DE960307C - Verfahren zur stetigen Stadtgaserzeugung aus OElen - Google Patents
Verfahren zur stetigen Stadtgaserzeugung aus OElenInfo
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- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B3/00—Hydrogen; Gaseous mixtures containing hydrogen; Separation of hydrogen from mixtures containing it; Purification of hydrogen
- C01B3/02—Production of hydrogen or of gaseous mixtures containing a substantial proportion of hydrogen
- C01B3/32—Production of hydrogen or of gaseous mixtures containing a substantial proportion of hydrogen by reaction of gaseous or liquid organic compounds with gasifying agents, e.g. water, carbon dioxide, air
- C01B3/34—Production of hydrogen or of gaseous mixtures containing a substantial proportion of hydrogen by reaction of gaseous or liquid organic compounds with gasifying agents, e.g. water, carbon dioxide, air by reaction of hydrocarbons with gasifying agents
- C01B3/38—Production of hydrogen or of gaseous mixtures containing a substantial proportion of hydrogen by reaction of gaseous or liquid organic compounds with gasifying agents, e.g. water, carbon dioxide, air by reaction of hydrocarbons with gasifying agents using catalysts
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
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Description
Stadtgas wird gewöhnlich durch Entgasung von Kohle erzeugt, wobei man häufig das anfallende
Destillationsgas durch Zusatz von reinem oder karburiertem, aus der Brennstoffvergasung stammendem
Wassergas streckt. An vielen, zu den Kohlengewinnungsstätten entfernt oder frachtungünstig
gelegenen Stellen besteht ein dringendes Bedürfnis, Stadtgas aus einem anderen, frachtgünstigeren'
Brennstoff als Kohle zu erzeugen. Hierfür kommen hauptsächlich heizkräftige öle unterschiedlicher
Herkunft, insbesondere Rückstandsöle" aus der Erdöldestillation, in Betracht. Es ist noch
kein stetig und betriebssicher arbeitendes Verfahren bekannt, das gestattet, aus derartigen ölen
unmittelbar ein Gas zu erzeugen, dessen Beschaffenheit, insbesondere Heizwert, Dichte sowie Gehalt
an Wasserstoff und inerten Bestandteilen, der Beschaffenheit eines normgerechten Stadtgases entspricht.
Diesem empfindlichen Mangel abzuhelfen, ist das Ziel der vorliegenden Erfindung. Sie unterscheidet
sich dadurch grundsätzlich von den zahlreichen bekannten Vorschlägen, öle als Karburierungsmittel
zusätzlich in die Gaserzeugungsöfen oder Wassergaserzeuger einzuführen. Nach einem weiteren,
nicht zum Stande der Technik gehörenden Vorschlag der gleichen Anmelderin sollen die aus den
Gaserzeugungsöfen kommenden heißen Destillationsgase unter Zusatz heizkräftiger öle, insbesondere
der in der Nebengewinnungsanlage an-
fallenden Rückstandsöle, im Gegenstrom zu glühen
dem Koks durch einen besonderen Reaktionsraum geleitet und anschließend in der üblichen Weise
weiterbehandelt werden. Zwar kann man bei diesem Verfahren mit wesentlich höherem ölzusatz
arbeiten als . bei den vorbekannten Vorschlägen, doch handelt es sich auch hier nur um einen ölzusatz,
während nach wie vor Kohle den Grundstoff für die Stadtgaserzeugung bildet. ίο Es sind auch eine Reihe von Krackverfahren
bekannt, bei denen zum Kracken von Ölen eine Apparatur dient, in welcher als unmittelbare
Wärmeträger dienende Feststoffe im Kreislauf umgewälzt werden. Dieser Apparatur wird ein Gemisch
von Wasserdampf undöldämpfen zugeführt. Diese hauptsächlich zur Erzeugung hochwertiger
Olefine und Motortreibstoffe dienenden Verfahren haben den Nachteil, daß die Verdampfung des
Ausgangsöles in einer besonderen Apparatur in einem vorhergehenden Arbeitsgang vorgenommen
werden muß. Auch fällt bei diesen bekannten Krackverfahren neben einem verhältnismäßig geringen
Bruchteil gasförmiger Produkte und flüssigen Kohlenwasserstoffen als Enderzeugnis ölkoks
an. Erst bei weiterer Umwandlung der flüssigen und festen Enderzeugnisse in besonderen Arbeitsgängen
ist es möglich, zu einem Mischgas zu kommen, das die Beschaffenheit normgerechten Stadtgases
besitzt.
Nach einem anderen Verfahren soll Stadtgas aus Ölrückständen in einem Arbeitsgang hergestellt
werden. Jedoch arbeitet dieses Verfahren periodisch,
also nicht stetig, und wird so gesteuert, daß neben den gasförmigen Produkten erhebliche Mengen
Ruß und rufihaltigen Teeres anfallen. Eine restlose Vergasung der ölrückstände zu normgerechtem
Stadtgas ist bei diesem Verfahren weder beabsichtigt noch möglich.
Im Gegensatz dazu wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren normgerechtes Stadtgas unmittelbar
aus Ölen, vorzugsweise aus Rückstandsölen der Erdöldestillation, als Grundstoff gewonnen.
Dabei erfolgt die Wärmeübertragung durch im Kreislauf geführte Feststoffe, die als unmittelbare
Wärmeträger an sich bekannt sind. Im Gegenstrom zu diesen hocherhitzten von oben nach unten absinkenden
Feststoffen werden gemäß der Erfindung die Ausgangsöle in den Reaktionsraum eingeleitet,
in dessen Unterteil verdampft, zu ölgas aufgespalten und anschließend im Oberteil des Reaktionsraumes
in Gegenwart überhitzten Wasserdampfes und gegebenenfalls eines weiteren Sauerstoffträgers,
vorzugsweise Luft, zu Stadtgas umgesetzt. Zweckmäßig führt man den als Wärmeträger
dienenden feinkörnigen Feststoff im Kreislauf und heizt ihn vor Wiedereintritt in den
Reaktionsraum in einer besonderen, vorzugsweise . gasbeheizten Erhitzerkammer auf die erforderliche
Temperatur auf. Diese hängt von der Beschaffenheit des aufzuspaltenden Öles ab. Sie liegt etwa
zwischen 900 und 12000 C und wird in jedem Fall
über der im Oberteil des Reaktionsraumes, der Gasspaltzone, notwendigen Reaktionstemperatur
gehalten. Durch entsprechende Bemessung des Reaktionsraumes sowie geeignete Führung des
Wärmeträgers und der entstehenden Gase kann man die fühlbare Wärme des Trägerstoffes im
Reaktionsraum bis auf etwa 5000 C ausnutzen. Dabei findet im Unterteil dieses Raumes, der ölspaltzone,
die Verdampfung und Aufspaltung des Fnischöles zu Ölgas, das einen Heizwert von etwa
10 000 WE/Nm3 hat, bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen statt, so daß hier eine zu weit gehende,
den Betrieb erschwerende Ölkrackung vermieden wird. Auch in der Gasspaltzone wird das in der
Ölspaltzone entstandene ölgas infolge der Gegenwart von Wasserdampf nur einer milden thermischen
Behandlung unterworfen. Soweit sich ölkoks bildet, setzt sich dieser auf dem im Kreislauf
geführten Feststoff ab und wird bei Wiedereintritt in dem oberen Teil des Reaktionsraumes durch die
Wasserdampfreaktion wieder vollständig vergast. Gemäß den bekannten Reaktionen zwischen Kohlenwasserstoffen
und Wasserdampf bei hohen Temper raturen bilden sich in der Gasspaltzone vornehmlich
Kohlenoxyd und Wasserstoff. Zur Erhöhung der Gasausbeute kann man Luft als Sauerstoff träger
in regelbarer Menge zusätzlich in die Gasspaltzone einleiten mit der Beschränkung, daß der hierdurch
in das Endgas gelangende Stickstoff dessen zulässigen Gehalt an inerten Bestandteilen nicht übersteigen
darf.
Infolge der endothermen Reaktionen in der Gasspaltzone wird dem Wärmeträger laufend Wärme
entzogen. Um trotzdem mit nicht allzu hohen Eintrittstemperaturen des Wärmeträgers arbeiten zu
müssen, kann man nach einer Weiterbildung der Erfindung-einen zusätzlichen gasförmigen Wärmeträger
in die Gasspaltzone einleiten. Hierfür eignet sich besonders ein entsprechend erhitztes heizkräftiges
Brenngas, gegebenenfalls ein aufgeheizter Teilstrom des erzeugten Endgases selbst. Ferner
ist es zweckmäßig, die in dieser Zone sich abspielenden Reaktionen durch Zusatz eines geeigneten
Katalysators bekannter Beschaffenheit zu dem umlaufenden Wärmeträger zu beschleunigen.
Gegebenenfalls kann man auch neben oder an Stelle der Einführung heißen Brenngases in die Gasspaltzone
als umlaufenden Wärmeträger einen kohlenstoffhaltigen Feststoff verwenden, durch dessen
Abbrand der etwa noch fehlende Wärmebedarf dieser Zone gedeckt wird. Dabei ist dem umlaufenden
Wärmeträger eine dem Abbrand entsprechende! Menge frischen Kohlenstoffes vor Eintritt in die
Erhitzerkammer zuzusetzen. Als kohlenstoffhaltiger Wärmeträger eignet sich besonders feinkörniger
Hochtemperaturkoks.
In besonderen Fällen kann es sich empfehlen, höizkräftdge gasförmige Kohlenwasserstoffe wie
beispielsweise Methan in regelbarer Menge zusammen mit oder getrennt von dem aufzuspaltenden
öl in den Reaktionsraum einzuleiten. Bei allen
Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung bleibt aber immer das· aufzuspaltende öl der in überwiegender
Menge vorhandene Grundstoff für die Stadtgaserzeugung. In einem nach vorstehenden
Richtlinien ausgebildetem und. entsprechend bemessenen
Reaktionsraum kann man bei Einhalten der günstigsten Betriebstemperaturen in den einzelnen
Zonen unter entsprechendem Zusatz von Wasserdampf und/oder einem anderen geeigneten1
Sauerstoffträger in die Gasspaltzone als Endgas ein normgerechtes Stadtgas etwa folgender Zusammensetzung
aus einem üblichen Rückstandsol der Erdöldestillation herstellen: 2°/o CO2, 2% CnHn,,
ίο 4% C2H4, i2«/o CH4, 23% CO, 50% H2, 7% N2.
Der thermische Wirkungsgrad des Verfahrens
nach der Erfindung beläuft sich auf etwa 65 bis
70%,· der Anfall an normgerechtem Stadtgas in Abhängigkeit von den geschilderten Ausführungsarten
auf mindestens 1,6 m3/kg Einsatzöl. Die
fühlbare Wärme des anfallenden Stadigases kann man zweckmäßig zur Erzeugung und Überhitzung
des Wasserdampfes ausnutzen, der zur Durchführung der Reaktionen! in der Gasspaltzone erforder-Hch
ist. Ein zur Erzeugung dieses Reaktionsdampfes nicht notwendiger Überschuß an fühlbarer
Wärme kann beispielsweise zur Heißwasserbereitung oder Raumheizung dienen.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren, zur stetigen Stadtgaserzeugung aus Ölen, insbesondere aus Rückstandsölen der Erdöldestillation in einem Arbeitsgang unter Verwendung hocherhitzter, als unmittelbarer Wärmeträger dienender und durch einen Reaktionsraum absinkender Feststoffe, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsöl stetig im Gegenstrom zu dem Feststoff in den Reaktionsraum eingeleitet, in dessen Unterteil verdampft und zu Ölgas aufgespalten sowie anschließend in dessen Oberteil in Gegenwart überhitzten Wasserdampfes und gegebenenfalls eines weiteren Sauerstoffträgers zu. Stadtgas umgesetzt wird, wobei gleichzeitig intermediär gebildeter Ölkoks, der sich auf dem Feststoff niedergeschlagen hat, im Oberteil des Reaktionsraumes durch die Wasserdampfreaktion wieder vollständig vergast wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet, daß als zusätzlicher Wärmeträger ein hocherhitztes Brenngas in regelbarer Mengein die Gasspaltzone des Reaktionsrauimeis eingeleitet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und. 2, dadurch gekennzeichnet, daß heizkräftige gasförmige Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Methan, in regelbarer Menge in den Reaktionsraum, eingeführt werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als Wärmeträger dienende und im Kreislauf geführte, vorzugsweise feinkörnige Feststoff vor Wiedereintritt iin den Reaktionsraum in eimer besonderen!, vorzugsweise gasbeheizten, Erhitzerkammar auf die erforderliche Eintrittstemperatur gebracht wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem als Wärmeträger dienenden Feststoff ein katalytisch wirkender Reaktionsbeschreuniger zugesetzt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als umlaufender Wärmeträger ein kohlenstoffhaltiger Feststoff, vorzugsweise kleinkörniger Hochtemperaturkoks, verwendet wird, dessen Abbrand im Reaktionsraum durch Zufuhr einer entsprechenden Menge frischen Kohlenstoffes vor Eintritt in die Erhitzeirkammer ausgeglichen wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die fühlbare Wärme des anfallenden Stadtgases zur Erzeugung und Überhitzung des erforderlichen Reaktionsdampfes ausgenutzt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 499 624, 2 499 703,2499704, 2587669;kanadische Patentschrift Nr. 469 242, ref. imehem. Zentralblatt, 1951, I, 1825.©. 609 620/206 9.56 (609 843 3.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEO2343A DE960307C (de) | 1952-05-09 | 1952-05-09 | Verfahren zur stetigen Stadtgaserzeugung aus OElen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEO2343A DE960307C (de) | 1952-05-09 | 1952-05-09 | Verfahren zur stetigen Stadtgaserzeugung aus OElen |
Publications (1)
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DE960307C true DE960307C (de) | 1957-03-21 |
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ID=7349882
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEO2343A Expired DE960307C (de) | 1952-05-09 | 1952-05-09 | Verfahren zur stetigen Stadtgaserzeugung aus OElen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE960307C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1952
- 1952-05-09 DE DEO2343A patent/DE960307C/de not_active Expired
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