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Sieb, insbesondere für Setz- und Siebanlagen Das Patent 942 2o2 bezieht
sich auf ein Sieb, insbesondere für Setz- und Siebanlagen, das aus einzelnen in
Längsrichtung des Siebes verlaufenden, neben- und hintereinander angeordneten Lamellen
besteht. Dabei weisen diese Lamellen mindestens an einem Ende einen gegen den Lamellensteg
abgewinkelten Fuß auf, über den sie in Abständen nebeneinanderliegend zu einem soggenannten
Siebkamm zu verbinden sind, von denen beliebig viele hintereinander angeordnet sein
können. Der große technische Fortschritt, der mit solchen Lamellensieben den bekannten
Schlingensieben gegenüber erzielt wird, ergibt sich auf der Verwendung von Flachprofilstäben
an Stelle von Runddrähten sowie aus der dadurch und durch den Aufbau des Siebes
selbst bedingten erheblichen Vergrößerung der offenen Siebfläche. Hinzu kommt noch
der einfache Aufbau der Lamellensiebe und die Möglichkeit des bequemen Auswechselns
einzelner schadhaft gewordener Siebstege.
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Gegenstand dieser Erfindung ist nun die weitere Ausbildung und Fortentwicklung
des Lamellensiebes nach dem Hauptpatent, dergestalt, daß sich ein noch einfacherer
Aufbau des Ganzen und eine noch leichtere und schnellere Auswechselbarkeit der einzelnen
Siebstege und ganzer Siebkämmer ergibt. Das wird dadurch erreicht, daß jeweils zwei
nebeneinanderliegende Lamellenstege an ihrem einen Ende über einen U-förmigen Steg
zu einer Doppellamelle vereinigt sind, die dadurch die Form einer Gabel erhält,
deren Zinken die beiden Lamellenstege sind. Herstellungsmäßig ist diese Zusammenfassung
deshalb
von großer Bedeutung, als nunmehr die Siebfläche nur noch die Hälfte an Siebgliedern
aufweist, die einfach zu fertigen sowie ein-und auszubauen sind. Dabei ist der Lamellenfuß
unmittelbar Glied des Ganzen; er bedarf also keiner besonderen Gestaltung mehr.
Mit ihrem abgewinkelten Fuß in Form einer U-Schleife können die Lamellen des Gabelsiebes
nach dieser Erfindung in einfachster Weise in quer zur Siebfläche verlaufende Trägerschienen
gesteckt werden. Dieses Stecken kommt der Forderung des U-förmig gebogenen Fußes
wegen einem Klemmen gleich. Für Rüttelsiebe reicht diese Befestigung vollkommen
aus, bei Kurbelsieben mit hoher Drehzahl und bei Vibratoren genügt ein in die Schlaufe
des Fußes eingeschobener Stab zur Sicherung der Stege vollkommen.
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Im einzelnen sei der Siebboden insbesondere für Setz- und Siebanlagen
mit seinen besonderen Eigenschaften an den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigen Fig. i bis 5 verschiedene Gabellamellen nach dieser Erfindung,
jeweils in Seitenansicht und im Querschnitt sowie zum Teil mit dem zugehörigen Grundriß,
Fig.6 bis 8 ausschnittsweise zwei aus Gabellamellen aufgebaute Siebböden im, Längsschnitt
und im Grundriß, Fig. io bis 12 zwei verschiedenartige Kammschienen mit den in diesen
gelagerten Gab:ellamellenenden, jeweils ausschnittsweise im Querschnitt mit einem
Grundriß, und Fig. 13 bis 14 ausschnittsweise eine andere Lagerung einer Gabellamelle
in einer Kammschiene, im Querschnitt durch die letztere und im teilweise geschnittenen
Grundriß.
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Die in Edg. i in drei verschiedenen Ansichten dargestellte Gabellamelle
nach der Erfindung besteht aus den beiden Stegteilen i, i', deren abgewinkelte Fußenden
2, 2' eine einheitliche: U-förmige Schleife 3 bilden. Zweckmäßig enden die Stege
i, i' der Doppellamelle nicht beide geradlinig, vielmehr ist das Ende des Steges
i' in der Ebene so umgebogen, daß es in der Achse des anderen Steges i dessen Ende
mit kurzem Abstand 5 gegenüberliegt. Auf diese Weise entsteht dem Fuß der Gabellamelle
i, i' gegenüber :eine Auflage 4, mit der sich die Gabel auf dem nächsten Siebkamm
oder dessen Kammschiene besonders gut abstützen kann. Ist dabei das Ende des Stegteiles
i nicht mit unterstützt, dann wird dieser Steg zu einer frei schwingenden Siebzunge.
Ein aus so ausgebildeten und eingebauten Gabellamellen zusammengesetzter Siebboden
mit abwechselnd frei tragenden und zweiseitig eingespannten Siebstegen ergibt, wie
eingehende Untersuchungen gezeigt haben, eine wesentlich bessere Selbstreinigung
der Siebspalte als bei Sieben, deren sämtliche Stege schwingend sind.
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Selbstverständlich lassen sich mit der Gabellamelle je nach den Betriebsverhältnissen,
aber auch in sich völlig starre Siebböden herstellen. Die Trennfuge der Doppellamelle
liegt dann in der Symmetrieebene der Gabel, die mit ihrem geschlungenen Fußende
eingespannt und deren Stege beide abgestützt sind.
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Von der Ausführungsform nach Fig. i unterscheidet sich die in Fig.
2 dargestellte Gabellamelle dadurch, daß bei ihr beide Enden zu Füßen 2 bzw. 6 mit
U-förmig geschlungenem Profil ausgebildet sind. Die Trennfuge 5 der Gabelzinken
Liegt hier wieder außerhalb der Symmetrieebene und dem Ende des Stegfeiles i gegenüber,
der somit wieder frei schwingend üst.
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Das Profil der erfindungsgemäßen Gabellamelle kann im Querschnitt,
wie beim Gegenstand des Hauptpatents, in der verschiedensten Weise ausgebildet sein.
So kann die Doppellamelle z. B. durchweg aus runden oder dreieckigen Drähten bestehen.
Es ist aber auch, wie Fig. 3 zeigt, möglich, den ursprünglich runden Querschnitt
der Stege i, i' durch Pressen od. dgl. dreieckig zu gestalten, die Fuß-und Kopfenden
2, 4 der Gabel dagegen im Querschnitt rund zu lassen.
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Herstellungsmäßig bietet somit die Gabellamelle nach dieser Erfindung
gegenüber den im Hauptpatent beschriebenen Einzellamellen den beachtlichen Vorteil,
daß, vom Draht ausgehend, ihr in die Kammschiene hineinragender Teil nicht verformt
zu werden braucht. Bei Verwendung entsprechend profilierter Drähte erübrigt sich
eine Verformung überhaupt. Weiterhin sind an den Kopf- und Fußteilen der Gabellamelle
nach dieser Erfindung auch keine besonderen Verstärkungen für die Abstandhaltung
der Stege gegeneinander mehr erforderlich, weil innerhalb der Gabßl die Spaltweite
durch die Weite der Fußschleife bestimmt wird, während der Abstand zweier Gabeln
durch noch zu erläuternde Maßnahmen in einfacher Weise zu regeln ist.
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Aus stabförmigen Gabellamellen nach den Fig. i bis 3 ergeben sich
sogenannte Spaftsiebböden. Fig.4 und 5 zeigen nun, daß man mit den Gabellamellen
nach dieser Erfindung auch Siebböden mit beliebig gestalteten Sieböffnungen herstellen
kann. So bestehen beispielsweise die Stege i, i' der dort veranschaulichten Doppellamellen
aus dergestalt gewelltem Draht, daß sich Sieböffnungen etwa quadratischer Form -ergeben.
Wie man s,i.eht, können dabei die Enden 2, 4 der Gabel, je nachdem, wie weit die
Fußschleife 3 aufgebogen ist, mehr oder weniger breit ausgebIldet werden. Bei den
Einzellamellen nach dem Hauptpatent sind zur Herstellung solcher Lochsiebe noch
zwei Sorten von Lamellen notwendig, die mit jeweils entgegengesetzt verlaufender
Wellung in die Querschienen der Siebkämme :eingesetzt werden müssen. Das ist fertigungsmäßig
umständlicher und in bezug auf die Lagerhaltung auch teurer.
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Von besonderer Bedeutung ist nun noch der Einbau der erfindungsgemäßen
Gabellamellen in ihre Kammschienen, weil davon die Brauchbarkeit des Siebbodens
bekanntlich entscheidend beeinflußt wird.
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Wie aus den Fig. 6 und 7 an einem Ausschnitt eines solchen Siebbodens
zu erkennen ist, können die Kammschienen aus einfachen., paarweise hochkant
nebeneinander
rangeordnaten Flaeheisen7 bis io bestehen, die von den jeweils zu Füßen 2 abgewinkelten
Enden der einzelnen Gabellamellen umfaßt werden. Das kann so geschehen, daß der
Fuß 2 des Steges i, wie das in der rechten Hälfte der Fig. 6 gezeigt ist, mit seiner
eigenen Kammschiene 7 oder mit der Kammschiene g des benachbarten Siebkammes verbunden
wird (Fig.6, linke Hälfte). Dabei sind die oberen Kanten 7' bzw. io' der Kammschienen
7 bis io, und zwar entweder auf der ganzen Breite der Schienen oder nur an den Auflagen
der Stege nach dem Kamminneren zu abgebogen. Im letzteren Fall (Fig. 6,- linke Hälfte)
bilden die stehengebliebenen Stücke ii die den Siebspalt bestimmenden Abstandhalter.
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Die so mit den Kammschienen 7, io zusammengebauten Gabellamellen i,
i' bilden jeweils selbständige Siebkammeinheiten, die in einfacher Weise von oben
her in den Rahmen 14 des Siebbodens, der aus mehreren solcher Einheiten besteht,
eingesetzt werden können. Die Verbindung der Kämme mit dem Rahmen 14 geschieht über
mit Ausnehmungen 12 versehenen seitlichen Abwicklungen 13 der Kammschienen.
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Bei dem in den Fig. 8 und g dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen
die Kammschienen 15 aus geschlossenem Blechprofil, das Ausschnitte 16, 17 zum Einsetzen
der Lamellenfüße hat. In diesen Ausschnitten werden die Lamellenfüße durch die Stegenden
4 des nachfolgenden Kammes, die in den Ausnehmungen 16 der Kammschiene über die
Fußenden des vorhergehenden Kammes gesteckt sind, gesichert. Der Ein- und Ausbau
einzelner Gabellamellen ist dabei besonders einfach. Es sind nämlich lediglich die
die Kammlaschen 13 mit den Schienen 14 verbindenden Schrauben zu lösen, die Kämme
in den Langlöchern 18 der Laschen 13 auseinanderzuziehen und dann die Doppellamellen
aus dem Profilrahmen 15 herauszunehmen.
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Bei den :in den Fig. io bis 12 dargestellten Siebböden ist beim Ein-
und Ausbau der Siebkämme auch das Auseinanderziehen der Kämme nicht mehr nötig.
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Gemäß Fig. io besteht die Kammschiene ebenfalls aus einem kastenartigen
Blechprofil ig, bei dem jedoch die in Fig. 8 und g vorgesehenen Stegteile 15' in
Fortfall gekommen sind. Die Kammschiene ist hier also im Bereich der Lamellenfüße
bzw. -enden nach oben hin offen, so daß sowohl die links als auch die rechts von
der Kammschiene liegenden Lamellen i bzw. i, ohne Auseinanderziehen der Kämme in
einfachster Weise von oben her einzustecken sind. Selbstverständlich muß dabei mit
dem Einsbecken der untenliegenden Lamellenfüße 2 begonnen werden. Daran anschließend
werden die hier zur Erzielung eines treppenförmig gestuften Siebbodens an ihren
Enden U-förmig abgewinkelten Lamellen i" in der gleichen Weise eingesetzt und zum
Schluß beide Lamellenkämme gegeneinander über den von der Seite her einzuschiebenden
Runddraht 23 verspannt. Das Ausbauen erfolgt .in der umgekehrten Reihenfolge, wobei
wesentlich ist, daß sich nach dem Herausziehen des Runddrahtes 23 jede beliebige
Gabellamelle einzeln und mit wenigen Handgriffen auswechseln läßt. Die Größe des
Stiiebspaltes wird auch hier durch Aussparungen 2o bzw. 21 der Kammschiene festgelegt..
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 12 ist die Kammschiene ganz
entsprechend ausgebildet, nur besteht diese hier nicht mehr aus einem abgekanteten
Blechprofil, sondern aus einem flach gedrückten Rohr 24.
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In den Fig. 13 und 14 ist schließlich die Teilansicht eines Spaltsiebbodens
gezeigt, der sich besonders als Bodenbelag für Bunker mit Bodenentwässerung oder
ähnliche Zwecke eignet. Hier besteht die Kammschiene aus einem U-förmigen Grundprofil
15, dessen längerer Schenkel mit Aussparungen 25 für die Lamellenenden 26 und einer
sich daran anschließenden abgewinkelten Dachfläche 27 ausgestattet ist. Der Ausschlag
der losen, bei unbelastetem Siebboden zweckmäßig über die Siebebene herausragenden
Zunge i wird in diesem Fall nach unten hin durch einen mit der Kammschiene 15 verschweißten
Runddraht 3o begrenzt. Es ist aber auch möglich, dies durch entsprechende Profilierung
der Kammschiene oder durch daneben verspannte Profile zu erreichen. Wie Fig. 14
zeigt, sind die abgewinkelten Fußenden der Gabellamellen hier auf eine mit Abstandsstegen
versehene Distanzschiene 28 gesteckt und werden beim Zusammenbau des Siebbodens
mit dieser zusammen in das Profil 15 hineingeschoben. Das Fixieren der eingeschobenen
Lamellen wird durch die quer zur Kammschiene 15 ,einzusteckenden Enden 26 der benachbarten
Lamellen sowie einen zwischen die Lamellen geschobenen Sicherungsdraht 29 bewirkt.
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Zweckmäßig werden die frei schwingenden Zungen i bei der Herstellung
der Gabellamelle etwas vorgespannt, derart, daß sie bei unbelastetem Sieb unter
einem gewissen kleinen Winkel zu den eingespannten Lamellenstegen i' verlaufen (Fig.
13 und 14, rechts). Sobald der Sitebboden belastet wird, wandern die freien Enden
der Zungen nach unten, bis sie etwa bündig mit der Oberkante des Siebbodens liegen
bzw. gegen die Anschlagleisten 30 zur Anlage kommen. Hört die Siebbelastung
auf, so federn die Zungen i wieder zurück, wobei, infolge der Relativbewegung zwischen
festen und losen Zungen., der Siebspalt zwangläufig gereinigt wird.
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Weiterre Vorteile lassen sich bei der Verwendung von Gabellamellen
erzielen, wenn man die abgewinkelten Fußteile 2 nicht über ihre ganze Länge hin
fest einspannt, sondern ihnen ein gewisses elastisches Spiel in den Kammschienen
gibt. Dadurch erreicht man, daß der den Schwingungsbeanspruchungen unterworfene
Querschnitt der Zunge in die Zungenwurzel verlegt und dort im wesentlichen auf Torsion
beansprucht wird. Infolgedessen ergeben sich festigkeitsmäßige Vorteile, verbunden
mit einer wesentlich gesteigerten Haltbarkeit ünd Elastizität der Zunge.
Wie
ohne weiteres ersichtlich ist, handelt es sich bei, dem Sieb nach dieser Erfindung
demnach um ein den Anforderungen der Siebtechnik in besonderen. Maße entsprechendes
Bauelement, das sich durch eine besonders einfache, auf Massenfertigung zugeschnittene
Herstellung auszeichnet. Dabei si.rid, vom Rund- oder Profildraht ausgehend, nur
einige wenige und einfache Arbeitsgänge erforderlich. Die Gabellamellen lassen sich
einzeln und bei geeignetem Ausbau der Kammschienen auch in außergewöhnlich kurzer
Zeit auswechseln. Daraus, ergibt sich eine besondere Wirtschaftlichkeit der erfindungsgemäßen
Siebböden, weil nunmehr auch die tragenden Teile des Siebbodens bis zum vollständigen
Verschleiß aufgebraucht werden können. Die beim Zusammenbau der bekannten Siebböden
erforderlichen Arbeitsgänge, wie Weben (bei Geweben), Schweißen, Aufreihen, Schrauben,
Nieten us.w., fallen fort, da das Befestbigen der Gabelzungen nunmehr durch Stecken
erfolgt. Diese einfache Art des Zusammensetzens ist besonders bedeutsam für den
Export oder den Versand, zumal es jetzt möglich ist, die Böden in Einzelteilen zum
Versand zu bringen, da ja die Montage des Siebbodens ohne besondere Vorkenntnissie,
Werkzeuge oder Einrichtungen an Ort und Stelle erfolgen kann.