DE961643C - Elektronischer Schalter - Google Patents
Elektronischer SchalterInfo
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- DE961643C DE961643C DEK15721A DEK0015721A DE961643C DE 961643 C DE961643 C DE 961643C DE K15721 A DEK15721 A DE K15721A DE K0015721 A DEK0015721 A DE K0015721A DE 961643 C DE961643 C DE 961643C
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Description
AUSGEGEBEN AM 11. APRIL 1957
K 157SiVIII c 12ig
Elektronischer Schalter
Die Aufgabe, mit elektronischen Mitteln Schaltvorgänge zu bewirken oder zu verursachen, tritt
vielfach in der modernen Technik auf. Eine Möglichkeit, elektronische Schaltvorgänge zu bewirken,
besteht in der steuernden Beeinflussung einer Sekundäremissionsstrecke.
Es ist bereits ein mit Sekundäremission arbeitender Elektronenschalter ,bekannt, bei dem die
Primärelektronen durch ein den Entladungsraum durchsetzendes veränderliches Magnetfeld beeinflußt
werden und zeitlich nacheinander verschiedene sekundäremissionsfähige Parallelelektroden beaufschlagen.
Die an diesen ausgelösten Sekundärelektronen fließen dann abwechselnd zu verschiedenen
Absaugelektroden ab. Wegen der magnetischen Beeinflussung der Bahn des Primärelektronenstroms
ist dabei also der Abfluß der Sekundärelektronen zu einer Absaugelektrode veränderlich.
Es ist auch bereits bekannt, den Fußpunkt eines Elektronenstrahls, der eine geradlinige Ablenkung
erfährt, über zwei in derselben Ebene liegende und kammartig ausgebildete und mit ineinandergreifenden
Zähnen einander gegenüberstehende Elektroden hinweglaufen zu lassen.
Außerdem ist es bekannt, in einem Elektronenstrahlschalter den Primärstrahl in seiner Intensität
zu modulieren.
Weiterhin ist es bekannt, eine Mehrzahl von gleichartigen elektronischen Schaltern unter Be-
nutzung eines einzigen gemeinsamen Primärelektronenstrahls in einem einzigen Kolben unterzubringen.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich in unmittelbarer Nähe der Austrittsstelle von
durch Primärelektronenaufprall ausgelösten Sekundärelektronen eine technisch einfache Möglichkeit
der Steuerung des Abflusses dieser Sekundärelektronen zu einer Absaugelektrode schaffen läßt.
ίο Ein erfindungsgemäßer elektronischer Schalter soll dadurch gekennzeichnet sein, daß ein Sekundärelektronenstrom,
der von einem eine Vielzahl sekundäremissionsfähiger Elektroden gleichzeitig beaufschlagenden Primärelektronenstrom erzeugt
wird, in seinem Abfluß zu einer der Nutzstromabnahme dienenden Absaugelektrode durch einstellbare
Spannungsdifferenz zwischen den sekundäremissionsfähigen Elektroden gesteuert wird.
An Hand der Fig. 1 soll zunächst das Prinzip der Erfindung erläutert werden..
Auf einer isolierenden Oberfläche F mögen zwei z. B. durch Aufdampfen hergestellte und sich
kammartig durchsetzende Streifensysteme E und C, die Fig. 1 im Querschnitt zeigt, angeordnet sein.
Die Streifen .E und C haben dabei vorzugsweise eine die Sekundäremission begünstigende metallische
Zusammensetzung. Es sollen alle jE-Streifen
und alle C-Streifen je leitend miteinander verbunden, die Streifensysteme £ und C aber gegenseitig
voneinander isoliert sein. Legt man nun an die E- und C-Streifen unterschiedliche Potentiale,
wobei das £-System beispielsweise das höhere Potential haben möge, so entsteht zwischen den
E- und C-Streifen ein elektrisches Feld, wie es in Fig. ι durch die bogenförmigen Feldlinien dargestellt
ist.
Trifft nun ein Primärelektronenstrahl ^ auf die
Oberfläche der Fläche F bzw. die dort angeordneten metallischen Streifen E und C1 so werden bei geeignet
gewählter Elektronengeschwindigkeit der Primärelektronen auf der beaufschlagten Oberfläche
in bekannter Weise Sekundärelektronen ausgelöst. Diese Sekundärelektronen unterliegen nun
dem Einfluß des Feldes zwischen den E- und C-Streifen. Das heißt, die auf der Oberfläche der
C-Streifen ausgelösten Sekundärelektronen werden unter dem Einfluß des Oberflächenfeldes zu den
nächstbenachbarten .Ε-Streifen abgesaugt. Die auf der Oberfläche der Ε-Streifen ausgelösten Sekundärelektronen
vermögen unter dem Einfluß des von C nach £ gerichteten Feldes die Is-Streifen nicht
zu verlassen und fallen auf ihre Austrittsstellen bzw. deren Umgebung auf der Oberfläche der
JS-Streifen zurück. Die auf der isolierenden Oberfläche
F zwischen den E- und C-Streifen ausgelösten Sekundärelektronen wandern zu den in
der Umgebung auf höchstem Potential liegenden .Ε-Streifen und heben, unter der praktisch als erfüllt
anzusetzenden Voraussetzung, daß die isolierende Oberfläche einen Sekundäremissionsfaktor
größer als 1 hat, das Potential der isolierenden Zwischenräume nahezu an das Potential der
^-Streifen heran. Die nach dieser Potentialanhebung weiterhin auf den isolierenden Zwischenräumen
ausgelösten Sekundärelektronen fallen unter dem Einfluß des durch die C-Streifen bedingten
Sperrfeldes bzw. unter dem Einfluß der durch sie selbst hervorgerufenen Raumladung auf
ihre Austrittsstellen zurück. Es bildet sich dann in bekannter Weise an den isolierenden Zwischenräumen
ein Potential aus, das um so viel unter dem Potential der benachbarten Ε-Streifen liegt, daß
stets eine Sekundärelektronenmenge abfließen kann, die gleich der die isolierenden Oberflächen beaufschlagenden
Primärelektronenmenge ist.
In Fig. ι ist des weiteren eine Absaugelektrode A
dargestellt, zu der hin das gestrichelt eingezeichnete Absaugfeld bestehen möge. Solange durch ein
ausreichend großes Feld zwischen den E- und C-Streifen die vorstehend beschriebenen Einflüsse
auf die ausgelösten Sekundärelektronen bestehen, vermag das auf A gerichtete Absaugfeld ,keinen
Einfluß auf die Sekundärelektronen auszuüben. Wird hingegen das Potential der E- und C-Streifen
durch äußere Schaltmaßnahmen gleich oder nahezu gleich groß, so unterliegen die ausgelösten Sekundärelektronen
nurmehr dem Absaugfeld in Richtung auf die Absaugelektrode A und führen zu
einem entsprechenden Elektronenstrom zur Absaugelektrode.
Die vorstehende Betrachtung über die Sperrung des Sekundärelektronenstroms zur Absaugelektrode
A hin durch den Einfluß des Oberflächenfeldes zwischen den C- und J3-Streifen wurde unter
der Annahme durchgeführt, daß die J5-Streifen das höhere Potential als die C-Streifen haben sollten.
Offenbar tritt die gleiche Sperrwirkung durch das Oberflächenfeld auf den Sekundärelektronenstrom
zur Absaugelektrode hin ein, wenn die C-S.treifen das höhere Potential als die Ε-Streifen haben. In
diesem Fall vertauschen in der obigen Betrachtung nur die C- und die ^-Streifen ihre Rolle. In jedem
Fall, wenn die C- und Ε-Streifen unterschiedliches Potential haben, tritt eine Sperrung des Elektronenstroms
zur Absaugelektrode A ein, während dieser Strom freigegeben ist, wenn die beiden
Streifensysteme gleiches oder nahezu gleiches Potential haben. Wir haben es hier also mit einem
einfach herstellbaren und leicht zu handhabenden elektronischen Schalter zu tun. no
Die unabhängige Schaltmöglichkeit des nach A gerichteten Sekundärelektronenstroms durch Potentialeinstellung
an den Streifensystemen E und C kann noch dadurch erweitert werden, daß ein
drittes oder auch viertes gegenüber C und E wieder isoliertes Streifensystem zwischen den C- und
Ε-Streifen auf der Oberfläche F angeordnet wird,
wodurch bei entsprechender Feinheit der Streifensysteme und bei geeigneter Wahl der Streifenpotentiale
gegenüber dem das Absaugfeld bewirkenden Potential der Elektrode A eine drei- oder
vierfache Ein- oder Ausschaltung bzw. eine stufenförmige Schaltung des Elektronenstroms
nach A möglich wird.
Für den Fall, daß mit dem beschriebenen elekironischen
Schalter auch eine Verstärkung des
ζ. B. intensitätsmodulierten Primärstrahls und dessen Umsetzung in den den geöffneten Schalter
verlassenden Sekundärelektronenstrom bewirkt werden soll, so kann dies in bekannter Weise durch
ein- oder mehrstufige Sekundäremissionsverstärkung des Ausgangsstroms erfolgen.
Fig. 2 zeigt als Beispiel ein einfaches Aufbauschema des elektronischen Schalters GE. Auf der
isolierenden Oberfläche F sind, z. B. durch Aufdampfen,
die beiden sich kammartig durchsetzenden Elektroden E und C angeordnet, während an
einem in geeignetem Abstand vor der Fläche F befestigten und fensterförmig ausgebildeten Isolierstück
D auf der der Fläche F zugewandten Seite die Absaugelektrode A angeordnet ist, während
auf der Vorderfläche des Isolierstückes D eine. Abschirmelektrode
H vorgesehen ist. Der in dem Strahlerzeuger G hergestellte Primärelektronenstrahl
bzw. -strom S durchsetzt das Fenster der Elektroden H und A bzw. des Isolierstückes D und
beaufschlagt die Fläche F mit ihren Streifenelektroden E und C.
Der Vorteil des in seinen Wirkungen beschriebenen und in der nur als Beispiel zu wertenden
Ausführungsform dargestellten elektronischen Schalters liegt neben seiner vielfachen Schaltmöglichkeit
in der einfachen Herstellungsmöglichkeit einer großen Zahl unabhängiger Einzelschalter
in einem Rohr, die durch einen bewegten Elektronenstrahl in schneller Folge nacheinander beaufschlagt
werden können. Der elektronische Schalter ist deshalb besonders geeignet, Aufgaben, die
beim Bau elektronischer Rechenmaschinen, bei elektronischer Lösung des Wählproblems in der
Fernsprech- Selbstanschluß technik oder in der Fernmeßtechnik auftreten, zu lösen. Da die
Selbstanschlußtechnik besonders beispielhafte Anwendungsmöglichkeiten bietet, sollen weiterhin,
ohne hierdurch die Anwendung des elektronischen Schalters einzuschränken, einige Möglichkeiten der
Verwendung elektronischer Schalter in der Fernsprech-Selbstanschlußtechnik, insbesondere in der
Form elektronischer Wähler, beschrieben werden. Fig. 3 zeigt zunächst den elektronischen Schalter
in einer Anordnung mit den Aufgaben und Kennzeichen eines »Freiwählers«. Der eigentliche Frei-"vvähler
ist dabei das schematisch dargestellte Elektronenstrahlrohr R in seinem Kolben GE. Im
rechten Teil des Rohres R ist auf einer isolierenden Oberfläche F eine Anzahl der vorstehend beschriebenen
elektronischen Schalter angeordnet, wobei die streifenförmigen Elektroden wieder mit E
und C und die Absaugelektrode für den Sekundärelektronenstrom mit A bezeichnet ist. Die mit H
bezeichneten Striche auf der Fläche F im Rohr R mit dem Kolben GE der Fig. 3 sollen Schirmelektroden
andeuten, die die Absaugelektroden A gegen einen direkten Elektronenaufprall durch die
Primärelektronen des Strahls 5" abschirmen. Die zum Wirksamwerden des Rohres R als Freiwähler
benötigten Schaltelemente sind in Fig. 3 alle aus den vorstehend beschriebenen elektronischen
Schaltern gebildet. Wie wir weiter unten noch sehen werden, ist dies allgemein nicht notwendig.
Die Anordnung der Fig. 3 gibt aber mit der vielfachen Anwendung des elektronischen
Schalters einen Überblick über die vielseitige Verwendungsmöglichkeit. In Fig. 3 ist als Aufgabe
angenommen, daß eine Leitung a-b (unten links in Fig. 3) durch den Freiwähler auf· eine
freie Leitung an-bn geschaltet werden soll. Das
Kriterium, daß die Leitung a-b eine freie Leitung an-b„ haben möchte, werde in üblicher Weise durch
Schleifenschluß der Adern a, b gegeben.
Neben der Eingangsleitung a-b ist in Fig. 3
unten links der elektronische Schalter P dargestellt. Er besitzt, wie üblich, die beiden Streifenelektroden
E und C, die Absaugelektrode A und schraffiert zwischen E-C und A eine der obenerwähnten
Elektroden zur Sekundäremissions-Vervielfachung des nach A abfließenden Sekundärelektronenstroms.
Diese Sekundäremissionsvervielfachungselektrode des elektronischen Schalters P
in Fig. 3 ist mit B bezeichnet. Die im Rohr P wieder schematisch angedeutete Schirmelektrode H
soll die Absaugelektrode A und die Vervielfachungselektrode B gegen den direkten Aufprall
von Primärelektronen abschirmen.
Des weiteren sind in Fig. 3 im rechten unteren Teil eine Anzahl elektronischer Einzelschalter Q1,
Q2 usw. dargestellt, von denen nur der Schalter Q1
zeichnerisch ausgeführt ist. Diese Schalter haben den gleichen Aufbau wie der gerade beschriebene
elektronische Schalter P.
Die verschiedenen elektronischen Einzelschalter wirken nun mit dem Freiwähler R wie folgt zusammen
: Im Ruhezustand ist die Schleife a-b (links unten in Fig. 3) offen. Es liegt hierbei, wie dargestellt,
z. B. an der fc-Ader Erde und an der α-Ader über den Hochohmwiderstand W8 negatives
Potential. Die α-Ader ist mit der Streifenelektrode E des Elektronenschaltes P verbunden,
und die 6-Ader liegt an der Streifenelektrode C
des gleichen Elektronenschalters. Bei offener Schleife a-b liegt also an den beiden Streifenelektroden
E und C unterschiedliches Potential. Der diese Streifenelektroden beaufschlagende
Primärelektronenstrahl des Elektronenschalters P löst nun zwar in der oben beschriebenen Weise
Sekundärelektronen aus, doch vermögen diese wegen des unterschiedlichen Potentials an E und C
nicht abzufließen. Es sei noch bemerkt, daß, wie in Fig. 3 dargestellt, die beiden Adern α und b über
einen Kondensator an einen Übertrager angeschlossen sind, dessen Sekundärseite die parallel
geschalteten Wehnelt-Elektroden der Elektronenschalter Q1 bis Qn steuert. Der Kondensator in der
Zuleitung zum Übertrager hat dabei den Zweck, einen Potentialausgleich über den Übertrager
zwischen den Adern α und b und damit zwischen den Streifenelektroden E und C des Rohres P bei
offener Schleife zu verhindern. Der elektronische Schalter im Rohr P ist also bei offener Adernschleife
a-b gesperrt. Wird nun die Schleife a-b geschlossen, so entsteht, unter der immer herzustellenden
Voraussetzung, daß der Schleifen-
widerstand kleiner ist als der Hochohmwiderstand W8, an den Streifenelektroden E und C des
Rohres P praktisch gleiches Potential. Der durch den primären Strahlstrom des Rohres P an E und C
ausgelöste Sekundärelektronenstrom vermag nun über die Elektrode B (Sekundäremissionsvervielfachungselektrode)
zur Absaugelektrode A des elektronischen Schalters P zu gelangen. An beiden
Elektroden B und A liegt, wie in Fig. 3 dargestellt,
einmal über den Hochohmwiderstand W7 und das andere Mal über dien Hochohmwiderstand W6 positives
Potential, wobei die Potentiale von B nach A, wie dargestellt, aufgestockt sind. Der Widerstand
W6 ist durch den Kondensator K2 und der
Widerstand W1 durch den Kondensator K3 überbrückt.
Diesen beiden Kondensatoren sind die beiden Kleinglimmlampen Gl2 und Gl3 parallel geschaltet.
Im Ruhezustand, d. h. wenn kein Stromfluß in dem Schalter P zu den Elektroden A bzw. B
stattfindet, liegen die beiden Belegungen der Kondensatoren K2 und K3 jeweils auf gleichem
Potential. Wenn nun im Schalter P in der vorbeschriebenen Weise ein Stromfluß auftritt, erzeugen
die von A (Rohr P) über den Wider stand W6 abfließenden Elektronen an diesem
Widerstand we einen Spannungsabfall, derart, daß
das dem Kondensator K2 zugewandte und der
positiven Vorspannung abgewandte Ende von W6
negativer wird. Hierdurch lädt sich der Kondensator K2 auf, und zwar bis zu einer Spannung, die
gleich der Zündspannung der Klekiglimmlampe Gl2
ist. E? stellt sich hierbei in sehr kurzer Zeit eine Gleichgewichtsaufladung des Kondensators K2 ein,
bei der die Belegungen eine Spannungsdifferenz haben, die einer Spannung zwischen Zünd- und
Löschspannung der Kleinglimmlampe Gl2 entspricht.
An den Kondensator K2 ist nun einseitig über den Widerstand W5 der Kondensator K1 angeschlossen.
An diesem Kondensator K1 liegen die Strahlablenkplatten P1-P2 ' des Rohres R. Im
Ruhezustand lag über die Widerstände W6 und W5
an der Platte P1 ein hohes positives Potential und
an der PIaHeP2 ein kleineres positives Potential.
Der Elektronenstrahl 5" im Rohr R möge dadurch
im Ruhezustand die gestrichelte Lage haben. Senkt sich nun, wie vorstehend beschrieben, an dem
Verbindungspunkt der Widerstände W6 und W5 das
Potential plötzlich ab, so erfährt der Kondensator K1 infolge der Vorschaltung des Wider-Standes
wg eine exponentiell verlaufende Umladung mit negativer werdendem Potential an der Ablenkplatte
P1 des Rohres R. Damit wird bei Schluß der
Leiter schleife a-b der Elektronenstrahl S im Rohr R
von der Platte P1 in Richtung auf die Platte P2
abgelenkt und überstreicht hierbei die oben schon erwähnten aufgereihten elektronischen Schalter im
Rohr R. An diesen elektronischen Schaltern findet nun die eigentliche Freiwahl statt. Es ist unterstellt,
daß eine große Zahl solcher Freiwähler vorhanden ist, bei denen jeweils die Streifenelektrode E
des an gleicher Stelle in der Strahlabtastfolge stehenden elektronischen Schalters in allen Freiwählern
parallel verbunden, d. h. vielfachgeschaltet ist. In Fig. 3 ist dies durch den nach oben gerichteten
Pfeil am Anschluß der Streifenelektrode E des in der Strahlabtastfolge zuerst liegenden
elektronischen Schalters dargestellt. Dieser Pfeil bedeutet also eine Vielfachschaltung der Streifenelektroden
E der jeweils in der Strahlabtastfolge an erster Stelle stehenden elektronischen Schalter
aller in dem System vorhandenen Freiwähler. Die Streifenelektroden C der Vielzahl der aufgereihten
elektronischen Schalter in einem Freiwähler sind ihrerseits vielfachgeschaltet, ohne aber eine Vielfachschaltung
mit den Elektroden der übrigen Freiwähler zu haben. Wir wollen nun annehmen, daß zunächst einmal keine Potentialeinfiüsse über
die Vielfachschaltung der £-Streifenelektroden aus den übrigen Freiwählern an der in Fig. 3 dargestellten
Streifenelektrode E des ersten elektronischen Schalters im Zuge der Strahlbewegung des
Rohres R vorliegen. Unter der leicht zu verifizierenden Voraussetzung, daß die Widerstände W3
und W4 Hochohmwiderstände sind und die Kleinglimmlampe Gl1 (alles oben rechts in Fig. 3) nicht
gezündet hat, haben nun die Streifenelektroden E und C des ersten elektronischen Schalters im Freiwähler
R durch die leichtverständliche Schaltung über die parallel geschalteten Hochöhmwiderstandsspannungsteiler
W1-W2 gleiches Potential. Die gesamte
Widerstandskombination oben rechts in Fig. 3 unter Einschluß des oben schon erwähnten
Widerstandes W7 nebst dessen Spannungszuführung (w7 ist mit der Sekundäremissionsvervielfachungselektrode
B des elektronischen Schalters P verbunden) sind nun derart abgeglichen, daß an der
Kleinglimmlampe Gl1 im Ruhezustand, d. h. bei nicht betätigtem elektronischem Schalter P, eine
Spannung liegt, die unter der Zündspannung dieser Glimmlampe liegt. Diese Vorspannung soll dabei
gleichzeitig auch noch unter der tiefer liegenden Löschspannung der Kleinglimmlampe Gl1 liegen.
Bei Betätigung des elektronischen Schalters P durch Schleifenschluß der Adern a, b tritt nun, unabhängig
von den vorher schon beschriebenen Vorgängen, über die Sekundäremissionsvervielfachungselektrode
B des Schalters P folgende Wirkung auf: Der an den Streifenelektroden £
und C im Rohr P ausgelöste Sekundärelektronenstrom
trifft auf seinem Weg zur Absaugelektrode A dieses Rohres auf die Elektrode B, wo in bekannter
Weise Sekundäremissionsvervielfachung eintritt. Im Außenanschluß der Elektrode B fließt also über
den Widerstand W7 der Elektrode B ein Elektronenstrom
zu. Dies bedeutet, daß an dem dem Anschluß B zugewandten Ende des Widerstandes W7
eine Potentialerhöhuhg eintritt, die den Kondensator K3 auflädt. Die Aufladung findet ihre Grenze,
wenn die Kleinglimmlampe GZ3 anspricht. Das
Potential am rechten Anschluß der Kleinglimmlampe Gl1 (oben rechts in Fig. 3) steigt bei diesem
Vorgang mit an, und zwar um so viel, daß die Spannung an der Glimmlampe Gl1 über die Löschspannung
gehoben wird, aber noch unter der Zündspannung bleibt. Da man ohne Schwierigkeit
Kleinglimmlampen mit einer Spannungsdifferenz
zwischen Zünd- und Löschspannung von 15 bis 20 Volt herstellen kann, bereitet die vorbeschriebene
spannungsmäßige Abgleichung, bei der also an der Glimmlampe Gl1 bei Betätigung des Elektronenschalters
P eine Spannung oberhalb der Löschspannung, aber noch unterhalb der Zündspannung
liegt, keine Schwierigkeit. In diesem Zustand der Glimmlampe GZ1, die also noch nicht gezündet hat,
trifft der durch Umladung (in vorbeschriebener Weise) des Kondensators K2 in Bewegung gesetzte
Abtaststrahl 5" des Freiwählers R den ersten elektronischen
Schalter dieses Freiwählers, dessen Streifenelektroden E und C, wie oben ebenfalls
gesagt, auf gleichem Potential sind. Der Abtaststrahl ^ erzeugt deshalb bei seinem Hinstreichen
über den ersten elektronischen Schalter des Freiwählers R einen Sekundäremissionsstromimpuls
zur Absaugelektrode A des ersten elektronischen Schalters. Dieser Elektronenstromimpuls lädt kurzzeitig
den mit A verbundenen und in der Schaltkombination in Fig. 3 oben rechts gestrichelt
eingezeichneten Kondensator negativ auf. Der Vorgang ist nur ein kurzzeitiger, da der Abtaststrahl
S des Freiwählers R nur kurze Zeit im Zuge seiner Abtastbewegung den ersten elektronischen
Schalter trifft. Die Aufladung ist aber ausreichend, um das Potential am linken Ende der Glimmlampe
Gl1 so weit abzusenken, daß die Zündspannung dieser Glimmlampe GZ1, die vorher schon
in einem Zustand zwischen Lösch- und Zündspannung gebracht war, überschritten wird. Die
Glimmlampe Gl1 zündet also und erzeugt durch den
nun größeren Stromfluß durch die nach oben gerichteten Widerstände r und r' in Fig. 3 oben in
der Widerstandskombination der parallel geschalteten Spannungsteile W1-W2 eine Spannungsverschiebung
an den Streifenelektroden E und C des ersten elektronischen Schalters des Freiwählers R, und
zwar steigt die Spannung an beiden Streifenelektroden zu positiveren Werten, wobei, wie sofort
ersichtlich, an C ein höheres Potential entsteht als an E. Die C-Streifenelektroden aller elektronischen
Schalter des in Fig. 3 dargestellten einzelnen Freiwählers R sind alle vielfachgeschaltet. In dem
zweiten und den folgenden elektronischen Schaltern des Freiwählers R hebt sich deshalb bei den
beschriebenen Schaltvorgängen im ersten elektronischen Schalter dieses Freiwählers das Potential
der C-Streifenelektrode gegen das Potential der jeweiligen £-Streifenelektroden an. Wie im Eingang
beschrieben, kann aber bei unterschiedlichem Potential der Streifenelektroden E und C kein
Sekundärelektronenstrom zur Absaugelektrode A abfließen. Bei Betätigung des ersten elektronischen
Schalters im Freiwähler R sind also sämtliche übrigen elektronischen Schalter dieses Freiwählers
gesperrt und zeigen demnach bei Herüberwandern dfes Abtaststrahls 5 keine Wirkung mehr. Die
Potentialanhebung an der Streifenelektrode E des ersten elektronischen Schalters des Freiwählers R
bedeutet infolge der Vielfachschaltung mit den Streifenelektroden E der übrigen ersten elektronischen
Schalter in allen anderen vorhandenen
Freiwählern, daß, wegen Potentialabweichung gegenüber den C-Streifenelektroden in den übrigen
Freiwählern, alle derart vielfachgeschalteten ersten
elektronischenSchalter gegen darüberhin streichende Abtaststrahlen · gesperrt sind. Da, wie in Fig. 3
oben dargestellt, die E- und C-Streifenelektroden des betätigten elektronischen Schalters auf unterschiedliche
Potentiale angehoben werden, kann keine gegenseitige Aufhebung der Sperrwirkungen
über die Vielfachschaltungen der Ε-Streifen von Freiwähler zu Freiwähler und der Vielfachschaltung
der C-Streifen innerhalb jedes Freiwählers auftreten. Bei Belegung eines elektronischen
Schalters in einem Freiwähler kann also keine Doppelbelegung des gleichen Ausgangs in
einem anderen Freiwähler stattfinden.
Die Widerstände rv W3 und wi in Fig. 3 oben
rechts sind nun untereinander und mit dem Brennwiderstand der Glimmlampe Gl1 derart abgeglichen.,
daß das Verhältnis von Brennwiderstand Gl1 zu T1 gleich dem Verhältnis von W3 zu W1 ist. Das besagt,
daß die Streifenelektroden. £ und C des in Fig. 3 rechts unten dargestellten elektronischen
Schalters Q1 bei nicht gezündeter Glimmlampe Gl1
(Fig. 3 oben rechts) auf unterschiedlichem Potential und bei gezündeter Glimmlampe Gl1 auf gleichem
Potential liegen. Nicht gezündete Glimmlampe bedeutet Ruhezustand des betreffenden
elektronischen Schalters im Freiwähler R. Gezündete Glimmlampe Gl1 bedeutet »freigewählter«
elektronischer Schalter im Freiwähler R. Der freigewählte elektronische Schalter des Freiwählers R-
betätigt also' seinerseits bzw. über seine Anschlußschaltung eine Potentialgleichschaltung an den
Streifenelektroden des elektronischen Schalters Q1
bzw. an den den übrigen elektronischen Schaltern des Freiwählers R zugeordneten elektronischen
Schaltern. Qn. Bei Potentialgleichschaltung der Streifenelektroden E-C, z. B. im elektronischen
Schalter Q1, vermag in diesem Schalter der Sekundärelektronenstrom unter Zwischenschaltung
einer Sekundaremissionsvervielf achungselektrode B zur Absaugelektrode A, die über einen Übertrager
an. den Leitungsausgang O1-O1 angeschlossen ist, abzufließen.
Der Wehnelt-Zylinder des Primärstrahlsystems des Rbhres Q1 liegt, wie oben schon erwähnt,
über einen Übertrager an der Eingangsleitung a-b. Ein Signalgemisch, das an der Leitung
a-b liegt, moduliert über den Wehnelt-Übertrager den Primärstrahlstrom, und das Signälgemisch.
gelangt über die Sekundäremissionsstrecke des geöffneten elektronischen Schalters Q1 und dessen
Ausgangsübertrager in die Ausgangsleitung O1-^1. In gleicher Weise findet bei Freiwahl
eines anderen elektronischen Schalters im Freiwähler R eine Durchschaltung der Eingangsleitung a-b auf die dann freigewählte zugehörige
Ausgangsleitung a„-b„ statt.
Auf einem derart durchgeschalteten. Stromweg können, natürlich auch Wählimpulse, die auf der
Leitung a-b liegen, übertragen werden. In Fig. 3
ist noch eine zusätzliche Möglichkeit einer Wählimpulsübertragung über das Rohr P auf den
Wehnelt-Zylinder der Röhren Qn dargestellt, indem
der Anschluß der Absaugelektrode A des elektronischen Schalters in P über einen Übertrager
mit auf den Wehnelt-Zylinder der Röhren Q wirkt Bei Impulsgabe durch kurzzeitige Schleifenunterr
brechung an a-b wird wegen der hierbei auftretenden Potentialverschiebung an den Streifenelektroden
E-C des Eiektronenschalters P offenbar auch der Elektronenstrom zur Absaugelektrode A
ίο kurzzeitig im Impulstakt unterbrochen. Dies bedeutet eine zusätzlich stattfindende Durchmodulation
des Primärstrahlstroms des Elektronenschalters Q1. Eine Wählimpulsunterbrechung der
Elektronenströme an A und B des elektronischen Schalters P hat auf die oben beschriebenen Folgezustände
eines Stromflusses im ElektromenschalterP
keine Wirkung, da kurzfristige Stromunterbrechungen durch die Aufladungen der Kondensatoren
K2 und K3 überbrückt werden.
Bei langer dauernder Schleifenunterbrechung der Eingangsleitung a-b und dementsp rechender
langer dauernder Sekundärstromunterbrechung im elektronischen Schalter P stellt sich in allen. Schaltelementen
des Freiwählers der Fig. 3 der Ruhezustand selbsttätig ein.
In Fig. 3 ist der elektronische Schalter nicht nur im eigentlichen Freiwähler R, sondern auch bei den
übrigen elektronischen Schaltelementen verwendet worden, um den elektronischen Schalter in verschiedenen
Anwendungen der Schaltungstechnik beispielsweise zu erläutern. Seine vorzugsweise und
in dieser Betrachtung nicht zu ersetzende Verwendung findet dabei der elektronische Schalter im
eigentlichen Freiwähler R. Die Verwendung anderer elektronischer Schaltmittel an Stelle der
elektronischen Schalter in den Röhren P und Q1
bis Qn der Fig. 3 ist durchaus möglich. So· zeigt
z. B. Fig. 4 eine Reihe von Transistoren T1, T2 bis
Tn, die die Aufgaben der Elektronenstrahlröhren mit elektronischen Schaltern Q1 bis Qn in Fig. 3
übernehmen können. Die Basispunkte B1 bis Bn sowie
die Emittoren E1 bis En der Transistoren in
Fig. 4 sind alle parallel geschaltet, wobei zwischen Basis und Emittor über Übertrager die Eingangsleitung
a-b und die am Schluß der Beschreibung zu Fig. 3 erwähnte Wählimpulsübertragung c-d
(Fig. 4) liegen möge. Die Kollektoren C1 bis Cn der
Transistoren in Fig. 4 sind alle einzeln über Ausgangsübertrager auf die Ausgangsleitungen. ^1-O1
bis an-bn geschaltet. Im Zuge jedes Kollektorstromkreises
liegt dabei ein Widerstand W (in Fig. 4 als W1 bis W5 gezeichnet), an dem über die
in Fig. 4 dargestellten ablaufenden Verbindungen entweder ein die Wirkung des jeweiligen Tran-SS
sistors unterbindender SpannungsabfalL oder ein Spannungsabfall Null gelegt wird. Es wurde in
Fig· 3 gezeigt, wie ein im Freiwähler R betätigter
und belegter elektronischer Schalter, bei Freiwahl einer Ausgangsleitung »„-&„, Potentialgleichheit der
im Ruhezustand auf unterschiedlichen Potentialen liegenden. Streifenelektroden E-C des elektronischen
Schalters im jeweils zugehörigen Rohr Q herstellte. An die Stelle der Streifenelektroden E-C im Anschluß
an die Schaltkombination des Frei Wählers R in Fig. 3 rechts oben tritt bei der Verwendung von
Transistoren gemäß Fig. 4 der Widerstand W des dem jeweiligen elektronischen Schalter im Freiwähler
R zugeordneten Transistors der Fig. 4. Im Ruhezustand des Freiwählers sind demnach durch
den Spannungsabfall an den Widerständen Wn alle Transistoren der Fig. 4 gesperrt. Bei Freiwahl
eines elektronischen Schalters im Frei wähler R der "Fig- 3 verschwindet der Spannungsabfall am
Widerstand W des zugehörigen Transistors, und die Eingangsleitung a-b in Fig. 4, die gleichbedeutend
mit der Eingangsleitung in Fig. 3 ist, ist über den einen geöffneten Transistor auf die freigewählte
Ausgangsleitung an-bn geschaltet.
Die in Fig. 4 verwendete »Basisschaltung« der Transistoren ist nur als Beispiel zu werten. Die
hier interessierenden Effekte sind ebenso mit »Emittorschaltung« oder »Kollektorschaltung« erreichbar.
Was bezüglich des Ersatzes der elektronischen Schaltröhren Q1 bis Qn in Fig. 3 durch
Elektronenröhren oder Transistoren gesagt und in Fig. 4 beschrieben wurde, gilt, ohne daß hierauf
näher eingegangen, zu werden braucht, auch für das elektronische Schaltrohr P in Fig. 3 sinngemäß.
Um die Anwendungsmöglichkeiten elektronischer Schalter der eingangs beschriebenen Art weiter zu
erläutern, zeigt Fig. 5 einen elektronischen Freiwähler,
der entsprechend dem Freiwähler R in Fig. 3 aufgebaut ist, in Zusammenschaltung mit
üblichen Schaltrelais. Die Eingangsleitung a-b in Fig. 5 liegt parallel an Arbeitskontakten. nt und
Ruhekontakten n2 eines später noch zu beschreibenden
Relais N. Über die Ruhekontakte W2 liegt die
Wicklung des Relais L an der Leitung a-b. Bei
Schleifenschluß von a-b spricht das Relais L an und betätigt drei Arbeitskontakte I1 (doppelt) und/2.
Über die Arbeitskontakte I1 wird in der in Fig. 5
dargestellten Form an die Widerstände W11 und W12
ein direktes negatives bzw. positives Potential gelegt. An den gleichen Anschlußpunkten der Widerstände
Zu11 und W12 lagen bei geöffnetem Arbeitskontakt
I1 die umgekehrten Potentiale. Durch Betätigung
von I1 werden demnach die Kondensatoren
K1 und K5 in Fig. 5 mit exponentiellem
Spannungsausgleich an ihren mit Wn und W12 verbundenen
Belegungen umgeladen. Parallel an den Kondensatoren K1 und K5 liegen die Ablenkplatten
P1 und P2 des elektronischen Freiwählers
der Fig. 5. Wie man sofort erkennt, ist in der Ruhelage der gesamten Anordnung, das heißt bei
nicht betätigten Relais L, der Strahl ^ des Frei-Wählers
ganz nach links (gestrichelte Strahllage) abgelenkt. Bei Betätigung des Relais L und des
hiermit verbundenen Arbeitskontaktes I1 erfolgt
eine derartige Umladung der Kondensatoren Ki und K5, daß der Elektronenstrahl 61 über die auch
hier wieder gleich dargestellten und bezeichneten elektronischen Schalter hinwegwandert. Wie schon
an Hand von Fig. 3 beschrieben, sind auch hier die C-Streifenelektroden im einzelnen Freiwähler
vielfachgeschaltet. Der letzte, rechts außen gezeichnete elektronische Schalter des Freiwählers der
Fig. 5 bleibt zunächst außer Betracht. Zu den Streifenelekroden £ der elektronischen Schalter
der Fig. 5 gilt bezüglich der Vielfachschaltung mit den. jeweils entsprechenden E-Streifenelektroden
der an gleicher Nummerfolge in der Strahlabtastung stehenden elektronischen Schalter aller
übrigen vorhandenen und vielfachgeschalteten Freiwähler das gleiche, wie oben schon an Hand
von Fig. 3 beschrieben. Alle diese Streifenelektroden £ der gleichnummerigen elektronischen
Schalter sind parallel verbunden. In Fig. 5 ist dies durch den Pfeilanschluß der Elektrode £ in der
oberen linken. Hälfte der Abbildung dargestellt. Unter der Voraussetzung, daß keine Potentialein-
iS flüsse aus der Vielfachschaltung auf die Streifenelektrode
£ einwirken, liegt an den beiden Streifenelektroden £ und C des ersten elektronischen
Schalters in Fig. 5 wieder über zwei parallel geschaltete Widerstandsspannungsteiler
W13-W14 im Rhhezustand der Anordnung gleiches
Potential. Bewegt sich nun infolge des vorbesprcchenen Ablenkmechanismus der Elektronenstrahl
S, der über den Arbeitskontakt Z2 des Relais L in der in Fig. 5 dargestellten, und ohne weiteres
verständlichen Form bei Erregung von L entblockiert wird, über den ersten elektronischen
Schalter des Freiwählers hinweg, so erzeugt er einen Sekundärelektronenimpuls an der Absaugelektrode
A. Dieser elektronische Impuls lädt den mit der Elektrode A verbundenen und in Fig. 5
gestrichelt gezeichneten Kondensator vorübergehend auf. Dieser Kondensator ist gleichzeitig mit
dem negativen. Spannungsanschluß der Kleinglimmlampe Gl1 verbunden. Der zweite Anschluß
dieser Kleinglimmlampe geht über eine Wicklung des Relais M nach Erde.
Im Ruhezustand liegt an Gl4 eine Spannung, die
zwischen Zünd- und Löschspannung dieser Glimmlampe liegt. Der Spannungsstoß, der an der Glimmlampe
Gl^ durch die vorbesprochene Aufladung des gestrichelt eingezeicheten Kondensators auftritt,
reicht aus, um Gl4 zu zünden. Da die Grundspannung
an GZ4 über der Löschspannung liegt,
bleibt GZ4 auch dann gezündet, wenn die Ladung
auf dem gestrichelten Kondensator abklingt. Mit der Zündung der Glimmlampe GZ4 verschiebt sich
an den Anschlußpunkten der Streifenelektroden E und C in den Spannungsteilern W13-W14 das vorher
gleiche Potential derart, daß die vielfachgeschalteten Streifenelektroden C des betrachteten Freiwählers
positiver werden als die Streifenelektroden £ auch der. nachfolgenden elektronischen
Schalter in Fig. 5. Hierdurch werden alle weiteren im Zuge der Strahlabtastung überstrichenen elekironischen
Schalter des betrachteten Freiwählers gesperrt, so>
daß der sie abtastende Elektronenstrahl 6" an ihnen keine Wirkungen mehr auslöst.
Der letzte elektronische Schalter rechts in Fig. 5 ist hierbei wieder ausgeschlossen. Durch entsprechende
Wahl der Strahlstromstärke von S, des gestrichelt gezeichneten und mit A verbundenen
Kondensators und der Widerstände r und. r' in Fig. 5 links, Mitte, kann man bei entsprechend gewählter
Strahlabtastungsgeschwindigkeit erreichen, daß die Sperrung der nachfolgenden elektronischen 6g
Schalter über die C-Elektroden erfolgt, bevor der Strahl S in seiner Abtastung den. nächstfolgenden
elektronischen Schalter erreicht. Es wurde oben schon gesagt, daß die Glimmlampe GZ4 auch nach
Betätigung des ersten elektronischen Schalters im Freiwähler der Fig. 5 gezündet bleibt. Hierdurch
spricht das Relais M an, das seinerseits die Arbeitskontakte W1, m2, W4 und die Ruhekontakte
W3 betätigt. Über den, Arbeitskontakt W1
hält sich nunmehr das Relais M mittels einer zweiten Wicklung selbst. Der Arbeitskontakt w2 legt
ein hohes negatives Potential an, die Streifenelektrode
E des betätigten elektronischen Schalters im Freiwähler und damit gleichzeitig an sämtliche
hierzu vielfachgeschalteten £-Elektroden in den übrigen Freiwähleni, wodurch die an gleicher
Nummernfolge stehenden elektronischen Schalter aller Freiwähler gesperrt sind. Der mit einem Pfeil
nach rechts gekennzeichnete Anschluß an. den Ruhekontakten W3 führt zu den entsprechenden An-.
schlußpunkten der Federsätze W3, W4 des Relais M,
das zum nächstfolgenden elektronischen Schalter des dargestellten Freiwählers gehört. Wenn, wie in
Fig. 5 dargestellt, an. den Arbeitskontakten W4 die
Ausgangsleitung O1-Zb1 liegt, so liegt an den gleieben;
Kontakten des nächstfolgenden. M-Relais die Ausgangsleitung a2-b2 usf. Spricht also* infolge
Freiwahl des ersten elektronischen Schalters im Freiwähler der Fig. 5 das erste dargestellte
M-Relais an, so ist die Weiterschaltung über den w3-Ruhekontakt unterbrochen. Sind aber z. B. die
ersten, elektronischen Schalter des Freiwählers der Fig. 5 durch die Vielfachs chad tang ihrer ^Elektroden
mit den anderen; Freiwählern gesperrt, so> bleiben die zugehörigen M-Relais alle unbetätigt
und schalten in leicht verständlicher Weise über die 'Ruhekontakte W3 den hieran liegenden. Strotnweg
bis zum ersten M-Relais durch, das infolge Freiwahl des zugehörigen elektronischen Schalters
bei Strahlabtastung erregt wird. Der Stromweg über die w3-Kon.takte führt dann zu dem freigewählten. Ausgang an-hn. Wenn sämtliche elektronischen
Schalter des Freiwählers der Fig. 5 über die Vielfachschaltungen ihrer £-Elektroden
von. den übrigen Freiwählern her gesperrt sind', kann durch die Strahlabtastung kein einziges
M-Relais des Freiwählers der Fig. 5 betätigt werden, und der gerade besprochene Leitungszug über
die w3-Ruhekontakte endet an den Stellen a'-b' in
Fig. 5 rechts oben.
Der Elektronenstrahl 6" erreicht im Zuge seiner
Abtastbewegug zum Schluß den rechts gezeichneten elektronischen Schalter, der von der bisherigen
Betrachtung ausgeschlossen, wurde und dessen. Streifenelektroden £ und C konstant auf
gleichem Potential liegen. Bei Beaufschlagung dieses elektronischen Schalters am Ende der Anordnung
wird also· in jedem Fall das Ar-Relais der
Fig. 5 über die Kleinglimmlampe Gl5 in genau gleicher Weise, wie weiter oben bezüglich des
M-Relais beschrieben, erregt. Hierdurch werden
die M-Federsätze betätigt. nt schaltet die Eingangsleitung a-b nach oben durch. Der Ruhekontakt «2
unterbricht die Erregung des L-Relais und sperrt damit den. Elektronenstrahl S, dessen Ablenkplatten
wieder Ruhepotential erhalten. Durch die Betätigung des Ruhekontaktes »3 wird die über Freiwahl
eines der elektronischen Schalter gezündete Glimmlampe G74 gelöscht. Das zugehörige M-Relais
bleibt aber über die selbsthaltende Wicklung erregt, ίο so daß die Eingangsleitung a-b dann über den· zugehörigen
w4-Kontakt des in Freiwahl erreichten elektronischen Schalters auf die Ausgangsleitung
an-bn geschaltet ist und auch so lange geschaltet
bleibt, bis die Kontakte t± und i2 (bzw. i3)
eines der Übersichtlichkeit halber in Fig. S nicht mehr dargestellten Trennrelais die erregten. Relais
zum Abfall bringen, wodurch die hergestellte Durchschaltung des Freiwählers wieder aufgehoben
wird. Da eine länger dauernde Erregung eines Relais über eine Kleinglimmlampe unsicher sein
kann, ist dem Endrelais Λ* in Fig. 5 noch die über
den Arbeitskontakt ni erregte selbsthaltende Wicklung
gegeben.
Für den Fall, daß sämtliche elektronischen as Schalter des Freiwählers der Fig. 5 über die'Vielfachschaltungen
der Ε-Elektroden von den übrigen Freiwählern, her gesperrt sind, wurde oben schon
gesagt, daß dana der anrufende Leitungszug über die Ruhekontakte m3 der nicht erregten M-Relais
bis zu den Pukten a'-b' in Fig. 5 oben rechts durchgeschaltet ist. Über den Arbeitskontakt n5 des auch
in diesem Fall der Sperren aller übrigen elektronischen.
Schalter erregten TV-Relais wird dann an den anrufenden Leitungszug a-b Besetztzeichen
gelegt, was in Fig. S durch die Beziehung Bs oben rechts angedeutet ist. Das Relais JV wird auch dann
erst aberregt, wenn die Kontakte t des schon erwähnten Trennrelais der Verbindung betätigt
werden.
Die an Hand von Fig. 5 erläuterte Besetztzeichengabe mit Hilfe eines nicht im Vielfach geschalteten
letzten elektronischen Schalters im Zuge der Abtastung im Freiwähler kann unter Verwendung
der bei Fig. 3 und 4 angegebenen elekironischen bzw. Transistor-Schaltmittel, unter
sinngemäßer Verwendung der dort angegebenen Schaltmethoden, natürlich auch rein elektronisch
bewirkt werden.
Bisher wurden als Anwendungsgebiete elekironischer Schalter »Freiwahleinrichtungen« behandelt,
das heißt Einrichtungen, die einer ankommenden Leitung aus einer Vielzahl abgehender
Leitungen eine freie Leitung zuordnen. Wenn hierbei von Freiwahl gesprochen wird, so sind die beschriebenen
Einrichtungen offenbar bei sinngemäßer Schaltänderung auch geeignet, aus einer großen Zahl von Anschlußleitungen eine belegte
Leitung herauszufinden und dieser eine freie Abgangsleitung zuzuordnen (Anrufsucher).
Neben der dargestellten Freiwahl ist auch die Nummernwahl, das heißt die Zuordnung einer mit
bestimmter Nummer versehenen Leitung zu einer ankommenden Leitung, mit elektronischen Schaltern
und den ihnen gemäßen, beschriebenen Schaltelementen
zuverlässig durchführbar. Fig. 6 zeigt hierfür ein grundsätzliches Beispiel.
Aus einer Vielzahl elektronischer Schalter soll durch einen abtastenden Elektronenstrahl ein mit
einer vorgegebenen Nummer versehener Schalter derart betätigt werden, daß ein von diesem Schalter
ausgehender Stromimpuls die Zusammenschaltung der Ausgangsleitung mit gleicher Nummer und der
ankommenden. Leitung zum Beispiel in gleicher Weise und mit gleichen Mitteln bewirkt, wie schon
bei der Freiwahl für Leitungszusammenschaltung beschrieben·. Für die Nummernwahl verbleibt also
nur noch als besondere Aufgabe die Auswahl eines vorbestimmten elektronischen Schalters aus einer
\rielzahl solcher Schalter durch einen abtastenden
Elektronenstrahl. Die Bestimmung der gewünsch- 8a ten Nummer möge dabei in üblicher Weise durch
elektrische Wählimpulse, die am Eingang des Nummernwählers auftreten, erfolgen. In Fig. 6
sind im oberen und unteren Teil je eine Vielzahl elektronischer Schalter dargestellt, die von den
beiden Elektronenstrahlen S' und S" abgetastet werden sollen. Die elektronischen Schalter entsprechen
dabei den Einrichtungen, die wir schon beim Freiwähler in entsprechender Form kennengelernt
haben. Die Abtaststrahlen werden durch parallel geschaltete Ablenkeinrichtungen Pi-P2
und P ^'-P2" synchron und konphas in Fig. 6 bewegt.
In der Ruhelage befinden sich beide Strahlen, wie gezeichnet, links vor den ersten elektronischen
Schaltern der beiden Schalterreihen. Die Strahlströme sind im Ruhezustand durch Verriegelung
der beiden, Wehnelt-Zylinder W mid W" in Fig. 6
gesperrt. An der Eingangsstelle α, rechts unten in Fig. 6, möge jetzt eine Impulsfolge auftreten, wobei
die Anzahl der Impulse in der Impulsfolge die Nummer der zu wählenden, Leitung, das heißt hier
die Nummer des zu wählenden elektronischen Schalters, bestimmen' möge. Es sei dabei noch angenommen,
daß die Impulsfolge normiert ist, das heißt, daß die einzelnen Impulse gleicher Art mit
geichem Zeitabstand aufeinander folgen. Die erste Flanke des ersten· ankommenden. Impulses soll nun
über das gestrichelt in Fig. 6 rechts unten eingezeichnete Gerät 7 die Ablenkung der beiden
Elektronenstrahlen S' und S" in Bewegung setzen, Solche Geräte sind aus der Kippschaltungstechnik
wohlbekannt und brauchen hier nicht näher beschrieben zu werden. Die Strahlablenkung- der beiden
Elektronenstrahlen möge nun stetig und ohne weitere Beeinflussung durch die ankommenden Impulse
mit einer auf den: Impulsablauf derart abgestimmten Abtastgeschwindigkeit der Elektronenschaltersätze
erfolgen, daß bei Eintreffen des zweiten. Wählimpulses die Elektronenstrahlen, die ersten
elektronischen Schalter links in den Reihen beauf- 120=
schlagen. Die Strahlablenkung läuft stetig weiter, so daß bei Eintreffen des dritten Wählimpulses die
Strahlen die zweiten elektronischen Schalter treffen und so fort.
Es wurde schon; gesagt, daß im Ruhezustand' die Elektronenstrahlen über ihre zugehörigen Wehnelt-
Elektroden gesperrt sein sollen. Die an α auftretenden
Wählimpulse blenden nun ihrerseits über die beiden Wehnelt-Zylinder die Elektronenstrahlen S'
und S" impulsweise auf. Dabei wird, wie in Fig. 6 dargestellt, der Wehnelt-Zylinder W unmittelbar
von den ankommenden Impulsen gesteuert, während der Wehnelt-Zylinder W" über eine Verzögerungseinrichtung
(künstliche Leitung- oder vorzugsweise Kipprelais) V beeinflußt wird. Die Verzögerungseinrichtung
V verzögert die ankommenden Wählimpulse in ihrer Wirkung auf den Wehneltzylinder
W" um eine Impulsfolgezeit als Minimum. Der erste ankommende Wählimpuls blendet unr
mittelbar den Wehnelt-Zylinder W auf. Der zugehörige Elektronenstrahl S' befindet sich hierbei
aber noch links von der Reihe elektronischer Schalter. Der erste Strahlstromstoß zufolge des ersten
eintreffenden Wählimpulses beim Strahl S' geht ins Leere. Wenn der zweite Wählimpuls am Einzo
gang auftritt, haben sich die Elektronenstrahlen, wie oben schon beschrieben', inzwischen auf die
ersten elektronischen Schalter bewegt. Der Stromstoß des Elektronenstrahls S', der bei Aufblendung
des Wehnelt-Zylinder W mit dem zweiten Wählimpuls am Eingang auftritt, trifft den ersten elektronischen
Schalter der unteren Schalterreihen in Fig. 6. Die Streifenelektroden, dieses Schalters
E'-C liegen fest an. gleichem Potential. Der Schalter ist also' geöffnet, und der zweite Impuls-Stromstoß
(zweiter Wählimpuls) des Strahls S' erzeugt einen Sekundäremissionsstromstoß im ersten
Schalter unten·, der über· die Absaugelektrode Ä auf den Kondensator K6 in Fig. 6 abfließt und diesem
Kondensator eine vorübergehend negative Aufladung erteilt. Vorübergehend deshalb, da sich der
Kondensator K6 langsam über den. Widerstand W15
in Fig. 6 entlädt. Die vorübergehend negative Aufladung von K6 bewirkt nun, wie ohne weiteres aus
Fig. 6 ersichtlich, im ersten elektronischen Schalter der oberen Schalterreihe eine Absenkung des
Potentials der Streifenelektrode C" gegenüber dem Potential der Streifenelektrode E" desselben! Schalters.
Dieser Schalter ist in diesem Zustand, also gesperrt. Nachdem in, der beschriebenen. Weise der
zweite Wählimpuls über den Strahl S' den. ersten Schalter oben· gesperrt hat, trifft über die Verzögerungseinrichtung
V der erste Wählimpuls am Wehnelt-Zylinder W" ein und blendet den Strahl S" impulsmäßig auf. Der Strahl S" befindet
sich hierbei noch vor dem ersten elektronischen Schalter der oberen Reihe. Da dieser Schalter
durch den inzwischen eingetroffenien. zweiten Impuls
von S' her gesperrt ist, vermag die Strahlaufblendung von S" zufolge des ersten. Wählimpulses
im Ausgangskreis des ersten elektronischen. Schalters der oberen Schalterreihe keine
Wirkung zu erzielen. Dieses Spiel geht weiter mit allen eintreffenden Wählimpulsen, während sich die
Eleütronenstrahlen über die benummerten elekironischen.
Schalter synchron weiterbewegen. Beim letzten eintreffenden· Impuls der gleichmäßig ablaufenden,
Impulsfolge ändert sich das Bild aber. Der letzte Impuls, der die Nummer η haben, möge,
blendet wieder dem Strahl 5" auf und sperrt über den von ihm gerade getroffenen, elektronischen
Schalter der unteren Schalterreihe den zugehörigen elektronischen Schalter der oberen Schalterreihe,
vor dem sich gerade der Strahl S"' b&-
findet. Dieser Strahl S" wird dann durch den verzögerten Impuls mit der Nummer η—ι aufgeblendet
und beaufschlagt den gesperrten elektronischen Schalter wieder ohne Wirkung. Die Ablenkung der
beiden Elektronenstrahlen,· S' und S" läuft stetig
weiter, und wenn· der Strahl S" vor dem nächstfolgenden
elektronischen Schalter steht, wird er durch den jetzt eintreffenden, verzögerten »-ten
Wählimpuls aufgeblendet und trifft zum ersten Mal auf einen offenen elektronischen Schalter in
seiner Abtastreihe. Dieser Schalter ist der «-te in seiner Reihe undi entspricht mit seiner Nummer
also der Anzahl einwirkender Wählimpulse. Der Schalter ist der ersteoffene für den Strahl S", weil
er über die Wirkung des Strahls S' nur durch einen (» + i)-ten Wählimpuls am Eingang hätte gesperrt
werden können. Dieser (w+i)-te Wählimpuls tritt aber voraussetzungsgemäß nicht mehr
auf. Der »-te Wählimpuls war der letzte, und seiner Nummer entspricht also der erste freie elektronische
Schalter in der oberen Schalterreihe. Die Abtastbewegung der Strahlen S' und 6"" geht zwar
stetig weiter; der Strahl S" (ebenso wie übrigens auch der Strahl S') wird aber nicht mehr aufgeblendet,
da keine weiteren Wählimpulse für diesen Numernwähler am Eingang mehr auftreten.
Die weiteren elektronischen Schalter in der oberen Schalter reihe werden, also auch nicht mehr von
Primärelektroden des Strahls S" beaufschlagt, so daß der elektronische Schalter mit der Nummer
gleich der Anzahl der am Eingang auftretenden Wählimpulse der einzige angesprochene Schalter
in der oberen Schalterreihe bleibt. Die Durchschaltung der Eingangsleitung auf die gewählte
Ausgangsleitung mit gleicher Nummer wie der angesprochene elektronische Schalter erfolgt nun
ebenso, wie oben für die Durchschaltung einer Ein,-gangsleitung
auf eine freigewählte Ausgangsleitung beschrieben wurde.
Liegt kein normierter Ablauf von Wählimpulsen vor, so kann man statt der vorstehend angegebenen
stetigen Abtastbewegung der Elektronenstrahlen llD
in Fig. 6, deren Geschwindigkeit in Übereinstimmung mit dem normierten Wählimpulsablauf am
Wählereingang stehen mußte, auch eine stoßweise Fortbewegung- der Elektronenstrahlen S' und S" von
elektronischem Schalter zu elektronischem Schalter 11S
mit jedem eintreffenden Wählimpuls vorsehen. Diese Technik der Strahlbewegung ist ebenfalls
wohlbekannt und braucht nicht näher erörtert zu werden. Sie ist im Aufwand wohl etwas größer
als eine stetig ablaufende Strahlablenkung, hat aber den Vorteil, daß auch bei ungeregelt eintreffenden
Wählimpulsen eine richtige Nummernwahl stattfindet.
Die vorstehend verwendete Impulsverzögerung kann offenbar auch durch gegenseitige Versetzung
der Ablenkungen der Strahlen S' und S" erzielt
werden. Die. Ablenkungen der 'beiden Strahlen laufen dann zwar noch synchron, aber nicht mehr
konphas. Die Impulsverzögerung V der Fig. 6 wird dabei aber gespart.
Das Prinzip der dargestellten Nummernwahl besteht offenbar darin, daß alle Nummern (Impulse),
denen noch eine Nummer (Impuls) folgt, im Ausgang gesperrt werden, während die letzte
Nummer der Wählimpulsfolge, die dadurch ίο charakterisiert ist, daß ihr kein Wählimpuls mehr
folgt, erstmalig frei findet. Dieses Prinzip der Nummernauswahl ist zwangläufig sicher.
Ein Vorteil des vorstehend beschriebenen Nummernwählers dürfte darin bestehen, daß er
sofort aus zwei der oben beschriebenen Freiwählerröhren
zusammengesetzt werden kann. Das heißt, alle Wählertypen, wie Vorwähler, Anrufsucher,
Gruppenwähler und Leitungswähler, setzen sich aus dem einen oben beschriebenen Bauelement
zusammen. Gruppenwähler sind z. B. Nummernwähler (bestehend aus zwei Freiwähler-Elementen),
bei denen jeder Nummernleitung ein Freiwähler nachgeschaltet ist. Leitungswähler sind
zwei hintereinandergeschaltete Nummernwähler und Leitungswähler mit Mehrfachanschlüssen sind
zwei hintereinandergeschaltete Nummernwähler, bei denen einer letzten Ausgangsnummer noch ein
Freiwähler zugeordnet ist.
In den bisherigen Beispielen wurden Abtastungen von in einer Reihe angeordneten elektronischen
Schaltern beschrieben. Die Abmessungen solcher elektronischer Schalter können in Ausdehnung der
außerordentlich einfachen Herstellungsmethode nun recht klein gemacht werden. Die Abmessungen
der elektronischen Schalter richten sich vorab nach dem Querschnitt des abtastenden Elektronenstrahls.
Wenn man diesem einen Durchmesser an der Strahlauftreffstelle von etwa 1 mm zubilligt,
was schon mit außerordentlich geringem Zentrieraufwand bei durchaus nennenswerten
Strahlströmen erreichbar ist, so kann man für die Abmessungen eines elektronischen Schalters
flächenhaft etwa mit 1,5 mm quadratischer Seitenlänge
rechnen. Da d'ie elektronischen Einzelschalter dicht nebeneinander und untereinander anzuordnen
sind, kann auf einer quadratischen Fläche von 15 X 15 cm eine Zahl von 10 000 Einzelschaltern
untergebracht werden. Die Abtastung einer solchen Fläche durch den Primärelektronenstrahl kann
dabei z. B. mäanderförmig oder zeilenweise wie beim Fernsehen erfolgen. Die Außenabmessungen
eines derartigen elektronischen Wählers belaufen sich bei zweckmäßig eckiger Formgebung des
Vakuumgefäßes auf etwa 18X18 cm im Querschnitt.
Bei einer so großen Zahl von Wahlelementen in einem einzelnen Wähler ist die Geschwindigkeit
des Wahlablaufs von Bedeutung. Bei der oben beschriebenen vollelektronischen Lösung mit elekironischen
Schaltern, Elektronenröhren bzw. Kristallverstärkern (Transistoren) ist das Element
größter Trägheit die in den einzelnen Schaltkomplexen beschriebene Glimmlampe. Bezüglich
der mit den Glimmlampen erzielten Wirkungen kann ein Ersatz der Glimmstrecken durch wohlbekannte
einfache Kippschaltungen ins Auge gefaßt werden. Jedoch erscheint dies bei einer
Elementzahl 10 000 im einzelnen Wähler noch nicht zwingend, denn man kann für Kleinglimmlampen
mit Ansprechzeiten von io~3 Sekunde« rechnen. Paßt man alle anderen Schaltelemente
diesem Wert an, was, soweit elektronische Effekte in Frage kommen, keine Schwierigkeiten macht,
und sieht man z. B. einen entsprechend schnellen Ablauf von in solchem Fall in Ladungsspeichern
gespeicherten Wählimpulsen vor, so kann man bei Verwendung von Glimmstrecken jedem einzelnen
Wählschritt eine Zeit von 10—5 Sekunden zumessen.
Der gesamte, Wahlvorgang dauert also, da 100 000 Wählschritte in der Sekunde ablaufen
können, in einem Wähler mit 10 000 Wählschritten 100 Millisekunden.
Ein elektronisches Wählamt mit 10 000 Teilnehmern kann demnach folgenden Aufbau haben:
10 000 Freiwähler mit je 1000 Ausgängen arbeiten auf 1000 Leitungswähler mit je 10 000 Ausgängen.
Die Wählimpuls.e eines Teilnehmers werden in einem Ladungsspeicher bekannter Bauart gespeichert
und laufen nach Beendigung der Wahl mit einer Geschwindigkeit von 100 000 Wählschritten
pro Sekunde ab. Gesetzt den Fall, der zugehörige Freiwähler findet erst den iooosten Leitungswähler
frei, so benötigt die Freiwahl 10 Millisekunden. Wird nun der 10 oooste Teilnehmer angesteuert,
so benötigt die Nummernwahl weitere 100 Millisekunden. Der Wählvorgang durch das
Amt ist demnach in 110 Millisekunden vollzogen. Diese Zeit erscheint ausreichend kurz, um nach
dem Wählvorgang des Teilnehmers für die Durchschaltung der Verbindung eingefügt zu werden.
Die zusätzliche Durchschaltzeit verschwindet natürlich ganz, wenn elektronische Wähler mit dekadischem
Aufbau unmittelbar durch die Teilnehmerwahl gesteuert werden. In dem Fall aber sind beim
10 oooer-Amt in üblicher Weise erste und zweite Gruppenwähler vorzusehen, die insgesamt einen
wesentlich größeren Aufwand erfordern, als für Freiwähler und Leitungswähler allein notwendig
ist.
Die Schnelligkeit des Wahlaiblaufs in elektronischen Wählern dürfte bei solchen Vorhaben von
besonderer Bedeutung sein, bei denen es sich darum handelt, eine größere Zahl von Wahlvorgängen,
die in einer Anzahl verschiedener Orte nacheinander abzulaufen haben, schnell durchzubringen.
Die Wählimpulsfolgezeiten sind hierbei natürlich durch die zur Verfugung stehenden Frequenzbandbreiten auf den Übertragungsleitungen bestimmt
und begrenzt. Die Folgezeit zwischen zwei .Wählimpulsen dürfte hierbei kaum unter 0,3 Milli-Sekunden
herabzudrücken sein. Das heißt, die Nummernwahl kann nicht über 3000 Wählschritte^
in der Sekunde gesteigert werden. Das heißt, für eine zehnfache Nummernwahl mit je zehn Wählimpulsen
werden 30 Millisekunden benötigt. Hierzu ist ein Zuschlag von zehnmal 0,3 Millisekunden
gleich 3 Millisekunden zu nehmen, da jede Impulsgruppe
gegenüber der vorhergehenden einen Abstand von einer Impulszeit haben muß, um für die
Nummernwahl in der oben beschriebenen Form das Kriterium zu geben, daß die Nummer gewählt
wird, der kein Impuls mehr folgt. Die gesamte Nummernwahl eitier zehnstelligep Nummer erfordert
also eine Zeit von 33 Millisekunden. Hierzu kommt die Zeit für zehnfache Freiwahl. Wenn man
auch hierfür wieder das dekadische System annimmt, so erfordert eine einzelne Freiwahl mit
zehn Schritten, die im Gegensatz zur Nummernwahl mit 100 000 Wählschritten pro Sekunde ablaufen
kann, 0,1 Millisekunden. Zehn Freiwahlen erfordern also 1 Millisekunde. Und die gesamte
Durchwahl mit zehnstelliger Nummer und zehn Freiwahlen bedeutet einen Zeitverbrauch von
34 Millisekunden. Zu beachten ist dabei, daß eine einzelne Freiwahl von zehn Schritten nur 0,1 Milli-Sekunden
benötigt, d. h. zwischen zwei aufeinanderfolgenden Nummernimpulsen mit einem Abstand
von 0,3 Millisekunden durchaus ablaufen kann.
Aus vorstehenden . Ausführungen geht hervor, daß ein auf elektronischen Schaltern der eingangs
beschriebenen Art aufgebautes Wählsystem die füglich an ein elektronisches Wählsystem zu
stellende Anforderung hoher Schaltgeschwindigkeiten voll erfüllt.
Des weiteren bieten die Schaltersteuerungen an den Streifenelektroden mit ihrem offensichtlich
sehr geringen Stromverbrauch Möglichkeiten bezüglich des Widerstandes aller beteiligten Anschlußleitungen,
d. h. bezüglich der Leitungslängen bzw. Leitungsquerschnitte, die bei Relaissteuerungen
unerreichbar sind. Und abschließend ist darauf hinzuweisen, daß bei Verwendung elektronischer
Schalter mit Sekundäremissionsverstärkung, wie sie oben unter anderem auch beschrieben wurden,
bzw. bei Verwendung von Elektronenröhren oder Kristallverstärkern (Transistoren) als durch
die elektronischen Wähler gesteuerte Durchschaltelemente jede Leitungsdurchschaltung im Wahlprozeß
eine Signal verstärkung ermöglicht bzw. mit sich bringt.
Claims (26)
1. Elektronischer Schalter, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sekundärelektronenstrom, der
von einem eine Vielzahl sekundäremissJonsfähiger Elektroden gleichzeitig beaufschlagenden
Primärelektronenstrom erzeugt wird, in seinem Abfluß zu einer der Nutzstromabnahme
dienenden Absaugelektrode durch einstellbare Spannungsdifferenz zwischen den. sekundäremissionsfähigen
Elektroden gesteuert wird.
2. Elektronischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Sekundärelektronen&bfluß
zu einer Absaugelektrode stattfindet, wenn die sekundäremissionsfähigen
€0 Elektroden an gleicher oder nahezu gleicher
Spannung liegen, während bei unterschiedlichen Spannungen an diesen Elektroden der
Sekundärelektronenabnuß gesperrt ist.
3. Elektronischer Schalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sekundäremissionsfähigen
Elektroden, deren Spannungszustand den Sekundärelektronenabnuß bestimmt, derart symmetrisch angeordnet sind,
daß bei Spannungsumkehr an diesen Elektroden der steuernde Einfluß auf den Sekundärelektronenabfluß
der gleiche bleibt.
4. Elektronischer Schalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sekundäremissionsfähigen
Elektroden derart angeordnet sind, daß die steuernde Beeinflussung des Sekundärelektronenabflusses in unmittelbarer
Nähe der Emissionsstellen der Sekundärelektronen erfolgt.
5. Elektronischer Schalter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die sekundäremissionsfähigen
Elektroden alle in einer Ebene liegen.
6. Elektronischer Schalter nach Anspruch 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die sekundäremissionsfähigen Elektroden sich gegenseitig,
gegebenenfalls kammartig durchsetzen.
7. Elektronischer Schalter nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
der abfließende Sekundärelektronenstrom in an sich bekannter Weise einer einfachen oder
mehrfachen Sekundäremissionsvervielfachung unterworfen wird.
8. Elektronischer Schalter nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absaugelektrode für die Sekundärelektronen ebenso wie gegebenenfalls vorhandene Sekundäremissionsvervielfachungselektroden
in an sich bekannter Weise durch abschirmende Elektroden gegen den Aufprall von Primärelektronen
geschirmt sind.
9. Elektronischer Schalter nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
Absaugelektrode und gegebenenfalls vorhandene Sekundäremissionsvervielfachungselektroden
in an sich bekannter Weise fensterförmig ausgebildet sind und der die Sekundärelektronen
erzeugende Primärelektronenstrom durch die Fenster auf die sekundäremittierenden
Flächen fällt.
10. Anordnung elektronischer Schalter nach "»
Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl gleichartiger elektronischer
Schalter auf ebenen oder gekrümmten Flächen in irgend gearteter Ordnung in an sich bekannter Weise in einem Gefäß untergebracht
sind, wobei die elektronischen Schalter nacheinander von einem abtastenden
Primärelektronenstrahl beaufschlagt werden.
11. Anordnung-elektronischer'Schalter nach
Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der abtastende Primärelektronenstrahl
in an sich bekannter Weise modulierbar ist.
12. Anordnung elektronischer Schalter nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß gleichartige Steuerelektroden der
einzelnen elektronischen Schalter im gleichen Gefäß vielfachgeschaltet sind.
13. Anordnung elektronischer Schalter nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß Steuerelektroden einzelner oder aller elektronischer Schalter eines Gefäßes mit Steuerelektroden der elektronischen Schalter
in weiteren Gefäßen verbunden bzw. vielfachgeschaltet sind.
14. Anordnung elektronischer Schalter nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch einen stationären oder abtastenden Primärelektronenstrahl in einem
elektronischen Schalter erzeugte Sekundärelektronenstrom über die Absaugelektrode oder
auch über die gegebenenfalls vorhandenen Sekundäremissionsvervielfachungselektroden
natürliche Schaltkapazitäten oder gesondert geschaltete Kondensatoren auf- oder entlädt und
durch die hiermit verbundenen Spannungs-bzw. Potentialänderungen weiterwirkende an sich
bekannte Schaltmaßnahmen verursacht.
15. Anordnung elektronischer Schalter nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Umladung von Kondensatoren über die Schaltströme elektronischer Schalter die auftretenden Spannungsänderungen
in an sich bekannter Weise durch Begrenzereinricchtungen, wie Glimmlampen, Diodenstrecken
oder ähnliches, begrenzt werden.
16. Anordnung elektronischer Schalter nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Einwirkung der Schaltströme elektronischer Schalter unterliegenden Begrenzereinrichtungen, wie Glimmlampen, sich
in einem Ruhe- oder V'orbereitungszustand zwischen Zünd- und Löschspannung befinden
und durch den Schaltstrom des elektronischen Schalters in einen Zustand oberhalb der Zündspannung
oder unterhalb der Löschspannung versetzt werden.
17. Anordnung elektronischer Schalter nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Einwirkung der Schaltströme elektronischer Schalter unterliegenden
Schalteinrichtungen unselbständige Kippschaltungen sind, die durch den Einfluß der Schaltströme
aus einem stabilen Zustand in einen anderen Zustand umschlagen.
18. Anordnung mit elektronischen Schaltern nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch ge-'
kennzeichnet, daß die durch Schaltströme elektronischer Schalter aus einem stabilen Zustand
in einen anderen Zustand gebrachten Einrichtungen, wie Glimmstrecken, gittergesteuerte
Gasentladungsröhren oder Kippschaltungen mit Elektronenröhren oder Kristallverstärkern
(Transistoren), die Strom- bzw. Spannungsverteilung in einem mit ihnen verbundenen Schaltungssystem
in vorgegebener Weise beeinflussen.
19. Anordnung mit elektronischen Schaltern
nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Schaltströme
elektronischer Schalter verursachten Strom- bzw. Spannungsänderungen angeschlossener
Schaltungssysteme ihrerseits elektronische Schalter, Elektronenröhren üblicher Bauart,
Kristallverstärker (Transistoren) oder auch Relais für vorbestimmte Stromwege öffnen
oder schließen.
20. Anordnung mit elektronischen Schaltern nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Einrichtungen je mit einer Vielzahl elektronischer Schalter
versehen sind, bei der in jeder Einrichtung die elektronischen Schalter durch je einen
Primärelektronenstrahl in vorgegebener Abtastfolge überstrichen werden und die Betätigung
der elektronischen Schalter einer Einrichtung einzeln oder gruppenweise die elektronischen
Schalter der anderen Einrichtung sperrt oder öffnet.
21. Anordnung mit elektronischen Schaltern nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der gegenseitigen Steuerung gleichartiger Einrichtungen, die je eine Vielzahl elektronischer Schalter besitzen, die
jeweils von Elektronenstrahlen abgetastet werden, die Abtastbewegung der Elektronenstrahlen
synchron und gegebenenfalls konphas erfolgt.
22. Anordnung mit elektronischen Schaltern nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß in Einrichtungen mit einer Vielzähl elektronischer Schalter, die von Elektronenstrahlen
abgetastet werden, die Abtastbewegung durch eine ablaufende Folge von Impulsen derart beeinflußt wird, daß entweder
durch sprungweise oder stetige Fortbewegung des Abtaststrahls dieser bei einer vorgegebenen
Nummernfolge von Impulsen bei Auftreten jedes benummerten Impulses einen jeweils für
diese Nummer vorgegebenen elektronischen Schalter der Einrichtung beaufschlagt.
23. Anordnung mit elektronischen Schaltern nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß bei zwei Einrichtungen mit je einer Vielzahl elektronischer Schalter, die
durch zwei synchron laufende Elektronenstrahlen abgetastet werden, die beiden Strahlen in
ihrer Intensität durch ankommende NummTnimpulse
moduliert werden, wobei die Modulation eines Strahls unmittelbar und die des
anderen Strahls über ein Verzögerungsglied (künstliche Leitung, Kipprelais) mit mindestens
einer Verzögerungszeit gleich dem Impulsfolgezeitabstand erfolgt, und daß jeweils der
von dem unmittelbar modulierten Strahl beaufschlagte elektronische Schalter der ersten
Einrichtung den elektronischen Schalter der zweiten Einrichtung, der von dem zweiten
Elektronenstrahl mit zeitverzögerter Impulsmodulation bei Auftreten des vorhergehenden
verzögerten Impulses getroffen wird, sperrt, so daß in der zweiten Einrichtung nur der
letzte Impuls einer Impulsfolge den seiner Folgenummer in der Abtastung entsprechenden
elektronischen Schalter »frei« findet und an dessen Ausgangselektrode einen Stromimpuls hervorrufen- kann (Nummernwahl auf
Grund des Kriteriums, daß dem letzten Nummernimpuls kein weiterer Impuls folgt).
24. Anordnungen mit elektronischen Schaltern nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektronischen Schalter bzw. mit ihnen aufgebaute Schaltungssysteme
Zwecken der Fernmelde-Selbstwähltechnik
dienen.
25. Anordnungen mit elektronischen Schaltern nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektronischen Schalter bzw. mit ihnen aufgebaute Schaltungssysteme
in Rechenmaschinen verwendet werden.
26. Anordnungen mit elektronischen Schaltern nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektronischen Schalter bzw. mit ihnen aufgebaute Schaltungssysteme
Zwecken der elektrischen Fernmeßtechnik dienen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 875 840;
österreichische Patentschrift Nr. 171 648;
schweizerische Patentschrift Nr. 278 394;
»Telefunken Ztschr.« 1951;
»Philips Techn. Rundschau«, 13. Jahrgang, Heft 4.
Deutsche Patentschrift Nr. 875 840;
österreichische Patentschrift Nr. 171 648;
schweizerische Patentschrift Nr. 278 394;
»Telefunken Ztschr.« 1951;
»Philips Techn. Rundschau«, 13. Jahrgang, Heft 4.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
©609 «6/401 9.56 (609 855 4.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK15721A DE961643C (de) | 1952-10-06 | 1952-10-07 | Elektronischer Schalter |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE782972X | 1952-10-06 | ||
DEK15721A DE961643C (de) | 1952-10-06 | 1952-10-07 | Elektronischer Schalter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE961643C true DE961643C (de) | 1957-04-11 |
Family
ID=25948273
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK15721A Expired DE961643C (de) | 1952-10-06 | 1952-10-07 | Elektronischer Schalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE961643C (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH278394A (de) * | 1946-10-23 | 1951-10-15 | Philips Nv | Schaltanordnung mit einer mit Mitteln zur Ablenkung des Elektronenstrahls versehenen Elektronenstrahlröhre. |
AT171648B (de) * | 1946-10-23 | 1952-06-25 | Philips Nv | Schaltung mit einer Elektronenstrahlröhre und hiefür verwendbare Elektronenstrahlröhre |
DE875840C (de) * | 1939-01-21 | 1953-05-07 | Sueddeutsche Telefon App | Mit Sekundaeremission arbeitender Elektronenschalter |
-
1952
- 1952-10-07 DE DEK15721A patent/DE961643C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE875840C (de) * | 1939-01-21 | 1953-05-07 | Sueddeutsche Telefon App | Mit Sekundaeremission arbeitender Elektronenschalter |
CH278394A (de) * | 1946-10-23 | 1951-10-15 | Philips Nv | Schaltanordnung mit einer mit Mitteln zur Ablenkung des Elektronenstrahls versehenen Elektronenstrahlröhre. |
AT171648B (de) * | 1946-10-23 | 1952-06-25 | Philips Nv | Schaltung mit einer Elektronenstrahlröhre und hiefür verwendbare Elektronenstrahlröhre |
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