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Bedienungsvorrichtung für den Anlasser und Hilfsstartvorrichtung eines
Vergasers einer Brennkraftmaschine Die Erfindung betrifft eine Bedienungsvorrichtung
für den Anlasser und Hilfsstartvorrichtung eines Vergasers einer Brennkraftmaschine,
wobei diese Hilfsstartvorrichtung durch ein besonderes Vergasungssystem gebildet
wird, welches unter der Einwirkung des in der Ansaugeleitung des Motors herrschenden
Unterdrucks eine Brennstoffmenge liefert, welche von einem Verteiler bestimmt wird.
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Die Erfindung bezweckt insbesondere, derartige Anordnungen so auszubilden,
daß sie besser als bisher den verschiedenen Erfordernissen der Praxis entsprechen.
Hierfür wird erfindungsgemäß bei einem Vergaser, der mit einem Verteiler für den
Brennstoff und gegebenenfalls für die Startluft ausgestattet ist, der durch einen
Thermostaten gesteuert wird und ein Verriegelungsorgan aufweist, das ihn in Verschlußstellung
verriegelt und das außer Betrieb ist, sobald die Drosselklappe aus ihrer Stellung
der größten Schließung herausbewegt wird, gemäß der Erfindung zwischen dem Bedienungsmechanismus
des Anlassers und der Drosselklappe ein Klinkengestänge vorgesehen, das, wenn der
Bedienungsmechanismus fortschreitend betätigt wird, zuerst
die Drosselklappe
aus ihrer Stellung größter Schließung herausbewegt, wodurch der Verteiler frei wird
und dann die Drosselklappe losläßt, wonach der Bedienungsmechanismus den Anlasser
betätigt und wieder in seine Ruhestellung zurückkehrt, ohne die von der Drosselklappe
eingenommene Stellung zu verändern.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden
an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. i ist eine schematische Teilansicht, welche unter Wegbrechung
von Teilen eine erfindungsgemäße Anordnung zeigt; Fig. 2, 3 und 4 zeigen gewisse
Teile dieser Anordnung in den Stellungen, welche sie zu drei verschiedenen Zeitpunkten
beim Anlassen des kalten Motors einnehmen; Fig.5 ist eine teilweise geschnittene
Seitenansicht des Vergasers der Anordnung; Fig. 6, 7 und 8 zeigen schematisch die
gegenseitigen Stellungen, welche gewisse Teile des Vergasers für drei verschiedene
Arbeitszustände desselben einnehmen.
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Der der Anordnung angehörende Verbrennungsmotor i ist auf beliebige
geeignete Weise ausgebildet.
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Der dem Motor zugeordnete Anlasser 2 ist ebenfalls auf beliebige geeignete
Weise ausgebildet. Er arbeitet z. B. elektrisch und enthält ein Betätigungsorgan,
z. B. einen Hebel 3, welcher durch eine Betätigung verstellt werden kann, z. B.
durch eine Zugstange 4.
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Der Vergaser ist z. B. auf die in der deutschen Patentanmeldung S
38751 Ia/46c2 beschriebene Weise ausgebildet.
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Dieser in Fig. 5 bis 8 dargestellte Vergaser enthält im wesentlichen
einen Körper 5 mit einer Ansaugeleitung 6, einem Venturirohr, einem Hauptspritzsystem,
einer Vorfichtung für den Langsamlauf, einer Drosselklappe 7 und einem über den
Hauptlufteinlaß 8 belüfteten Schwimmerbehälter.
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Die Hilfsstartvorrichtung wird durch einen Schacht 9 gebildet, welcher
durch eine kalibrierte Öffnung io gespeist wird. Der obere Teil des Schachts steht
mit der Außenluft durch eine kalibrierte Öffnung i i in Verbindung. Ein mit dem
Schacht 9 durch wenigstens eine Öffnung 13 in Verbindung stehender aufsteigender
Kanal i2 entnimmt den Brennstoff und führt ihn durch einen absteigenden Kanal 14
und einen Querkanal 15 bis zu einem Verteiler, welcher durch eine mit einer Anlagefläche
17 zusammenwirkende Platte 16 gebildet wird und je nach seiner Stellung entweder
den Kanal 15 verschließt oder ihn entweder mit einem Kanal 18 öder gleichzeitig
mit dem Kanal 18 und einem Kanal i9 in Verbindung setzt. Die beiden letzteren Kanäle
endigen hinter bzw. vor der Drosselklappe. Fig 6 bis 8 zeigen in ihrem unteren Teil
die drei charakteristischen Stellungen des Verteilers 16 (dessen Öffnungen vollausgezogen
dargestellt sind) gegenüber der Anlagefläche i7 (deren Öffnungen gestrichelt dargestellt
sind). Die Drosselklappe 7 wird fernbetätigt, z. B. durch ein Pedal 2o (Fig. i)
durch ein an einem Hebel 2i endigendes Gestänge, wobei der Hebel auf der Achse der
Drosselklappe befestigt und mit einem Teil 22 starr verbunden ist, welcher einen
Anschlag zur Begrenzung der Schließung der Drosselklappe bildet, welche eine Feder
23 (Fig. i) zu schließen sucht.
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Die Achsen der Drosselklappe 7 und des Verteilers 16 stehen senkrecht
aufeinander.. An der Welle 24 des Verteilers ist ein Nocken 25 befestigt, gegen
welchen durch eine Feder 23 eine Rolle 26 angedrückt wird, welche von dem Ende eines
Arms eines um eine Achse 28 schwenkbaren Winkelhebels 27 getragen wird, dessen anderer
Arm eine mit dem Teil22 zusammenwirkende regelbare Anschlagschraube 29 trägt. Der
obere Teil der Fig. 6 bis 8 zeigt die Stellungen des Nockens 25 bzw. der Rolle 26
für die drei charakteristischen Stellungen des Verteilers 16.
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Die Vorrichtung zur Steuerung durch einen Thermostaten wird durch
einen spiraligen Bimetallstreifen 30 gebildet, dessen Zentrum an der Welle
24 befestigt ist, während sein äußeres Ende an dem Gehäuse 31 fettgemacht ist. Dieser
Bimetallstreifen ist der Temperatur eines Luftstroms ausgesetzt, welcher durch die
Auspuffgase geheizt und durch ein in die Auspuffleitung 133 des Motors eintretendes
Rohr 32 geliefert wird. Der Bimetallstreifen bestimmt je nach seiner Temperatur
die Winkelstellung der Welle 24 und somit des Verteilers 16 und des Nockens 25,
und steuert so den öffnungsgrad der Drosselklappe 7.
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Der Verteiler ist mit Verriegelungsmitteln versehen, welche ihn blockieren,
wenn er seine Schließungsstellung erreicht hat (Fig.6), wobei diese Verriegelungsmittel
so ausgebildet sind, daß sie außer Betrieb gesetzt werden, wenn die Drosselklappe
genügend weit in der Öffnungsrichtung verstellt wird, worauf dann der Thermostat
den Verteiler in die seiner Temperatur entsprechende Stellung bringen kann. Bei
dem dargestellten Beispiel werden diese Verriegelungsmittel durch eine in den Umfang
des Nockens 25 eingeschnittene Nut 33 gebildet, welche an einer solchen Stelle liegt,
daß die Rolle 26 bei geschlossenem Verteiler (Fig. 6) in diese Nut einfällt. Da
die Rolle durch die nicht vernachlässigbare Kraft der Feder 23 in die Nut 33 gedrückt
wird, ist die Kraft des Bimetallstreifens selbst bei kaltem Zustand ungenügend,
um die Rolle 26 aus der Nut auszuheben, und man mußte bisher vor dem Anwurf des
kalten Motors die Drosselklappe 7 so weit öffnen, daß die Rolle aus der Nut austritt,
worauf der Thermostat unter Antrieb des Verteilers die gewünschte Gleichgewichtsstellung
einnahm, so daß die Drosselklappe nach ihrem Loslassen in der geeigneten Öffnungsstellung
gegen die Anschlagschraube 29 stieß.
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Die Erfindung macht es nun überflüssig, die Drosselklappe in der Öffnungsrichtung
vor dem Anwurf des Motors in kaltem Zustand zu betätigen, indem die Betätigung des
Anlassers und die Drosselklappe so miteinander verbunden werden,
daß
bei einer Verstellung dieser Betätigung zunächst die Drosselklappe geöffnet wird,
bis die für das Anlassen bei der niedrigsten. in Aussicht-genommenen Temperatur
erforderliche öffnung überschritten ist, wodurch jeder Widerstand gegen die Verstellung
des Verteilers ' durch den " Bimetallstreifen unterdrückt wird, welcher so seine
der Umgebungstemperatur entsprechende Stellung einnimmt, worauf die Drosselklappe
freigegeben wird und ihre durch den Nocken 25 bestimmte Stellung einnimmt, worauf
schließlich der Anlasser betätigt wird, worauf .die Betätigung in ihre Ruhestellung
zurückkehrt, ohne daß hierdurch die Zwischenstellung der Drosselklappe verändert
wird.
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Hierfür wird zweckmäßig eine Verklinkung benutzt, welche die Drosselklappe
in der Öffnungsrichtung bei Verstellung der Betätigung in dem Sinn der Inbetriebnahme
des Anlassers mitnimmt und zurücktritt, wenn die Betätigung in umgekehrter Richtung
in ihre Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Hierfür wird z. B. der Hebel 27 mit einem dritten Arm 34 versehen,
welcher senkrecht gegen einen gleitenden Teil 35 -zerichtet ist, welcher z. B. waagerecht
liegt un(' gleichzeitig mit der Betätigung des Anlassers verstellt wird. Dieser
gleitende Teil kann von an dem Vergaser oder dem Motor befestigten Führungen 36
gehalten und in seine Ruhestellung durch eine Feder 37 zurückgeholt werden.
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An dem- gleitenden Teil 35 ist um eine zu der Achse des Hebels 27
parallele Achse eine Klinke 38 schwenkbar, welche durch eine Feder 39 gegen einen
Anschlag 4o gezogen wird, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß bei einer Verstellung
des gleitenden Teils von seiner Ruhestellung aus (Fis. r) das Ende der Klinke 38
zunächst das Ende des Arms 34 in der der Öffnung der Drosselklappe entsprechenden
Richtung mitnimmt (Fis. r, hierauf Fig. 2), worauf die Klinke, nachdem die Drosselklappe
eine Öffnung erreicht hat, welche wenigstens gleich ihrer größten Öffnung für das
Anlassen bei sehr kaltem Wetter ist, bei Fortsetzung ihres Weges von dem Ende des
Arms 34 frei kommt, welcher sich dann um die durch den Nocken 25 erlaubte Strecke
nach rückwärts bewegt (Fig.3), wobei dieser Nocken in der Zwischenstellung eine
der Umgebungstemperatur entsprechende Stellung angenommen har. Bei dem Rücklauf
des gleitenden Teils 35 tritt die Klinke 38 vor dem Ende des Arms 34 zurück (Fig.4).