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DE952569C - Verfahren zur Temperaturmessung an Ultrazentrifugen - Google Patents

Verfahren zur Temperaturmessung an Ultrazentrifugen

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Publication number
DE952569C
DE952569C DEG18098A DEG0018098A DE952569C DE 952569 C DE952569 C DE 952569C DE G18098 A DEG18098 A DE G18098A DE G0018098 A DEG0018098 A DE G0018098A DE 952569 C DE952569 C DE 952569C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
temperature
substance
rotor
cell
refractive index
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG18098A
Other languages
English (en)
Inventor
Hellmut Gruendig
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HELLMUT GRUENDIG
Original Assignee
HELLMUT GRUENDIG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HELLMUT GRUENDIG filed Critical HELLMUT GRUENDIG
Priority to DEG18098A priority Critical patent/DE952569C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE952569C publication Critical patent/DE952569C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01KMEASURING TEMPERATURE; MEASURING QUANTITY OF HEAT; THERMALLY-SENSITIVE ELEMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G01K11/00Measuring temperature based upon physical or chemical changes not covered by groups G01K3/00, G01K5/00, G01K7/00 or G01K9/00
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01KMEASURING TEMPERATURE; MEASURING QUANTITY OF HEAT; THERMALLY-SENSITIVE ELEMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G01K13/00Thermometers specially adapted for specific purposes
    • G01K13/04Thermometers specially adapted for specific purposes for measuring temperature of moving solid bodies
    • G01K13/08Thermometers specially adapted for specific purposes for measuring temperature of moving solid bodies in rotary movement

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Investigating Or Analysing Materials By Optical Means (AREA)
  • Optical Measuring Cells (AREA)

Description

  • Verfahren zur Temperaturmessung an Ultrazentrifugen Der mit der Erfindung verfolgte Zweck ist die Temperaturmessung in sehr schnell konstant rotierenden Körpern, vorzugsweise in Rotoren von analytischen Ultrazentrifugen, bei denen am Meßort ein startes Zentrifugalfeld wirkt und bei denen aus diesem oder anderen Gründen eine direkte oder indirekte mechanische oder elektrische Verbindung mit einer Meßapparatur unmöglich ist und wo die Temperatur durch Strahlung nicht hinreichend genau gemessen werden kann.
  • Die Temperaturmessung in schnell rotierenden Körpern ist gegenwärtig bei Rotoren von analytischen Ultrazentrifugen von besonderer Bedeutung, da die Temperatur in der Sedimentationszelle von direktem Einfluß auf den Sedimentationsvorgang und somit entscheidend für die Auswertung der Messung ist. Ein direktes Meßverfahren für die Temperatur am Ort der Sedimentationszelle gibt es noch nicht. Die Temperatur wird vielmehr an entfernten Stellen, z. B. an den Lagerzapfen und außerhalb des Rotors, gemessen. Mit Hilfe eines aufrechterhaltenen Temperaturgleichgewichts im aus Rotor, ihn umgebender Atmosphäre und abschließenden Gehäuse bestehenden System wird die Temperatur der Sedimentationszelle auf Grund der Messungen abgeschätzt. Die einzige mit dem Rotor verbundene Temperaturmeßstelle befindet sich, wie erwähnt, nach Fig. I am Zapfen I des nach dem Vorbild von Sv e d berg gebauten Rotors 2, der bei 3 und 4 Bohrungen zur Aufnahme der Sedimentations- bzw. Balancezelle hat. Am Zapfen 1 wird dabei eine thermomagnetisch arbeitende Meßeinrichtung magnetisch angekoppelt. Ihre Meßwerte werden indessen durch ein in unmittelbarer Nähe der Meßeinrichtung befindliches, Reibungswärme erzeugendes Dämpfungslager verfälscht. Ferner ist der Zusammenhang zwischen der am Zapfen I gemessenen und der tatsächlichen Temperatur der in der Bohrung 3 bzw. 4 befindlichen Sedimentationszelle unbekannt. Daher ist bei der Bestimmung der Sedimentationskonstaaiten der größte Ungenauigkeitsfaktor zur Zeit die Ermittlung der genauen Temperatur in der Sedimentationszelle und ein Verfahren zur direkten Messung derselben von großem Interesse.
  • Die Aufgabe besteht darin, eine geeignete Substanz mit der Sedimentationszelle - oder unter Ausnutzung der Symmetrieverhältnisse mit einer entsprechenden anderen Stelle des rotierenden Körpers - in Wärmekontakt zu bringen und ihre temperaturabhängige physikalische Eigenschaft in geeigneter Weise der außerhalb gelegenen Beobachtungsstelle zugänglich zu machen. Als temperaturabhängige Eigenschaft hat sich der Brechungsindex von Substanzen geeigneter Dichte, vorzugsweise von Flüssigkeiten und Festkörpern, erwiesen und dementsprechend das Licht als Verbindung von Meß- und Beobachtungsstelle. Die Verbindung ist, da der Körper rotiert, eine stroboskopische. Die Meßsubstanz ist infolge der Rotation einem starken Zentrifugalfeld an der Meßstelle ausgesetzt. Dadurch entsteht in ihr eine starke Druckschichtung und dementsprechend, da der Brechungsindex außer von der Temperatur noch vom Druck abhängig ist, ein Brechungsgefälle. Da aber die Drehfrequenz des Rotors als konstant vorausgesetzt ist - und eine Konstanz von 10/ovo wird zur Zeit ohne weiteres erreicht -, bleibt das Druckgefälle konstant, und es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Brechungsindex und Temperatur von Schichten gleichen Druckes der Meßsubstanz. Um symmetrische Verhältnisse zu bekommen, bringt man die Meßsubstanz in analoger Weise wie das zu zentrifugierende Präparat unter, z. B. in einer Kammer mit dem Querschnitt 6 (Fig. 2) und einer Längsausdehnung parallel zur Drehachse 5 des Rotors 2. An der Stelle 6a herrscht der UberdruckO, an der Stelle der volle Wert desselben. Zur Bestimmung des Brechungsindex haben sich interferometrische Verfahren als besonders geeignet erwiesen.
  • Das Interferometerprinzip besteht darin, daß zwei kohärente Lichtbündel 7 und 8 (Fig. 3) je eine mit Substanz gefüllte Kammer 9 und I0 durchsetzen und anschließend miteinander interferieren.
  • Das Interferenzbild wird dabei durch den Gangunterschied d - beeinflußt, den die Bündel 7 und 8 beim Passieren der Kammern erfahren. Es gilt: d = Ito 9 19 49 = = Länge der Kammer Io 19 = Länge der Kammer g fllO = Brechungsindex der in der KammerIo befindlichen Substanz nlo = Brechungsindex der in der Kammer g befindlichen Substanz Zur Messung der Temperaturabhängigkeit des Brechungsindex einer Substanz bringt man diese, in eine 4er Kammern g oder 10 gefüllt, auf die gewünschte Temperatur, während man die mit der gleichen Substanz gefüllte andere Kammer auf einer festen Bezugstemperatur hält. Die beiden Kammern können dabei räumlich nach Maßgabe der verwendeten Interferenzapparatur getrennt sein. Dementsprechend bringt man zur Temperaturmessung die eine Kammer in Wärmekontakt mit dem Objekt und hält die andere außerhalb derselben auf einer Vergleichstemperatur. Ein Zahlenbeispiel für passende Werte ist: Kammerlänge . . . 19 = 110 = IOrnm Substanz ....... Alkohol, Brechungsindex n = I,36I (200 C) k=7 dn dt = =4-Io-4(°C-l) Hierbei ist k die Anderung des Gangunterschiedes in Einheiten der Lichtwellenlänge (NaD = 589 m) pro Grad Temperaturänderung. Die Empfindlichkeit ist also sehr groß. Daher kann die Meßzelle auch als Differenzzelle ausgebildet werden, indem die Kammern g und 10 mit verschiedenen Substanzen von verschieden stark temperaturabhängigem Brechungsindex gefüllt und, was optisch vorteilhaft ist, in einer Doppelzelle zusammengefaßt werden (Fig. 4). Eine Anderung der Temperatur der Zelle als Ganzen bewirkt auch hier in Differenzwirkung der Kammern 9 und 10 eine Änderung des Gangunterschiedes der interferierenden Bündel 7 und 8.
  • Bei den betrachteten Fällen überlagert sich dem temperaturabhängigen Gangunterschied noch ein statischer, der von der Verschiedenheit der Kammern oder der Fülisubstanzen herrührt. Im allgemeinen ist es nötig, durch Einschaltung eines Kompensators in einen der Strahlengänge 7 und 8, diesen Gangunterschied auszugleichen. Die Kompensationswirkung kann in bekannter Weise variiert und somit noch in meßbarer Weise auf den temperaturabhängigen Anteil des Gangunterschiedes ausgedehnt werden. Dadurch kann z. B. die temperaturbedingte Verschiebung des Interferenzstreifensystems rückgängig gemacht und der Kompensator direkt in Temperaturgraden geeicht werden. Unter weiterem Verzicht auf Empfindlichkeit können die verschiedenen Substanzen in der eben erwähnten Differenzzelle so ausgewählt werden, daß sich ihre B rechungsfndex-Temperatur-Diagramme bei einer bestimmten Bezugstemperatur, z. B. zo0 C, schneiden. Dadurch entfällt die Kompensation des statischen Anteils des Gangunterschiedes.
  • Die Varianten der Meßanordnung nach Fig. 3 sind indessen nicht auf durchgehendes Licht beschränkt. Das Licht kann hinter den Zellen reflektiert und zum zweiten Male durch diese geschickt werden. Als Interferenzverfahren werden die mit Amplitudenaufspaltung arbeitenden von Kamin, Mach-Zehnder und Michlelson genannt sowie das mit Aperturspaltung arbeitende Rayleighsche Doppelspaltinterferometer.
  • Wird nun die Meßzelle im Rotor untergebracht, z. B. als Teil der Sedimentationszelle oder der symmetrisch gegenüberliegenden Balancezelle, so entsteht in der Füllung derselben das erwähnte Brechungsgefälle. Infolgedessen lassen sich die erwähnten und schon lange bekannten Interferenzverfahren nicht in ihrer üblichen Form anwenden, da sie die räumliche Konstanz des Brechungsindex voraussetzen. Die Interferenzstreifen werden durch das Brechungsgefälle völlig veraschen oder verschwinden ganz. Auch bei spezieller Bündelführung durch Schichten von gleichem Brechungsindex sind die Interferenzverfahren wegen der hierbei bestehenden großen Justierempfindlichkeit bezüglich Objekt und optischem System praktisch unbraucbar.
  • Die Erfindung bezieht sich nun darauf, die als »Schlierenverfahren« ebenfalls für alle genannten Interferometertypen seit langem bekannte Zuordnung von Objektstelle und zugehörigem Brechungsindex auf das vorliegende Problem der Temperaturmessung anzuwenden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß sich in der Meßsubstanz ein nicht durch die Temperatur, sondern durch andere bekannte Einflüsse erzeugtes Brechungsgefälle befindet. Erfindungsgemäß wird deshalb der temperatur-und druckabhängige Brechungsindex einer Substanz innerhalb des Rotors mit dem einer anderen Substanz verglichen. Die Zuordnung verhütet das obengenannte Verschwinden der Interferenzstreifen und bewirkt eine entsprechende Verformung derselben auf Grund des Anteils des Brechungsgefälles am Gangunterschied der interferierenden Bündel.
  • Fig. 5 zeigt in einem Beispiel schematisch die Wirkung eines durch Druck erzeugten eindimensionales Brechungsgefälle auf die sonst exakt gerade verlaufenden Streifen nach Fig. 6. Zu jedem Druck kann die temperaturbedingte Wanderung des Streifensystems ermittelt werden. Das Schema der Fig. 5 gilt auch für die Temperaturmeßzelle im Rotor.
  • Dem Druck 0 entspricht die Stelle 6a (Fig. 2), dem Druck I0 die Stelle 6b der Zelle. Praktisch fällt die Krümmung der Streifen oft nicht ins Gewicht.
  • Vorzugsweise wird die Streifenverschiebung beim DruclO abgelesen, da sie sich so direkt auf die bekannte Normalbedingung des Überdrucks O im Laboratorium zurückführen läßt.
  • Die Zuordnung, wie bemerkt das wesentliche Kennzeichen eines »Schlierenverfahrens«, geschieht allgemein durch gleichzeitige Abbildung des Objektes mit der Interferenzerscheinung. Das Objekt ist hier die Meßzelle im Rotor. Da das Brechungsgefälle in dieser als eindimensional, als radial verlaufend angesehen werden kann, so genügt grundsätzlich auch eine eindimensionale Zuordnung.
  • Außer den Interferometern von Jamin, Mach-Zehnder und Michelson, die eine zweidimensionale Zuordnung gestatten, kommt daher auch das Rayleigh-Interferometer in Frage, das nur eine eindimensionale Zuordnung gestattet.
  • Hinsichtlich der Anwendung des Verfahrens bei Ultrazentrifugen wird beim Arbeiten mit reflektiertem Licht die Beobachtung, des Vorganges in der Sedimentationszelle, die ihrerseits stroboskopisch im durchgehenden Licht mit einer der Beobachtung dienenden Schlierenoptik (z. B. nach Toep.ler) verbunden ist, nicht gestört. Beim Arbeiten mit durchgehendem Licht indessen muß eines der beiden optischen Systeme mit gesteuertem Wechsellicht betrieben werden. Diese Einrichtung ist bereits bei der Verwendung von »Mehrfach-Zellenrotoren«. üblich und in diesem Zusammen hang keine Extrabedingung. Verwendet man für die Beobachtung der Sedimentation kein auf Lichtablenkung (Toepler) beruhendes, dx messendes Schlierenverfahren, sondern ein »(x) messendes Interferenzschlierenverfahren, so kann man dieses mit der Temperaturmessung direkt verbinden,-indem man die Sedimentationszelle, die in diesem Falle ebenfalls als Doppelzelle ausgebildet ist, in eine Temperaturmeßzelle und eine eigentliche Sedimentationszelle unterteilt (Fig. 7). 11a und 1 1b sind dabei die Kammern zur Temperaturmessung, 12a z. B. die Kammer für die zu zentrifugierende Probe, I2b die Kammer für die erforderliche Vergleichssubstanz. Infolge der Zuordnung erscheint das Interferenzfeld entsprechend in eine obere und eine untere Hälfte geteilt. Im oberen Bild, das, da es nur auf die Feststellung von Streifenverschiebungen ankommt, sehr niedrig gehalten werden kann, ist ein Maß für die Temperatur vorhanden, im unteren Bild ist das zum Sedimentationsvorgang gehörige Interferenzbild. Beide Systeme lassen sich auf diese Weise zusammen photographieren, so daß zu jeder Aufnahme des Sedimentationsvorganges ein Temperaturmaß vorhanden ist. Objektive Interferenzerscheinungen, d. h. solche mit Maximum-Minimum-Struktur, sind nur mit monochromatischem Licht zu erhalten, so daß zur Markierung der Oten Ordnung besondere Maßnahmen getroffen werden müssen. Im Falle der Temperaturmessung innerhalb kleiner Bereiche kann dies umgangen werden, indem die Streifen durch optische Mittel so weit auseinandergezogen werden, daß ihr Abstand größer wird als die Verschiebung, die der maximalen Temperaturänderung entspricht. Fig. 8 zeigt ein schematisches Beispiel für ein unterteiltes Gesichtsfeld. Die Strecken A-B und B-C entsprechen denen der Fig. 8. Im GebietA-B ist das zur Temperaturmessung gehörige Streifensystem, im Gebiet B-C das zu einem Sedimentationsvorgang gehörige, mit einer Brechungsgrenzschicht um D.
  • Das Temperaturmeßsystem kann auch subjektiv beobachtet werden, wobei sich Glühlicht, weniger ein monochromatisches Gemisch, als besonders vorteilhaft zur Ermittlung der Oten Ordnung erweist, da diese farblos ist. Da der zur Sedimentation gehörige optische Teil mit monochromatischem Licht arbeitet, so kann derart verfahren werden, daß als Lichtquelle zwar gemischt monochromatisches oder Glühlicht genommen wird, das den Teil B-C der Zelle durchsetzende Licht indessen durch ein Filter geleitet wird.
  • Fig. g zeigt das Schema einer mit reflektiertem Licht arbeitenden Vorrichtung, eine Variante des Michelson-Interferometers. Die Temperaturmeß -zelle Z als Differenzzelle \ ist hierbei symmetrisch zur Sedimentationszelle gelagert und arbeitet von dieser getrennt. F1 und F2 sind Fenster, welche die mit Meßsubstanz gefüllten Kammern 9 und 10 abschließen. F2 trägt einen Spiegelbelag Sp. P ist eine planparallele Glasplatte, die das einfallende Bündel E in die kohärenten Bündel 7 und 8 aufteilt, die nach (durch die Reflexion am Spiegels bedingten) zweimaligem Durchgang durch die Kammern g und 10 zum austretenden Bündel G überlagert werden und so zur Interferenz kommen.
  • Ebenfalls getrennt oder, wie in Fig. 7 und 8 gezeigt, mit der eigentlichen Sedimentationszelle verbunden, mit ihrem oder zusätzlichen Licht betrieben usw., arbeitet die Doppelzelle in Verbindung mit dem Rayleigh-Interferometer. Dies sei wegen seiner Bedeutung als Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben.
  • Das Prinzip des Rayleigh-Interferometers zeigt Fig. 10. Die Lichtquelle 13 beleuchtet den Eingangsspalt 14 in der Brennebene der Linse 15. Die zwischen der Linse 15 und der Linse I7 verlaufenden. parallelen kohärenten Bündel beleuchten den Doppelspalt I6 und erzeugen in der Brennebene I8 der Linse 17 ein Beugungsbild des Spaltes 14. Innerhalb desselben befindet sich das eigentliche, durch den Doppelspalt I6 erzeugte Interferenzbild, das bei -Verwendung von monochromatischem Licht aus feinen schwarzen, der Spaltlänge parallelen Streifen auf hellem Grund besteht. Das Interferenzbild in I8 wird durch eine Zylinderlinse 19 mit zur Spaltlänge paralleler Achse in der Ebene 21 abgebildet, in der sie endgültig beobachtet oder photographiert wird. Diese Abbildung geschieht nur in zur Zylinderachse senkrechter, hier also horizontaler Richtung. Für diese wirkt die Zylinderlinse 20 mit horizontaler Achse nur wie eine planparallele Platte. Diese Linse 20 bildet nun zusammen mit der Linse I7 die Vertikalkoordinate einer zur optischen Achse 23 senkrechten Ebene der vor der LinseI7 befindlichen DoppelzelleZ in der Ebene 21 ab. Bei dieser Abbildung wiederum wirkt die Linse 19 wie ein Fenster. Somit besteht eine gleichzeitige Abbildung der Interferenzerscheinung und der Vertikalkoordinate des Objekts, hier der Doppelzelle Z, und damit eine Zuordnung, wie sie bereits besprochen wurde. Diese astigmatische Abbildung ist in ihrer Wirkung als Schlierendarstellung bereits I896 von Rayleigh erkannt und beschrieben worden. Unregelmäßigkeiten des Brechungsindex der Substanz in einer der beiden Kammern in vertikaler Richtung bewirkt eine Verformung der Interferenzstreifen an entsprechend zugeordneter Stelle, wie es in Fig. 5 und 6 angedeutet ist.
  • Die Orientierung der Spalte erfolgt in radialer Richtung, wenn die Doppelzelle Z wie beschrieben als Temperaturmeßzelle in deh Rotor eingesetzt ist.
  • Die Platten 22 sind eine bekannte Ausführungsform des erwähnten Kompensators. Der zusätzliche Gangunterschied wird durch Kippung der Platten gegeneinander erzeugt.
  • Unter Verzicht auf die Zuordnung kann die hinter der Ebene I8 befindliche Anordnung durch ein einfaches sphärisches Okular oder Kameraobjektiv ersetzt werden, womit die Interferenzerscheinung in der Ebene I8 direkt auf die Netzhaut des Auges oder die photographische Platte abgebildet wird.
  • Zur Umgehung des Brechungsgefälles in Richtung der Längsausdehnung des Doppelspaltes muß die Anordnung dabei so justiert werden, daß die Spalte zur Radialrichtung senkrecht stehen. Dies gilt auch für die Meßzelle. Jetzt macht sich der Druckgradient jedoch durch große Justierempfindlichkeit bemerkbar, die die praktische Anwendung des Verfahrens unmöglich macht. An dieser Stelle ist nochmals die Grundidee der Erfindung zu ersehen, welche die durch den Druckgradienten auftretenden Schwierigkeiten, die die normalen Interferenzmethoden nicht zur Geltung kommen lassen, durch gleichzeitiges Miterfassen des durch den Druck erzeugten Brechungsgefälles löst.
  • Durch die Erfindung ist es nunmehr möglich, die Temperatur in der Sedimentationszelle von Ultrazentrifugen während des Betriebes genau zu messen. Das Verfahren ist aber nicht auf Ultrazentrifugen beschränkt. Es kann überall da verwendet werden, wo eine Verbindung von Objekt und Meßort nur optisch möglich ist und wo das Bestehen starker mechanischer Spannungen im Meßkörper die Anwendung herkömmlicher Verfahren unmöglich macht.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Messung der Temperatur an schnell rotierenden Körpern, vorzugsweise an Rotoren von Ultrazentrifugen, dadurch gekennzeichnet, daß der temperatur- und druckabhängige Brechungsindex einer Substanz, die sich in Wärmekontakt mit dem Rotor befindet, mit dem einer anderen Substanz mit Hilfe eines Interferenzverfahrens verglichen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß der Brechungsindex einer Substanz innerhalb des Rotors mit einer außerhalb des Rotors verglichen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Brechungsindex zwischen zwei Substanzen innerhalb des Rotors, vorzugsweise unmittelbar zueinander benachbart, verr glichen wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckschichtung inner- halb der im Rotor befindlichen Substanz bzw.
    Substanzen, hervorgerufen durch die Zentrifugalkraft, durch entsprechende örtliche Zuordnung der Brechungswerte nach Art der Schlierenmethoden, der Beobachtung zugänglich gemacht wird, so daß auf diese Weise in einem Beobachtungsgang die gemessenen temperatur bedingten Brechungswerte einem Druck bzw. einer Ortskoordinate der Meßzelle, - vorzugsweise dem Druck 0, koordiniert werden können.
DEG18098A 1955-10-06 1955-10-06 Verfahren zur Temperaturmessung an Ultrazentrifugen Expired DE952569C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2937656A1 (de) * 1979-09-18 1981-04-02 Neumünstersche Maschinen- und Apparatebau GmbH (Neumag), 2350 Neumünster Messwertuebertragungssystem fuer rotierende koerper

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2937656A1 (de) * 1979-09-18 1981-04-02 Neumünstersche Maschinen- und Apparatebau GmbH (Neumag), 2350 Neumünster Messwertuebertragungssystem fuer rotierende koerper

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