DE960187C - Verfahren zur Zerlegung von Gemischen isomerer Aldehyde - Google Patents
Verfahren zur Zerlegung von Gemischen isomerer AldehydeInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/78—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C45/85—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification
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Description
AUSGEGEBEN AM 21. MÄRZ 1957
Jfr. 96Q
B 19298IV l· I'12
Gemische von Carbonylverbindungen untereinander, z. B. Gemische von isomeren Aldehyden,
können oft in gut wirksamen Fraktionierkoloniien nicht ohne weiteres durch Destillation getrennt
werden. Destilliert man beispielsweise ein Gemisch von etwa 45 °/o iso-Butyraldehyd (Kp. 65 °) und
55 % n-Butyraldehyd (Kp. 750) unter normalen
Bedingungen, so bestehen selbst die siedegerechten Fraktionen des Destillats aus Gemischen beider isomerer
Aldehyde.
Es wurde nun gefunden, däß man Gemische von isomeren Aldehyden sehr wirkungsvoll in die einzelnen
reinen Aldehyde zerlegen kann, wenn man von der Eigenschaft Gebrauch macht, daß die verschiedenen
Bisulfitanlagerungsverbindungen bei steigenden Temperaturen unterschiedliche Stabilität
zeigen. Führt man nämlich die Gemische der Aldehyde in ihre Bismutverbindungen über und läßt
man auf diese steigende Temperaturen einwirken, so werden die einzelnen Aldehyde überraschenderweise
in der Reihenfolge ihrer Siedepunkte in Freiheit gesetzt. Beim Erhitzen wird also zunächst die
Bisulfitverbindung des niedrigersiedenden Aldehyds gespalten und dieser kann nun durch Destillation
aus der Lösung abgetrennt werden, ohne daß von den höhersiedenden Aldehyden, die noch als Bisulfitverbindungen
vorliegen, dabei nennenswerte Mengen mitgeführt werden. Nach Entfernung des zuerst frei gewordenen Aldehyds werden dann die
höhersiedenden durch weiteres Erhitzen der Lösung auf die gleiche Weise isoliert.
Zur Überführung in die Bismutverbindungen
behandelt man das Gemisch der Aldehyde mit einer wäßrigen Lösung eines neutralen Sulfits unter
gleichzeitiger Einwirkung der etwa äquivalenten Menge einer schwach sauren Verbindung, z. B.
einer schwachen Säure oder eines sauren Salzes einer solchen. Auf die Isolierung der Bisulfitverbindüngen
kann man dabei verzichten. Die Lösung oder Suspension der Anlagerungsverbindungen
wird anschließend erhitzt, wobei die Aldehyde in der Reihenfolge ihrer Siedepunkte in reiner Form
abdestillieren. Die übrigbleibende Sulfitlösung ist
ίο ohne weiteres, oder — im Falle der Anwendung
flüchtiger schwacher Säuren — nach erneuter Sättigung mit der Säure, wiederverwendungsfähig.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich
insbesondere Natrium-, Kalium- und Ammoniumsulfit, aber auch Sulfite nicht flüchtiger organischer
Basen, z. B. der Alkanolamine. Als schwach saure Verbindungen seien beispielsweise genannt: Kohlensäure,
Borsäure, Molybdänsäure, Wolframsäure, Glykokoll, Alanin, sekundäres Natriumcitrat, Dinatriumphosphat
u. dgl. Auch Mischungen dieser schwachen Säuren bzw. sauren Salze miteinander können Verwendung finden. Die schwachen Säuren
bzw. sauren Salze können vor, während oder nach der Zugabe des Aldehydgemisches zur Sulfitlösung
as dieser zugesetzt oder, sofern sie gasförmig sind
— wie im Falle der Anwendung von Kohlensäure —■, in diese eingeleitet werden. Bei Verwendung
flüchtiger Säuren, die beim Erhitzen der die Aldehyde enthaltenden Lösungen ausgetrieben
werden, können die entweichenden Säuren aufgefangen und erneut verwendet werden.
Man kann zu einer geeigneten Lösung eines neutralen Sulfits auch dadurch gelangen, daß
man von einem Bisulfit ausgeht und zu der Lösung dieses Salzes ein Salz einer der genannten
schwachen Säuren zusetzt.
Die wäßrige Lösung molarer Mengen Alkalisulfit und einer schwachen Säure, bzw. des Salzes einer
solchen, besitzt in der Kälte, einen pH-Wert zwischen etwa 6 und 7 und hat die Eigenschaft, in der Kälte
oder bei mäßiger Wärme Aldehyde unter geringer Erhöhung ihres pH-Wertes zu lösen bzw. zu binden.
Beim Erhitzen einer solchen Lösung werden die Aldehyde unter Rückbildung des anfänglichen
pH-Wertes wieder abgespalten, soweit nicht eine flüchtige Säure verwendet wurde. Dieser Prozeß
kann beliebig oft wiederholt werden, da die Lösung hierbei keinerlei irreversible Veränderungen erleidet.
Arbeitet man mit flüchtigen Säuren, so genügt es, diese erneut in die zurückbleibende
Lösung einzuleiten, um eine brauchbare Trennlösung zurückzuerhalten.
Neutrales Sulfit und schwache Säure werden in etwa äquivalenten Mengen angewandt. Im Falle
der Borsäure können auch schon weniger, z. B. 2Z3 Mol, ausreichen, wenn die Acidität dieser Säure
durch Zusatz eines mehrwertigen Alkohols, wie Mannit, Diglykol, Glycerin oder 1, 3-Butylenglykol,
verstärkt wird. Ein Zusatz von Glycerin oder eines anderen mehrwertigen Alkohols empfiehlt sich auch
schon deshalb, weil durch ihn die Beständigkeit der Lösung gegen Oxydation durch Luftsauerstoff erhöht
und die Löslichkeit der Aldehydbisulfitverbindung gesteigert wird. Den Wassergehalt der Alkalisulfitlösung
wählt man zweckmäßig so hoch, daß die Aldehydbisulfitverbindung bei der Arbeitstemperatur
vollständig gelöst bleibt.
Man hat bereits vorgeschlagen (vgl. die USA.-Patentschrift 2 544 562), aliphatische Aldehyde und
Ketone aus solche enthaltenden Gemischen zu gewinnen, indem man die Gemische mit einer
Lösung wasserlöslicher Bisulfite, die auf dfen Pa-Wert 5 bis 8 eingestellt war, ausschüttelte und
die die Bismutverbindungen enthaltende wäßrige Lösung dann ohne Alkalizusatz auf Temperaturen
oberhalb des Zersetzungspunktes der Bismutverbindungen
erhitzt. Dabei ist die Möglichkeit, Aldehydgemische in die reinen Komponenten zu zerlegen,
nirgends erwähnt und offenbar auch nicht erkannt worden.
Es ist ferner bekannt (vgl. die USA.-Patentschrift 2555553), aus Gemischen, die aliphatische
Methylketone und Aldehyde enthalten, die Aldehyde dadurch abzutrennen, daß man die Gemische bei
etwa 40 bis ioo° mit wäßrigen Bisulfitlösungen behandelt, wobei sich im wesentlichen nur die Bisulfitverbindungen
der Aldehyde bilden, dann die Methylketone, z. B. durch Extrahieren mit einem
Lösungsmittel zu entfernen und schließlich die Bisulfitverbindungen der Aldehyde wieder zu zerlegen.
Auch hierbei ist die Möglichkeit, Gemische isomerer Aldehyde in ihre reinen Komponenten zu
trennen, weder erwähnt noch nahegelegt worden.
In einem mit Rührwerk und Fraktionieraufsatz versehenen Destillationskolben werden 800 ecm
eines aus gleichen Teilen n- und iso-Butyraldehyd bestehenden Gemisches mit einer Lösung von
1,26 kg wasserfreiem Natriumsulfit und 0,62 kg Borsäure in 3,5 1 Wasser und 0,5 1 Glycerin verrührt,
bis vollständige Lösung eingetreten ist. Das Gemisch wird nun unter Rühren erhitzt und das
fortlaufend überdestillierende Aldehyd-Wasser-Gemisch kondensiert.
Bei 65 ° Kopf temperatur wird die Vorlage gewechselt. Die ober- und unterhalb dieser Temperatur
übergegangenen Fraktionen werden vom Wasser getrennt, getrocknet und nochmals destilliert.
Dabei gehen von der ersten Fraktion (iso-Butyraldehyd)
90 % zwischen 63 und 66°, von der zweiten Fraktion (n-Butyraldehyd) 80 % zwischen
72 und 75° über. Durch Herausschneiden einer Zwischenfraktion von etwa 64 bis 700 beim Abdestillieren
der Aldehyde können diese in noch größerer Reinheit gewonnen werden. Die übrigbleibende
Sulfitlösung kann nach Hinzufügung des abdestillierten Wassers erneut verwendet werden.
Claims (2)
- Patentansprüche:I.Verfahren zur Zerlegung von Gemischen isomerer Aldehyde über Bisulfitanlagerungsverbindungen und Zersetzung der Anlagerungsver-bindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch der Aldehyde durch Behandeln mit der wäßrigen Lösung eines neutralen Sulfits und eifter etwa äquivalenten Menge einer schwach sauren Verbindung in ein Gemisch der Bisulfitverbindungen überführt, das erhaltene Gemisch sodann auf steigende Temperaturen erhitzt, die hierbei in der Reihenfolge ihrer Siedepunkte nacheinander frei werdenden Aldehyde getrennt abzieht und die zurückbleibende Lösung abkühlt und erneut für die Herstellung der Bismutverbindungen verwendet.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Siulfitlösungen verwendet, die außer der schwach sauren Verbindung noch mehrwertige Alkohole enthalten.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2555553, 2544562.© 609 620/455 9.56 (609 843 3.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB19298A DE960187C (de) | 1952-03-01 | 1952-03-01 | Verfahren zur Zerlegung von Gemischen isomerer Aldehyde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB19298A DE960187C (de) | 1952-03-01 | 1952-03-01 | Verfahren zur Zerlegung von Gemischen isomerer Aldehyde |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE960187C true DE960187C (de) | 1957-03-21 |
Family
ID=6960016
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB19298A Expired DE960187C (de) | 1952-03-01 | 1952-03-01 | Verfahren zur Zerlegung von Gemischen isomerer Aldehyde |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE960187C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0322660A1 (de) * | 1987-12-24 | 1989-07-05 | Hoechst Aktiengesellschaft | Verfahren zur Gewinnung von 2-Methylbutanal |
US5064508A (en) * | 1988-03-31 | 1991-11-12 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for the separation of 2-methylalkanals from isomers thereof |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2544562A (en) * | 1947-07-18 | 1951-03-06 | Stanolind Oil & Gas Co | Process for recovering aldehydes and ketones |
US2555553A (en) * | 1947-09-24 | 1951-06-05 | Stanolind Oil & Gas Co | Separation of aldehydes and ketones from mixtures thereof |
-
1952
- 1952-03-01 DE DEB19298A patent/DE960187C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2544562A (en) * | 1947-07-18 | 1951-03-06 | Stanolind Oil & Gas Co | Process for recovering aldehydes and ketones |
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US5064508A (en) * | 1988-03-31 | 1991-11-12 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for the separation of 2-methylalkanals from isomers thereof |
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