DE94789C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
EMIL DICK in WIEN.
für Eisenbahnzüge.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das bekannte System der elektrischen Wagenbeleuchtung, bei welcher eine Dynamomaschine
, sowie Sammlerbatterien in Anwendung kommen. Jeder Wagen ist mit je einer Sammlerbatterie
ausgestattet und aufserdem ist in einem Wagen des Zuges die Dynamomaschine angebracht,
welche den erforderlichen Strom zum Laden der,Batterie oder auch zum gleichzeitigen Laden
und Beleuchten liefert; dieser Wagen enthält auch alle zur Dynamomaschine gehörenden
Schalt-, Regelungs- und Sicherheitsvorrichtungen.
Durch alle Wagen geht eine Hauptleitung, wobei die Verbindung der einzelnen Wagen
unter einander durch biegsame Kabel und leicht lösbare Kuppelungen erfolgt, welche an
den Wagendecken angebracht sind. Der Antrieb der Dynamomaschine erfolgt durch einfache
Zahnradübersetzung von einer Wagenachse aus, an welcher die Dynamomaschine in bekannter Weise angeordnet ist.
Im Folgenden soll die Schaltung der Lampen, der Secundärbatterien sowie der Dynamomaschine
und der dazu gehörigen Schaltun d Regelungsvorrichtungen an der Hand der beiliegenden Zeichnung erläutert werden.
In die durch den ganzen Zug hindurchlaufende Hauptleitung I, II sind in jedem Wagen
die erforderlichen Glühlampen durch Leitungen I1,1I1 im Nebenschlufs parallel zu einander geschaltet.
Des Weiteren sind in dem Nebenschlufs I1, H1,
jedoch mit den Lampen g g einen geschlossenen Leiter bildend, die Sammlerbatterie C sowie
ein Lampenregelungswiderstand W geschaltet, dessen Gröfse von einem in einem Nebenschlufs
ζ der Hauptleitung I, II gelegenen Solenoid W1 geregelt wird, dessen Kern W2
in ein Quecksilbergefäfs ws taucht, das aus über einander liegenden und von einander
isolirten Metallringen wi gebildet wird, die mit
den einzelnen Elementen des Widerstandes W leitend verbunden sind, so dafs eine um so
gröfsere Anzahl von Widerstandselementen aus der Leitung I1, H1 ausgeschaltet wird, als Ringe w±
von dem Quecksilber gleichzeitig benetzt werden.
Da nun die Höhenlage des Magneten W2
von der Stromstärke des in dem Solenoid W1 fliefsenden Stromes abhängt, so wird bei entsprechender
Wahl der Drahtstärke, der Windungszahl und des Durchmessers des Solenoides der in der Hauptleitung auftretende Strom in
der Zweigleitung I1, H1 auf constanter Spannung
erhalten werden können.
Um eine heftige Bewegung . des Solenoidkernes W2 zu vermeiden, ist das Ende desselben
mit einem kleinen Kolben w6 versehen, der in
einem undicht schliefsenden Cylinder w7 geführt ist.
Die bisher besprochene Schaltung wiederholt sich in jedem Wagen, während die im Folgenden
zu besprechenden Einrichtungen nur in dem in dem Zuge befindlichen Stromerzeugerwagen
angeordnet sind.
In die durch den ganzen Zug hindurchgehende Hauptleitung I, II ist der Anker α der
Dynamomaschine A sowie dessen Elektromagnet Ci1 parallel zu einander geschaltet, und
zwar ist der Anker α in dem Nebenschlufs IH1
bis IH6, der Elektromagnet ax in dem Nebenschlufs
IV1 bis IV4 geschaltet.
In dem Stromkreis IH1 u. s. w: des Dynamoankers
α ist eine Reihe von Vorrichtungen eingeschaltet, die der Reihe nach besprochen
werden sollen:
1. der Stromwender F, welchem die Aufgabe zufällt, die mit der Bewegungsrichtung des
Zuges sich ändernde Richtung des Ankerstromes dem Batteriestrom parallel zu schalten;
2. der Apparat B, welchem die Aufgabe zufällt, die Dynamomaschine so lange aus der
Hauptleitung ausgeschaltet zu erhalten, als der von ihr erzeugte Strom nicht die zur Speisung
der Lampen bezw. der Batterie nöthige Spannung erreicht hat, und welcher somit auch das
Rückströmen des Batteriestromes in die Dynamomaschine hintanhä'lt;
3. eine Wickelung Cl1 einer mit drei Wickelungen
umgebenen Spule des selbsttätigen Widerstandsreglers JD des Erregerstromes, und
schliefslich
4. ein Dämpfungswiderstand S.
In den Stromkreis IV1 u. s. w. des Elektromagneten
aY sind folgende Apparate geschaltet:
ι. ein Vorschaltwiderstand a.2,
2. die zweite Wickelung d2 des schon früher
erwähnten Apparates D,
3. ein Widerstand r, dessen Gröfse von -D geregelt wird.
Die vorerwähnten Apparate sollen nunmehr in der oben angeführten Reihenfolge beschrieben
werden.
Der Stromwender F besteht aus einem Elektromagneten f mit Drehanker^, auf dessen
Welle f2 drei zweiarmige, von einander
isolirte Hebel g h k befestigt sind, unter deren hakenförmigen Enden sechs Quecksilbergefäfse
8Ί £2 K h-2 &i &2 entsprechend angeordnet sind,
von weichen die erstgenannten vier durch Leiter IH0 kreuzweise, die letzgenannten k1 Ar2
durch Leiter Ar0 direct mit einander verbunden
sind.
Die Wickelung des Elektromagneten f ist in einem Nebenschlufs 1 der Hauptleitung, jene
der Trommel fx in einen Nebenschlufs 2 der Dynamoleitung in der Weise geschaltet, dafs
die letztgenannten Leiter 2, 2 an die von einander isolirten Hebel g und h anschliefsen,
welche, wie aus dem Schema ersichtlich, mit den Bürsten a3 a4 durch die Leiter HI2, IH3
direct verbunden sind; die Gefäfse g.2 und /1,
sind direct an die Theile IH1 und IH4 der
Dynamoleitung angeschlossen.
Der Stromwender F dient auch gleichzeitig dazu, den früher erwähnten Vorschaltwiderstand
O2 der Erregerleitung IV1 bis IV4 während
des Laufes der Dynamomaschine kurz zu schliefsen; es sind zu diesem Ende von zwei
zu beiden Seiten des Widerstandes a.2 liegenden
Punkten dieser Leitung IV1 der eine durch Leitung 3 mit dem isolirten Hebel k, der
zweite durch Leitung 4 mit einem der beiden durch das Leiterstück Ar0 leitend mit einander
verbundenen Quecksilbergefäfse Ar1 Ar2 verbunden.
Der Apparat B besteht aus dem zweiarmigen Hebel, der einerseits den Stahlmagneten bv
andererseits den Stahlmagneten b.2 trägt; ferner
aus den zugehörigen Solenoiden b3bi, von
welchen das eine bs als Hauptstromspule in die Dynamoleitung HI1 bis IH6, das zweite b.2
als Spannungsspule in einen Nebenschlufs 5 der Dynamoleitung IH1 bis IH6 eingeschaltet
ist, und in welchem Nebenschlufs 5 auch die dritte innerste Wickelung d3 der aus den drei
Wickelungen d1 d2 ds bestehenden Spule des
Apparates D gelegen ist.
Der Stahlmagnet b, ist an seinem unteren Ende mit einer Gabel b5 versehen, deren Zinken
bei stromlosem Zustande der Solenoide bs bt,
oberhalb der beiden Quecksilbergefäfse b6 b7
festgehalten werden.
Der Apparat D ist von gleicher Bauart wie der selbsttätige ■ Widerstandsregler Ww1 der
Glühlampenschaltung und unterscheidet sich von letzterem nur dadurch, dafs das Solenoid aus
drei Wickelungen d1 d.2 ds besteht, deren Schaltung
schon besprochen wurde, so dafs hier nur die Arbeitsweise des Reglers zu besprechen
übrig bleibt.
Die Wickelungen dx und d3, von welchen
die eine ^1 in den Hauptstrom, die zweite d3
in einen Nebenschlufs 5 der Hauptleitung geschaltet ist, unterstützen einander, jene d.2
wirkt den beiden Wickelungen dx d3 entgegen.
In der Ruhelage sinkt der Eisenkern d6 infolge
seines Gewichtes vollständig in das Getäfs af5, das Quecksilber wird in die Höhe
getrieben und schliefst nach und nach den ganzen Regelungswiderstand r kurz.
In dieser Lage verbleibt der Eisenkern d, wenn die Maschine abgeschaltet ist, oder auch
wenn die Dynamomaschine bei einer gewissen Zuggeschwindigkeit Strom an die Hauptleitung
abgiebt.
Nimmt nun die Umdrehungszahl der Maschine zu, so nimmt auch die Klemmenspannung und
dadurch die an die Hauptleitung I, II abgegebene Stromstärke zu, und erreicht letztere eine gewisse
höchste Höhe, so nehmen auch die Amperewindungen der Hauptstromwickelung dx wie der
der Nebenschlufswickelung dt zu und der Eisenkern
d wird in das Solenoid eingezogen, wodurch der Spiegel des Quecksilbers im Gefäfs di
sinkt und Einschaltung von Widerstand in den Erregerstromkreis IV1 bis IV4 der Dynamomaschine
erfolgt.
Durch die hierdurch erfolgende Schwächung des Erregerstromes IV1 bis IV4 wird die Kraft
der den Windungen dx ds entgegenwirkenden
Windung d.2 abgeschwächt, wodurch der Kern d
um so sicherer in der neuen Lage festgehalten werden wird.
■.. Durch richtige Abstufungen dieser Wickelungen dx d.2 d3 ist es möglich, von der Dynamomaschine
einen Strom zu entnehmen, welcher sich innerhalb bestimmter Grenzen ändert; mitzunehmender
Ladung der Batterien nimmt der Eisenkern d eine höhere Lage ein und ist bei
fast vollendeter Ladung bei höchster Zuggeschwindigkeit ganz in das Solenoid d1 d.2 d3
eingezogen, wodurch die Stromstärke der Dynamomaschine infolge des geschwächten Erregerstromes abnimmt; bei abnehmender
Umdrehungszahl findet das Umgekehrte statt.
Im Folgenden soll die Arbeitsweise dieser Anordnung erläutert werden.
Die beim Stillstand des Zuges stromlose Dynamoleitung IH1 bis IH6 wird durch den
Apparat B, dessen Gabel bh im stromlosen Zustande
der Leitung HI1 bis IH6 sich oberhalb
der Quecksilbergefäfse i>6 b7 befindet, unterbrochen,
während eine zweite Unterbrechung des Dynamostromkreises bei dem StromwenderF
erfolgt, dessen Stromschlufshebel ghk sich in
waagrechter Lage befinden und weder in die rechts noch in die links gelegenen Quecksilbergefäfse
eintauchen.
Durch diese doppelte Stromkreisunterbrechung ist auch der Dynamoanker α davor bewahrt,
dafs der Batteriestrom in denselben zurückströme.
Während aber, wie auseinandergesetzt, die Dynamoankerleitung völlig stromlos ist, fliefst
durch die im Nebenschlufs der Hauptleitung I, II gelegene Leitung IV1 bis IV4 des Feldmagneten 1J1
ein Strom, der durch den in den zugehörigen Stromkreis IV1 bis IV4 eingeschalteten Widerstand
a2 zur Vermeidung von Stromverlust auf ein
zulässiges geringstes Mafs herabgemindert wird.
In dem Augenblick, in welchem sich der Zug in' Bewegung setzt, wird der Anker α der
Dynamomaschine der Richtung des Zuges entsprechend angetrieben, und da, wie früher erläutert,
in der Erregerleitung IV1 bis IV4 ein
schwacher, von den Sammlerbatterien C herrührender Strom fliefst, so wird auch in der
Ankerleitung IH1 bis IH6 ein schwacher Strom
erzeugt, der den einzigen durch die Leiterstücke 2, 2 sich ihm darbietenden Weg nehmen
und den Drehanker fY umkreisen wird.
Da in dem Elektromagneten f durch die Leitungen 1,1 ein schwacher Nebenschlufsstrom
der Hauptleitung 1,11 fliefst, so wird je nach
der Richtung des um den Drehanker J1 fliefsenden
Stromes die Welle f2 sammt Hebel ghk
entweder im Sinne des Pfeiles ρ oder des Pfeiles q verdreht werden.
Nehmen wir an, der Anker habe sich im Sinne des Pfeiles ρ gedreht, so werden die
über den Gefäfsen g% h2 k.2 gelegenen Enden
der Hebel g h k in besagte Quecksilbergefäfse eintauchen; durch diesen Stromschlufs allein
würde die Dynamoleitung IH1 bis IH6 an die
Hauptleitung I, II angeschlossen werden, wenn dieselbe nicht zwischen den Quecksilbergefäfsen b6
und b7 des Apparates B unterbrochen wäre.
Infolge dieser Unterbrechung mufs der Dynamostrom seinen Weg über den Nebenschlufs 5
durch die Spannungsspule bi nehmen und wird bei einer bestimmten Spannung den Solenoidkern
b2 aufwärts ziehen; infolge des zwischen
den Theilen b2 bb1bi bestehenden kinematischen
Zusammenhanges wird die Gabel b5 in die
Quecksilbergefäfse b6 b7 getaucht und die Hauptstromleitung
IH1 bis IH6 durch das Leiterstück £B
geschlossen.
Wäre die Bewegungsrichtung des Zuges der früher vorausgesetzten entgegengesetzt gewesen,
so hätte sich die Welle/2 des Drehankers sammt
den Hebeln g h k in entgegengesetzter Richtung, also im Sinne des Pfeiles q gedreht, und der
Dynamostrom wäre über die Gefäfse g1 A1 geschlossen
worden, so dafs derselbe mit Rücksicht auf die kreuzweise Verbindung der Gefäfse
g2 h.2 g1 hx in der Hauptstromleitung dieselbe
Richtung wie im vorerläuterten Falle innegehabt hätte.
Gleichzeitig mit den Hebeln g h wurde aber auch der Hebel k je nach der Bewegungsrichtung
des Hubes in der einen oder der anderen Richtung gedreht, so dafs entweder das Gefäfs Ar1 oder k2 mit dem Hebel k in
Berührung kommt. Durch den zwischen dem mittleren Theile des Hebels k und eines der
Gefäfse Zc1 Zc2 erfolgenden Stromschlufs wird
der Stromschaltwiderstand a.2 der Erregerwickelung
IV1 bis IV4 kurz geschlossen, so dafs der
Erregerstrom beim Beginn der Zugbewegung sofort erheblich verstärkt wird.
Die Regelung des Erregerstromes bezw. die Vergröfserung oder Verkleinerung des in denselben
einzuschaltenden Vorschaltwiderstandes r erfolgt durch den selbsttätigen Regler D,
dessen Bauart und Arbeitsweise schon früher erläutert wurde.
Aus dem Gesagten geht hervor, dafs in den Glühlampenleitungen aller den Zug bildenden
Wagen stets ein dem Sammlerstrom gleichgerichteter Strom fliefst.
Zur Nachtzeit, wenn die Lampenstromkreise durch den Schalter G1 an die Hauptleitung
angeschlossen sind, wird beim Stillstand des Zuges die Sammlerbatterie, während der Fahrt
aber der Dynamostrom die Glühlampen speisen.
Erreicht der Zug eine derartige Geschwindigkeit, dafs die Spannung des in der Dynamomaschine
erzeugten Stromes die Spannung des Batteriestromes überwiegt, so wird die Dynamomaschine
gleichzeitig das Speisen der Lampen und Laden der Batterien ausführen.
Während des Tages jedoch, wenn die Glühlampen G ausgeschaltet sind, wird der ganze
Dynamostrom zum Laden der Batterien verwendet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Schaltungsweise für mit Maschinen- und Sammlerbetrieb arbeitende Beleuchtungsanlagen für Eisenbahnzüge, dadurch gekennzeichnet, dafs die gleichzeitig als Umkehrer für den Maschinenstrom und Kurzschliefser für den Vorschaltwiderstand (a2) ' des . Erregerstromkreises (IV1 bis IV4) dienende Vorrichtung (F) bei der zur Stromumkehrung dienenden Bewegung durch den Hebel (k) und die Quecksilbergefäfse (It1 k.2) den Vorschaltwiderstand (chj kurz schliefst, während bei der zur Regelung des Erregerstromes dienenden Vorrichtung ''(D) von den drei concentrischen Wickelungen die Spule (dj in den Hauptstrom (HI1 bis IH6), die mittlere Spule (d.2) in den Erregerstromkreis IV1 bis IV4) und die dritte Spule (ds) in den Nebenschluss (5) der Hauptstromleitung geschaltet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE94789C true DE94789C (de) |
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---|---|---|---|
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- DE DENDAT94789D patent/DE94789C/de active Active
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