet.
Beim Abwerfen der zuletzt entstandenen Masche (Fig. 18 und 19) ist der Haken der
Nadel b geschlossen worden; bevor diese nun in die nächste Schleife eintritt, macht sie die
in Fig. 12 punktirt gezeichnete Bewegung und öffnet den Haken, indem sie an einem Messer f
hinstreicht und die Zunge umlegt.
Wenn eine Anzahl Nadeln α zugleich in den
Stoff eindringen, so haben diese das Bestreben, den Stoff, namentlich wenn derselbe aus einem
sehr dichten Gewebe besteht, von seiner Anlage abzudrängen; um dies zu verhindern, drückt
eine der Nadeltheilung entsprechend gezahnte Schiene h (Fig. 12) den Stoff an die Anlage
und entfernt sich, sobald die Nadeln α zurückgehen.
Das beschriebene Zusammenspiel von Zubringer und Fadenspanner wird bedingt in
dem Falle, wo nicht immer alle Nadeln gemeinsam arbeiten, sondern durch den Musterapparat
abwechselnd nur gewisse Nadeln in Thätigkeit gelangen, denn die Fäden können wohl den Nadeln »gemeinsam« zugeführt, sie
müssen aber »einzeln« weggezogen werden, weil die wegzuziehende Fadenmenge nicht
mehr gleich, sondern bei den nicht thätig gebliebenen Nadeln gröfser ist als bei denen,
welche Schleifen gebildet haben. Arbeiten dahingegen stets »alle« Nadeln »zugleich«, so
könnten die Fadenspanner eventuell auch ganz wegfallen und der Rückzug der Fäden ebenfalls
durch den Zubringer e ex oder durch
einen besonderen Greifer, welcher alle Fäden zugleich fafst, bewirkt werden. Derselbe müfste
sich dann, bevor er z. B. aus der Stellung Fig. 12 in diejenige von Fig. 13 zurückgeht,
wieder schliefsen.
Läfst man auch beim Vorrücken (Abziehen) des Grundstoffes d (Fig. 14) den Zubringer e ex
nochmals schliefsen und vorgehen, so wird in diesem Falle wiederum ein Anspannen der
Fäden g entgegen der Abzugsrichtung der Waare vermieden. Der Zubringer e ex könnte
ferner, anstatt sich in der Horizontalebene des Nadelbettes α zu bewegen, vertical zu dieser
auf- und niederschwingen, doch ändert dies nichts am Wesen der Erfindung.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι . Maschine zur Herstellung verknüpfter Fadenschleifen auf dichten oder losen Stoffen, bei welcher den während eines Arbeitsganges zu bildenden beiden Fadenschleifen (gx und goj zweierlei Fadenmenge dadurch zugeführt wird, dafs ein Zubringer (e ej sich verschieden weit vor- und zurückbewegt und dabei jedesmal ein dieser Bewegung entsprechendes Fadenstück von der Spule abzieht.
- 2. Eine Maschine der unter 1. bezeichneten Art, bei welcher eine Regelung der Fadenzufuhr und des Fadenwegzuges für die mittelst Musterapparat in eine arbeitende und eine ruhende Gruppe einzutheilenden Sticknadeln (a) dadurch bewirkt wird, dafs ein Zubringer (e ej sämmtlichen Nadeln vor Beginn der Stichbildung die gleiche Fadenmenge zuführt, besondere Spanner (nt) aber, welche in Wirkung treten, sobald sich der Zubringer öffnet, die hierbei den nicht mit in Thätigkeit gekommenen Nadeln zugeführte überflüssige Fadenmenge einzeln wieder wegziehen.
- 3. Eine Maschine der unter 1. bezeichneten Art, bei welcher eine gleichmäfsige Länge der in den Stoff eingebundenen Plüschhenkel (g2) dadurch erzielt wird, dafs dieselben nach ihrer Vollendung von einem Kamm (c) oder dergl. gehalten'" und während des Arbeitens des nächstfolgenden Henkels am Herausziehen verhindert werden.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE96623C true DE96623C (de) |
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DE (1) | DE96623C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1195426B (de) * | 1956-04-16 | 1965-06-24 | Naehwirkmaschb Malimo Karl Mar | Flache Kettenwirkmaschine zur Herstellung von eine eingearbeitete Stoffbahn enthaltendem Kettengewirke |
-
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- DE DENDAT96623D patent/DE96623C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1195426B (de) * | 1956-04-16 | 1965-06-24 | Naehwirkmaschb Malimo Karl Mar | Flache Kettenwirkmaschine zur Herstellung von eine eingearbeitete Stoffbahn enthaltendem Kettengewirke |
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