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Maschine zum Herstellen von Stroh- und Rohrdecken Die Erfindung betrifft
eine Maschine zum Herstellen von Stroh- und Rohrdecken, bei der die den Bindfaden
enthaltenden Spulen hinter dem jeweils einzuknüpfenden Bündel mit Hilfe einer übergabeeinrichtung,
welche die Spulen hinter bzw. vor der Knüpfebene zwischen zwei Spulenträgern hin-
und herverschiebt, unter Bildung einer Schlaufe um einen Leitfaden, und durch die
noch offene Schlaufe des Bindefadens geführt wird.
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Stroh- und Rohrdecken werden in großem Umfang insbesondere für Gärtnereien
und landwirtschaftliche Spezialbetriebe benutzt. Diese Decken werden entweder in
Handarbeit geknotet oder durch Maschinenarbeit hergestellt. Die in Handarbeit hergestellten
Decken werden verhältnismäßig teuer, wobei auch zu beachten ist, daß die hierbei
in bekannter Weise durchgeführte Art der Verknotung eine solche zwischen einzelnen
Bündeln einer Matte herbeiführt, so daß Zwischenräume zwischen den einzelnen Bündeln
verursacht werden. Bei maschineller Arbeit wird die Bildung dieser Zwischenräume
auch dadurch unterstützt, daß infolge der Lage der Fadenführer zu den jeweils einzuknüpfenden
Bündeln ein Anziehen der Fäden nach der Verknotung schräg nach oben von dem eingebundenen
Bündel erfolgt.
Bei anderen bekannten maschinellen Ausrüstungen
ist die Spule des Bindegarnes in der Nadel selbst untergebracht, die während des
Betriebes durch das Mattenmaterial gestoßen wird. Für diese Ausführung ist die Größe.
der Spule des Bindegarnes und damit auch dessen Menge, die zur Ausrüstung der Maschine
verwendet werden kann, begrenzt, wenn die Nadel nicht zu einer für -den Betrieb
völlig unbrauchbaren Größe ausgeweitet wird. Es ergibt sich bei dieser bekannten
Vorrichtung der Nachteil, däß entweder ein zu schwaches Bindegarn benutzt werden
muß, wenn man eine Auswechseleng- der Spulen während der Herstellung einer Matte
vermeiden will, oder daß der Umfang der Nadel eine einwandfreie Herstellung der
Matten nicht mehr zuläßt. Bereits das gebrauchte Bindegarn- mit einem. Durchmesser
von 2,5 bis 3 mm würde bei Verwendung einer Spule mit einer Fadenlänge von 7 m zu
einer Nadelabmessung führen, die das Strohgut nicht durchdringen kann, ohne' dasselbe
zu beschädigen.
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Abgesehen davon, daß die ständige Durchführung einer die Spüle führenden
Nadel durch das Strohgut bei jedem Arbeitshub zu einer Beschädigung des Mattenmaterials
führt, wird diese Beschädigung durch die unverhältnismäßige Größe, die die Nadeln
bei der bekannten Maschine haben muß; wesentlich verstärkt.
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Außerdem ist bei- den bekannten Vorrichtungen ein einwandfreies Festziehen
der geknüpften Matten nicht möglich,-da durch die im Hinblick auf die einwirkende
Kraft beim Festziehen nachgiebige Anordnung der Leitschnüre keine große Kraft aufgewendet
werden darf. .
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten
Vorrichtungen zu beseitigen und dichtgeknüpfte Stroh- -und Rohrdecken herzustellen,
bei . denen das Material während der Herstellung nicht beschädigt wird und die Knoten
fest zusammengezogen werden können.
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Erfindungsgemäß -ist der aus zwei parallelen Armen gebildete Spulenträger
als Schwenkhebel ausgebildet, dessen Drehachse - im wesentlichen in der Arbeitsebene
vor der Knüpfstelle liegt. Die Spulenträger. sind in Form zweier spiegelbildlich
einander gleicher Hebel- ausgebildet. Die Hin- und Herbewegung des Bindefadenbehälters
zwischen den beiden Spulenträgern erfolgt mittels: einer Stoßstangenvorrichtung,
die vorzugsweise von einer gemeinsamen Antriebsvorrichtung angetrieben wird. Die
Stoßstangenvorrichtung besteht aus zwei entgegen der Wirkung je einer Feder bewegten,
über Mitnehmer auf _den Bindefadenbehälter einwir-. kenden Stoßstangen, von denen
die eine den Bindefadenbehälter in der einen Richtung und die andere den Bindefadenbehälter
in der entgegengesetzten Richtung zu versetzen vermag. Außer den Spulenträgern ist
- ein Bogenbildeglied zum Herausbewegen des zwischen dem Knüpfpunkt und dem Bindefadenausgangspunkt
liegenden Bindefadens zwecks Bildung eines Bogens vorgesehen.
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Weitere Verbesserungen und zweckmäßige Ausgestaltungen sind an Hand
der Abbildung beschrieben-und in den Ansprüchen gekennzeichnet. Diese Abbildung
zeigt in vereinfachter Darstellung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
wobei jedoch der -Einfachheit halber nur ein .Leitfaden mit den dazugehörigen Knüpfvorrichtungen
und Antriebsgliedern dargestellt ist. Für die Herstellung einer Strohdecke werden
mindestens zwei im Abstand voneinander angeordnete Leitfäden gebraucht. Bei Strohdecken
von größerer Breite können aber auch mehr Leitfäden benutzt werden. Es zeigt Fig.
z teils. in Ansicht und teils im Schnitt die Maschine von der rechten Seite her
gesehen, wobei die einzelnen Teile in der Ausgangsstellung gezeigt sind, Fig. 2
die gleiche Darstellung wie Fig. r, wobei jedoch die Teile in der äußersten Hochstellung
dargestellt sind, , Fig. 3 eine Vorderansicht auf die Maschine, Fig. q. eine Teilansicht
von oben auf die Maschine, wobei die Teile in der Stellung der Fig. 2 gezeigt sind,
Fig. 5 eine Teilansicht ähnlich der Fig. q., wobei jedoch schon der Bindefadenbehälter
axial verschoben und etwas nach vorn bewegt worden ist, um einen Teil einer Schlaufenbildung
auszuführen, Fig.6 einen Teilschnitt durch die Maschine ähnlich den -Fig.-z'und
2, wobei die einzelnen Teile in der Stellung der Fig. 5. gezeigt sind, Fig. 7 eine
Teilansicht ähnlich den Fig. q. und 5, wobei jedoch der Bindefadenbehälter axial
wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt ist, um die Schlaufenbildung zu vollenden,
Fig. 8 'eine Ansicht auf eine fertig ausgeführte Schlaufe in vergrößertem Maßstab;
Fig. 9 -die Darstellung des Schlaufenbildegliedes mit der dazugehörigen schwenkbar
entgegen der Wirkung einer Feder angeordneten Tellerscheibe in schematischer, jedoch
etwas vergrößerter Darstellung, Fig. Zo das Schlaufenbldeglied gemäß der Fig.9,
jedoch _bei herumgeklappter Tellerscheibe, Fig. II die Darstellung einer Konstruktion
zur Ableitung der Hin- und Herbewegung einer Stoßstange von der Antriebswelle, Fig.
12 die Darstellung ' einer. anderen Konstruktion zum Antrieb, einer hin- und hergehenden
Stoßstange, Fig. -z3. eine-abgebremste Tellerscheibe der Art, wie sie bei der Erfindung
benutzt wird, Fig. 1q. die, Darstellung einer arideren. Art des Abbremsens der Leitfäden,
Fig. r5 die Darstellung einer Konstruktion zum absatzweisen Antrieb der Transportwalze
von der durchlaufenden Antriebswelle her. ' In einem gemeinsamen Ständer r ist eine
Welle 2 drehbar gelagert, die auf irgendeine Weise, z. B. mittels eines Elektromotors,
in ständig umlaufende Bewegung versetzt wird. Auf dieser Welle ist eine Kurven-
oder Nockenscheibe 3 befestigt, die mit verschiedenen, sich voneinander unterscheidenden
Kurvenabschnitten versehen ist. Sie weist einen konzentrischen Abschnitt q., einen
ansteigenden Abschnitt
5, .einen weiteren konzentrischen Abschnitt
6, einen abfallenden Abschnitt 7 und einen konzentrischen Abschnitt 8 auf, der über
die geschwungene Bahn 9 zu dem konzentrischen Abschnitt 4 zurückführt. Diese besondere
Ausführung der Kurvenbahn dient dazu, um auf weiter unten näher beschriebene Weise
die hin- und hergehende Bewegung eines Trägergliedes zu steuern, das im Ausführungsbeispiel
aus zwei Hebeln 17, 18 besteht.
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Gegen den Außenumfang dieser Nockenfläche wird mittels einer nicht
dargestellten Feder (über eine zwischengeschaltete Rolle i i) der eine Arm eines
Hebels 12 gedrückt, der um eine kurze Zwischenwelle 13 drehbar gelagert ist. Der
andere Arm dieses Hebels 12 ist als Zahnsegment 14 ausgebildet, dessen Zähne mit
einem Zahnrad 15 kämmen, das zum Antrieb einer durchgehenden Welle 16 dient.
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Auf dieser Welle sind die beiden Trägerglieder 17, 18 befestigt, die
spiegelbildlich einander gleich sind und paarweise miteinander zusammenwirken. Jedes
der Trägerglieder ist winkelförmig mit einem lang auskragenden Arm i9 ausgebildet,
auf dessen äußerstem Ende ein Bindefadenbehälter 2o angeordnet ist. Aus dem Bindefadenbehälter
tritt, wie bei 21 gezeigt, der Bindefaden heraus, der dann, wenn sich der Behälter
auf dem Trägerglied 18 befindet, zwischen den beiden Trägergliedern 17 und 18 hindurchzutreten
vermag.
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Auf den äußersten Enden der Arme i9 der Trägerglieder ist der Bindefadenbehälter
2o in Führungen 22 derart vorgesehen, daß es möglich ist, den Bindefadenbehälter
von dem Arm i9 des einen Trägergliedes 18 zu dem gleichen Arm des anderen Trägergliedes
17 zu bewegen und zurück, wobei diese Bewegung parallel zur Achse der Welle 16 verläuft.
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Diese Bewegung wird mittels zweier Stoßstangen 23 und 24 bewirkt,
von denen im Ausführungsbeispiel die Stoßstange 23 - wie sich auch aus der nachfolgenden
Beschreibung ergeben wird - hinter dem Leitfaden und die Stoßstange 24 vor dem Leitfaden
angeordnet ist. Die Stoßstangen werden durch Hebelübertragung oder Seilzug von Nocken
aus bewegt, die auf der Antriebswelle'?, angeordnet sind, wobei beide Stoßstangen
entgegen der Wirkung je einer Feder bewegt werden, die die Rückbewegung bewirkt.
Die Stoßstange 23 bewegt den Bindefadenbehälter 2o, wenn man vor der Maschine steht,
nach links, während die Stoßstange 24 den Bin defadenbehälter nach rechts zu bewegen
imstande ist.
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Diese Stoßstangen wirken auf den Bindefadenbehälter durch Mitnehmer
25 ein.
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Die vorzugsweise mit Stiften besetzte Förderwalze 26 wird beispielsweise
mittels eines auf der Antriebswelle 2 angeordneten Exzenters in Pfeilrichtung a-b
absatzweise bewegt. Zur Durchführung dieser absatzweisen Bewegung dient außer dem
Exzenter eine Einwegkupplung, die z. B. als ein Klinkenrad mit Klinkenhebel und
Klinke ausgebildet ist. Die Art dieses Antriebes ist - da ohne weiteres verständlich
- nicht näher dargestellt. Die Hilfsförderwalze 27 wird von der Förderwalze 26 aus
beispielsweise mittels gekreuzter Riemen- oder Zahnräder derart angetrieben, daß
die Hilfsförderwalze in entgegengesetzter Richtung umläuft wie die Förderwalze 26.
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Etwa über der Hilfsförderwalze 27 sind Behälter 28 zur Aufnahme der
Leitschnur 29 angeordnet. Diese Leitschnur 29 verläuft aus dem Behälter 28 über
abgebremste Tellerscheiben 30 und eine Rolle 31 auf die Förderwalzen 26 und
27. Der Bindefaden 32 verläuft aus dem Behälter 20 zwischen den auf diesem angebrachten
Tellerscheiben durch die Austrittsöffnung 21 bis zum Knüpfpunkt P an der Leitschnur
29 bzw. der bereits fertigen Matte 33, wie sich insbesondere aus der in Fig. i gezeigten
Ausgangsstellung der einzelnen Teile ergibt.
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Auf der -anderen Stirnseite der Maschine, die der Nockenscheibe 3
abgekehrt ist, ist auf der Welle 2 eine weitere Kurvenscheibe oder Nockenscheibe
34 befestigt, gegen deren Außenumfang über eine zwischengeschaltete Rolle mittels
einer Feder der eine Arm eines doppelarmigen Hebels 35 gedrückt wird, der andere
Arm. dieses Hebels, der auf einer kurzen Zwischenwelle 36 im Ständer i gelagert
ist, ist mit einem Zahnsegment 37 versehen, dessen Zähne mit denen eines Zahnrades
38 kämmen, das auf einer Welle 39 befestigt ist. Diese Welle wird entsprechend der
Ausbildung der Nockenscheibe 34 hin- und hergedreht und trägt einen federnd aus
Flachstahl hergestellten Stab 40, der schwenkbar an seinem freien Ende eine Tellerscheibe
41 trägt, welche zur Aufnahme und Führung des Bindefadens 32 dient. Der Stab 4o
mit der schwenkbaren Tellerscheibe 41 ist so angebracht, daß der Bindefaden ungehindert
durch den Schlitz 43 hindurchtreten kann, der zwischen den Armen i9 der beiden Trägerglieder
17, 18 vorgesehen ist. An der Welle 39 sind oberhalb des Federstabes 40 Nasen
44 befestigt, welche das in Bündeln einzulegende Gut (Stroh, Rohr, Binsen
od. dgl.) durch Drehung der Welle 39 an die straff gespannte Leitschnur 29 drücken.
Das Gut wird von oben her zwischen die Leitschnur und eine Führungsleiste 45 eingelegt,
wobei pendelnd Siche= rungen 46 vorgesehen sind, die das bündelweiseeingelegte Gut
zurückhalten und ein Hochkommen verhindern.
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Die Maschine arbeitet auf folgende Weise: In der Fig. i sind die beiden
als Träger für den Bindefadenbehälter 2o dienenden Hebel in der Ausgangsstellung
I dargestellt. Die Bindeschnur 32 verläuft geradenwegs aus dem Behälter 2o zum Knüpfpunkt
P, wo das Gut in diesem Augenblick zwischen der Leitschnur 29 und. der Führungsleiste
45 eingelegt wird. Durch entsprechende Drehung der Nockenscheibe 3 werden das Zahnsegment
14 und das Zahnrad 15 jetzt derart bewegt, daß die Welle 16 mit den Trägergliedhebeln
17 und 18 @ in Richtung der Pfeillinie c nach oben bewegt wird. Das durch diese
Bewegung .an sich verursachte Durchhängen der Bindeschnur 32 wird dadurch
aufgefangen, daß der an der Welle 39 befestigte
federnde Stab 4o
mittels der Tellerscheibe 41 den Durchhang aufhebt2 Hierbei bewegt sich der federnde
Arm 4o mit der Tellerscheibe 41 zuerst noch nach abwärts, wie sich aus der Stellung
II in der Fig. i ergibt. .
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Erst bei der weiteren Bewegung der Trägergliedhebel 17, 18 mit dem
Bindefadenbehälter 2o nach oben (Fig. i, Pfeillinie d) folgt auch die Welle 39 mit
der zur Führung.des Bindefadens 32 dienenden Tellerscheibe 41 in Richtung der Pfeillinie
e nach oben.
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Am Ende dieser Aufwärtsbewegung der Hebelpaare i7-18 und 4o haben
diese die in Fig.. 2 gezeigte. äußerste Hochstellung erreicht. Die Tellerscheibe
41 befindet sich in ihrer -Stellung III, und der Bindefadenbehälter befindet
sich in seiner Stellung IV. In dieser Stellung liegt der Bindefadenbehälter hinter
dem Leitfaden'29, und zwar wenn man von vorn auf die Maschine sieht -rechts von
diesem Leitfaden. Der aus seiner öffnung 2i austretende Bindefaden 32 läuft,jetzt
nach oben. über die Tellerscheibe 41 in einer offenen Schlaufe nach unten zu dem
Knüpfpunkt P.
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Aus der Fig. 2 ist deutlich auch zu erkennen, aus welchem Grunde der
Arm i9 der Trägergliedhebel 17, 18 auf die dargestellte Weise ausgekragt sein -muß.
Der auskragende Arm i9 greift in der oberen Stellung der Trägergliedhebel 17, 18
über die Welle 39 und ermöglicht, daß jetzt der Bindefadenbehälter 2o bis hinter
den Leitfaden bewegt. wird.
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Die Stellung der Teile in Fig: 2 ist,.von oben gesehen, vereinfacht
in der Fig. q. dargestellt, wobei jedoch nur die Stoßstange 23 und nicht die Stoßstange
24 gezeigt ist, die sich oberhalb der Zeichenebene der Fig. 4 befindet.
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Die Stoßstange 23 wird jetzt entgegen der Wirkung einer Feder nach
links (von der Vorderseite der Maschine her gesehen) geschoben, wobei ein auf der-
Stoßstange 23 vorgesehener Mitnehmer 25 den Bindefadenbehälter 2o von dem Arm i9
des Hebels 18 auf den entsprechenden Arm A9 des Hebels 17 schiebt. Die neue Stellung
des Bindefadenbehälters ist mit strichpunktierten Linien auf dem Hebel 17 angedeutet
und mit 2o' bezeichnet. -Diese Bewegung des Bindefadenbehälters von- rechts nach
links erfolgt noch hinter dem Leitfaden.
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Durch entsprechende Steuerung von der 1Tockenscheibe 3 aus wird jetzt
die Welle 16 derart ein wenig entgegen dem Uhrzeigersinn (in der Darstellung der
Fig. 1, 2 und 6) zurückgedreht, daß der auf dem Hebel 17 befindliche Bindefadenbehälter
wieder vor dein Leitfaden 29 zu liegen kommt. Die Schubstange 23 bewegt sich jetzt
unter der Einwirkung ihrer Feder wieder zurück. Die neue Stellung des Bindefadenbehälters
ist in den Fig. 5 und -6 dargestellt. Hieraus ist zu ersehen, daß sich jetzt der
Bindefadenbehälter vor dem Leitfaden ä9 und links von ihm befindet. Die Schubstange
24 wird jetzt nun derart gesteuert, daß sie sich - von. vorn her gesehen - nach
rechts bewegt; so daß der Mitnehmer 25 den Bindefadenbehälter 2o in seine Ausgangsstellung
auf dem Trägergliedhebel18 zurückbewegt. Hierbei wird der Ausgangspunkt des Bindefadens,
also der Punkt, an dem der Bindefaden aus der Austrittsstelle 2i des Bindefadenbehälters
2o heraustritt, durch die offene Schlaufe des Bindefadens hindurchbewegt, der in
der Fig:.6 dargestellt ist. Die neue - Stellung- des Bindefadentiehälters auf dem
Trägergliedhebel 18 ist in der Fig. 7 gezeigt, und es ist aus dieser Figur deutlich
zu erkennen, daß jetzt der Bindefaden 32, der mit aufeinanderfolgenden Punkten angedeutet
ist, um den Leitfaden 29 herumgeschlungen ist.
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Es ist also auf diese Weise von dem Bindefaden 32 eine Schlaufe gebildet
worden, die sich um den Leitfaden 29 herumlegt, wie deutlicher in der Fig. 8 gezeigt
ist, wo das bündelförmige Gut; das zwischen den einzelnen Schlaufen gelegt ist,
mit 65 bezeichnet ist.
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Wenn jetzt die Trägergliedhebel 17, 18 mit dem auf. dem Hebel 18 ruhenden
Bindefadenbehälter wieder nach abwärts in die Ausgangsstellung zurückgehen, wird
die Schlaufe kleiner, wobei der Bindefaden 32 infolgedessen von der ihn führenden,
jetzt aber umgeklappten Tellerscheibe 41 abgeworfen wird und so, während die Umschlingung
längs der Leitschnur 29 sogleich abwärts gleitet, die Bindung ausführt, die in der
Fig.8 dargestellt ist.
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Jetzt erfolgt der Vorschub durch die Förderwalze 26 und 27, worauf
das nächste Bündel des Strohgutes eingelegt wird. Nachdem die Trägergliedhebel 17,.18
mit dem Bindefadenbehälter 2o in die Ausgangsstellung zurückgekehrt sind, ist die
Bindung fest angezogen und so viel Bindefaden aus dem Behälter 2o freigegeben, als
zur Umschlingung der Leitschnur 29. und des Gutes erforderlich war.
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In den Fig. 9 und io ist das Schlaufenbildeglied 4o-41 auch schematisch,
aber in etwas größerem Maßstabe dargestellt, und zwär in Fig..9 in der normalen
Arbeitsstellung und in Fig. io bei herumgekläppter Tellerscheibe 41. Diese Tellerscheibe
41 ist auf einem Zapfen angeordnet, der wiederum drehbar unter Federbelastung um
einen Zapfen io gelagert ist, der sich am freien Ende: des Hebels 40 befindet. Die
Lagerung entspricht also etwa derjenigen des gelenkten Vorderrades eines Automobils.
Die erwähnte Feder hält normalerweise die Tellerscheibe 41 in der in Fig. 9 gezeigten
Stellung, wobei.der Bindefaden in der Ausgangsstellung der Trägerarme 17, 18 gestreckt
oder gespannt unterhalb der Tellerscheibe liegt.-Die Stellung der Fig. io ergibt
sich bei Verkleinerung der Schlaufe; indem dann die Tellerscheibe oder Spule von
einem Anschlag hinweg entgegen der Wirkung der Feder. herumgeschwenkt wird, so daß
dann der Bindefaden seitwärts rechts abrutscht, wie der eingezeichnete Doppelpfeil
andeutet. -. Tatsächlich braucht -diese Tellerscheibe nicht ganz herumgeführt zu
werden. Es genügt, wenn sich die Tellerscheibe um etwa einen halben Umfang erstreckt.
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In Fig. i i ist ein Antrieb für die hin- und hergehende Stoßstange
23 oder 24 angedeutet. Auf
irgendeine Weise ist mit der Antriebswelle
2 eine umlaufende Schräg- oder Keilfläche 47 verbunden, wobei der Anstieg dieser
Fläche parallel zur Achse der Antriebswelle verläuft. Im Ausführungsbeispiel ist
diese Keilfläche 47 auf der Außenfläche des Kurvenkörpers 3 mit einem gewissen Radius
von der Drehachse der Welle 2 angeordnet. Mit dieser Keilfläche 47 arbeitet der
eine Arm eines bei 48 drehbar gelagerten zweiarmigen Hebels 49 zusammen, dessen
anderer Arm schon unmittelbar an eine der Stoßstangen 23, 24 angelenkt sein kann.
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Eine andere Möglichkeit eines derartigen Antriebes ist in der Fig.
12 gezeigt. Dort ist drehbar um die Welle 2 ein Mitnehmerstift 5o angeordnet. Dies
kann beispielsweise dadurch geschehen, daß dieser Mitnehmerstift auf der Außenfläche
des Kurvenkörpers 3 befestigt ist. Statt dessen könnte aber auch dieser Mitnehmerstift
nach Art einer Kurbel von der Welle :2 aus angetrieben werden. Um einen festen Drehpunkt
51 ist außerdem ein Hebel 52 gelagert, der über ein über eine Rolle 54 geführtes
Seil 53 mit einer der Stoßstangen 23, 24 verbunden ist. Der Mitnehmerstift 5o dreht
sich in Richtung des eingezeichneten Pfeiles. Er nimmt hierbei den Hebel
52 mit, der nunmehr entgegen der Wirkung einer nicht gezeichneten Feder über
das Seil 53 die Stoßstange 23, 24 in einer Richtung bewegt. Gestrichelt ist die
Arbeitsstellung des Hebels 52 eingezeichnet.
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In Fig. 13 ist eine abgebremste Tellerscheibe genauer dargestellt,
wie sie beispielsweise mit 30 in Fig. i gezeigt ist. Sie besteht aus zwei Scheiben
55, 56, die auf einem Zapfen 57 gelagert und durch eine Feder 58 gegeneinandergedrückt
sind. Mit 29 ist wiederum der Leitfaden bezeichnet. Eine derartige Tellerscheibe
stellt also eine einfache Vorrichtung zum Spannen bzw. Bremsen des Leitfadens ähnlich
der Fadenabbremsung bei einer Nähmaschine dar.
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Statt der einzelnen Tellerscheiben kann auch gemäß Fig. 14 eine einzige
durchgehende Walze 59 vorgesehen werden, die mit Rillen zur Aufnahme des Fadens
versehen ist. Der Faden ist mehr als einmal um die Walze herumgewickelt. Abgebremst
wird hier also nicht eine Scheibe, sondern die durchgehende Walze, wodurch ein gleichmäßiger
Vorschub der einzelnen Leitfäden für die ganze Matte erreicht wird. -Ein Antrieb
für die Transportwalze 26 ist in der Fig. 15 dargestellt. Das Klinkenrad 6o ist
fest mit der Förderwalze 26 verbunden. Der Hebel 61 mit der federbelasteten Klinke
62 ist lose drehbar um den Wellenstumpf 63 der Förderwalze gelagert. Mit der Hauptantriebswelle
:2 dreht sich eine als Nocken wirkende Druckrolle 64. Die Zurückführung des Klinkenhebels
erfolgt durch einfachen, nicht gezeichneten Federzug. Der dargestellte Klinkenantrieb
ist auf der linken Seite der Maschine angeordnet. Grob- und Feineinstellung des
Vorschubes erfolgen durch einen einfachen verstellbaren Anschlag, der den Klinkenhebel
mehr oder weniger weit an die Hauptantriebswelle bzw. den _#Zocken herankommen läßt,
wodurch die Bewegung des Klinkenhebels entsprechend größer oder kleiner wird.