DE49364C - Verfahren und Einrichtungen zur selbstthätigen Regulirung der Strombewegung in elektrischen Strömvertheilungsanlagen - Google Patents
Verfahren und Einrichtungen zur selbstthätigen Regulirung der Strombewegung in elektrischen StrömvertheilungsanlagenInfo
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- H02J—CIRCUIT ARRANGEMENTS OR SYSTEMS FOR SUPPLYING OR DISTRIBUTING ELECTRIC POWER; SYSTEMS FOR STORING ELECTRIC ENERGY
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine in Fig. ι schematisch und in Fig. 2 ausführlicher,
unter Zugrundelegung bestimmter Verhältnisse dargestellte Stromvertheilungs-Anlage, welche
in eine Anzahl von Bezirken — von annähernd gleich grofsem Stromconsum — eingetheilt ist,
von denen jeder durch ein System von Vertheilleitungen versorgt wird, welche Systeme
einzeln hinter einander in das von der Maschinenstation ausgehende und in sich zurückkehrende
Hauptkabel eingeschaltet sind und welche in ihren Anschlufspunkten an dasselbe mit Stromregulatoren
versehen werden, denen die Besimmung zufällt, den Spann ungsunterschied vom
zuführenden und abführenden Hauptkabel aufrecht zu erhalten."
Da der Energieverlust in einer elektrischen Stromleitung nur proportional der Stromstärke
ist und bei gleicher übertragener Energie im Quadrat mit derselben abnimmt, so ist durch
die Eintheilung einer bestimmten Anzahl von
Stromconsumenten in Gruppen und Hintereinanderschaltung dieser Gruppen bekanntlich
das Mittel gegeben, mittelst beliebiger Vermehrung derselben die Stromstärke und mit
ihr den Leitungsverlust beliebig zu vermindern.
Dabei können trotz Verwendung höher gespannter Ströme Glühlampen gewöhnlicher
Spannung und der üblichen Systeme parallel und Bogenlampen parallel oder paarweise hinter
einander in die Zweigleitung der Bezirke eingeschaltet werden.
Die im Vorstehenden erwähnten Regulatoren, welche an den . Anschlufspunkten der Hauptkabel
an jedem Zweigleitungsnetz angebracht sind, schalten in dieselbe an Stelle von nicht
brennenden Lampen entsprechend grofse Widerstände parallel ein. Sie können im übrigen
von ganz beliebiger Construction und Zusammenstellung, so z. B. wie die oft verwendeten
selbstthätigen Regulatoren für Dynamomaschinen, sein, bei welchen ein Solenoidkern
je nach seiner Stellung verschiedene Contacte in einem Bade von Quecksilber oder einer anderen
leitenden Flüssigkeit öffnet und schliefst. Der in den Fig. 3 bis 5 dargestellte Regulator
kann lediglich als ein Beispiel zur näheren Erläuterung der Wirkungsweise des Regulirsystems
angesehen werden.
Der Regulator besteht aus einem Elektromagneten A, Fig. 3, der auf einen auf einer
Blattfeder befestigten und mit einem Arm C verbundenen Anker B einwirkt, wobei der
Arm C, beim Anziehen des Ankers B durch den Elektromagneten bei D, gegen eine Platinspitze dl und beim Abreifsen vom Elektromagneten
gegen eine zweite Platinspitze d'2 angedrückt wird, um dabei einen beliebig abgezweigten
elektrischen Strom in der einen oder anderen Richtung zu schliefsen. Durch diesen
Zweigstrom, wird — je nach seiner Richtung — ein Elektromotor A\ Fig. 4, in dem einen
oder anderen Richtungssinne gedreht und diese Drehung durch eine Welle B1 und Zahnrädergetriebe
C1 auf eine, Schraubenspindel D1 übertragen,
welche bei ihrer Drehung eine am Drehen verhinderte Mutter E1 nach der einen
oder anderen Richtung verschiebt. Diese
Mutter E1 gleitet an Contactstücken eines Rheostaten F entlang und schaltet infolge
dessen je nach ihrer Entfernung von der Contactfeder e1 eine verschiedene Anzahl von
Drahtspiralen parallel den Consumapparaten des Bezirkes in die Leitung ein.
Um nun die Wirkung des Elektromagneten A zu der besprochenen Regulirung verwendbar*
zu machen, erhält dessen Spule drei verschiedene Wickelungen, weichein Fig.. 5 schematisch
dargestellt sind. Die eine dieser Wickelungen α a\ welche am stärksten und der Feder entgegengesetzt
auf den Magneten einwirkt, besteht aus feinem Neusilberdraht und schliefst bei f1
an das positive und bei g an das negative Grenzkabel der Gruppe an, infolge dessen
durch ihre Umwindungen f1 α α1 g ein Strom
fliefst, proportional dem Spannungsunterschied der beiden Kabel oder der Lampen der Gruppe
(Voltmeterwickelung). Dieser Nebenschlufsstrom bewirkt eine bestimmte Erregung des
Elektromagneten, infolge deren derselbe seinen Anker B fortwährend anzieht und dadurch
den den Elektromotor in Thätigkeit setzenden Strom immer in solchem Sinne zu schliefsen
sucht, dafs der letztere immerfort mehr Spiralen des Rheostaten in den Strom parallel der betreifenden
Gruppe einschalten müfste.
Dieser Wirkung von α α1 steht aber neben
der Federkraft der Blattfeder diejenige der zweiten Umwindung b bl entgegen, welche in
umgekehrtem Sinne gewickelt ist und aus nur wenigen Windungen des einen Hauptkabels,
welches zur Gruppe oder von derselben geht, und zwar erst nach Weggang oder vor Wiederaufnahme
des durch den Rheostaten F übergeleiteten Stromtheiles fwg besteht.
Die Anzahl der Umwindungen von a a1 und b b1 wird derart bestimmt, dafs diese allein
die regulirende Einstellung der Rheostatmutter verursachen. Dieselbe wird also durch den
Elektromagneten A auf die Spannung der Gruppe so eingestellt, dafs bei gröfserem
Stromconsum derselben auf etwas mehr, bei kleinerem auf etwas weniger Volt regulirt und
derart der Spannungsverlusl in der Zweigleitung noch ausgeglichen wird. Bei geringer räumlicher
Ausdehnung der einzelnen Bezirke kann auch b b1 ganz wegfallen und regulirt dann
der Magnet A auf constante Spannung gemäfs a a1.
Die dritte, zumeist aus feinem Kupferdraht bestehende Wickelung c c1, . welche ebenfalls
α al entgegengewunden ist, kommt hierbei nicht
in Betracht, weil sie beinahe immer unterbrochen ist und nur für kurze Momente geschlossen
wird. Sie bezweckt die Vermeidung einer unnöthigen Stromverzehrang, indem sie bewirkt, dafs mindestens in einem der Bezirke
(dem meist belasteten) keine Strom verzehrenden Widerstände eingeschaltet sein können.
Die Umwindungszahl von c cl ist so stark bemessen,
dafs in allen Regulatorstellungen, wenn ein Strom durch dasselbe geht, die Wirkung
aa1 genügend abgeschwächt wird, um immer
das Zurückgehen des Contactes D infolge der Federwirkung auf d2 und somit dasjenige der
Mutter E1 gegen e1 hin, also das Ausschalten
von Widerständen zu bewirken. Die Wickelungen c cl von allen Elektromagneten A sind
in einen und denselben Stromkreis, eingeschlossen, welcher beliebig abgezweigt wird;
gewöhnlich geschieht dies vom positiven Endkabel der letzten Gruppe durch alle Regulatorstationen
hindurch bis zum negativen Hauptkabel derselben, d. h. zum allgemeinen Rückleitungskabel,
um eine geringe Potentialdifferenz und somit nicht allzu feine Wickelung zu erhalten.
Dieser Nebenschlufs mit grofsem Widerstand wird von jedem Rheostaten in der einen
Grenzlage, wenn nämlich die letzte Rheostatspule ausgeschaltet und derselbe völlig stromlos
ist, unterbrochen, indem die Mutter E\ Fig. 4, mit ihrem hervorragenden Theile s gegen die
Contactfeder e1 stöfst und dieselbe vom anliegenden
Contactstück abhebt.
In Fig. 6, welche ein Schema des in Rede stehenden Nebenschlufsstromkreises c c1 darstellt,
ist derselbe bei dem Regulator des Bezirks 8 in besagter Weise unterbrochen gezeichnet.
In dem Vertheilungsbezirk, welcher im Augenblick den stärksten Stromconsum hat,
ist der Rheostat stromlos, seine Mutter E1 verhindert dann den Schlufs des erwähnten
Stromkreises und die Wickelungen c c1 haben keinen Einflufs auf die Wirkung der Regulatormagnete.
Fängt aber auch in diesem Bezirk der Rheostat an zu functioniren — wenn etwa
einige Lampen ausgeschaltet werden, der Widerstand des Bezirks dadurch vergröfsert wird und
infolge dessen der Spannungsunlerschied seiner Endkabel zunimmt —, so läfst die Mutter dieses
Rheostaten, Widerstände einschaltend, die bezügliche Contactfeder e1 los und cc1 wird geschlossen.
Sobald dies geschehen, lassen sämmtliche Elektromagnete A, Fig. 3, ihre Anker los
und alle Elektromotoren ^I1 beginnen sich in
solcher Richtung zu drehen, dafs die bezüglichen Muttern E1 sich gegen die Contactfedern
e1 hinbewegen und Widerstände ausschalten, bis eine der Federn von ihrem Contactstück
abgehoben und dadurch der Nebenschlufs wieder unterbrochen wird.
Geschieht dies bei demselben Regulator, der eben erst zu wirken begonnen hatte, was zumeist
der Fall sein wird, oder im allgemeinen bei einem Regulator, dessen Bezirk nicht eben
den gröfsten Stromconsum aufweist, so wiederholt sich das gleiche Spiel, und dieses Rück-
wärtsfahren aller Muttern und Ausschalten von Widerständen dauert so lange, bis der Regulator
der meistbelasteten Gruppe die Leitung c c1 unterbricht, worauf alle Regulatoren sich wieder
auf die durch α α1 und b b1 ihrer Gruppe geforderte
Spannung einstellen.
Daraus geht hervor, dafs im Falle einer zu- . fälligen Gleichheit des Consums in allen Bezirken
oder Gruppen, gleichviel wie grofs derselbe an und für sich sein mag, alle Rheostaten
stromlos sind und c c1 unterbrochen ist. Dies ist demnach auch der Fall, wenn in keinem
Bezirk Lampen brennen. Ebenso ist klar, dafs die Leitung c c1 das gleichzeitige Einschalten
von Widerständen seitens aller Regulatoren verhindert, dafs immer der Regulator
des meist consumirenden Bezirks alle Widerstände ausgeschaltet haben mufs und dafs somit
niemals unnöthiger Weise stromconsumirende Widerstände eingeschaltet sein können.
Sowohl zur gröfseren Sicherung des Betriebes (für den Fall der Reparaturbedürftigkeit
eines Regulators), als auch zur besseren Regulirung der Spannung an verschiedenen Orten
in einer Gruppe selbst, kann jede der letzteren mit mehreren Regulatoren versehen und können
eventuell auch mehrere Neb eiischlufsleitungen cc1 angeordnet werden.
Für die Erhaltung der richtigen Spannung zwischen den beiden Grenzkabeln, welche den
Strom zur ersten und von der letzten Gruppe leiten (Steigerung mit der Stromstärke entsprechend
dem Spannungsverlust aller Leitungen), wird in der Centralstation gesorgt
durch irgend einen selbsttätigen Regulator oder auch von Hand durch den Maschinenwärter.
Claims (1)
- Patent-Ansprüch:Bei einem Verfahren zur Regulirung der Spannung an den Consumstellen einer elektrischen Stromvertheilungsanlage, welche gekennzeichnet ist durch:a) die Eintheilung des ganzen Stromvertheilungsnetzes in eine Anzahl von Bezirken von annähernd gleichem mittleren Consum, welche in eine gemeinsame, von einer oder mehreren Centralstationen aus mit Strom versorgte Hauptleitung derart eingeschlossen sind, dafs der erzeugte Strom alle Bezirke auf einander folgend passirt, undb) die Anordnung eines oder mehrerer regulirender Apparate in jedem Bezirk, welche in jedem Moment selbsttätig in die Vertheilleitung desselben Widerstände parallel schalten, die zusammen mit den in Betrieb befindlichen Consumapparaten des Bezirks einen Widerstand darstellen, der ebenso grofs ist als derjenige, welchen der in diesem Moment am meisten consumirende Bezirk an und für sich der Strombewegung entgegensetzt,die Anwendung der besonderen Nebenschlufsleitung cc1, Fig. 5 und 6, welche, an irgend zwei Stellen der Stromleitung abgezweigt, durch alle die in b) erwähnten Regulirapparate hindurchgehend, von jedem derselben in der einen Grenzlage der Rheostatencontactvorrichtung unterbrochen wird und in den Apparaten derart auf die Regulirung einwirkende Spulen umwindet, dafs bei ihrem Schlufs jeder der Apparate von den parallel geschalteten Widerständen ausschaltet, zu dem Zweck, das gleichzeitige Einschalten von Widerständen seitens aller Regulatoren zu verhüten.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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