DE961921C - Verfahren zum Herstellung von Glasfasern aus dem Strang eines Glasgemenges - Google Patents
Verfahren zum Herstellung von Glasfasern aus dem Strang eines GlasgemengesInfo
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- DE961921C DE961921C DEG17675A DEG0017675A DE961921C DE 961921 C DE961921 C DE 961921C DE G17675 A DEG17675 A DE G17675A DE G0017675 A DEG0017675 A DE G0017675A DE 961921 C DE961921 C DE 961921C
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B37/00—Manufacture or treatment of flakes, fibres, or filaments from softened glass, minerals, or slags
- C03B37/01—Manufacture of glass fibres or filaments
- C03B37/06—Manufacture of glass fibres or filaments by blasting or blowing molten glass, e.g. for making staple fibres
- C03B37/065—Manufacture of glass fibres or filaments by blasting or blowing molten glass, e.g. for making staple fibres starting from tubes, rods, fibres or filaments
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von hochfeinen Glasfasern und betrifft insbesondere
ein Verfahren zum Abfasern, Abstreifen oder Abblasen feiner Glasfasern von einer stranggepreßten
Stange oder einem Stab aus fein gemahlenen Glasbestandteilen.
Hochfeine Glasfasern im Bereich von 3U bis
5 Mikron werden nach bekannten Verfahren durch Verblasen der Oberfläche von groben fortlaufenden
Glasfäden hergestellt, die mechanisch in die. Bahn eines erwärmten Gasstromes hoher Geschwindigkeit
vorgeschoben werden. Die Temperatur des Gasstromes, seine Geschwindigkeit und die Behandlungszeit
der Fäden mit dem Gasstrom sind so bemessen, daß dünne Außenlagen der Fäden
fortschreitend geschmolzen werden, wobei der Gasstrom dann die Außenlagen in Form von Glasfäden
sehr kleinen Durchmessers abbläst. Das Kennzeichen dieser bekannten Verfahren ldegt darin, an
der Oberfläche der groben Fäden dünne ge- ao schmolzene Schichten zu erzeugen und die durch
Wärmeeinwirkung erweichte oder geschmolzene Schicht in Faserform sofort zu entfernen. Die
Fasern müssen von der Oberfläche der geschmolzenen Schicht ständig mittels des Gasstromes
abgeblasen werden, ehe die fldeßbare geschmolzene Schicht zusammenfließen und sich
merklich verdicken kann.
Die Herstellung feiner Fasern erfolgte bekanntlich auch dadurch, daß die Spitze einer Glasstange
geschmolzen, die Glasstange fortschreitend in eine Flamme vorgeschoben und von der Spitze der
Stange beim Schmelzen des Glases ein fortlaufender Faden mittels einer mechanischen Zugvorrichtung,
beispielsweise einer Trommel, abgezogen· wird. Glaswolle ist ebenfalls hergestellt
worden durch Zerfasern eines geschmolzenen
ίο Glasstromes· mittels Dampf oder anderen Gasströmen
hoher Geschwindigkeit Bei der Herstellung von Glaswolle wird auf einen kräftigen
Strom geschmolzenen Glases ein Gasstrom hoher Geschwindigkeit gerichtet, wobei grobe· und feine
Fasern aufgefangen werden. Diese bekannten Verfahren haben Nachteile. Die Verfahren sind übermäßig
teuer, da zuerst grobe Glasfaden hergestellt werden müssen. Ferner ist eine sehr große Brennstoffmenge
für den Gasstrom erforderlich, der auf kleine Flächen· der groben Fäden einwirkt, so daß
. sich eine verhältnismäßig geringe Erzeugungsmenge an feinen Fasern aus dem Arbeiten ergibt, während
viel grobe kugelähnliche Teilchen anfallen, die im Fasererzeugnis von Nachteil sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen
hochfeiner Fasern wird nicht geschmolzenes Glas verblasen, sondern es wird aus feingemahlenen
und gründlich gemischten Bestandteilen eines glasbildenden Gemenges, das Bor, Cälciumoxyd und
Kieselerde enthält, ein Stab oder ein Strang gebildet, der verblasen wird. Die Glasbestandteile
werden gründlich vorgemischt, und es wird
nötigenfalls- ein Bindemittel, z. B. Wasserglas (Natriumsilikat) od. dgl., zugesetzt. Dieses Gemenge
wird vorzugsweise in einem Rohr oder einem beliebig geformten· Behälter mittels einer Förderschnecke
oder mittels eines Kolbens verdichtet. Aus dem Austrittsende des Rohres, dessen Durchmesser
gewünschtenfalls allmählich abnimmt, wird der Stab oder der Strang des verdichteten- Gemisches ausgestoßen.
Nahe dem Austrittsende des Rohres und vor dem Ausstoßen als Strang oder Stab wird die
Temperatur des in dem Rohr befindlichen Gemenges auf die gewünschte Höhe durch Außenerwärmung
des Rohres oder durch Induktionserwärmung gesteigert. Beim Ausstoßen des
Stranges aus dem Rohr wird der Strang einem so heißen Gasstrom ausgesetzt, daß eine dünne Außenschicht
des Stranges schmilzt und von der geschmolzenen Außenschicht hochfeine Fasern abgestreift
werden, und zwar in ähnlicher Weise; wie das Abblasen von Glasfasern von Glasstäben oder
Glasfaden in den zur Zeit üblichen Verfahren erfolgt.
Gegebenenfalls muß eine zusätzliche Kraft zur Einwirkung gebracht werden, um den Strang nach
dem Ausstoßen aus der Förderschnecke, dem Kolben oder Rohr vorzuschieben. Für gewöhnlich
kann jedoch dieselbe Kraft, die das Glasgemenge zu einem Strang preßt, verwendet werden, um den
Strang in die Bahn des Gasstromes zu fordern. Der besondere Vorteil des neuen Verfahrens besteht
darin, daß keine Vorschmelze aus Glas vorhanden sein' muß, und daß das Verfeinern des
Glases sowie die Herstellung von groben Glasstangen oder Glasfäden wegfällt, weil bei dem
neuen Verfahren die Herstellung der feinen Fasern unmittelbar aus einem verdichteten Stab oder
Strang von Glasgemengebestandteilen erfolgt.
Andere Ziele und Kennzeichen ergeben sich aus der Beschreibung.
Die Figur zeigt eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
In> der dargestellten Vorrichtung werden die für das Glasgemenge wesentlichen Bestandteile von
einem Vorrat (nicht dargestellt) einem Trichter 19 in abgemessenen Mengen so zugeführt, daß die herzustellende
Glasfaser die richtige Zusammensetzung hat. Ein Bindemittel, beispielsweise
Wasserglas (Natriumsilikat), kann dem Glasgemenge gegebenenfalls zugesetzt werden, um die
Glasgemengeteilcben so miteinander zu verbinden, daß sie einen frei tragenden Stab oder Strang
beim Auspressen aus dem Miischkessel oder dem Mischbehälter bilden. Das Gemisch 20 wird aus
dem Trichter 19 mittels einer Förderschnecke 21 über ein Förderrohir 22 in das Kegelende 22a geschoben.
Ein Teil des Kegelendes 22a oder eine ausgewählte Fläche des Förderrohres wird mittels
eines oder mehrerer Brenner 23 erwärmt, denen Brennstoff in der Rohrleitung 14 und Luft in der
Rohrleitung 15 zugeführt wird. Das Erwärmen des Glasgemenges kann entweder von einem Brenner
oder einer Brenndüse, wie dargestellt, oder durch Induktionserwärmung erfolgen, um das sich langsam
vorschiebende Gemenge für das anschließende Verblasen, bei dem die Glasfasern aus dem Glas^-
gemengestrang hergestellt werden, vorzubereiten. Bei der Vorerwärmung ist das Bindemittel gleichmäßig
in dem Glasgemenge verteilt, wenn das Glasgemenge als Strang aus dem verengten Ende
22Ö des Rohres ausgestoßen wird, und verbindet die
gemahlenen Bestandteile zu einem festen Formkörper.
Der vom Rohr ausgestoßene Strang wird von Brenngasdüsen 24 umgeben, denen Brennstoff in
der Leitung 26 und1 Luft in der Leitung 27 zugeführt
wird, wobei die Düsen so· aufgestellt sind, daß ein Brenngasstrom auf die Außenfläche des
aus dem Rohr ausgestoßenen Stranges geblasen wird. Die Temperatur dieses Gasstromes ist so gewählt,
daß eine an der Außenfläche des Stranges befindliche dünne Schicht in Glas umgewandelt
wird, und der Gasstrahl ist so gerichtet, daß von der geschmolzenen Schicht gleichzeitig hochfeine
Fasern abgestreift oder abgefasert werden, und zwar in ähnlicher Weise wie bei dem bereits beschriebeneni
Verblasen feiner Fasern aus groben Glasfaden. Temperatur und Geschwindigkeit des
Gasstromes sind so groß, daß der Strang durch das von seinem Ende erfolgende Abstreifen der
feinen Fasern vollkommen verbraucht wird.
Die erzeugten Fasern werden in das offene Ende einer Haube 16 gefördert. Der Boden der Haube
besteht aus einem Förderband 17, das von Zylinderwalzen getragen wird, von denen eine Walze auf
Welle 25 dargestellt ist. Im Rohr r 8 wird ein
Kunststoffbindemittel den in die Haube einströmenden Fasern zugeführt, so daß das Bindemittel mit den Fasern gründlich gemischt ist, wenn*
die Fasern· auf die sich bewegende Förderbahn fallen und sich dort in Form einer Matte ablagern.
Zum Verdichten der auf der Förderbahn befindlichen Matte wird von der Unterseite des Förderbandes
her ein Saugzug auf die Matte ausgeübt, um
ίο die sich ansammelnden Fasern zu verdichten. Die
Einzelheiten der Vorrichtung zum Herstellen der Fasermatte sind bekannt und können entsprechend
'den Erfordernissen der jeweils herzustellenden Matte geändert werden.
Es können mehrere dieser faserbildenden Rohre auf der Vorderseite einer langen Haube angebracht
sein, um genügend viel feine Fasern zu erzeugen und schnell eine Matte angemessener Höhe aufzubauen.
Die Erfindung erreicht also alle erstrebten Ziele, zusammen mit anderen Vorteilen, die offensichtlich
und im Verfahren selbst begründet sind. Da viele Formen ausgeführt werden können, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen, siind alle dargestellten und beschriebenen Ausführungen nur als
Erläuterungen, nicht aber im begrenzenden Sinne zu werten.
Claims (3)
1. Verfahren zum. Herstellen feiner Glasfasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile
eines Glasgemenges in richtig abgemessenen Mengen einer Misöhzone zugeführt
werden, in der ein gründliches Mischen erfolgt, daß das Glasgemenge, zu einem Strang verdichtet
wird, und daß die Umfangsfläche des Stranges mit einem hocherhitzten Gasstrom bei
hoher Geschwindigkeit verblasen wird, um feine Glasfasern von dem Strang abzustreifen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bindemittel dem Glasgemenge vor dem Formen des Stranges zugeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die abgestreiften Fasern ummittelbar aus· dem Gasstrom gesammelt und mit
einem Kunststoffbindemittel vermischt werden, um eine Matte herzustellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
©•609 658/179 10.56 (609 855 4. 57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG17675A DE961921C (de) | 1955-06-08 | 1955-07-28 | Verfahren zum Herstellung von Glasfasern aus dem Strang eines Glasgemenges |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1647355A GB770816A (en) | 1955-06-08 | 1955-06-08 | Process of shredding glass fibers from a stick of glass batch |
DEG17675A DE961921C (de) | 1955-06-08 | 1955-07-28 | Verfahren zum Herstellung von Glasfasern aus dem Strang eines Glasgemenges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE961921C true DE961921C (de) | 1957-04-11 |
Family
ID=25978060
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG17675A Expired DE961921C (de) | 1955-06-08 | 1955-07-28 | Verfahren zum Herstellung von Glasfasern aus dem Strang eines Glasgemenges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE961921C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1118924B (de) * | 1959-01-24 | 1961-12-07 | Gruenzweig & Hartmann A G | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Fasern aus in der Hitze plastischen Massen |
-
1955
- 1955-07-28 DE DEG17675A patent/DE961921C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1118924B (de) * | 1959-01-24 | 1961-12-07 | Gruenzweig & Hartmann A G | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Fasern aus in der Hitze plastischen Massen |
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