DE96291C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 19: EisiwBAHii- und Strassenbad.

HERMANN BIERMANN in BRESLAU. Sicherheitsschiene für Eisenbahnen.

Zusatz zum Patente M 89920 vom 28. Mai 1896.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. November 1896 ab. Längste Dauer: 27. Mai 1911.

Die durch die Patentschrift Nr. 89920 bekannt gewordene. Sicherheitsschiene gestattet nur ein einseitiges Befahren der Schiene infolge seitlicher Anordnung der über den Schienenkopf, hervorragenden Längsrippe.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Abänderung der durch obiges Patent geschützten Sicherheitsschiene, derart, dafs ein doppelseitiges Befahren der Schiene und ein Auswechseln derselben, wie bei den bisher üblichen Eisenbahnschienen, ermöglicht wird. Erreicht wird dieser Zweck dadurch, dafs die Längsrippe von der Seite der Schiene in die Mitte derselben auf den Schienenkopf verlegt ist.

In den beiliegenden Zeichnungen zeigt Fig. 1 die neue Schiene im Querschnitt und einen Theil eines auf ihr laufenden Rades, in Ansicht. Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen die bauliche Ausführung der zum Emporschieben und Niederlassen der Rippe α an den Wegeübergängen erforderlichen Einrichtung, und in den Fig, 4j 5 und 6 sind in schematischer Weise die verschiedenen Stellungen der Constructionstheile dargestellt.

Die neue Schiene wird in gleicher Weise verlegt, wie ,die bisher üblichen Schienen. Die Eisenbahnräder c laufen stets nur auf einer Hälfte des Schienenkopfes, wobei die Längsrippe α ein Herausspringen der Räder aus dem Gleis verhindert. Ist die eine Seite b der Schiene abgenutzt, so kann die Schiene umgekehrt und die andere Seite b¹ derselben befahren werden.

Auch bei dieser Sicherheitsschiene mit mittlerer Längsrippe ist dafür Sorge zu tragen, dafs die Sicherheitsrippe α an den Wegeübergängen nicht hinderlich ist. Die Rippe soll nur dann an dieser Stelle auf der Schiene vorhanden sein, wenn der Zug dieselbe passirt, und von dem Schienenkopf verschwinden, so lange der Wegeübergang geöffnet ist.

Zu diesem Zwecke wird die Rippe durch eine geeignete Vorrichtung angehoben und erscheint über dem Schienenkopf, wenn der Zug naht. .Hat dagegen der Zug den Wegeübergang passirt, so verschwindet die Sicherheitsrippe α wieder nach unten, so dafs, wie bei den bisher gebräuchlichen Eisenbahnschienen , der Schienenkopf selbst eine obere glatte Fläche zeigt.

Die Rippe α besteht an den Wegeübergängen aus mehreren Theilen; diese liegen auf drehbaren Knaggen e, welche mit Hebeln i ein Stück bilden und durch Zugstangen / genau wie bei dem Haupt-Patent aufgerichtet oder umgelegt werden können.

Auch bei der vorliegenden Sicherheitsschiene sind Stellzeuge / (Fig. 4) im Schienenfeld angeordnet, welche von den Rädern des Zuges derart niedergedrückt werden, dafs eine Drehung der Winkelhebel g g^l und ein Anziehen der Ketten h h¹ erfolgt. Hierbei findet ein Ausschwingen der Pendel pp¹ und dabei ein Mit-

nehmen der Zugstangen q q¹ statt. Diese Zugstangen q q¹ sind mit je einem Schlitz ^ ^¹ an ihren Enden versehen, welche beide auf einen Zapfen s aufgeschoben sind, der mit der Verbindungsstange I zwischen den einzelnen Hebeln i starr verbunden ist.

Es ist ersichtlich, dafs sowohl bei dem Ausschwingen der Zugstange q nach links (Fig. 6), wie bei demjenigen der Zugstange ^¹ nach rechts (Fig. 5) ein Mitnehmen des Zapfens s in einer oder der anderen Richtung und damit ein Umlegen und ein Aufrichten der Knaggen e erfolgt. Werden die Knaggen e auf die vorbeschriebene Weise anfgerichtet, so heben sie die Sicherheitsrippe α über die Ebene des Schienenkopfes hinaus, während beim Niederlegen der Knaggen e ein selbsttätiges Niedergleiten und Verschwinden der Rippe α infolge ihrer Schwere unter die Ebene des Schienenkopfes erfolgt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Ausführungsform der unter Nr. 89920 geschützten Sicherheitsschiene für Eisenbahnen, dadurch gekennzeichnet, dafs die dort vorhandene Längsrippe (α) von der Seite in die Symmetrieebene des Schienenprofils auf den Schienenkopf verlegt ist, zu dem¹ Zwecke, ein Befahren der Schiene auf beiden Seiten und ein Auswechseln derselben in bisher üblicher Weise zu ermöglichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.