DE958824C - Insbesondere fuer einen Vertikalhaspel bestimmte Vorrichtung zum Einfuehren und zum Andruecken von bandfoermigem Walzgut - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 28. FEBRUAR 1957

Sch 151411b 17b

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung an Haspeln für bandförmiges Walzgut, durch die dieses in den Schlitz der Haspeltrommel eingeführt und stets fest an die Trommel gedrückt werden soll.

Es sind Haspel mit horizontal und vertikal angeordneter Haspeltrommel bekannt, bei denen um die Trommel herum ein Kranz von Dr.uckrollen angeordnet. ist, durch die das Band an die ungeschlitzte Trommel gedrückt wird. Nachden die ersten zwei bis drei Windungen aufgewickelt sind, wird die Trommel gespreizt und damit das Bund fest auf der Trommel verspannt, so daß nun die weiteren Windungen unter Zug gewickelt werden können.

Einer oder zwei der die Druckrollen tragenden Hebel sind bei diesen Haspeln schon so ausgebildet worden, daß sie das anlaufende Band tangential auf die Trommel bzw. das sich bildende Bund zuführen.

Diese Haspel, die einen erheblichen baulichen Aufwand erfordern, werden in der Regel nur zum Aufwickeln verhältnismäßig breiter Bänder verwendet. Zum Aufwickeln von .verhältnismäßig schmalen Bändern werden hingegen Haspel mit vertikal angeordneter Haspeltrommel verwendet, denen das Band von einem Schiingenbett zuläuft.

Um zu einfachen, baulich möglichst wenig aufwändigen Konstruktionen zu kommen, -ist es bereits bekanntgeworden, das Bund zwischen zwei Rollen,

einer angetriebenen und einer gegen die angetriebene Rolle gedrückten Rolle, zu wickeln. Die Bandspitze wird hierbei durch eine über die angetriebene Rolle gestülpte Umführung um diese Rolle herum zwischen die beiden Rollen zurückgeführt, so daß sich die erste Windung bildet, die jedoch nicht an der Rolle anliegt. Um diese erste Windung herum werden, nachdem die Umführung entfernt wurde, die weiteren Windungen zwischen beiden Rollen ίο gewickelt. Die Druckrolle ist schwenkbar in einem Hebel gelagert} der zugleich als Führung für das anlaufende Band ausgebildet ist.

In der Praxis zumeist gebräuchlich sind die Haspel, deren Haspeltrommeln zur Aufnahme der Bandspitze mit einem Schlitz versehen sind. Zum Einführen der Bandspitze in den Schlitz wird der Haspel stillgesetzt. Soweit es sich hierbei um Haspel zum Aufwickeln von warmen Bändern handelt, wird die Bandspitze von einem Bedienungsmann ao von Hand in den Schlitz der Haspeltrommel eingeführt.

Zwecks Vermeidung der hiermit verbundenen Nachteile sind bereits Haspel ausgeführt worden, bei welchen an der der Haspeltrommel abgewendeten Seite des Bandes ein in den Bereich der Haspeltrommel hineinragender, der Führung des Bandes dienender Arm angebracht ist, der nach erfolgtem Einführen des Bandes in den Schlitz der Haspeltrommel aus dem Wickelbereich herausgeschwenkt wird. Doch stellt auch diese Maßnahme noch keine wesentliche Erleichterung dar, weil immer noch Handarbeit beim Einführen' des Bandendes in den Schlitz der Haspeltrommel erforderlich ist. Ein weiterer Nachteil, den diese Ausführungen besitzen, besteht darin, daß das Bandende frei im Haspelraum herumschleudert, wenn die letzte Windung gewickelt ist und der Haspel abgebremst wird. Dadurch tritt eine Lockerung des Bundes ein, so daß beim Abschieben leicht Störungen entstehen können.

Zum selbsttätigen Einführen kaltgewalzter Bänder in den Schlitz einer Haspeltrommel sind bereits Führungen bekanntgeworden, die aus zwei miteinander gekoppelten und damit gemeinsam aus dem Wickelbereich herausbringbaren Führungsarmen . bestehen. Während kaltgewalzte Bänder in dem Schlitz der Haspeltrommel festgeklemmt werden, ist dies bei warmgewalzten Bändern nicht der Fall. Bei warmgewalzten Bändern wird die Bandspitze lediglich in den Schlitz der Haspeltrommel hineingedrückt, bis sie durch ihre Abknickung bei beginnender Haspeltrommeldrehung und insbesondere durch die sich über den Schlitz legenden Windungen in dem Schlitz festliegt. Es ist ersichtlich, daß dabei die Führung des Bandes nicht eher aufgehoben werden darf, bis die Haspeltrommel wenigstens eine Teildrehung ausgeführt hat, wobei die Führungsmittel möglichst bis -unmittelbar an die Haspeltrommel heranreichen sollen. Dies ist mit den bekannten Führungen kaum zu erreichen. Ziel der Erfindung ist eine Führung, die ein selbsttätiges, sicheres Einführen der Spitze eines warmgewalzten Bandes in den Schlitz einer Haspeltrommel gestattet und die zugleich dazu geeignet ist, das Band an die Trommel anzudrücken. Dieses Ziel wird erreicht, indem gemäß der Erfindung zwei unabhängig voneinander aus dem Wickelbereich der Haspeltrommel herausschwenkbare Führungsarme vorgesehen sind, deren- in dem Winkel zwischen der Haspeltrommel bzw. dem Bund und dem anlaufenden Band gelegener Führungsarm an seinem der Haspeltrommel zugekehrt,η Ende eine Andrückrolle trägt, welche durch die den Führungsarm verschwenkende Einrichtung während des Haspelvorganges in kraftschlüssiger Anlage an dem Bund gehalten ist.

Die den Führungsarm verschwenkende Einrichtung kann als beiderseits hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagbarer, in einem Zylinder geführter Kolben ausgeführt sein, wobei das jeweils in dem Betrieb vorhandene Druckmittel zur Betätigung der Einrichtung verwendet werden kann. Zum Abschieben des Bundes kann der Führungsarm durch eine entsprechende Beaufschlagung des Kolbens gänzlich aus dem Abschiebebereich des Bundes herausgeschwenkt werden. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Zeichnung hervor, die in Fig. ι die Stellung der Führungsarme zum Einführen der Bandspitze in den Schlitz, in

Fig. 2 die Stellung der Führungsarme bei fertiggewickeltem Bund zeigt.

Das bandförmige Walzgut 1 wird durch die bis unmittelbar vor den Schlitz 2 der Haspeltrommel 3 reichende Führungsrinne 4 dem Haspel zugeführt. Die Führungsrinne 4 wird von dem an der der Haspeltrommel 3 abgewandten Bandseite angebrachten Führungsarm 5 und dem auf der gegenüberliegenden Bandseite liegenden Führungsarm 6 gebildet. Nachdem die Spitze des Walzgutes 1 in den Schlitz 2 eingelaufen ist und die Haspeltrommel 3 ihre Drehung begonnen hat, wird der mit der Welle 7 verbundene Führungsarm 5 durch nicht dargestellte Mittel aus dem Bereich des Bundes 8 herausgeschwenkt. Beim Aufhaspeln des Walzgutes ι legt sich die an dem Führungsarm 6 angebrachte Rolle 9 gegen die jeweils oberste Wickellage des Walzgutes 1. Die kraftschlüssige Anlage der Rolle 9 an dem Bund 8 wird dadurch hervorgerufen, daß das sich aufwickelnde Bund 8 den Führungsarm 6 gegen die Kraft des Hubzylinders uo 10 von der Haspel trommel 3 wegdrückt.

Ist das Bund 8 fertiggewickelt, wird, wie die Fig. 2 zeigt, der Kolben 11 des Hubzylinders 10 entgegengesetzt beaufschlagt und bringt den Führungsarm 6 in die zum Abschieben erforderliche, "5 hier gestrichelt angedeutete Lage. Die Haspeltrommel 3 wird abgesenkt, und das Bund 8 kann abgeschoben werden. Die Haspeltrommel 3 und die Führungsarme 5 und 6 gehen danach in ihre Aus-

angsstellung, wie sie Fig. 1 zeigt, zurück, und der Haspel ist erneut wickelbereit.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Insbesondere für einen Vertikalhaspel bestimmte Vorrichtung zum Einführen und zum ^la5 Andrücken von bandförmigem Walzgut in bzw.

   an die zur Aufnahme der Bandspitze mit einem Schlitz versehene Haspeltrommel, die eine bis unmittelbar vor den Schlitz der Trommel reichende, aus zwei aus dem Wickelbereich der Haspeltrommel herausschwenkbaren Führungsarmen gebildete und an ihrem der Haspeltrommel zugekehrten Ende mit einer Andrückrolle versehene Zuführungsrinne aiufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsarme (5, 6) unabhängig voneinander aus dem Wickelbereich herausschwenkbar sind und daß der in dem Winkel zwischen der Haspeltrommel (3) bzw. dem Bund (8) und dem anlaufenden Band (1) gelegene Führ.ungsarm (6) an seinem der Raspeltrommel (3) zugekehrten Ende die Andrückrolle (9) trägt, welche durch die den Arm (6) verschwenkende Einrichtung (10, 11) während des Haspelvorganges in kraftschlüssiger Anlage an dem Bund (8) gehalten ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 886 009, 698 224, 694369, 616782, 546349- 233 997;

   deutsche Patentanmeldung S 24342 Ib/7b.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 609616/143 8.56-(609 809 2.57)