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DE944247C - Verfahren zur Herstellung von in 4- und 17(20)-Stellung ungesaettigten 3-Keto-21-Steroidcarbonsaeureestern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von in 4- und 17(20)-Stellung ungesaettigten 3-Keto-21-Steroidcarbonsaeureestern

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Publication number
DE944247C
DE944247C DEU2689A DEU0002689A DE944247C DE 944247 C DE944247 C DE 944247C DE U2689 A DEU2689 A DE U2689A DE U0002689 A DEU0002689 A DE U0002689A DE 944247 C DE944247 C DE 944247C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
steroid
unsaturated
keto
alkali metal
carboxylic acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEU2689A
Other languages
English (en)
Inventor
Philip Franklin Beal
John Alexander Hogg
Frank Harris Lincoln Jun
Alan Hart Nathan
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pharmacia and Upjohn Co
Original Assignee
Upjohn Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Upjohn Co filed Critical Upjohn Co
Application granted granted Critical
Publication of DE944247C publication Critical patent/DE944247C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur-Herstellung von in 4- und 17(20) -Stellung ungesättigten 3-Keto-21-Steroidcarbonsäureestern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung neuer 2, 2i-Dialkoxyoxalylprogesterone und deren Alkalimetalldienolate sowie deren Weiterverarbeitung zu gewissen in 4- und 17(2o)-Stellung ungesättigten 3-Keto-2i-steroidcarbonsäurealkylestern.
  • Die erste Stufe der Erfindung umfaBt die Glyoxalielierung des Ausgangsprogesterons. Hierbei wird ein in 4-Stellung ungesättigtes 3-Ketosteroid, vorzugsweise ein solches der Pregnanreihe, das in der i7-Stellung i Wasserstoffatom und eine Acetylgruppe und in der 2-Stellung des Steroidkerns 2 Wasserstoffatome trägt, mit einem Alkyldiester der Oxalsäure in Gegenwart von mehr als etwa i Moläquivaleut einer Alkalimetallbase als Kondensationsmittel zu einem Reaktionsprodukt, welches neben dem entsprechenden, in 2i-Stellung glyoxalierten Steroid ein neues Alkalimetall-Dienolat des entsprechenden, in 4-Stellung ungesättigten 3, 2o-Diketo-2, 2i-dialkoxyoxalylsteroids enthält, umgesetzt. Besonders bevorzugte Ausgangsverbindungen sind Progesterone, d. h. substituierte und nichtsubstituierte, in 4-Stellung ungesättigte 3, 2o-Diketopregnane, besonders Progesteron, das ii a-Oxyprogesteron (Peterson und Murray, Journ. Amer. Chem. Soc., Bd. 74, 1952, S. 187i), das iiß-Oxyprogesteron und das ii-Ketoprogesteron. Auch die entsprechenden Normethylverbindungen dieser und <<nderer Steroide, die den vorstehend genannten Bau aufweisen, können als geeignetes Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden.
  • In einer zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das vorstehend genannte diglyoxalierte Produkt zeit mindestens etwa 2 Moläquivaienten eines Halogeuierungsmittels, @ vorzugsweise eines Halogens, welches ein Atomgewicht zwischen 35 und 8o hat, d. h. mit Chlor oder Brom, zu einem ein in 4-Stellung ungesättigten 3, 2o-Diketo-z, 21, 2i-trihalogenz, 2i-dialkoxyoxalylsteroid enthaltenden Reaktionsprodukt halogeniert.
  • In der dritten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das vorstehend genannte Halogenierungsprodukt zeit einer Alkahmetallbase in Gegenwart eines Alkanols zu einem einen in 4- und 17 (zo)-Stellung ungesättigten 2-Halogen-3-keto=2i-steroidcarbonsäurealkylester enthaltenden Reaktionsprodukt umgesetzt.
  • Schließlich wird in einer letzten Stufe der vorstehend genannte, in 2-Stellung halogenierte Steroidcarbonsäureester zu einem in 4- und 17(2o)-Stellung ungesättigten 3-Keto-2i-steroidcarbonsäurealkylester enthalogeniert.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch die nachstehenden Formelbilder erläutert Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Verbindungen sind wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung bekannter und neuer Steroide, die zum Teil leicht in physiologisch wirksame Hornnone umgewandelt werden können. So erhält man z. B. -durch Behandlung eines 3, ii-Diketo-4, 17(2o) pregnadien-2i-carbonsäurealkylesters (VI), nach Schutz der 3-ständigen Ketogruppe durch Ketalbildung, mit einem Reduktionsmittel, das sowohl die Casbonsäureestergruppe als auch die Ketogruppe zu Oxygruppen zu reduzieren vermag, z. B. mit Lithium-Aluminium-Hydrid oder anderen Alkalimetall-Aluminiumhydriden, und anschließende Hydrolyse des entstandenen Reaktionsproduktes -mit Mineralsäure das xiß, 2x-Dioxy-4, 17(2o)-pregnadien-3-on. Diese Verbindung oder deren 2i-Acylester lassen sich in xiß, i7a, 2x-Trioxy-4-pregnen-3, 2o-dion (»Kendalls Verbindung Fcc), umwandeln, welches sodann durch Umsetzung mit Osmiumtetroxyd in einen xiß, 17a, 2o, 2x-Tetraoxy - 4 - pregnen-3-on - x7, 2o - osmiatesterübergeführt werden kann. Dieser wird dann z. B. mit Percblorsäure, deren Salzen, Kaliumchlorat, Wasserstoffperoxyd, Dialkylperoxyden oder organischen Persäuren wie Peressigsäure oder Perbenzoesäure, in einem Lösungsmittel, wie einem Äther oder einem Alkohol, z. B. tertiärem Butylalkohol oder Diätbyläther, nach bereits bekannten Verfahren (Prins und Reichstein, Helv. Chim. Acta, Bd. 25,x942, S. 300; Ruzicka und Mueller, Helv. Chim. Acta, Bd. 2z, x939 S. 755) oxYdiert. Verwendet man für die vorstehend beschriebenen Reaktionen einen 3-Keto-4, 17(2o)-pregnadien-zi-carbonsäurealkylester als Ausgangsverbindung, so erhält man das i7a, 2i-Dioxy-4-pregnen-3, 2o-dion (»Reichsteins Verbindung S«), das durch biologische Oxydation mit Pilzen der Ordnung Mucorales in das iia, i7a, 2i-Trioxy-4-pregnen-3-on übergefährt werden kann, das nach der Acylierung in der 21-Stellung und Oxydation in der _xz-Stellung, wie in der USA.-Patentschrift 2 6o2 769 von Murray und Peterson beschrieben wurde, Cortison liefert.
  • Arbeitet man in ähnlicher Weise, wie vorstehend für die Darstellung der »Verbindung F« beschrieben, so erhält man, ausgehend von einem 3-Keto-ii-oxy-4, 17(2o)-pregnadien-zi-säurealkylester durch Oxydation der ii-ständigen Oxygruppe, z. B. mit Chromsäure, zu einer ii-ständigen Ketogruppe vor` der Hydroxylierung mit Osmiumtetroxyd (und der darauffolgenden Oxydation) das i7a, 2i-Dioxy-4-pregnen-3, ix, 2o-trion (»Kendalls Verbindung Eu).
  • Frühere Veröffentlichungen (Ruzicka und Plattner, Hel-v. Chim. Acta, Bd. 21, 1938, S. i717), zeigen, daß ein in 4-Stellung, ungesättigtes 3-Keto-steroid (Cholestenon) mit guten Ausbeuten, in der 2-Stellung glyoxaliert werden kann. Später fanden Bockmühl und Mitarbeiter (USA.-Patentschrift 2 265 417), daß ein 2o-Ketosteroid (Pregnenolen) in der 21-Stellung glyoxaliert werden kann. Wendet man i Moläquivalent oder weniger der Base je Mol des in 4-Stellung ungesättigten 3, 2o-Diketosteroids an, so verläuft die Reaktion selektiv unter Bildung eines in 4-Stellung ungesättigten 3, 2o-Diketo-21-alkoxyoxalylsteroids. Es wurde jedoch gefunden, daß selten eine nahezu quantitative Ausbeute erreicht wird, wenn etwa gleiche Moläquivalente der Reaktionsteilnehmer angewandt werden. Überdies wird die Ausbeute, berechnet auf das Ausgangssteroid, entsprechend verringert, wenn weniger als i Moläquivalent eines der Reaktionsteilnehmer, in diesem Fall der Base, angewendet wird. Es wurde nun gefunden, daß man bei Verwendung einer Alkalimetallbase als Kondensationsmittel im Überschuß über i Moläquivalent je Mol des Ausgangssteroids für die Glyoxalierung eines in 4-Stellung ungesättigten 3, 2o-Diketosteroids. eine hohe Ausbeute eines aus einem entsprechenden mono- und diglyoxalierten Steroid bestehenden Reaktionsgemisches erhält, wobei sich die Ausbeute an dem in. 2- und 2i-Stellung diglyoxaliertem Steroid gewöhnlich im gleichen Verhältnis wie die prozentual im Überschuß über das Moläquivalent angewandte Alkalimetallbase erhöht, bis bei Anwendung von mehr als 2,5 Moläquivalenten Alkalimetallbase je Mol Ausgangssteroid normalerweise fast kein monoglyoxaliertes Steroid erhalten wird.
  • Für den als Endprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen, in 4 und i7(2o)-Stellung ungesättigten 3-Keto-2x-steroidcarbonsäurealkylester ist es gleichgültig, in welchem Ausmaß das Ausgangssteroid in der 2-Stellung glyoxaliert ist. Die Glyoxalierung der 2-Stellung, die zuerst nur als ein unerwünschtes Ergebnis der Anwendung eines starken Überschusses des Kondensationsmittels (Alkalimetallbase bei dem selektiven 2x-Glyoxalierungsverfahren) erschien, dient jedoch außer zur Herstellung neuer und wertvoller, in 2- und 2i-Stellung diglyoxalierter Progesterone auch zur Erhöhung der Gesamtausbeute des glyoxalierten Produktes.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch ohne Abtrennung der Zwischenprodukte durchgeführt werden. Die Ausbeute des Endproduktes wird sogar
    . CH3
    I
    C=O
    C H31 R = H, OH, = O
    R M = H, Alkalimetall
    X = Cl, Br
    CH3) alk 1 = vorzu sweiseniedri molekularer
    y Alkylrest g
    Stufe I Diglyoxalierung
    0M 0M
    CH =C-.COO-alkyl CH=C-COO-alkyl
    1
    C=O C=O
    CH31 CH, 1
    R@\/\ 0M R-/\/
    CH3 CH3
    \/ #\/
    alkyl - O O C - C -;
    O
    %\/' (II) O#%# (III)
    1 I -
    Stufe 1I I Halogenierung
    X X 0M X X O
    \% 1I
    C-----C-COO-alkyl C C-COO-alkyl
    1 1
    C=O C=O
    CH3 i CH81
    R O R
    CH, X C H3
    alkyl-OOC-C-
    I I
    Stufe III Entfernung des Halogens in 2i-Stellung und Umlagerung
    i00-alkyl iOO-all@yl
    .
    CH CH
    CH31 C Hl
    /\ / \ R #\ %#
    R
    I
    CH3, CH 3 I
    / / --- X-@@
    i
    O (VI) O(VII)
    T Stufe IV
    Enthalogenierung der 2-Stellung des Steroidkernes
    L (fünf Stufen zu Kendalls Verbindung F, wenn R = ii f-oxy)
    wesentlich erhöht; man erhält teilweise 65 °/a oder mehr reinen in ¢- und i7(2o)-Stellung ungesättigten 3-Keto-2i-steroidcarbonsäurealkylester, d. h. (auf das Ausgangssteroid berechnet), eine durchschnittliche Ausbeute von go °/o für jede der vier -Stufen.
  • Die Diglyoxalierung der Ausgangsverbindungen, die vorstehend bereits beschrieben wurden, wird gewöhnlich in einem Lösungsmittel, wie Benzol, Methanol, Äthanol, . tertiärem Butylalkohol, Tetrahydrofuran, Äther, Hexankohlenwasserstoffen (bekannt unter dem Handelsnamen »Skellysolve B«) oder Mischungen dieser oder anderer im wesentlichen nicht reaktionsfähiger Lösungsmittel, durchgeführt. Vorzugsweise verwendet man Benzol, gegebenenfalls mit geringen Zusätzen eines- Alkohols, und tertiären Butylalkohol. Diesen verwendet man besonders dann, wenn alle vier Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne Abtrennung der Zwischenprodukte'durchgeführt werden sollen.
  • Raumtemperatur' ist die bevorzugte Reaktionstemperatur für diese erste Stufe des vorliegenden Verfahrens, obgleich auch Temperaturen zwischen o° und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches verwendet werden können. Die Reaktionszeiten können je nach Lösungsmittel, Reaktionstemperatur, Ausgangsverbindungen, der Menge anwesender Feuchtigkeit .während der Reaktion und dem molaren Verhältnis der verwendeten Reaktionsteilnehmer zwischen weniger als 1/2 Stunde bis zu mehreren Tagen .schwanken. Werden Natriummethylat oder Äthylat und Oxalsäureäthyl- oder -methylester angewendet, so ist die Reaktion im wesentlichen in etwa q. Stunden oder weniger beendet. Die Reaktion wird vorzugsweise in Abwesenheit von wesentlichen Mengen Wasser in irgendeiner Form ausgeführt, und da die Reaktion in Gegenwart eines Alkanols in einem gewissen Ausmaß rückläufig ist, wird man gewöhnlich große Zusätze von Methyl- oder Äthylalkohol, die manchmal dazu neigen, die Ausbeute des gewünschten Produkts zu vermindern, vermeiden.
  • 111s Kondensationsmittel wendet man bevorzugt Alkalimetallalkoholate, z. B. Natriummethylat, Natriumäthylat, tertiäres Kaliumbutylat oder Lithiummethylat, ferner die All-- .:iiiietalle, Natriumamid, die Alkalimetallhydride und die Alkalimetallalkylverbindungen, $. B. Triphenyhnethylnatrium, an. Natriummethylat und Natriumäthylat sind wegen der erzielbaren gleichbleibenden befriedigenden Ausbeuten besonders geeignet. Die Alkalimetallalkoholate können frei von Lösungsmittel in einem nicht reagierenden Lösungsmittel gelöst oder suspendiert oder ihrer Herkunft nach in dem Alkanol aus dem das betreffende Alkalimetallalkoholat dargestellt worden ist, angewendet werden. Kalium wird gewöhnlich in Form einer Lösung, wie sie bei dessen Reaktion mit tertiärem Butylalkohol entsprechend der bekannten Methode entsteht, benutzt.
  • Wenn man nahezu etwa i Moläquivalent der 1\lkalimetallbase als. Kondensationsmittel je Mol des Ausgangssteroids anwendet, so erhält man vorwiegend das in 21-Stellung-monoglyoxalierte Produkt, wohingegen bei Anwendung von annähernd 2 Moläquivalenten der Base, die Mischung etwas mehr als gleiche Menge der mono- und diglyoxalierten Verbindung. enthält. Wenn bedeutend mehr als 2 Moläquivalente -der. Base verwendet werden, so enthält das Reaktionsproukt unwesentlichen die'diglyoxalierte Verbindung. In einigen Fällen neigt- ein Teil des monoglyoxalierten Produkts 'dazu, aus dem Reaktionsgemisch auszufallen, wodurch die Vollständigkeit der Diglyoxalierung zu einem gewissen, aber unbedeutenden Teil vermindert wird. In Gegenwart von bedeutend mehr als etwa 2 Moläquivalenten eines Oxalsäuredialkylesters im Reaktionsgemisch werden optimale Ausbeuten des gewünschten Reaktionsprodukts, ungeachtet des gewählten Mengenverhältnisses an angewandter Base, erzielt. Zur Darstellung der vollständig diglyoxalierten Verbindung sind mindestens 2 Moläquivalente eines Oxalsäurealkyldiesters sowie mindestens etwa 2 Moläquivalente der Base als Kondensationsmittel erforderlich. ES werden daher solche Mengenverhältnisse der Reaktionsteilnehmer dann bevorzugt, wenn ` beabsichtigt ist, das diglyoxaherte Produkt abzutrennen. Von den Alkyldiestern der Oxalsäure werden der Methyl- und der Äthylester vorgezogen. Stufe II -. Halogeniernng Hierbei soll die Halogenmenge, die die Gegenwart von freiem Halogen im, Reaktionsgemisch gewährleistet, nicht wesentlich überschritten werden. Diese Reaktionsstufe kann direkt mit dem rohen oder nicht abgetrennten Gesamtreaktionsprodukt der ersten Stufe ausgeführt werden. Obgleich diese Halogenierung in einem schwach sauren oder vorwiegend neutralen Mittel ausgeführt werden kann, wird sie vorzugsweise in einem schwach basischen Mittel durchgeführt.
  • - Enthält das zu halogenierende Reaktionsgemisch, besonders dann, wenn auf die Abtrennung des glyoxalierten Reaktionsproduktes verzichtet wird, überschüssiges Kondensationsmittel, so zerstört man dieses vorteilhaft durch -Zugabe der theoretisch erforderlichen Menge einer aliphatischen Carbonsäure, vorzugsweise Essigsäure, da sonst die Ausbeute an Halogenierungsprodukt beeinträchtigt wird. Es sind jedoch auch z. B. Ameisensäure, Propionsäure, Dimethylessigsäure oder Oktancarbonsäure hierfür geeignet. Die Halogenierung erfolgt sodann in Gegenwart der freien Enole: Bei der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführten. Halogenierung wird etwa i Mol Halogenwasserstoff je Mol Ausgangssteroid gebildet, der vorteilhaft im Ausmaß des Entstehens durch ein Äquivalent oder eine größere Menge einer geeigneten Base, die im Reaktionsgemisch ezithalten ist, gebunden wird. Geeignete Basen sind solche, die stark genug sind, um den Halogenwasserstoff zu binden, aber mit Vorteil nicht stark genug sind, um in merklichem Ausmaß mit dem Halogenierungsprodukt zu reagieren, z. B. Alkalimetallsalze aliphatischer Carbonsäuren, Kaliumoktanoat, Amine, Harnstoff, Aluminiumhydroxyd, oder Triphenylamin. Am geeignetsten sind die Alkalimetallsalze aliphatischer Carbonsäuren, vorzugsweise Natriumacetat und Kaliumacetat. Diese Salze entstehen z. B. in der Regel schon bei der vorstehend beschriebenen Zersetzung des überschüssigen Alkalimetallbase-Kondensationsmittel's mit einer aliphatischen Carbonsäure in ausreichender Menge in der Reaktionslösung, so daß nur in gewissen Fällen, z. B. wenn die glyoxaherten Produkte von der Halogenierung abgetrennt worden sind, ein gesonderter Zusatz dieser Salze erforderlich wird. Die Mindestmexlge der zugefügten Moläquivalente der Base zur Zerstörung des gebildeten Halogenwasserstoffes sollte vorteilhaft insgesamt mindestens i betragen, wenn man sie zu der Anzahl der Moläquivalente der aliphatischen Säure hinzuzählt, die am Ende der ersten Verfahrensstufe 'zur Zersetzung des überschüssigen Alkalimetallbase-Kondensationsmittels hinzugefügt werden.
  • Die zur vollständigen Halogenierung erforderliche Menge Chlor oder Brom schwankt etwa zwischen 2 und 3 Moläquivalenten je Mol des glyoxalierten Steroids und je nach der genauen Zusammensetzung des Reaktionsproduktes der ersten Verfahrensstufe. Die erforderliche Brommenge kann leicht dadurch bestimmt werden, daß man im Reaktionsgemisch auf die bleibende Farbe des freien Broms achtet. Da überdies das Ausgangsmaterial gewöhnlich gefärbt ist, während das Reaktionsgemisch gerade vor dem Endpunkt der Halogenierung gewöhnlich farblos wird, kann die genaue Menge Chlor oder Brom, die für die Reaktion mit irgendeinem besonderen Ausgangsmaterial benötigt wird, ohne weiteres rein visuell bestimmt werden. Andererseits kann auch ein auf freies Chlor oder Brom ansprechender Indikator verwendet werden, um den Endpunkt der Reaktion zu bestimmen.
  • Für die Halogenierung können die hierzu üblichen Lösungsmittel, wie Essigsäure, mit Kaliumacetat gepuffert, Methanol oder Chloroform, verwendet werden; wenn alle Stufen des vorliegenden Verfahrens ohne Abtrennung der Zwischenprodukte durchgeführt werden, ist tertiärer Butylalkohol das bevorzugte Lösungsmittel, da jede der vier Stufen des vorliegenden Verfahrens vorteilhaft in diesem Lösungsmittel ausgeführt werden kann.
  • Da die Halogenierung im wesentlichen augenblicklich verläuft, hängt die Reaktionszeit nur von der Geschwindigkeit der Zugabe des Broms oder Chlors ab. Die Halogenierung wird vorteilhaft unterhalb Raumtemperatur durchgeführt, z. B. zwischen etwa -5 und +2o°, obgleich auch Temperaturen bis zu -3o° und bis zu +7o° angewendet werden können. Das so halogenierte Produkt wird gewöhnlich ohne Abtrennung und Reinigung für die nächste Verfahrensstufe verwendet. Das halogenierte Produkt kann jedoch durch Hinzufügen großer Mengen Wasser zum Reaktionsgemisch oder wenn das Reaktionslösungsmittel mit Wasser nicht mischbar ist, durch Abdestillieren des Lösungsmittels und Waschen des Rückstandes mit Wasser abgetrennt werden. In den meisten Fällen ist Brom das bevorzugte Halogenierungsmittel wegen der durchweg hohen Ausbeuten und der leichten Anwendbarkeit.
  • Obgleich sich Chlor und Brom als besonders geeignete Halogenierungsmittel für das erfindungsgemäße Verfahren erwiesen haben, und deshalb bevorzugt werden, können bei der Darstellung auch andere Halogenierungsmittel, z. B. Jod, Alkylhypohalogenide, z. B. tertiäres Butylhypochlorit, Äthylhypochlorit, hypohalogenige Säuren, wie hypochlorige oder hypobromige Säure, und selbst halogenerzeugende Substanzen, wie N-Bromsuccinimid oder N-Bromacetamid in Gegenwart von Säuren verwendet werden. Einige dieser genannten Mittel bewirken jedoch mindestens in einem gewissen Grade eine gleichzeitige Oxydation und andere Nebenreaktionen, wodurch sich die Ausbeuten am gewünschten Produkt entsprechend verringern. Stufe III Entfernung des Halogens und Umlagerung Diese Verfahrensstufe wird besonders wenn tertiärer Butylalkohol als Lösungsmittel verwendet wird, zweckmäßig durch Hinzufügen einer großen Menge eines Alkanols und der gewünschten Menge der gewählten Base bei Zimmertemperatur oder bei höherer Temperatur durchgeführt. 1Vtan verwendet als Basen vorzugsweise Basen, die leicht mit dem halogenierten Steroid reagieren, insbesondere Alkalimetallalkoholate, wie Natriummethylat, Natriumäthylat, Kaliumisopropylat, tertiäres Kaliumbutylat und die Alkalimetallhydroxyde, wie Kaliumhydroxyd, Natriumhydroxyd und Lithiumhydroxyd. Andere Basen, die auch noch verwendet werden können, sind z. B. Trimethylbenzylaznmoniumhydroxyd, Calciumcarbonat oder Silberoxyd.
  • Die theoretisch erforderliche Menge an Base und Alkanol ist mindestens 2 Moläquivalente je Mol des halogenierten Steroids; gewöhnlich wird man jedoch eine größere Menge Alkänol anwenden und auch mindestens eine etwas größere Menge an Base, besonders dann, wenn von dem rohen, nicht abgetrennten Halogenierungsprodukt ausgegangen wird, das noch freie aliphatische Carbonsäure enthält.
  • Vorzugsweise führt man diese dritte Verfahrensstufe in Gegenwart einer großen Menge eines Allkanols, wie Äthanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, vorzugsweise eines primären niedrigen aliphatischen Alkanols, wie Methanol oder Äthanol, und von mindestens 2 Moläquivalenten einer Base, durch. Das erhaltene Reaktionsgemisch wird dann etwa bei Zimmertemperatur oder darüber mindestens einige Minuten, häufig i Stunde oder sogar länger, je nach der Reaktionsfähigkeit der Base und des Alkanols stehengelassen.
  • Wie vorstehend festgestellt wurde, sind Basen, wie Kaliumoktanoat, Amine, und ähnliche Basen für die Bindung des in der Halogenierungsstufe II gebildeten Halogenwasserstoffs geeignet, da sie nicht in wahrnehmbarem Ausmaß mit dem halogenierten Steroid der Stufe 1I reagieren. Dennoch können einige dieser Basen unter bestimmten Bedingungen mit dem halogenierten Steroid der Stufe II zur Reaktion gebracht werden. So können z. B. solche schwächeren Basen, wenn in der Stufe II die Reaktionszeit genügend lang oder die Reaktionstemperatur genügend hoch ist, auch zur Darstellung eines in q., i7(2o)-Stellung ungesättigten 3-Keto-2i-säurealkylesters verwendet werden. Da die Halogenierungsstufe II in wenigen Minuten vollendet ist, macht sich die Tatsache, daß diese Basen nur verhältnismäßig langsam mit denn Halogenierungsprodukt reagieren, nicht nachteilig bemerkbar. Die schwächeren Basen können, falls gewünscht, mit dem Halogenierungsprodukt der Stufe II umgesetzt werden, indem man eine längere Reaktionszeit anwendet, als für die Zufügung des Halogens zum Ausgangsstoff der Stufe II erforderlich ist. Hierdurch wird sowohl eine zufriedenstellende Halogenierungs- als auch Abspaltungs- und Umlagerungsstufe gewährleistet. Nach dieser wenn auch nicht bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Verfahrensstufen II und III im wesentlichen vereinigt.
  • Die Abtrennung des Reaktionsproduktes kann wie in den früheren Stufen durch Zugabe von Wasser zum Reaktionsgemiscb oder durch andere Bekannte Methoden erfolgen; vorzugsweise wird jedoch das erhaltene Reaktionsprodukt für die letzte Stufe des Verfahrens ohne Abtrennung und Reinigung verwendet. Stufe IV - Enthalogenierung der 2-Stellung des Steroidkernes Zur Durchführung der letzten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens arbeitet man z. B. mit Zink-und Essigsäure. Die Anzahl molarer Äquivalente von Zink und Essigsäure sollte zur Erzielung der besten Ergebnisse mindestens gleich der Anzahl der molaren Äquivalente Halogen, die in der zweiten Verfahrensstufe verwendet wurden, sein. Obgleich die Zusammensetzung des Reaktionsproduktes der dritten Verfahrensstufe bezüglich des Gehalts an in 4- und 17(2o)-Stellung ungesättigten 2-Halogen-3-keto-2i-steroidcarbonsäurealkylester schwanken kann, erhält man nach der Behandlung mit einem Enthalogenierungsmittel, z. B. Zink und Essigsäure, immer das gleiche Endprodukt.
  • Gewöhnlich wird jedoch ein starker molarer Überschuß an Enthalogenierungsmittel, z. B. von Zink und Essigsäure, zu .einer Lösung des halogenierten Steroides der Stufe III in einem organischen Lösungsmittel gegeben und die entstehende Aufschlämmung bei Zimmer- oder höheren Temperaturen einige Minuten bis einige Stunden gerührt. Das Reaktionsprodukt kann durch Abfiltrieren der ausgefallenen anorganischen Salze und nachfolgende Fällung des Steroides aus dem Filtrat, durch Abdestillieren .des Lösungsmittels oder durch Zugabe einer großen Menge Wasser zum Filtrat abgetrennt und nach bekannten Methoden, z. B. durch fraktionierte Kristallisation oder Chromatographie, gereinigt werden. Produkte von großer Reinheit werden leicht durch Chromatographieren des Reaktionsproduktes über Magnesiumsilikat (bekannt unter dem Handelsnamen »Florisila) erhalten, wobei man nur 4 g »Florisilcc je Gramm Steroid und ein Lösungsmittel, wie in den nachfolgenden Beispielen beschrieben wird, anwendet.
  • Als Enthalogenierungsmittel. können auch z. B. Natriumjodid in Aceton oder einem Alkanol, Chromylchlorid oder entaktiviertes Raney-Nickel verwendet werden. Die Reaktion wird etwa bei Zimmertemperatur ausgeführt, obgleich auch etwas höhere und niedrigere Temperaturen oft sehr befriedigende Ergebnisse liefern. Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
  • Beispiel i a) Umsetzung mit einem Oxalsäuredialkylester ig cm3 (o,236 Mol) Oxalsäurediäthylester und 2r,2 cm3 (0,o47 Mol) einer 2, 2 normalen methanolischen Lösung von Natriummethylat werden bei etwa 50° zu einer Lösung aus 6,9 g (o,o2r Mol) ii-Ketoprogesteron in ioo cm3 wasserfreiem tertiärem Butylalkohol hinzugefügt. Die Mischung wird 3 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen; anschließend wird das ausgefallene Natriumdienolat des z, 2i-Diäthoxy-oxalyl-ii-ketoprogesterons abfiltriert, mit Äther gewaschen und in Wasser gelöst. Die wäßrige Lösung wird mit verdünnter Salzsäure angesäuert und das so gefällte 2, 2i-Diäthoxyoxalylii-ketoprogesteron abfiltriert und: getrocknet, wobei 1o,2 g (entsprechend einer Ausbeute von 92 % der Theorie) 2, 2i-Diäthoxyoxalyl-ii-Ketoprogesteron [vgl. Formel (III) der Formelbilder] in Form eines gelben amorphen Pulvers, das in alkoholischer Eisenchloridlösung eine rötliche Farbe bildet und die folgende Analyse hat, erhalten werden.
    Analyse o
    berechnet für C29Hscos ... C = 65,89, H = 6,87,
    gefunden . . . . . . . . . . . . . . . . C.= 66,25,H = 6,67.
    In gleicher Weise, wie im obigen Beispiel erläutert, werden andere 2, 2i-Dialkoxyoxalyl-ii-ketoprogesterone und deren Natriumenolate, die als niedrigmolekulare Alkoxygruppe z. B. eine Methoxy-, Propoxy-, Butoxy-, Afnyloxy-, Hexyloxy-, Heptyloxy- oder Oktyloxygruppe tragen, hergestellt.
  • In der gleichen Weise werden das 2, 2i-Diäthoxyoxalyl-iia-oxyprogesterou und sein Natriumdienolat bzw. die entsprechende iiß-Verbindung oder die entsprechende if-Desoxyverbindung aus iia-Oxyprogesteron (Peterson und Murray, J. Am. Chem. Soc., Bd. 74,i952 S. 2381) bzw. iiß-Oxyprogesteron bzw. Progesteron sowie die entsprechenden weiteren niedrigmolekularen Alkylester hergestellt. Die Kaliumenolate der " vorstehend genannten Z, 2i-Diäthoxyoxalylverbindungen oder ihrer niedrigen Alko_xyhomologen werden durch Ersatz des Natriummethylats durch tertiäres Kaliumbutylat hergestellt.
  • b) Halogenierung- und Umlagerung Eine Lösung aus 8 g (o,015 Mol) 2, 2i-Diäthoxyoxalyl-ii-Ketoprogesteron und 5,9 g (0,06o Mol) wasserfreiem Kaliumacetat in 14o cm3 Methanol werden in einem Eisbad auf o° gekühlt und eine Lösung aus 7,4 g (0,o46 Mol) Brom in 74 cm3 Methanol tropfenweise im Verlaufe von etwa './,Stunde zugegeben. Dabei entsteht das 2, 21, 2r-Tribrom-2, 2i-diäthoxyoxalyl-3, ii-diketoprogesteron [vgl. Formel (V) der Formelbilder]. Zu der erhaltenen Mischung werden dann etwa 50 mg Phenol und 67 cm3 (o,io Mol) einer 1,5 normalen methanolischen Natriummethylatlösung gegeben, worauf das Gemisch 5 Minuten auf einem Dampfbad erwärmt und nach dem Abkühlen in Wasser gegossen wird.' Es bildet sich ein flockiger weißer Niederschlag von 2-Brom-ii-keto- 4, 17(2o)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester, der nach gründlichem Waschen mit Wasser und Trocknen in einem Vakuumexsikkator 6,77 g wiegt und bei 74 bis 94° schmilzt. 1,5 g dieses unreinen Produkts werden über 150 g Magnesiumsilikat (bekannt unter dem Handelsnamen »Florisilrr) chromatographiert. Die Säule wird mit je Zoo cm3 betragenden Mengen der Lösungsmittel folgender Zusammensetzung und Reihenfolge entwickelt; einmal mit Benzol, zehnmal mit Hexankohlenwasserstoffen (bekännt unter dem Handelsnamen »Skellysolve Bcc) + 5 °/o Aceton und zehnmal mit »Skellysolve Bcc + 7,5 % Aceton. Der zweite, dritte und vierte Anteil der Eluate mit »Skellysolve Bec + 7,5 °/o Aceton werden vereinigt und das Lösungsmittel abdestilliert, wobei 382 mg eines Produktes, das bei 13o bis 15q.° schmilzt, zurückbleiben. Nach dem Umkristallisieren aus Methanol erhält man den analytisch reinen 2-Brom-3, ii-diketo-4, 17(20)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester als durchscheinende Prismen, dessen Schmelzpunkt zwischen 155 bis i60° und 16o bis 162°, je nach der Geschwindigkeit des Erhitzens, liegt.
    Analyse
    berechnet für C"H27Br04 ............ Br 18,36,
    gefunden ........................... Br 18,46.
    In ähnlicher Weise werden andere 2-Brom-3-keto-4, 17(2o)-pregnadien-2i-säurealkylester, besonders niedermolekulare Alkylester, die in der ii-Stellung Wasserstoff, eine a-ständige Oxygruppe, eine ß-ständige Oxygruppe oder eine Ketogruppe tragen, durch Anwendung anderer Alkoholate, z. B. des Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Amyl-, Hexyl-, Heptyl- oder Oktylalkoholats in den entsprechenden Alkoholen hergestellt. So erhältliche Verbindungen sind z. B. der 2-Bromiia-oxy-4, i7(2o)-pr@gnadien-2i-carbonsäuremethylester, der 2-Brom-iäß-oxy-4, i7(2o)-pregnadien-2icarbonsäuremethylester, oder der 2-Brom-4, 17(20)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester.
  • Durch Ersatz des verwendeten Broms durch Chlor bei der vorstehend beschriebenen Halogenierung erhält man die entsprechenden 2-Chlorverbizndungen. c) Enthalogenierung der 2-Stellung Zu einer Lösung aus 2-Brom-3, ii-diketo-4, 17(20)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester in Benzol, Methanol und Essigsäure wird ein großer molarer Überschuß von Zinkstaub gegeben und das Reaktionsgemisch mehrere Stunden gerührt. Anschließend wird filtriert, das Filtrat mit Wasser, einer gesättigten Natriumbikarbonatlösung und dann mit Wasser gewaschen und getrocknet. Durch Eindampfen der getrockneten Lösung zur Trockne erhält man in nahezu quantitativer Ausbeute den 3, ii-Diketo-4, i7(2o)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester.
  • Auf ähnliche Weise werden der 3-Keto-iia-oxy-4, 17(2o)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester F.=2o6 bis 21o°; E233 = 22,425, [a]' D= -I- 133° (Aceton), der 3-Keto-q., i7(2o)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester oder der 3-Keto-iiß-oxy-4, i7(2o)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester, F. = 218 bis 22o°, aus den entsprechenden 2-Bromverbindungen durch Reduktion mit Zink in Gegenwart von Essigsäure hergestellt. Beispiel 2 Durchführung des Verfahrens ohne Abtrennung der Zwischenverbindungen Zu einer Lösung aus 8,2 g (0,025 Mol) 11-Ketoprogesteron in 125 cm3 wasserfreiem tertiärem Butylalkohol werden unter Rühren 13,6 cm3 (o,io Mol) Oxalsäurediäthylester und 2o cm3 (0,o62 Mol) einer 3,i5 n-Natriummethylatlösung in Methanol bei etwa 50° gegeben, worauf sich sofort ein schwerer Niederschlag zu bilden beginnt. Das Reaktionsgemisch wird unter Feuchtigkeitsausschluß 2o Stunden gerührt, worauf eine Lösung aus 3,o6 g Natriumacetat und 3,53 cm3 Eisessig .in Zoo cm3 Methanol zugefügt wird. Der Niederschlag löst sich wieder auf, und die entstehende Lösung wird dunkelbraun.
  • Diese Lösung wird in einem Eisbad auf etwa 5° gekühlt und im Verlaufe der nächsten 1/2 Stunde eine Lösung aus i0,8 g (0,o675 Mol) Brom in i08 cm3 Methanol hinzugefügt. Die Menge des zuzufügenden Broms wird durch die Farbe des Reaktionsgemisches, die nach und nach im Verlaufe der Bromzugabe heller wird, bis die Lösung farblos ist, bestimmt. Wenn die Farbe des Broms bestehenbleibt, wird kein weiteres Brom mehr zugegeben.
  • Zu dieser Lösung werden 45 cm3 (0,1q.2 Mol) einer 3, 15 n-methanolischen Natriummethylatlösung gegeben, worauf die Mischung sich tieforange färbt und sich dann bis zu einer wolkigen Bernsteinfarbe aufhellt. Die Lösung wir$ 5 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt und dann unter Rühren in i5oo cm3 Wasser, das etwa 15 g Natriumchlorid enthält, gegossen. Der entstehende Niederschlag wird abfiltriert, getrocknet und wiegt 9,58 g. Ein 2,34 g (244°/0) wiegender Teil dieses Materials wird in einer Mischung aus 50 cm3 Benzol, 25 cm3 Methanol und 5 cm3 Essigsäure aufgelöst; dann werden 2,4 g Zinkstaub hinzugefügt. Nach 4stündigem kräftigem Rühren wird das feste Produkt abfiltriert und mit warmem Benzol gewaschen. Das Benzol wird mit dem Filtrat vereinigt, das Gemisch nacheinander mit 6o cm3 Wasser, 6o cm3 einer gesättigten Natriumbikarbonatlösung und 25 cm3 Wasser gewaschen. Die Benzollösung wird dann getrocknet und das Lösungsmittel abdestilliert, wobei 1,65 g bei 165 bis 175° schmelzende Kristalle erhalten werden. Diese Kristalle werden aus einer Mischung von 15 cm3 heißem Äthylacetat und 7 cm3 »Skellysolve B« umkristallisiert, wobei eine erste Fraktion von 1,112 g 3, ii-Diketo-4, 17(2o)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester erhalten wird, der bei 205 bis 2o9° schmilzt; [a] D = + 165°. Es wird also, berechnet auf ii-Ketoprogesteron als Ausgangsmaterial, eine Ausbeute von 51J504 der theoretisch erreichbaren Ausbeute erhalten. Der analytisch reine Ester schmilzt bei 218 bis 22o°; [a]' = -@-' 186°.
  • Beispiel 3 Nach dem gleichen Verfahren, wie im wesentlichen im Beispiele beschrieben, wird die Glyoxalierung im Verlaufe von 15 Minuten durchgeführt, wobei man die Reaktionsteilnehmer bei etwa 50° zufügt und dann die Temperatur unter fortwährendem Rühren auf etwa 25° absinken läßt. Die Bromierung wird in der gleichen Art und Weise, wie vorstehend beschrieben; ausgeführt. Die darauffolgende Umsetzung mit Natriummethylat erfolgt im Verlaufe von 3 Stunden, und das entstehende Reaktionsgemisch wird, im Gegensatz zu der Verfahrensweise des Beispiels 2, direkt mit Zink und Essigsäure vermischt und 30 Minuten gerührt, wobei 8o cm3 Eisessig je o,i Mol ii-Ketoprogesteron verwendet . werden. Das entstehende Reaktionsprodukt wird in etwa 1500 cm3 Wasser gegossen, gewaschen und getrocknet .und liefert den 3, ii-Diketö-4, 17(2o)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester, der bei 172 bis 1g4° schmilzt. Ausbeute 89 °/o der Theorie, bezogen auf das eingesetzte ii-Ketoprogesteron. Zur Reinigung dieser Kristalle wurde über 150 g »Florisil« chromatographiert und mit je Zoo cm3 betragenden Lösungsmittelmengen der folgenden Reihenfolge und Zusammensetzung entwickelt: einmal mit Benzol, fünfmal mit »Skellysolve B c( + 5 % Aceton, fünfmal mit »SkellysolveBa + 7,5 % Aceton, zehnmal mit »Skellysolve Ba + 15 "/o Aceton und, zweimal mit »Skellysolve B« und 15 °/o Aceton. Dabei wird eine Ausbeute von 63 l)/0 der Theorie, bezogen auf das eingesetzte ii-Ketoprogesteron, erhalten;, Der 3, ii-Diketo-4, i7(2o)-pregriadien-2i-carbonsäuremethylester befindet sich gewöhnlich in den »Skellysolve B a + io °/ö Acetoneluaten und schmilzt nach Entfernung des Elutionsmittels bei etwa 2o5 bis 2o9°. Beispiel 4 Man arbeitet nach der in Beispie12 beschriebenen Methode, ersetzt aber den tertiären Butylalköhol durch Benzol und läßt die Abtrennung des Reaktionsproduktes vor der Enthalogenierung mit Zink und Essigsäure weg. Dabei erhält man nach Filtration, Waschen mit Wasser, Trocknen und Entfernen des Lösungsmittels im wesentlichen den 3, ii-Diketo-4, i7(2o)-pregnadien-2i-carbonsäuremethylester.
  • In ähnlicher Weise, wie in den Beispielen 2 bis 4 beschrieben, werden z. B. aus dem iia-Oxyprogesteron,, iiß-Oxyprogesteron, -Progesteron, 9, ii-Oxidoprogesteron, 6, iia-Dioxyprogesteron, ii-Keto-i22-Bromprogesteron, i2-Ketoprogesteron, g-Dehydroprogesteron, 16-Dehydroprogesteron sowie den io-Normethyl-, 13-Normethyl- und 10, 13-Dinormethylanalogen dieser Steroide die entsprechenden, in 4- und i7(2o)-Stellung ungesättigten 3-Keto-2i-steroidcarbonsäureester, die im Steroidkern z. B. auch Alkoxy-, Acyloxy-, Oxy-, Keto-, ungesättigte und andere nicht störende Gruppen tragen können, bzw. deren homologe Alkylester hergestellt.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von in 4- und i7(2o)-Stellung ungesättigten 3-Keto-2i-steroidcarbönsäureestern, dadurch gekennzeichnet, daß man ein in 4-Stellung ungesättigtes 3-Ketosteroid, das in i7-Stellung i Wasserstoffatom und eine. Acetylgruppe, und .in 2-Stellung des Steroidkerns 2 Wasserstoffatome enthält, -mit. einem Dialkylester der Oxalsäure in Gegenwart eines basischen, Alkalimetall enthaltenden Kondensationsmittels umsetzt, das erhaltene diglyoxalierte Steroid mit Chlor oder Brom halogeniert, das erhaltene, in 4-Stellung ungesättigte und in 2- und in 2i-Stellung diglyoxalierte 3, 2o-Diketo-2, 21, 2i-trihalogensteroid in Gegenwart eines Alkanols mit einer das in 2i-Stellung befindliche Halogen angreifenden Base umsetzt und den hierbei erhaltenen in 4-und 17(2o)-Stellung ungesättigten 2-Halogen-3-keto-2i-steroidcarbonsäureester enthalogeniert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glyoxalierung mit mindestens etwa 2 Moläquivalenten des Oxalsäuredialkylesters und des Kondensationsmittels durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur " Halogenierung mindestens etwa 2, vorzugsweise etwa 3 Moläquivalente Chlor oder Brom verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Halogenmenge nicht wesentlich größer hält, als notwendig ist, um freies Halogen in der Reaktionsmischung zu haben.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Zersetzung des in 4-Stellung ungesättigten und in 2- und 2i-Stellung diglyoxalierten 3, 2o-Diketo-2, 21, 2i-trihalogensteroids mindestens je 2 Moläquivalente .Alkanol und Base verwendet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet; daß man als Base eine basische Alkahmetallverbindung, vorzugsweise ein Alkalimetallalkoxyd, verwendet.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als basisches Kondensationsmittel ein Alkalimetallalkoxyd verwendet. B.
  8. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangssteroid Progesteron, ii-Ketoprogesteron, iia-Oxyprogesteron oder iiß-Oxyprogesteron verwendet. g.
  9. Verfahren nach Anspruch i, 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß man . die Glyoxalierung in Gegenwart eiries organischen Lösungsmittels vornimmt. io.
  10. Verfahren nach Anspruch i bis g, dadurch gekennzeichnet; daß man etwaiges bei der Glyoxaliening in- der - Reaktionsmischung verbleibendes basisches Kondensationsmittel vor der Halogenierung durch Zugabe einer aliphatischen Carbonsäure, vorzugsweise Essigsäure, zersetzt. ii.
  11. Verfahren nach Anspruch i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Enthalogenierung Zink und Essigsäure verwendet.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch ii, dadurch gekennzeichnet, daß man Zink und Essigsäure je in -Möläquivalenten von solcher Zahl anwendet, die größer ist als die Zahl, um die die vorher in der Halogenierungsstufe angewendete Zahl der Moläquivalente Halogen die Zahl 2 übersteigt.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man alle oder einige Produkte der einzelnen Verfahrensstufen ohne Reinigung und bzw. oder Abtrennung in der nächsten Verfahrensstufe verwendet.
DEU2689A 1953-04-01 1954-03-31 Verfahren zur Herstellung von in 4- und 17(20)-Stellung ungesaettigten 3-Keto-21-Steroidcarbonsaeureestern Expired DE944247C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1124944B (de) * 1958-10-24 1962-03-08 Upjohn Co Verfahren zur Herstellung von 2-Halogen-í¸-3-ketosteroiden der Pregnanreihe

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