DE965706C - Elektrische Entladungsroehre zum Verstaerken von Roentgenbildern - Google Patents
Elektrische Entladungsroehre zum Verstaerken von RoentgenbildernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Entladungsröhre zum \ferstarken von Röntgenbildern,
bei der das Röntgenbild auf einer lumineszierenden Schicht in der Röhre erzeugt wird und diese
Leuchtschicht aus einem Lumineszenzstoff besteht, der in einem Material eingebettet ist, das hell und
durchscheinend ist und einen niedrigen Dampfdruck aufweist, wobei auf der Leuchtschicht eine photoelektrische
Schicht angebracht ist, die dazu geeignet ist, das Bild auf der Leuchtschicht in ein Elektronenbild
umzuwandeln, von dem mit Hilfe elektronenoptischer Mittel ein sichtbares Bild auf einem
Lumineszenzschirm erzeugt wird. Durch die Möglichkeit, die im Elektronenbild benutzten Elektronen
zu beschleunigen, kann auf dem Auffangschirm ein verstärktes Röntgenbild hergestellt werden.
Eine derartige Entladungsröhre ist an sich bekannt. Der Lumineszenzstoff ist dabei in einer
Glasschicht eingebettet.
Die Erfindung bezweckt, den Lumineszenzstoff auf andere Weise einzubetten. Gemäß der Erfindung
ist die den Lumineszenzstoff enthaltende Schicht durch Polymerisation eines Silikons bei wachsender
Temperatur hergestellt.
Über die Lichtausbeute eines Leuchtschirmes bei Röntgenbestrahlung ist in der Röntgentechnik be-
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kannt, daß sie mit der Strahlenabsorption, d. h. mit der Schichtstärke des Schirmes zunimmt. Die Zunahme
der Lichtausstrahlung durch die Leuchtschicht wird jedoch bei zunehmender Schichtstärke
durch Absorption und Streuung des Lichtes in der Schicht selbst beschränkt. Außerdem nimmt die
Bildschärfe ab. Aus diesen entgegengesetzten Bedingungen kann die günstigste Schichtstärke abgeleitet
werden. Diese ist naturgemäß abhängig von ίο der Art und Korngröße des verwendeten Leucht
stoffes und von der mittleren Härte der Röntgenstrahlen. Es werden für die günstigste Schichtstärke
verschiedene zwischen 0,2 und 0,7 mm liegende Werte gefunden, also erheblich größer als
die Schichtdicke eines lumineszierenden Schirmes in Elektronenstrahlröhren, bei dem die Dicke mit
Rücksicht auf die geringe Eindringtiefe der Elektronen meistens der Korngröße des lumineszierenden
Stoffes entspricht und etwa 10 Mikron beträgt. In Elektronenstrahlröhren ist beim Anbringen
einer lumineszierenden Schicht auf einem Träger schon die \rerwendung kolloidaler Kieselsäure als
Zusatz in der Suspension zur Einbettung der Leuchtsubstanz bekannt. Dabei genügt es jedoch,
daß die Teilchen des fluoreszierenden Materials an der Unterlage haften. Für die normale Ausbildung
des Schirmes in einer Elektronenstrahlröhre, bei der Elektronengeschwindigkeiten von etwa 20 kV
benutzt werden, ist für die Herstellung der Lumineszenzschicht
pro cm2 etwa 2 mg lumineszierendes Material nötig. Zur Herstellung der Lumineszenzschicht
des primären Schirmes im Röntgenbildverstärker benötigt man etwa 40 mg pro cm2 zum
Erzeugen der erforderlichen Schichtdicke. Die benutzte Menge des Materials ist somit von ganz verschiedener
Größenordnung.
Weitere bekannte Anwendungen von Siliziumverbindungen dienen zur Anfertigung von aufleuchtenden
Farbstoffen und Isolierstoffen für elektrotechnische Zwecke, insbesondere solchen, bei denen
eine hohe thermische Beständigkeit erwünscht ist. Dabei handelt es sich nicht um die Anfertigung
eines Lumineszenzschirmes, der in einem Röntgenbildverstärker verwendbar ist.
Es ist weiter vorteilhaft, daß dieser Stoff einen Brechungsindex von 1,5 hat. Die Lumineszenzkörner,
die in eine Schicht eingebettet sind, deren Brechungsindex größer als Eins ist, bilden mit der
mit dieser Schicht in optischer Berührung stehenden Photokathode eine Art von Immersionssystem
mit entsprechend niedrigen Lichtverlusten durch Reflexion.
Die Menge Silikon wird vorzugsweise derart bemessen, daß der Primärschirm aus einer mit
einem Leuchtstoff vermengten Silikonschicht und einer Schicht aus reinem Silikon besteht; auf der
letztgenannten Schicht ist die photoelektrische Kathode angeordnet. Bei Anwendung von 40 mg
Leuchtstoff je Quadratzentimeter ist eine Menge von etwa 0,045 ccm Silikon je Quadratzentimeter
erforderlich. Der Stoff, der im Handel unter dem Namen »Silicone 804« von der Dow Corning Corporation
Midland, Michigan, Vereinigte Staaten von Amerika, erhältlich ist und in dem von dieser
Gesellschaft herausgegebenen Katalog erwähnt wird, erweist sich als vorzüglich geeignet.
Es ergibt sich, daß die Anwendung der Erfindung wesentliche Vorteile mit sich bringt. Nach
Erhärtung bildet das Silikon eine spiegelglatte Schicht und somit eine vorzügliche Unterlage für
eine photoelektrische Kathode. Die Schicht ist besonders wärmefest, so daß Warmpumpen der Röhre
möglich ist. Sie bewirkt einerseits, daß das aktive Material der Photokathode, besonders Cäsium,
keinen schädlichen Einfluß auf den Leuchtstoff ausüben kann, und andererseits ermöglicht sie einen
vorzüglichen optischen Kontakt zwischen diesen zwei Schichten. Schließlich wird das Silikon sehr
wenig von Cäsium angegriffen. Um jede Möglichkeit eines Angreifens zu vermeiden, kann zwischen
der Silikonschicht und der photoelektrischen Kathode eine sehr dünne Aluminiumoxydschicht mit
'einer Stärke von etwa 20 Ä angebracht werden, die sich für Cäsium bis zu Temperaturen von 2200 C
als undurchdringlich erweist.
Die Erfindung wird, an Hand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert, in der
Fig. ι einen Röntgenbildverstärker darstellt, Fig. 2 eine Einzeldarstellung einer Schirmkombination
nach der Erfindung ist und
Fig. 3 den Röntgenbildverstärker mit einem gekrümmten Schirm darstellt.
Die elektrische Entladungsröhre besteht aus einem zylindrischen Glaskolben 1, dessen Querschnitt
kreisförmig sein kann. Er ist an einem Ende durch ein kugliges Fenster 2 abgeschlossen. Das andere
Ende des Kolbens ist durch einen flachen Boden 3 begrenzt, der mit einer hinausragenden Tülle 4 versehen
ist. Am offenen Ende steht die Tülle in Verbindung mit einem engeren Zylinder 5, der nach
innen hineinreicht und mit einer Bodenplatte 6 abgeschlossen ist, auf der sich im Innern der Röhre
eine dünne Schicht Fluoreszenzmaterial 7 befindet, die als Fangschirm wirksam ist.
Gegenüber dem Fangschirm liegt im weiten Teil des Kolbens 1 der Photokathodenschirm 8. Dieser
wird von Röntgenstrahlen getroffen, die durch das kuglige Fenster 2 in die Röhre eintreten.
Die Bauart des Schirmes 8 ist aus Fig. 2 ersichtlich. Eine flache Platte 9 aus einem Metall mit
niedriger Atomnummer, z. B. Aluminium oder Beryllium, das Röntgenstrahlen nur in geringem
Maße absorbiert, dient als Träger für die Leuchtschicht 10. Sie ist in einem Metallring 11 befestigt.
Dieser kann mit einwärts umgebogenen Zungen 12 versehen sein, mit denen die Platte z, B. durch
Punktschweißen verbunden ist. Die Leuchtschicht 10 wird dadurch gebildet, daß die erforderliche
Menge einer Suspension eines geeigneten Leuchtstoffes, z. B. Zinksulfit oder ein Gemisch von Zink-
und Cadmiumsulfid, in Silikon auf den Träger ausgegossen wird. Das Mischverhältnis in der Suspension
kann derart gewählt sein, daß die Öffnungen zwischen den Körnern des Leuchtstoffes gerade mit
dem Silikon ausgefüllt sind, so daß eine glatte Oberfläche entsteht. Es bestehen keine Bedenken
dagegen, dem Gemisch eine etwas größere Menge Silikon zuzusetzen, wodurch sich nach Ablagerung
des Leuchtstoffes darauf eine Silikonschicht bildet. Der Schirm wird dann etwa 8 Stunden lang bis auf
etwa 200° C geheizt, wobei das Silikon polymerisiert. Nach Abkühlung bildet es eine Schicht mit
einer spiegelglatten Oberfläche, auf der dann die photoelektrische Kathode angeordnet wird.
Diese kann aus durch Silber aktiviertem Cäsiumoxyd oder aus einer Verbindung von Antimon mit
Cäsiumoxyd hergestellt sein und wird auf einer dünnen, gut leitenden, vorzugsweise aus Chrom
oder Iridium bestehenden Schicht angeordnet. Eine Schicht mit einer Stärke von einigen Ängstrom ist
bereits hinreichend leitend, aber bei dieser geringen Stärke besteht die Möglichkeit, daß das Cäsium
durch die Schicht hindurchdringt und mit dem darunterliegenden Silikon in Berührung kommt.
Um ein Angreifen dieser Schicht vom Cäsium zu vermeiden, ist es empfehlenswert, vor dem Anbringen
der leitenden Haut eine dünne Aluminiumoxydschicht anzubringen. Diese Schicht 13 mit
einer Stärke von etwa 20 bis 30 A ist praktisch durchsichtig. Das Anbringen kann durch Verdampfung
von Aluminium im Vakuum erfolgen, worauf das Material in der Luft vollständig zu
Al2O3 oxydiert. Nach der Anordnung des Schirmes
in der Röhre und Warmpumpen wird auf die auf diese Weise gebildete Oxydschicht die leitende
Schicht 14 aufgedampft, die eine Stärke von etwa 5 bis 10 Ä haben kann und aus Chrom oder Iridium
besteht. Die Lichtabsorption in dieser Schicht ist weniger als 5 °/o. Darauf wird eine Menge Antimon
in der Röhre verdampft und auf den Schirm niedergeschlagen, und es wird Cäsiumdampf hineingeführt,
der mit dem Antimon eine photoempfindliche Verbindung bildet. Die auf diese Weise hergestellte
pho'toelektrische Kathode ist mit 15 bezeichnet.
Die Befestigung des Photokathodenschirmes in der Röhre kann auf folgende Weise vorgenommen
werden. Am Ring 11 sind eine Anzahl federnde
Organe 16 befestigt, die an der Röhrenwand anliegen. Der Schirm wird in die Röhre eingeführt
und infolge der Federkraft der auf der Wand ruhenden Organe behält er seine Lage bei.
Es ist empfehlenswert den zylindrischen Teil der Röhrenwand mit einem leitenden Überzug 17 zu
versehen, der mit den Klemmfedern 16 in elektrisch leitender Verbindung steht. Der Stromzuführungsdraht
18, der bei 19 durch die Wand der Röhre hindurchgeführt ist, verbindet den Überzug 17 mit
dem Minuspol 20 einer Spannungsquelle 21. Der Pluspol 22 ist mit der Anode 23 verbunden durch
den Zuführungsdraht 24, der bei 25 durch die Röhrenwand geführt ist. Die Anode besteht aus
einem Metallzylinder, der über die Einstülpung 5 geschoben ist. Sie hat eine kuglige Kappe 26, die
mit einer Öffnung 27 zum Durchlassen der Elektronen versehen ist.
Beim Betrieb des Bildverstärkers fallen Röntgenstrahlen durch das Fenster 2 auf die Leuchtschicht
10 des Photokathodenschirmes 8. Die Lumineszenz infolge dieser Strahlung belichtet die Photokathode,
die infolgedessen Elektronen emittiert. Diese werden. beschleunigt und unter der Wirkung der in der
Röhre auftretenden Feldverteilung durch die öffnung 27 in die Anode 23 und zu dem Fluoreszenzschirm
7 geführt. Darauf entsteht das verstärkte Durchleuchtungsbild.
Zwecks einer günstigen Feldverteilung in der Röhre, die die Übereinstimmung zwischen dem am
Primärschirm erzeugten Bild und dem Fluoreszenzbild auf dem Fangschirm fördert, ist es erwünscht,
daß die Kappe 26, welche die Anode 2^ abschließt,
und der Photokathodenschirm 8 beide gekrümmt sind und annähernd den gleichen Krümmungsmittelpunkt
haben, wie in Fig. 3 dargestellt. Es hat sich weiter als ein Vorteil der Erfindung erwiesen, daß
dem nach diesen Angaben hergestellten Photokathodenschirm die gewünschte Form gegeben
werden kann, wenn diese Behandlung vor Anordnung der photoelektrischen Kathode stattfindet. Bei
Verwendung der für dünne Schirme üblichen Bindemittel würde diese Behandlung unvermeidlich Risse
in der Leuchtschicht herbeiführen und den Schirm unbrauchbar machen.
Claims (7)
1. Elektrische Entladungsröhre zum Verstärken von Röntgenbildern, bei der das Röntgenbild
auf einer lumineszierenden Schicht in der Röhre erzeugt wird und diese Leuchtschicht aus
einem Lumineszenzstoff besteht, der in einem Material eingebettet ist, das hell und durchscheinend
ist und einen niedrigen Dampfdruck aufweist, wobei auf der Leuchtschicht eine
photoelektrische Schicht angebracht ist, die dazu geeignet ist, das Bild auf der Leuchtschicht
in ein Elektronenbild umzuwandeln, von dem mit Hilfe elektronenoptischer Mittel ein sichtbares
Bild auf einem Bildschirm erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die den Lumineszenzstoff
enthaltende Schicht durch Polymerisation eines Silikons bei wachsender Temperatur
hergestellt ist.
2. Elektrische Entladungsröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der
Brechungsindex des Silikons größer als Eins ist und die in diesen Stoff eingebetteten Leuchtstoffkörner
mit der Photokathode ein Immersionssystem bilden.
3. Elektrische Entladungsröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der
Leuchtstoff in eine Silikonschicht solcher Stärke eingebettet ist, daß sie aus einer Schicht aus
vermengtem Leuchtstoff und Silikon und einer Schicht aus reinem Silikon besteht.
4. Elektrische Entladungsröhre nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Silikon der unter dem Namen »Silicone 804« bekannte Stoff vorgesehen ist.
5. Elektrische Entladungsröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silikonschicht mit einer dünnen
Aluminiumoxydschicht überzogen ist, auf der die Photokathode angeordnet ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines in einer elektrischen Entladungsröhre nach einem der
vorangehenden Ansprüche vorhandenen Photokathodenschirmes zum Umwandeln eines Röntgendurchleuchtungsbildes
in photoelektrische Emission, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine flache Platte aus die Röntgenstrahlen wenig
absorbierendem Metall, z. B. Aluminium oder Beryllium, eine Suspension eines Leuchtstoffes,
z. B. Zinksulfid oder ein Gemisch von Zink- und Kadmiumsulfid in Silikon aufgetragen wird,
nach Ablagerung des Sulfids Wärme zugeführt und die Temperatur während etwa 8 Stunden
bis auf 200° C erhöht wird und nach Abkühlung auf bekannte Weise eine photoelektrische Schicht
auf einer leitenden Zwischenschicht angeordnet wird, welche letztere Schicht aus einem aus der
Dampfphase auf der Oberfläche der Silikonschicht niedergeschlagenen Metall, z. B. Chrom
oder Iridium, besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erhärtung des Silikons
der Schirm durch Drücken gewölbt und auf der konkaven Oberfläche der Leuchtschicht die
Photokathode angeordnet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 039 734;
Journ. Inst. Electr. Eng., 79 (1936), S. 11 bis 19; Physik. Blätter, Jahrgang 1948, Heft 3, S. 6;
Umschau, Jahrgang 1950, Heft 8, S. 236, 237; Kunststoffe, 40 (1950), Heft 6, S. 177 bis 182.
USA.-Patentschrift Nr. 2 039 734;
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Umschau, Jahrgang 1950, Heft 8, S. 236, 237; Kunststoffe, 40 (1950), Heft 6, S. 177 bis 182.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Applications Claiming Priority (2)
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NL299862X | 1951-01-17 |
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GB (1) | GB709764A (de) |
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