DE96085C

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Publication number: DE96085C
Application number: DENDAT96085D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13: Dampfkessel.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Dezember 1896 ab.

Bei den Bestrebungen nach immer höherer Ueberhitzung des Dampfes müssen die Ueberhitzerkörper sehr heifsen Feuergasen ausgesetzt werden. Damit steigt die Schwierigkeit der Erhaltung derselben und der Regelung der Ueberhitzungstemperatur.

Meist nehmen die bisher und in milden Feuergasen eingebauten Ueberhitzerkörper auch einen grofsen Raum ein und beeinträchtigen erheblich die gute Leitung und Ausnutzung der Feuergase zur Dampfbildung. Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, eine Ueberhitzungseinrichtung zu scharfen, deren Ueberhitzerkörper derart eingerichtet sind, dafs sie selbst in der Nähe der Feuerbrücken der Dampfkesselfeuerungen eingebaut und mit diesen verbunden werden können, und dafs sie sehr heifsen Feuergasen noch Widerstand zu leisten vermögen, so dafs eine beliebig hohe Ueberhitzung bei möglichster Schonung der Ueberhitzerkörper auf kleinstem Räume und bei denkbar geringster Beeinträchtigung der Dampfbildung erreicht werden kann.

Zu dem Zwecke ist es zunächst von gröfster Wichtigkeit, dafs die einzelnen Elemente der Ueberhitzer derart an einander gereiht werden, dafs das ganze Rohrsystem einen möglichst flachen Körper bildet, und dafs die heiisen Feuergase nicht senkrecht auf die einzelnen Elemente treffen, sondern über die Flächen, welche durch die Aneinanderreihung der Elemente entstehen, hinstreichen, und dafs ferner diese Ueberhitzer so in den heifsesten Feuerstrom eingebaut werden, dafs die Oberfläche derselben nicht nur als möglichst geschützte Heizflächen für die Ueberhitzung dienen, sondern auch Leitflächen für Ausnutzung der Feuergase zur Dampfbildung bilden. Endlich soll auch die Regelung der Ueberhitzung einfach und sicher sein,' und der abgezweigte gröfsere oder kleinere Feuerstrom für die Ueberhitzung mufs nach Ueberspülung der Ueberhitzerflächen wieder der Dampfbildung auf kürzestem Wege zugeführt werden können.

Fig. ι zeigt eine Ausführungsform der Ueberhitzereinrichtung für Wasserröhrenkessel. Hierbei ist der Ueberhitzerkörper α zu einer hinter der Feuerbrücke im Feuerbrückenkanal hängenden Zunge ausgebildet. Durch diese eigenartige Anordnung wird die Ueberhitzungseinrichtung für hohe Ueberhitzung geeignet und eine einfache und sichere Regelung der Ueberhitzung, sowie eine Rückführung der Feuergase zur Dampfbildung ermöglicht.

Die Regelung der Ueberhitzung erfolgt hier durch Verschieben der auf einer Siederohrreihe ruhenden Platte d. Ist diese Platte, wie in Fig. ι gezeichnet, zurückgeschoben, so nehmen die Gase den Weg nach oben in der Pfeilrichtung (Stellung beim Anheizen), während bei vollständigem oder theilweisem Verschlufs dieses Durchganges (Fig. 2) die Gase in entsprechender Menge den Weg nach unten durch den Feuerbrückenkanal einschlagen und die hier als Ueberhitzerkörper ausgebildeten Seiten umspülen, um hierauf aufsteigend die Wasserröhren in der Richtung der Pfeile zu bestreichen. .Fig. 2 zeigt noch die Anordnung eines zweiten Ueberhitzerkörpers a¹ in Verbindung mit der Feuerbrücke selbst.

Natürlich kann man gleichzeitig auch die gegenüberliegende Wand des Feuerbrücken-

kanals mit einem Ueberhitzerkörper bekleiden oder die Führungszunge massiv ausbilden, auch kann man beliebige, flach gehaltene Ueberhitzerkörper verwenden, welche die vorliegende Führung der Heizgase gestatten.

Claims

Patent-Ansprüche:

In Dampfkesselfeuerungen eingebaute flache Ueberhitzerkörper, dadurch gekennzeichnet, dafs die vom Kesseldampf gekühlten Körper gleichzeitig die Heizgase führende Zungen bilden.
2. Eine Ausführungsform der Ueberhitzereinrichtung nach Anspruch, ι für Wasserröhrenkessel, bei welcher Ueberhitzer a bezw. a¹ a² in einem in unmittelbarer Nähe hinter der Feuerbrücke gelegenen Kanal als Heizgase führende Zungen so angeordnet sind, dafs ein beliebig starker Strom der Feuergase, welcher durch eine hinter oder oberhalb der Feuerung befindliche Schieber- oder Klappenvorrichtung nach unten ablenkbar ist, diese Zungen bespülen mufs, bevor er rückkehrend die Wasserrohren des Kessels bestreicht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.