DE914788C - Optische Vorrichtung zur Analyse des Brechungsindex in geschichteten oder stroemenden Loesungen - Google Patents
Optische Vorrichtung zur Analyse des Brechungsindex in geschichteten oder stroemenden LoesungenInfo
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- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N21/00—Investigating or analysing materials by the use of optical means, i.e. using sub-millimetre waves, infrared, visible or ultraviolet light
- G01N21/17—Systems in which incident light is modified in accordance with the properties of the material investigated
- G01N21/41—Refractivity; Phase-affecting properties, e.g. optical path length
- G01N21/45—Refractivity; Phase-affecting properties, e.g. optical path length using interferometric methods; using Schlieren methods
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 27. SEPTEMBER 1954
Bei wissenschaftlichen Untersuchungen, wo es darauf ankommt, die Konzentrationen von gelösten
Stoffen von Punkt zu Punkt zu messen,, hat man seit alters her sich optischer Methoden bedient. Eine
wichtige Untergruppe dieser Methoden ist diejenige, die sich auf die Messungen des Brechungsindex
gründet.
Brechungsindexanalysen von Lösungen finden teils für in dem Schwerkraftfeld oder in einem
Zentrifugalkraftfeld geschichtete Lösungen, teils auch für Lösungen, die durch eine Meßkammer von
geringem Ausmaße strömen, in welcher man den Brechungsindex konstant zu halten versucht, Verwendung.
Man hat es also bei Difrusionsmessungen, bei der Ultrazentrifugierung, der Gleichgewichtszentrifugierung
und der Elektrophoreseanalyse gemäß der bisher entwickelten Methoden mit geschichteten
Lösungen zu tun. Man könnte auch· geschichtete
Lösungen bei einer Adsorptionsanalyse gemäß der Frontanalyse- und Verdrängungsmethode
analysieren, dagegen nicht bei einem Elutionsverfahren. Auf strömende Lösungen ist man in solchen
Fällen angewiesen, wo die Dichte in der zu. untersuchenden Lösung nicht monoton steigend oder fallend
verläuft. Das ist der Fall bei der Adsorptionsanalyse .gemäß dem Elutionsverfahren, und zur Zeit
findet innerhalb der Elektrophoreseanalyse eine Entwicklung statt, welche wahrscheinlich auch in
gewissem Maße von der Analyse von strömenden Lösungen abhängig wird. Andere Verwendungen
einer Brechungsindexanalyse von strömenden Lösungen sind auch denkbar, wie beispielsweise bei
Löslichkeitsanalysen von Gemischen und für verschiedene
Zwecke in. der chemischen Industrie.
Was zuerst geschichtete Lösungen betrifft, sind diese größtenteils mit Hilfe optischer Methoden,
welche in erster Linie die Ableitung des Brechungsindex in bezug auf die Lage in der Zelle geben,
analysiert worden. Hierzu gehören Wieners, Thoverts, Longsworths und Philpot-iSvensson-s selbstregistrierende
Vor richtungen sowie Lamm's Skalenmethode. In den letzten Jahren sind inlterferometrische
Methoden, in der Regel selbstregistrierende, eingeführt worden, welche anstatt dessen die
Brechungsindexfunktion selbst geben. Es läßt sich darüber streiten, was' am vorteilhaftesten ist. Die
Brechungsindexanalyse bezweckt teils eine genaue Lokalisierung des Konzenitrationsinkrements der
: gelösten Stoffe, teils eine genaue Messung der Größen dieser Inkremente. Nur bei DifEusionsmessungen
ist es auch von Interesse, auf welche Art die Konzentration von einem Wert zu dem anderen
variiert. Eine einwandfreie und genaue Festlegung eines Konzentrationsinkrements· (die Lage einer
Grenzfläche) kann zwar nur bei Berücksichtigung der Konzentration in jedem Punkt der Grenzfläche
geschehen, aber ein guter Nährungswert kann meistens durch Lokalisierung des Punktes, an dem der
Differetitiälquotient der Konzentration das Maximum
hat, erhalten werden. Für routinemäßige Messungen mit begrenzter Präzision der Bewegungen
der Grenzflächen ist also eine Registrierung des Differentialquotienten von großem Wert.
Für eine genaue und 'bequeme Messung der Konzentrationsinkremente
an den· Grenzflächen ist eine Registrierung der Brechungsindexfunktion selbst vorzuziehen, weil man dann die Strecken zu messen
oder die Interferenzfransen zu zählen hat, während man in einem Ableitungsdiagramm die Flächen
messen muß. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß auch bei diesen Messungen der Brechungsindexfunktion
die Ableitung von größtem Wert, urn nicht zu sagen unentbehrlich ist. Dieses hängt mit der
Schwierigkeit zusammen, naheliegende Konzentrationsstufen voneinander zu trennen. Die Konzentration
und damit der Brechungsindex steigt nie plötzlich von einem Wert zu einem anderen, sondern
ändert sich kontinuierlich innerhalb eines gewissen Intervalls, dessen Breite von vielen Faktoren abhängt,
jedoch im besonderen von der Diffusion der gelösten Stoffe. Innerhalb des genannten Intervalls
bildet die Brechungsindexfunktion eine Kurve mit der Form eines Integralzeichens, wobei die Höhe
der integralzeichenf örmigen Kurve ein Maß für die gesamte Konzentrationsstufe ist. Bei Anwesenheit
mehrerer Bestandteile bildet jeder Bestandteil eine solche Kurve. Eine genaue Messung jeder Stufenhöhe
kann dann nur in dem Falle durchgeführt werden,
wenn jede Stufe abgeschlossen ist, 'bevor die nächste Stufe beginnt, d. h. die Brechungsindexanalyse
wird unsicher in dem Maße, wie keine Teile mit konstantem Brechungsindex zwischen den
Stufen vorhanden sind. Bei der praktischen Arbeit mit den in Frage kommenden Methoden findet man,
daß dieses äußerst selten der Fall ist. Eine Registrierung der BrechungS'indexfunktion selbst wird
dann schwer zu deuten sein, während sich die entsprechende Ableitungskurve, wie es sich zeigt,
leichter handhaben läßt. In einer Ableitungskurve entspricht nämlich jeder Konzentrationsstofe ein
Gipfel, und zwischen den Gipfeln bilden sich die Minima aus. Mit einem ziemlich kleinen systematisehen
Fehler kann man in einem solchen Ableitungsdiagramm die verschiedenen Konzentrationsstufen
voneinander auflösen, dadurch, daß man von den Minimunipunkten gegen die Koordiaatenachse der
unabhängigen Variable Senkrechte zieht. Zweifelsohne ist es· viel leichter, die.Anzahl der Stufen und
ihre relativen Größen von einem Ableitungsdiagramm als von einem Diagramm der Funktion
selbst zu 'beurteilen.
Obiges gilt also für ein Mehrbestandteilsystem.
Bei Diffusionsmessungen und bei der Gleichgewichtzentrifugierung arbeitet man mit nur einem Bestandteil,
aber auch hier zeigt sich, daß die Ableitutngsmetfhode
sehr wertvoll ist. Somit setzt die gewöhnlichste Methode für die Berechnung einer
Diffusionskonstante die Kenntnis von sowohl der Größe der gesamten Konzentrationsstufe als auch
des Maximumwertes der ersten Ableitung voraus. Es verhält sich also· so, daß man bei der Brechungsindexanalyse
von Lösungen vor allem an der Brechungsindexfuinktion selbst interessiert ist, daß
man bei gewissen Untersuchungen den Zahlenwert sowohl von der Funktion als auch von deren Differentialquotienten
benötigt sowie daß dieser Quotient auch in übrigen. Fällen als Hilfsmittel bei der
Aufteilung von einem komplizierten Brechungsiindexverlauf
in mehrere einzelne Stufen und als Hilfsmittel bei der Lokalisierung von Konzentrationsstufen
von !größtem Wert ist. Bei der Analyse von strömenden. Lösungen verhält es sich ähnlich. ioo
Wie bekannt, kann man mit 'der Kenntnis von der einen Funktion leicht die andere ableiten. Hat man
eine Ableitungskurve, kann man durch Integration die Funktionskurve herstellen. Andererseits kann
man, wenn eine Brechungsindexkurve vorliegt, durch Differenzieren derselben die Ableitung erhalten.
Dieses ist auch die Methodik, welche man bisher bei der Auswertung verwendet hat, aber
welche jedoch nicht als· voll zufriedenstellend angesehen
werden kann. Eine Integrierung ist ein ziemlich zeitraubender Prozeß; eine Distanzmessung
auf einem Diagramm der Integralfunktion ist sowohl viel schneller als auch bedeutend genauer.
Ein Differenzieren ist ebenso zeitraubend und außerdem äußerst schwer mit genügender Genauigkeit
durchzuführen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine neue optische Vorrichtung für die Brechungsindexanalyse in geschichteten
oder strömenden Lösungen, wodurch die obenerwähnten Ungelagenheiten beseitigt wer- iao
den. Diese neue Vorrichtung besteht aus der Kombination zwischen einerseits einer Vorrichtung zur :
Registrierung des Brechungsindex als Funktion von der Lage in der Zelle für geschichtete Lösungen
bzw. als Funktion der Zeit, des Volumens oder Gewichtes für strömende Lösungen und andererseits
einer Vorrichtung zur Registrierung der ersten Ableitung des Brechungsindex in bezug auf die verwendete
unabhängige Variable und wird in der Hauptsache durch ein für die beiden !Combinationsglieder
gemeinsames Linsensystem für die Zusammenführung der die Funktion bzw. deren Ableitung
bewirkenden Strahlenbündel mit dem gleichen Vergrößerungsfaktor gekennzeichnet. Das gemeinsame
Linsensystem soll hierbei für die Messung in geschichteten Lösungen so ausgeführt sein, daß es die
Koordinatenskala der Meßzelle in Richtung des Breeh'ungsindexgradienten entlang der einen Koordinatenachse
der gemeinsamen Bildfläche optisch abbildet und soll für mehrere der im folgenden
näher beschriebenen Ausführungsformen astigmatisch sein, d. h. zwei verschiedene Brennweiten
in zwei zueinander senkrechten Schnitten zur gleichzeitigen Abbildung der Zellenkoordinate und
des Lichtspaltes oder eines Bildes desselben auf einer gemeinsamen Bildfläche haben.
Eine gleichzeitige Registrierung des Brechungsindex und seiner Ableitung kann somit auf die
Kombination von; an sich bekannten Methoden zur
Registrierung1 von den einzelnen Funktionen aufgebaut werden. Zur Registrierung der Ableitung
in geschichteten Lösungen kommen da hauptsächlich die »Schlierenscanningmethode« gemäß
Long s worth und die Schrägspaltmethode gemäß P h LI ρ ο t und Svens sο η in, Frage. Letztere
ist in der Praxis bereits eingeführt und kann als 'bekannt vorausgesetzt werden. Die »Schlierenscanningmethode«
ist eine weiterentwickelte Form derToeplerschen Schlierenmethode zum Nachweisen
von Inhomogenitäten im Brechungsindex. Die Toeplersche Vorrichtung besteht aus einem Beleuchtungsspalt,
einem Linsensystem, welches diesen Spalt in einer Bildebene abbildet, in dieser Ebene
eine 'bewegliche, mit dem Beleuchtungsspalt parallele, lichtabschirmende Schneide, einem Untersuchungsobjekt
in dem erwähnten Linsensystem oder daneben, sowie einem zweiten Linsensystem,
welches das Objekt optisch abbildet, und schließlich in der Bildebene des Objektes eine photographische
Platte, ein Film oder eine Beobachtungsplatte. Von dieser Ausbildung unterscheidet sich die »Schlierenscanningmethode«
dadurch, daß unmittelbar vor der photographischen Platte senkrecht zum
Beleuchtungsspalt und zu der lichtabschirmenden Schneide ein enger Spalt angeordnet ist, der nur
eine schmale Linie des Untersuchungsobjektes durchläßt. Außerdem ist eine mechanische Kuppelung
zwischen der Bewegung der lichtabschirmenden Schneide und einer dazu senkrechten Bewegung
der photographischen Platte vorgesehen. Diese An-Ordnung ergibt ein automatisches Aufzeichnen der
Größe des Brechungsindexgradienten auf die photographische Platte in einer Richtung senkrecht zu
der Schneide in allen Punkten längs der geraden Linie durch das Objekt, die auf dem schmalen Spalt
vor der Platte abgebildet wird.
Zur Registrierung des Brechungsindex in geschichteten,
Lösungen kann jede Art von Inter ferometern verwendet werden unter der Voraussetzung,
daß die Interferenzen sich in einer Ebene abspielen, in der die Koordinatenskala der Zelle in Richtung
des Brechungsindexgradienten von einem optischen System abgebildet wird. Solche Interferometervorrichtungen
sind ebenfalls bekannt. Außer mit Hilfe der Interferometrie kann die Registrierung des
Brechungsindex unter Anwendung eines anderen optischen Prinzips geschehen, z. B. dem ebenfalls
bekannten Prinzip der Grenzwinkel für die Totalreflexion oder dem des Differenzprismas. Unter
Differenzprisma ist eine Küvette mit rechteckigem Querschnitt zu verstehen, in welchem eine Diagonalwand
die Küvette in zwei Kammern mit dreieckigem Querschnitt unterteilt. Wenn diese beiden
Kammern mit zwei Flüssigkeiten mit geringem Unterschied im Brechungsindex gefüllt werden, so
erhält ein Lichtstrahl, welcher die Küvette im wesentlichen senkrecht zu der äußeren Wand passiert,
eine Winkelablenkung, die proportional dem Unterschied der Brechungsindizes der beiden
Flüssigkeiten ist.
Die Registrierung des Brechungsindex für strömende Lösungen ist bisher unter Anwendung der
Interferometrie und mit Hilfe von Differenzprismen durchgeführt worden. Die Registrierung der
Brechungsindexgradientenkurve ist, soweit dem Erfinder bekannt ist, in der Literatur nicht beschrieben
worden, kann jedoch in derselben. Apparatur durch eine einfache Abänderung des Verfahrens für die
Registrierung des Brechungsindex durchgeführt werden. Die Registrierung von beiden Funktionen
gleichzeitig kann durch Kombination der beiden Methoden geschehen, wobei jedoch die Apparatur
etwas abgeändert werden muß.
Es ist wesentlich und charakteristisch für diese Erfindung, daß zwei optische Vorrichtungen, die
eine zur Registrierung des Brechungsindex, die andere zur Registrierung von dessen Ableitung, gewählt
werden, welche so viele gemeinsame optische Bestandteile wie nur möglich haben, wobei die
optischen Bestandteile, die nicht gemeinsam sind, auf solche Weise konstruiert und angebracht werden,
daß sie nicht dem Strahlengang in der anderen Registrierungsmethode im Wege stehen oder ihn
auf andere Weise stören. Auf diese Art ist es möglich, eine einheitliche Apparatur zu konstruieren,
welche das Vermögen hat, gleichzeitig oder nebeneinanderher oder überlagert eine Registrierung sowohl
des Brechungsindex als auch dessen Ableitung oder Differentialquotienten auf demselben Film
oder derselben Platte zu geben.
Auch mit dieser Einschränkung gibt es zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten zwischen Brechungsindexmethode
und Ableitungsmethode. Die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformeni der Erfindung
stellen somit nur Beispiele davon dar, wie das gewünschte Ergebnis erzielt werden kann. Es
ist keineswegs die Absicht, die Erfindung auf diese Beispiele zu 'beschränken.
In den Zeichnungen werden als Beispiel einige verschiedene Ausführungsformen der Vorrichtung
gemäß der Erfindung gezeigt, wobei Fig. 1 und 2 eine Kombination zwischen einer Schrägspaltauf-
stellung und Rayleighs Interferenzrefraktometer so abgeändert zeigen, daß die Zelle optisch abgebildet
wird, wobei Fig. ι die Vorrichtung von oben gesehen und Fig. 2 dieselbe von der Seite gesehen
zeigen.
Fig. 3 zeigt eine Kombination zwischen einer »Schlierenscanningvorrichtung« und Jamins Interferometer, von oben gesehen,
Fig. 4 zeigt eine Kombination zwischen einer Sehrägspaltaufstellung und einem so konstruierten
Interferometer, daß dasselbe zur gleichzeitigen Registrierung des Brechungsindex und seiner Ableitung
in rotierenden Zentrifugenzellen anwendbar wird, wobei die optischen Vorrichtungen abgeändert
worden sind, um die besonderen Erforderinisse des Zentrifugenrotors auf das Durchlassen der
Strahlen zu berücksichtigen.
Fig. 5 ist ein Spezialprisma mit zwei totalreflektierenden Seiten, welches in der Vorrichtung in
Fig. 5 verwendet wird.
Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Vorrichtung, in welcher sowohl die Brechungsindexfunktion als
auch deren Ableitung interferometrisch dargestellt wird, wobei, Fig. 6 die Vorrichtung von oben und
Fig. 7 dieselbe von der Seite gesehen zeigt.
Die Fig. 8 und 9 zeigen eine Vorrichtung für strömende Lösungen, wobei sowohl die Funktion als
auch deren Ableitung auf interferometriscbem Wege dargestellt werden. Fig. 8 zeigt die Vorrichtung
von oben, Fig. 9 dieselbe von der Seite gesehen.
Fig. 10 schließlich zeigt ein Bild von einer gleichzeitigen
mterferometriscben Registrierung des Brechungsindex und dessen Ableitung, dargestellt
mit einer Vorrichtung gemäß Fig. 6 und 7.
Dieselben oder entsprechende Konstruktionseinzelheiten haben in den Zeichnungen dieselben
Bezeichnungen erhalten. Somit bezeichnet A eine mechanische Konstruktion mit einem oder zwei Beleuchtungsspalten,
B ist das Objektiv, in dessen einer Fokalebene der Beleuchtungsspalt bzw. die
-spaltet gelegen sind. C ist eine Blende, welche ausschließlich in dem Jamin-Interferometer verwendet
wird. D und F sind die zwei für das Interferometer charakteristischen schräg gestellten Planglasplatten,
und G eine andere Blende. E ist die
■ Zelle mit der: zu untersuchenden' Substanz. H ist
ein Objektiv mit der Aufgabe, das parallel verlaufende Licht von dem Objektiv B wieder zu sammein.
/ bezeichnet in der Sehrägspaltaufstellung den schrägen Spalt und in der »Schlderenscanningvorrichtung«
die bewegliche Schneide, welche beiden Konstruktionseinzelteile einander in ihrer
Funktion entsprechen, K ist ein Objektiv mit der Aufgabe, die Zelle auf der Platte oder dem Film
optisch abzubilden, während L ein Zylinderobjektiv
■ mit lotrechter Achse ist, welches, bei Verwendung
der Schrägspaltmethode, den Schrägspalt/ auf der Platte oder dem Film abbildet. Allgemeiner ausgedrückt,
bezeichnet K-L in der Sehrägspaltaufstellung ein astigmatisches Linsensystem, so einjustiert
und mit solchen Brennweiten, daß die Koordinatenskala der Zelle in Richtung des; Brechungsindexgradienten
und die Koordinatenskala des Schrägspaltes entlang der dazu senkrechten Richtung beide
auf die Platte fokussiert werden. M ist ein zum Beleuchtungsspalt A senkrechter, dicht vor der
photographischen Platte oder dem Film N gelegener schmaler Spalt. R1, R2, Rs und Ri (Fig. 4) sind
vier totalreflektierende 45°-Prismen, und ^1, S2, S3
sind vier spezialkonstruierte Prismen mit dem Aussehen in drei Dimensionen gemäß Fig. 5 und mit
der Aufgabe, die Lichtbündel in die Zellen hineinzuleiten bzw. von den Zellen zurück in die optische
Achse und gleichzeitig die Lichtbündel um 900 zu
drehen. T1 und T2 sind Planglasplatten, von welchen
vier Stück paarweise schräg um eine horizontale Achse gedreht werden können. V ist ein Doppelprisma
mit der Aufgabe, das Brechungsindexdiagramm und die Ableitung ebensoviel nach jeder
Seite abzulenken für den Fall, daß beide Diagramme auf interferometrischem Wege hergestellt
werden. X schließlich ist eine Zylinderlinse mit waagerechter Achse, deren Aufgabe es ist, die senkrechte
Koordinatenskala der Zelle auf der Platte N abzubilden.
In den Figuren sind durchweg die Strahlen, welche die Registrierung des Brechungsindex hervorrufen,
mit α bezeichnet worden, während diejenigen Strahlen, welche die Registrierung der go
ersten Ableitung hervorrufen, mit β bezeichnet worden sind.
Im folgenden werden jetzt einige für die Erfindung typische Vorrichtungen in allen Einzelheiten
beschrieben, wobei der besseren Anschauung halber eine Aufteilung so vorgenommen worden ist, daß
zuerst die Vorrichtungen zur Messung von geschichteten Lösungen- gemäß Fig. 1 bis 7 beschrieben
werden und darauf die Vorrichtungen zur Messung in strömenden Lösungen gemäß Fig. 8
und 9.
A. Gleichzeitige Registrierung des Brechungsindex und seiner Ableitung mit Rücksicht auf die Lage
in der Zelle für geschichtete Lösungen
i. Die Kombination zwischen der Schrägspaltvorrichtung
und Rayleighs Interferometer.
Die Fig. 1 und 2 zeigen, wie diese Kombination durchgeführt werden kann. In der Fokalebene zu
dem Objektiv B steht eine mechanische Konstruk- tion A, weicheeinen vertikalen und einen horizontalen
Spalt nebeneinander enthält, die mit monochromatischem Licht beleuchtet werden. Das Objektiv H
gibt ein Bild von den Spalten in der Ebene I1 wo
eine mechanische Konstruktion angebracht ist, n5
weiche dem Licht von dem vertikalen Spalt freien Durchgang läßt, während das Licht von dem horizontalen
Spalt einen schräg gestellten Spalt trifft. Zwischen dem Objektiven B und H befindet sich die
Zelle E mit der zu untersuchenden Substanz. Man denkt sie sich in einen Thermostaten mit einer
Flüssigkeit von in der Hauptsache demselben Brechungsindex wie die Lösung in der Zelle eingetaucht.
Die zur optischen Achse senkrechten Wände der Zelle sind ein Stück außerhalb der einen
Seitenwand verlängert worden, damit Licht, welches
außerhalb der Zelle auftritt, in der Hauptsache dieselbe optische Strecke zurücklegen soll wie das
Licht, welches durch die Zelle geht. Die Zelle wird von dem Objektiv K auf der 'Platte oder dem
Film N abgebildet, während das Zylinderobjektiv L mit senkrechter Achse die Ebene / mit dem Schrägspalt
abbildet. Da das Linsensystem K-L ein astigmatisches System mit zwei verschiedenen Brennweiten
ist, kann es auf derselben Platte N zwei versehiedene
Ebenen weit voneinander, d. h, die Ebene der Zelle und die des Schrägspaltes, abbilden. Diese
beiden Abbildungen finden jedoch nur in je einer Dimension statt, nämlich so, daß die vertikale
Koordinatenskala der Zelle und die horizontale Koordinatenskala des Schrägspaltes, beide mit gewissen
Vergrößerungsfaktoren, auf die Platte N übertragen werden.
Wenn man in Fig. 1 und 2 den vertikalen Beleuchtungsspalt
entfernt, bleibt ein Schrägspaltao system gemäß P h i 1 ρ ο t und Svens* on übrig.
Wenn man andererseits den waagerechten Beleuchtungsspalt,
den Schrägspalt, das Objektiv K und die Zylinderlinse wegnimmt und die Platte auf die
Ebene / des Schrägspaltes versetzt, erhält man ein Interferometer gemäß Ra y Ie i gh. Dieses kann
jedoch nichts anderes als konstante Brechungsindizes in weißem Licht messen. Die Modifikation
des Interferometers, welche in dieser Kombination verwendet wird und in der Einführung von monochromatischem
Licht von dem astigmatischen Linsensystem K-L und Verlagerung der Platte zu
der Bildfläche dieses Linsensystems 'besteht, gibt dem Interferometer das Vermögen, einen variablen
Brechungsindex zu registrieren, ohne im übrigen dessen Prinzip zu verändern. Hierdurch wird das
Linsensystem K-L ei-n notwendiger Bestandteil in sowohl der S chrägspal'tauf stellung als auch in dem
Interferometer.
Da die beiden Beleuchtungsspalte in der Ebene A nebeneinanderliegen, werden sie auch in der
Ebene/ nebeneinander abgebildet, und da man sodann die optische Abbildung der horizontalen Koordinate
zwischen der Ebene / und N hat, werden auch die Ableitungskurve und die Funktionskurve
nebeneinander auf der Platte liegen und den gleichen Zellenvergrößerungsfaktor haben.
2. Die Kombination zwischen einer »Schlierenscanningvorrichtung« oder einer Schrägspaltvorrichtung
einerseits und der Interferometervorrichtung gemäß Jamin oder Michelson oder
einer verwandten Interferometervorrichtung andererseits.
Die Schrägspalt- und »Schlierenscanningvorrichtung« sind ja miteinander verwandt und arbeiten
nach demselben Grundprinzip. Auf dieselbe Art sind die Interferometer gemäß Michelson,
Jamin, Zehnder-Mach und anderer untereinander
verwandt. Sie sind alle dadurch gekennzeichnet, daß Interferenz zwischen, zwei Strahlen,
von welchen der eine reflektiert wird und der andere durch einen halbdurchsicbtigen Belag hindurchgeht,
zustande kommt. Diese Kombinationen können also gemeinsam behandelt werden.
Fig. 3 gibt die Kombination zwischen der »Sehlierenseanningvorrichtung« und Jamins Interferometer
wieder, letzteres etwas abgeändert, um die optische Abbildung der Zelle zu bewirken. A ist
ein waagerechter Spalt, welcher mit monochromatischem Licht beleuchtet wird und in der Fokalsbene
zum Objektiv B gelegen ist. C ist eine Blende, während D und F die für das Jamin-Interferometer
charakteristischen schräg gestellten Planglasplatten sind, zwischen welchen die Zelle E steht. G ist eine
andere Blende, und das Objektiv H gibt ein Bild des Beleuchtungsspaltes in der Ebene/. In dieser
Ebene befindet sich die für die »Schlierenscanningvorrichtung« charakteristische, vertikal bewegliche,
horizontale Schneide. Das Objektiv K gibt ein Bild von der Zelle auf der 'Platte oder dem Film N,
welcher sich gleich hinter einem zu dem Be'leuchtungsspalt
rechtwinkligen schmalen Spalt M befindet. Die Platte kann sich mit konstanter Geschwindigkeit
horizontal bewegen, also senkrecht zu Spalt M, welche Bewegung mechanisch mit den vertikalen
Bewegungen der horizontalen Schneide / verbunden ist.
In dieser Aufstellung bilden folgende Bestandteile, nämlich der Spalt A, das Objektiv B, die
Zelle E, das Objektiv H, die 'bewegliche Schneide /, das Objektiv K, der Spalt M sowie die Platte JV, go
eine » Schlierenscanningvorrichtung« gemäß Longsworth,
während die folgenden Bestandteile, d.h. der Spalt A, das. Objektiv B1 die Blende C, die Planglasplatten
D und F, die Zelle E, die Blende G, das
Objektiv H, das Objektiv K und die Platte N, zusammen
eine zellenfokussierende Interferometervorrichtung gemäß Jamin darstellen. Die »Schlierenscanningvorrichtung«
in ihrer ursprünglichen Form funktioniert immer noch in Anwesenheit der
Blenden C und G und der Planglasplatten D und F, iOo
wenn nur derjenige Strahl, der außerhalb der Zelle verläuft, abgeblendet wird. Andererseits funktioniert
die Interferenzmethode auch in Anwesenheit des Spaltes JIi und der beweglichen Schneide /,
wenn nur· letztere sich in einer solchen Lage befindet,
daß sie nicht irgendwelches Licht von der Zelle abblendet. Ebensowenig verhindert die Horizontalbewegung
der Platte die Aufnahme des Interferenzdiagramms.
Die Aufnahme des Brechungsindexdiagramms und des Ableitungsdiagramms auf derselben Platte
kann nun auf zwei im Prinzip verschiedene Arten geschehen. Entweder kann man die beiden Aufnahmen
zeitlich nacheinander auf solche Art machen, daß man erst den Strahl außerhalb der
Zelle abblendet und eine »Schlierenscanningaufnahme« dadurch macht, daß man die Platte sich
horizontal synchron mit der vertikalen Abwärtsbewegung der Schneide / bewegen läßt, wonach
man, nachdem die Schneide kein Licht mehr abblendet, den Strahl außerhalb der Zelle durchläßt
und eine Aufnahme des Interferenzdiagramms macht, während die Plattenbewegung fortgesetzt
und der Spalt M beibehalten werden kann. Ebenso kann man die 'beiden Aufnahmen gleichzeitig
machen, was bedeutet, daß sowohl die »Schlieren-
scanningmethode« als auch die Interferenzmethode abgeändert, aneinander angepaßt und zu einer neuen
Kombinationsmethode verschmolzen werden. Wenn man nämlich die »SchliereniScanningaufnahme«
durchführt, ohne daß man den Strahl, der außerhalb der Zelle verläuft, abblendet, werden die Interferenzen
des Gleitschattens in Form von horizontalen hellen und dunklen Strichen sichtbar. Wo der
Schatten beginnt, dort enden die Interferenzfransen, ίο da einer der miteinander interferierenden Strahlen
von der bewegliehen Schneide / abgeschnitten wird. Zum Unterschied von der ursprünglichen »Schlierenscannmgmethode«
wird in dieser Modifikation auch das Gebiet innerhalb der Schlierenschatten auf der Platte geschwärzt, weil das Licht, welches
neben der Zelle verläuft, nicht abgelenkt und somit nicht von der Schneide / abgeschnitten wird. Ohne
Interferenzen würde man also zwei Felder mit ungleich kräftiger Schwärzung erhalten, wobei die
Begrenzungslinie zwischen diesen Feldern den Verlauf der Brechungsindexableitung angibt. Jetzt
kommen die Interferenzen in dem Gebiet außerhalb des Schlierenschattens hinzu, weshalb der Umriß
der Ableitungskurve von dem Aufhören der Interferenzfransen markiert wird. Gleichzeitig gibt die
Verteilung der Interferenzfransen direkte Auskunft über den Verlauf der Brechungsindexfunktion
(durch Zählung bzw. Messung des Abstandes zwischen den Fransen).
Wie dieselben Prinzipien mit Bezug auf die verwandten Interferometer Verwendung finden können,
ergibt sich für eine in der Optik etwas bewanderte Person von selbst, und es dürfte daher unnötig sein,
hier näher darauf einzugehen. Dagegen werden im folgenden die notwendigen Vorrichtungen beschrieben,
um zu einem entsprechenden Ergebnis mit der Schrägspaltmethode an Stelle der »Schlierenscanningmethode«
zu kommen.
Will man die Ableitungskurve und das Interferenzdiagramm
nebeneinander haben, verwendet man an Stelle des Schrägspaltes einen vertikalen und einen schrägen Spalt, die nebeneinander liegen
und beide von dem Bild des Beleuchtungsspaltes beleuchtet werden. Der vertikale Spalt sollte vorzugsweise
nicht allzu schmal und so lang sein, daß er das gesamte abgelenkte Licht hindurchläßt. Auf
der Platte werden beide Spalte nebeneinander abgebildet. In dem Bild des vertikalen Spaltes treten
die Interferenzfransen in der Form von horizontalen
hellen und dunklen Strichen auf. Im Bild des Schrägspaltes wird die Ableitung auf gewöhnliche
Art wiedergegeben, jedoch mit dem Unterschied, daß Interferenzen in den Teilen der Kurve, die sich
nicht von der Grundlinie unterscheiden, beobachtet werden können.
Will man die Ableitungskurve und die Interferenzfransen ineinander vereinigt haben, verwendet
man in der Ebene / (Ebene des Schrägspaltes) einen schrägen und einen waagerechten Spalt, die
in ihrem Schnittpunkt miteinander vereinigt sind, wobei der sich daraus ergebende Winkelspalt so
gelegt wird, daß der waagerechte Teil das Licht hindurchläßt, welches nicht in der Zelle abgelenkt
wird. Dadurch, daß dieses Licht in seiner Gesamtheit durchgelassen wird, wird das gesamte Blickfeld
auf der Platte, also nicht nur die Grundlinie und die Ableitungskurve, belichtet wie in der
ursprünglichen Form der Schrägspaltmethode. Die Ableitungskurve wird jedoch nichtsdestoweniger
hervortreten, weil in derselben und nur in derselben die Interferenzen auftreten. In der Ableitungskurve selbst, und nur dort, treffen nämlich die zwei
kohärenten Strahlen zusammen, welche miteinander interferieren können.
Noch eine Variante ist möglich, nämlich wenn man den Schrägspalt zugunsten einer schräg
gestellten Schneide austauscht. Diese Variante ist das nächst denkbare Gegenstück zu der »Schlierenscannigmethode«
und ergibt auch genau dasselbe Ergebnis für diese soeben beschriebenen. Man bekommt
also dann ein homogen geschwärztes Feld und ein Feld gefüllt mit Interferenzfransen, wobei
die Begrenzungslinie zwischen diesen beiden Feldern die Ableitung ausmacht.
In Fig. ι und 2 sind die Strahlen, welche die Registrierung des Brechungsindex hervorrufen,
mit α bezeichnet worden, während die Strahlen, welche die Registrierung der Ableitung hervorrufen,
mit β bezeichnet worden sind. In den soeben beschriebenen Ausführungsformen, in denen die
Interferenzfransen in die Ableitungskurve hineinkombiniert worden sind, kann natürlich eine solche
Unterscheidung zwischen den Strahlen nicht geschehen. In diesen Ausführungsformen bewirken
alle Strahlen die Registrierung der beiden Funktionen.
3. Die Kombination zwischen der Schrägspaltvorrichtung oder »Schlierenscannigvorrichtung«
einerseits und einer Interferometervorrichtung andererseits für eine analytische Zentrifuge.
Obwohl diese Kombination gemäß der unter 1 und 2 beschriebenen Prinzipien ausgeführt werden
kann, kommen hier noch besondere Probleme hinzu, indem die Interferenz vorzugsweise zwischen zwei
identischen Zellen an zwei diametral entgegengesetzten Punkten in dem Zentrifugenrotor stattfindet,
wobei die eine Zelle mit der Lösung gefüllt ist, die untersucht werden soll, und die andere mit
einem Lösungsmittel. Ferner muß man darauf achten, daß die Interferenz zwischen zwei entsprechenden
Punkten in den beiden Zellen stattfindet, so daß ein Strahl durch den peripheren
Teil der einen Zelle mit einem Strahl durch den peripheren Teil der anderen Zelle interferiert. Die
Vorrichtung kann in Anlehnung an Fig. 4 aufgebaut werden. In der Ebene A1 welche die Fokalebene des Objektivs B ist, sitzt der Beleuchtungsspalt bzw. die Beleuchtungsspalte. Nach dem
Durchgang durch das Objektiv B wird das Licht in
zwei Bündel von den beiden totalreflektierenden 45°-Prismen R1 und R2 geteilt, welche das Licht
gegen die Peripherie des Rotors hinauslenken. (Die Rotorachse fällt mit der optischen Achse des Linsensystems
zusammen.) Die Teile ,S1 und JT2 sind
zwei Spezialprismen mit zwei totalreflektierenden Flächen, welche zur Aufgabe haben, das Licht in
die Zellen zu lenken und gleichzeitig die länglichen Lichtbündel um 900 zu drehen, so daß deren Ausdehnung
mit der der Zellen in der Beobachtungslage übereinstimmen. Die Konstruktion der Spezialprismen
geht aus der Fig. 5 hervor. Nachdem das Licht durch die Zellen durchgegangen ist, trifft es
zwei ähnliche Spezialprismen S3 und 6*4, welche
also die Lichtbündel um 900 zurückdrehen und sie in die Nähe der optischen Achse zurückführen.
Hier wird das Licht von den zwei totalreflektierenden 45'O'-Prismen R3 und i?4 aufgefangen, welche
das Licht in das Linsensystem HKL auf die Platte oder den Film N lenken. Dieses Linsensystem ist
so zusammengesetzt und einjustiert, wie bereits beschrieben worden ist, was auch für die übrigen
optischen Bestandteile außerhalb der Objektive B und H gilt.
4. Die Kombination zwischen einer Interferometervorrichtung, welche die Brechungsindexfurikao
tion, und einer Interferometervorrichtung, welche die Brechungsindexableitung ergibt.
Die Registrierung der Brechungsindexableitung mit Interferenzmethoden ist bisher nicht beschrieben
worden, kann jedoch mit Hilfe einer Abänderung bereits bekannter Interferometervorrichtungen,
wie unten beschrieben, ausgeführt werden. Die abgeänderte Interferometervorrichtung
kann dann mit einer nicht abgeänderten nach demselben Prinzip kombiniert werden. Die Kombination
kann in Anlehnung an Fig. 6 und 7 ausgeführt werden, wobei Rayleyghs Interferometer
zugrunde gelegt worden ist. Dieselben Prinzipien können selbstverständlich für andere Arten von
Interferometern angewendet werden. In Fig. 6 und 7 ist A der vertikale Beleuchtungsspalt,
welcher in der Fokatebene zu dem Objektiv B steht; der Spalt wird mit monochromatischem
Licht beleuchtet. Das Licht geht sodann parallel zu dem Objektiv H, von welchem es zu
einem Bild des Beleuchtungsspaltes in der Ebene N gebrochen wird, wo die photographische Platte
oder der Film N angebracht wird. Die Interferometerküvette oder Zelle E, in welcher die Lösung
mit dem zu untersuchenden Brechungsindexverlauf vorhanden ist, ist mit Vorder- und Rückwänden,
welche auf der einen Seite ein Stück über die Seitenwände hinausragen, versehen, so daß Licht,
welches direkt außerhalb der Küvette entlang· geht, ungefähr dieselbe optische Strecke zurücklegt wie
Licht, das durch dieselbe hindurchgeht (es wird dabei vorausgesetzt, daß sich die Küvette in einem
Thermostaten, der eine Flüssigkeit mit in der Hauptsache demselben Brechungsindex wie die
Lösung in der Küvette enthält, befindet). Bei T1 und T2 vor und hinter der Küvette befinden sich
insgesamt sechs planparallele Glasplatten in zwei Gruppen mit drei Platten in jeder Gruppe, wobei
in jeder Gruppe zwei Platten, mit 1 und 2 bezeichnet, in demselben Winkel nach jeder Seite abfallen,
während die dritte, mit 3 bezeichnete, immer vertikal verläuft. Das Doppelprisma V erfüllt den
Zweck, alles Licht, welches durch die schrägen Glasplatten gegangen ist, um einen gewissen
Winkel nach der einen Seite, und alles Licht, welches durch die vertikalen Glasplatten gegangen
ist, um denselben Winkel nach der anderen Seite abzulenken, wobei beide Ablenkungen in horizontaler
Richtung stattfinden. Die Zylinderlinse X mit horizontaler Achse ergibt ein Bild von der vertikalen
Koordinatenskäla der Zelle auf der Platte N, ohne die scharfe Abbildung des vertikalen Beleuchtungsspaltes
zu stören.
Die Strahlen ax und a2 gehen durch die
vertikalen Glasplatten und die Zelle bzw. die Flüssigkeit des Thermostaten außerhalb der Zelle;
sie geben auf der Platte eine Registrierung der Brechungsindexfunktion. Die Strahlen ßx und /?2
gehen erst durch die schräg gestellten Platten. In diesen werden sie parallel verschoben, der eine aufwärts
und der andere abwärts, und sie gehen also durch die Zelle auf etwas ungleicher Höhe. Der
Höhenunterschied kann durch Einstellung der Neigungswinkel der beiden Platten eingestellt
werden. Nach dem Durchgang durch die Zelle werden die Strahlen wieder auf dieselbe Höhe von
dem anderen Paar schräg gestellter Platten zurückgeführt. (Weil die Strahlen in der Richtung des
Brechungsindexgradienten abgelenkt werden, und zwar in ungleichem Maße, wird diese Rückführung
auf dieselbe Höhe nicht durchgeführt, bevor die go Strahlen die Platte erreichen, aber das ist ja auch
das einzige Notwendige, um die Interferenz zu erhalten.) Auf der Platte oder dem Film N ergeben
die Strahlen eine interferometrische Registrierung der Brechungsindexableitung. Das Doppelprisma V
hindert die beiden Interferenzdiagramme daran, sich an derselben Stelle zu überlagern. Um eine
scharfe Referenzlinie, von der man bei der Auswertung des Films oder der Platte ausgehen kann,
zu erhalten, kann man noch weitere Strahlen, in Fig. 6 und 7 mit γ bezeichnet, außerhalb der Interferometerküvette
verlaufen lassen. Diese Strahlen ergeben, wenn ihnen eine ausreichende Öffnung in
Richtung senkrecht zum Beleuchungsspalt zugeteilt wird, zentral auf der Platte, zwischen den beiden
Interferenzdiagrammen, ein Bild des Beleuchtungsspaltes ohne nennenswerte Diffraktion und ohne
Interferenzen. Fig. 11 zeigt ein Interferenzdiagramm,
welches man mit dieser Methode erhalten hat.
B. Die gleichzeitige Registrierung vom Brechungsindex und seiner Ableitung in bezug auf die Zeit,
das Volumen oder Gewicht für strömende
Lösungen. ll*>
i.InterferometrischeRegistrierungdesBrechungsindex
und seiner Ableitung.
Hier kann man selbstverständlich wiederum irgendeinen Typ von Interferometern anwenden. iao
Da man jedoch bei der Brechungsindexanalyse von strömenden Lösungen vorzugsweise so kleine Meßzellen
wie möglich anwenden will, und da also die beiden Zellen sehr nahe aneinander angebracht
werden können, gibt es keinen Anlaß, kompliziertere Interferometertypen zu verwenden, die einen
großen Abstand zwischen den interferierenden Strahlen zulassen.
In Fig. 8 und g wird dargestellt, wie eine gleichzeitige interferometrische Registrierung des
Brechungsindex und seiner Ableitung mit Hilfe eines Rayleigh-Interferometers durchgeführt werden
kann. A ist eine spaltförmige monochromatische Lichtquelle, welche von den beiden sphärischen
Objektiven B und H auf der Platte oder dem
ίο Film N abgebildet wird. Zwischen den Objektiven
verläuft das Licht am besten parallel, d. h. der Beleuchtüngsspalt und dessen Bild befinden sich in
den entsprechenden Fokalebenen zu den Objektiven B und H. Die Interferometerküvette oder
Zelle E ist mit drei Kammern versehen, welche nebeneinanderliegen und alle kleines Volumen
haben, jedoch mit so langer Ausdehnung wie möglich in der Richtung der optischen Achse. Die
Kammern α und c sind miteinander in Serie geschaltet mit oder ohne einer Zwischenkammer b
und werden von der zu untersuchenden Lösung durchströmt. Damit in jedem Augenblick der
Brechungsindex innerhalb der Kammern konstant gehalten wird, kann man in denselben ein Mikrorührwerk
in Form einer Kugel, die auf magnetischem Wege in der Längsrichtung der Kammer
zum Schwingen gebracht wird, einschließen. Die Kammer d enthält eine Lösung oder eine Flüssigkeit
mit konstantem Brechungsindex, welcher unweit von dem zu messenden variablen Brechungsindex
gelegen ist (vorzugsweise verwendet man in dieser Kammer das Lösungsmittel). Die mittlere
Kammer c ist doppelt so groß wie die beiden anderen Kammern, weil das durch dieselbe gehende
Licht teils mit dem Licht durch die Kammer α und teils mit dem Licht durch die Kammer d interferieren
soll. Diese Aufteilung des Lichtes durch die mittlere Kammer führt man mit Hilfe des
Doppelprismas V herbei, das das Licht durch die Kammer α und das halbe Lichtbündel durch die
Kammer c in die eine Richtung und das Licht durch die Kammer d und das halbe Lichtbündel
durch die Kammer c in die andere Richtung ablenkt, wobei diese beiden Ablenkungen in Richtung
senkrecht zum Beleuchtungsspalt verlaufen. Man erhält dann auf der Platte N zwei Interferenzfiguren
nebeneinander, wobei die eine der Interferenz zwischen dem Licht durch die Kammern a
und c, und die andere der Interferenz zwischen dem Licht durch die Kammern c und d entspricht.
Diese Interferenzfiguren haben jedoch dasselbe Aussehen und bestehen aus parallelen Fransen.
Eine Aufzeichnung der Brechungsindexfunktion und ihrer Ableitung bekommt man erst dadurch,
daß der photographischen Platte oder dem Film N
eine mit dem Beleuchtungsspalt und den Interferenzfransen parallele Bewegung zugeteilt wird,
welche Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit geschieht (zum Erzielen des Brechungsindex und
seiner Ableitung in bezug auf die Zeit als Funktionen der Zeit) oder mit einer Geschwindigkeit, die
sich nach der Transportgeschwindigkeit der Lösung, in Volumeneinheit je Zeiteinheit berechnet,
richtet (zum Erzielen des Brechungsindex und seiner Ableitung in bezug auf das Volumen als
Funktionen des Volumens) oder in Gewichtseinheit je Zeiteinheit (zum Erzielen des Brechungsindex
und seiner Ableitung in bezug auf das Gewicht als Funktionen des Gewichtes). Zur scharfen Aufzeichnung
dieser beiden Funktionen ist ferner der schmale Spalt M, welcher senkrecht zum Beleuchtungsspalt
und den Fransen verläuft und dicht neben dem beweglichen Film oder der Platte gelegen ist, wesentlich. Dieser Spalt läßt nur einen
minimalen Lichtpunkt für jede Franse zur Platte hindurch. Die Strömung der Lösung durch die
Interferenzküvette E verursacht, daß die Fransen
sich senkrecht zu sich selbst verschieben, und gleichzeitig bewegt sich die Platte parallel mit den
Fransen. Hieraus ist leicht zu ersehen, daß die genannten Lichtpunkte gewisse Kurven auf der
Platte 'beschreiben, welche Kurven mit den gewünschten identisch sein werden, d. h. mit der
Brechungsindexfunktion und mit der ersten Ableitung derselben. Durch geeignete Wahl des Volumens
der Zwischenkammer b kann man einen Kompromiß zwischen der Empfindlichkeit der Ableitungsregistrierung
und deren systematischen Fehlern, bestehend aus dem Unterschied zwischen
dem wahren Differentialquotienten und der ermessenen Größe Δ η/Δ t bzw. Δ η/Δ ν oder Δ η/A p,
schließen (η = Brechungsindex, ί = Zeit, ν = Volumen,
p = Gewicht der transportierten Lösung). Die zwei mit α bezeichneten Strahlen gehen mit
konstantem Brechungsindex durch die Kammer d bzw. durch die eine Hälfte der mittleren Kammer c
mit strömender Lösung und geben somit eine Registrierung der Brechungsindexfunktion. Die
beiden mit β bezeichneten Strahlen gehen durch die Kammern α und c, beide mit strömender Lösung,
und geben also eine Registrierung der ersten Ableitung. Die mit γ bezeichneten Strahlen gehen
ganz außerhalb der Interferometerküvette und geben also ein scharfes Bild des Beleuchtungsspaltes, welches Bild als Referenzlinie bei der
genauen Ausmessung der Platten dienen kann.
Alternativ kann man, anstatt drei Interferometerkammern nebeneinander anzubringen und die
mittlere Kammer doppelt so groß wie die anderen zu machen, vier Kammern in zwei Paaren untereinander
anbringen, wobei die Interferenzen zwischen der Kammer d mit konstantem Brechungsindex
und der mittleren Kammer b (welche also in diesem Fäll eine Interferometerkammer wird) sowie
zwischen den Kammern α und c, welche schon beschrieben worden sind, vorgesehen werden.
Die Bewegungsgeschwindigkeit der Platte muß der Geschwindigkeit, mit welcher man sich vorstellen
kann, daß die Interferenzfransen sich höchstens senkrecht zu sich selbst bewegen, angepaßt
werden, was dasselbe bedeutet, als wenn man sagt, daß die Bewegungsgeschwindigkeit der Platte sich
nach dem zu erwartenden Maximalwert der ersten Ableitung der Brechungsindexfunktion richten
muß. Wenn nämlich die Fransen Zeit haben, sich um einen bedeutenden Teil einer Fransenbreite
während der Zeitspanne fortzubewegen, während der die Platte sich eine Strecke entsprechend der
Breite des Spaltes M verschiebt, ergibt dies ein allgemeines Verwischen der Fransen. Hinzu kommt
das Risiko· für Unterexponierung, wenn die Fransen sich zu schnell verschieben.
Zu den Vorteilen, die eine gleichzeitige Registrierung des Brechungsindex und seiner Ableitung
ergibt (welche Vorteile in der Einleitung
ίο erwähnt wurden), kommt noch ein weiterer hinzu.
Wenn bei extrem schnellem Brechungsindexverlauf in der strömenden Lösung die Registrierung
der Funktion selbst auf Grund obiger Umstände mißlingt, wird die Registrierung der
Ableitung dennoch ungestört stattfinden, da ja diese Fransen sich seitwärts viel langsamer verschieben
als diejenigen, welche den Brechungsindex selbst registrieren. Ein Verwischen oder Verschwinden
der Zeichnung der Fransen in einem noch so kleinen Intervall 'bedeutet in der Regel, daß die
Brechungsindexanalyse, verfehlt ist, da man ja die Zählung der Fransen in dem gestörten Intervall
verliert. Jedoch mit einer gleichzeitigen Registrierung der Funktion und ihrer Ableitung kann man
mißlungene Teile der früheren Registrierung durch Integrieren der entsprechenden Teile des Ableitungsdiagramms
überbrücken. Die Brechungsindexanalyse ist erst dann als mißlungen anzusehen, wenn beide Diagramme in demselben Gebiet
mißlungen sind, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist.
2. Gleichzeitige Registrierung des Brechungsindex und seiner ersten Ableitung mit Hilfe von Differenzprismen.
Die Registrierung von einer der Funktionen ist allgemein bekannt und sehr einfach. Gleichzeitige
Registrierung von beiden Funktionen kann auf folgende Weise erzielt werden. Eine punktförmige
Lichtquelle wird von einem optischen System abgebildet, wobei die Strahlen durch zwei Differenzprismen
geleitet werden, also durch vier Teilprismen, je zwei mit den brechenden Kanten gegeneinander zusammengeschaltet. Ein Teilprisma
ist mit dem Lösungsmittel gefüllt, die drei anderen mit der zu untersuchenden strömenden Lösung,
wobei die drei Teilprismen auf solche Art in Serie geschaltet sind, daß das Teilprisma, welches mit
demjenigen zusammengeschaltet ist, das einen konstanten Brechungsindex enthält, zwischen den
beiden andern liegt. Das Lichtbündel, welches durch das Doppelprisma geht, welches die
strömende und die stillstehende Lösung enthält, erhält eine Ablenkung, welche proportional zum
Unterschied zwischen den Brechungsindizes dieser beiden Lösungen ist. Also kann dieses Strahlenbündel,
nachdem es fokussiert worden ist, eine Registrierung der Brechungsindexfunktion geben.
Das Lichtbündel, welches durch das Differenzprisma hindurchgeht, das nur strömende Lösung
enthält, erhält eine Ablenkung, welche proportional zu dem Differentialquotienten des Brechungsindex
ist. Dieses Prisma sollte höhere Empfindlichkeit haben als das erstgenannte, also eine
Scheidewand zwischen den Teilprismen, welche Wand mehr parallel mit der Durchgangsrichtung
des Lichtes ist. Um die Überlagerung der beiden Kurven zu verhindern, kann man das eine oder die
beiden Strahlenbündel durch noch ein Prisma mit Ablenkung in derselben Richtung wie die Differenzprismen
hindurchgehen lassen. Alternativ kann man das Teilprisma mit konstantem Brechungsindex
mit einer Flüssigkeit von einem Brechungsindex, welcher so bedeutend von dem in der
strömenden Lösung abweicht, daß die Ablenkung in diesem Differenzprisma immer größer als in
dem anderen Differenzprisma wird, füllen. Umrührung und Konstanthalten der Temperatur
müssen auf die eine oder andere Weise in den Differenzprismen bewirkt werden.
Die punktförmige Lichtquelle wird nun auf dem optischen System als zwei nebeneinander in der
Richtung der Lichtablenkungen liegende Lichtpunkte abgebildet. Wenn die Brechungsindizes sich
ändern, bewegen sich ihre Lichtpunkte in derselben Richtung. Eine Aufzeichnung der Bewegungen der
Lichtpunkte erhält man dadurch, daß man der photographischen Platte eine Bewegung in dazu
rechtwinkliger Richtung zuteilt. Diese Bewegung kann mit konstanter Geschwindigkeit oder mit
einer Geschwindigkeit, die dem Volumen oder dem Gewicht der transportierten Lösung proportional
ist, stattfinden. Auf diese Vorrichtung trifft das zu, was im vorhergehenden gesagt worden ist, nämlich
daß, wenn bei extrem schnellem Brechungsindexverlauf die Kurve, welche die Brechungsindexfunktion
wiedergibt, auf Grund der zu schnellen Bewegung des Lichtpunktes unterexponiert wird,
dieses dann nicht für die Ableitungskurve zutrifft. Unterexponierte Teile der Funktionskurve können
also hinterher durch Integrieren der entsprechenden Partien der Ableitungskurve konstruiert
werden. Es ist jedoch zu beachten, daß eine Unterbrechung in der Zeichnung der Brechungsindexfunktion
in dieser Vorrichtung nicht so schlimme Folgen hat wie bei der interferometrischen Vorrichtung.
Wenn der Brechungsindexverlauf weniger schnell wird und die Kurve wieder beginnt, auf der
Platte hervorzutreten, bekommt man mit einer Differenzprismavorrichtung den richtigen dann
herrschenden Wert des Brechungsindex, während man in der interferometrischen Vorrichtung über
den Absolutwert des Brechungsindex nach einer Periode eines zu schnellen Brechungsindexverlaufes
in Unkenntnis schwebt, bis man das Ableitungsdiagramm zur Hilfe nimmt.
Claims (15)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Optische Vorrichtung zur Analyse des Brechungsindex in geschichteten oder strömenden Lösungen, bestehend aus der Kombination zwischen einer Vorrichtung zur Registrierung des Brechungsindex als Funktion der Lage in der Zelle für geschichtete Lösungen bzw. als Funktion der Zeit, des Volumens oder des Gewichts für strömende Lösungen, und einerVorrichtung zur Registrierung der ersten Ableitung des Brechungsindex in bezug auf die verwendete unabhängige Variable, gekennzeichnet durch ein für die beiden Kombinationselemente gemeinsames Linsensystem zur Zusammenführung der Strahlenbündel, welche die Funktion bzw. deren Ableitung hervorrufen, mit demselben Vergrößerungsfaktor in einer gemeinsamen Bildebene.
- 2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 zur Messung in geschichteten Lösungen, gekennzeichnet dadurch, daß das Linsensystem so ausgeführt ist, daß es optisch die Koordinatenskala der Meßzelle in Richtung des Brechungsindexgradienten entlang der einen Koordinatenachse der gemeinsamen Bildebene abbildet.
- 3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das zellenabbildende Linsensystem astigmatisch und so angepaßt ist, daß man eine Abbildung der Koordinatenskala der Zelle in Richtung des Brechungsindexgradienten entlang der einen Koordinatenachse der gemeinsamen Bildfläche erhält, gleichzeitig wie entlang der dagegen senkrechten Koordinatenachse eine Abbildung des Beleuchtungsspaltes bzw. der -spalten oder von ihren optischen Bildern in anderen Linsensystemen der Vorrichtung zustande kommt.
- 4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch ein zellenabbildendes Linsensystem, welches sphärisch ist und also nicht imstande, den Beleuchtungsspalt oder sein Bild abzubilden sowie durch eine »Schlierenscanningvorrichtung« zur Registrierung der Brechungsindexableifcung durch eine gleichzeitige mechanische Bewegung der photographischen Platte in Richtung senkrecht zu dem optischen Bild des Brechungsindexgradienten und eines Spaltes oder einer Schneide in der Bildebene des Beleuchtungsspaltes in Richtung des Brechungsindexgradienten.
- 5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 bis 3 unter Verwendung der an und für sich bekannten Schrägspaltvorrichtung zur Registrierung der Ableitung, gekennzeichnet dadurch, daß in der erwähnten bekannten Vorrichtung der Beleuchtungsspalt mit einem dazu senkrechten Beleuchtungsspalt vervollständigt und fernerhin die Schrägspaltvorrichtung so ausgeführt ist, daß dem Licht, welches von dem hinzugefügten Beleuchtungsspalt kommt, freier Durchgang gewährt wird.
- 6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Kombination zwischen einer an sich bekannten Vorrichtung zur Registrierung der ersten Ableitung des Brechungsindex und einer an sich bekannten Vorrichtung zur interferometrischen Registrierung des Brechungsindex, charakterisiert durch Interferometerplatten mit halbdurchsichtigem Belag zur Aufteilung des einfallenden Lichtes in zwei kohärente Bündel durch teilweise Reflexion bzw. teilweisen Durchgang und zur Rückführung dieser kohärenten Strahlenbündel nach deren Durchgang durch die Meßzelle.
- 7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Interferometervorrichtung mit halbdurchsichtigen Platten, kombiniert mit einer »Schlierenscanningvorrichtung«, wobei die Voraussetzungen für Interferenz im Gebiet außerhalb des Schlierenschattens gegeben sind.
- 8. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Kombination der Schrägspaltvorrichtung und einer Interferometervorrichtung mit halbdurchsichtigen Platten, wobei der Schrägspalt mit einer danebenliegenden senkrechten Öffnung vervollständigt ist, wodurch man ein Interferenzdiagramm auf der Seite der Ableitungskurve erhält.
- 9. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Kombination der Schrägspaltvorrichtung und einer Interferometervorrichtung mit halbdurchsichtigen Platten, wobei der Schrägspalt mit einem waagerechten von dem einen Ende des Schrägspaltes ausgehenden Spalt vervollständigt ist.
- iö. Vorrichtung gemäß eines der Ansprüche ι bis 9 für Sedimentationsmessungen in einer Zentrifuge, gekennzeichnet dadurch, daß in dem Zentrifugenrotor eine Meßzelle und eine Referenzzelle in gleichem Abstand vom Rotormittelpunkt angeordnet sind und ferner im Zentrifugenhaus zwei Öffnungen für den Durchlaß des Lichtes vorgesehen und so angeordnet sind, daß die beiden Zellen sich gleichzeitig vor je einer Öffnung befinden und daß ferner in der Bahn der Lichtstrahlen an und für sich bekannte Lichtablenkungs- und Lichtdrehvorrichtungen zur Trennung des einfallenden Liehtes in zwei Bündel angebracht sind, eine für jede Zelle und zur Orientierung der genannten Bündel in Richtung des Rotorradius bzw. zur Rückführung der Strahlenbündel zur Interferenz auf der gemeinsamen Bildebene.
- 11. Vorrichtung gemäß Ansprach 1 und 2 zur gleichzeitigen interferometrischen Registrierung sowohl der Brechungsindexfunktion als ihrer Ableitung für geschichtete Lösungen, gekennzeichnet durch die Kombination einer interferometrischen Vorrichtung zur Registrierung des Brechungsindex und einer interferometrischen Vorrichtung zur Registrierung seiner Ableitung, wobei die Registrierungsvorrichtungen mit einer Lichtaufteilungsvorrichtung zur Aufteilung des einfallenden Lichtes in zwei Paar kohärente Lichtbündel (<zx und ce2 bzw. /J1 und ß2, Fig. 6) versehen sind, auf solche Art, daß das eine Strahlenbündel ((Z1) in dem einen Paar durch die Meßzelle hindurchgeht, während das andere Strahlenbündel (<z2) in demselben Paar außerhalb derselben in der Hauptsache denselben optischen Weg zurücklegt, und daß die Strahlenbündel (ßt und ß2) in dem anderen Paar vor dem Eintritt in die Zelle gleichviel nach jeder Seite parallel mit derRichtung des Brechungsindexgradienten verschoben werden und die Registrierungsvorrichtungen außerdem mit einer das Licht brechenden Vorrichtung zur Wiedervereinigung der kohärenten Strahlenbündel (α1; α2 und ßv /S2) zur Interferenz auf nebeneinanderliegenden Stellen in der gemeinsamen Bildebene versehen sind.
- 12. Vorrichtung gemäß Anspruch ι für ίο Messung in strömenden Lösungen, gekennzeichnet durch ein Linsensystem, so ausgeführt, daß nur der Beleuchtungsspalt bzw. -punkt, aber nicht die Zelle, optisch auf der gemeinsamen Bildebene abgebildet wird sowie durch eine mechanische Bewegungsvorrichtung zur Verschiebung der photographischen Platte oder des Films während der Registrierung mit konstanter Geschwindigkeit oder mit einer Geschwindigkeit, welche dem Volumen oder Gewicht der transportierten Lösung proportional ist, in einer Richtung, welche senkrecht zu den optischen Verschiebungen des Bildes des Beleuchtungsspaltes oder -punktes verläuft.
- 13. Vorrichtung gemäß Anspruch 14, gekennzeichnet durch die Kombination einer interferometrischen Vorrichtung zur Registrierung des Brechungsindex und einer interferometrischen Vorrichtung zur Registrierung von dessen Ableitung, wobei die Interferometermeßzelle mit mindestens drei Kammern ausgeführt ist, eine Lösung mit konstantem Brechungsindex enthaltend, die zwei anderen die strömende, zu messende Lösung enthaltend, wobei ferner das optische System so ausgebildet ist, daß die Interferenz zwischen zwei kohärenten Strahlenbündeln, welche durch die Kammer mit konstantem Brechungsindex hindurchgehen bzw. durch eine der Kammern mit strömender Lösung, eintrifft, sowie zwischen zwei anderen kohärenten Strahlenbündeln, welche durch je eine der in Serie geschalteten Kammern mit strömender Lösung hindurchgehen, wobei ferner seitenablenkende Prismen od. dgl. zum Auffangen der beiden Interferenzfiguren nebeneinander auf derselben photographischen Platte oder demselben Film angeordnet sind, und wobei schließlich zur Erzielung der kontinuierlichen Registrierung die photographische Platte oder der Film in einer mechanischen Bewegungsvorrichtung angebracht ist, welche für eine Bewegung parallel mit den Interferenzfransen hinter einem schmalen Spalt, der senkrecht zu den Fransen steht, ausgeführt ist.
- 14. Vorrichtung gemäß Anspruch 14, gekennzeichnet durcheine Differenzprismenvorrichtung zur Registrierung des Brechungsindex und eine ähnliche Vorrichtung zur Registrierung seiner Ableitung.
- 15. Meßzelle für interferometrische Meßvorrichtungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß diese als eine Küvette mit zwei einander gegenüberliegenden Wänden, welche über eine der dazu senkrechten Wände hinausragt, ausgeführt ist.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen© 9550 9.54
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