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DE940651C - Verfahren zur Abtrennung von Aminocarbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung von Aminocarbonsaeuren

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Publication number
DE940651C
DE940651C DEP38636A DEP0038636A DE940651C DE 940651 C DE940651 C DE 940651C DE P38636 A DEP38636 A DE P38636A DE P0038636 A DEP0038636 A DE P0038636A DE 940651 C DE940651 C DE 940651C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lysine
arginine
aminocarboxylic acids
acid
histidine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP38636A
Other languages
English (en)
Inventor
Dominic J Bernardi
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Interchemical Corp
Original Assignee
Interchemical Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Interchemical Corp filed Critical Interchemical Corp
Application granted granted Critical
Publication of DE940651C publication Critical patent/DE940651C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K1/00General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length
    • C07K1/14Extraction; Separation; Purification
    • C07K1/16Extraction; Separation; Purification by chromatography
    • C07K1/18Ion-exchange chromatography

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

  • Verfahren zur Abtrennung von Aminocarbonsäuren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Aminocarbonsäuren im allgemeinen und von basischen Aminocarbonsäuren im besonderen.
  • Zahlreiche wiseensehaftliehe Vervollkommnungen der jüngsten Zeit auf dem Ernährungsgebiet wurden erst durch die weitgehende Erkenntnis der Bedeutung der Stiockstoffverbindungen für den StGffwech.sel lebender Organismen ermöglicht. Es ist jedoch zu bemerken, daß ein Fortschritt in vielerlei Hinsicht auch dadurch gehemmt wurde, d.aß spezifische Verbindungen für Versuchszwecke entweder überhaupt nicht oder nur in so ,geringen Mengen zur Verfügung standen, daß Forschungen größeren Ausmaßes unmöglich gemacht wurden. Ein weiterer Fortschritt in der Lösung einiger Ernährungsfragen wird weitgehend von der ausreichenden und billigen Lieferung einiger als wichtig erkannter Nahrungs@grunds:toffe abhängen. In dieser Hinsicht betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Abtrennung von Aminocarbonsäuren.
  • Proteine verschiedener Herkunft enthalten wechselnde Mengen der einzelnen Aminocarbonsä.uren, die die Bausteine des Proteinmoleküls darstellen, und während die tierischen Eiweißstoffe, wie schon gezeigt wurde, im allgemeinen ernährungsmäßig ausgeglichen sind, indem sie die richtigen Mengen aller wichtigen Aminocarbonsäuren enthalten, sind andererseits viele Pflanzeneiweißstoffe vom Standpunkt der Ernährung aus nicht ausgeglichen, da sie insbesondere kein Lysin, eine &r zur Zeit als unerläßlich angesehenen Aminocarbonsäuren, enthalten.
  • Bisher war die Hers.teltlung des Lysins lediglich nach Methoden erfolgt, die nur sehr geringe Mengen dieser Aminocarbonsäure lieferten. Es wurde nun .gefunden, .daß man Lysin aus seinem Ausgangsmaterial isolieren und es in guten Ausbeuten in solchen Mengen und zu solchen Preisen herstellen kann, daß es nicht nur für die wissenschaftliche Forschung als geeignet enscheint, sondern daß auch die Verwendung von Lysin in klinischen und pharmazeutischen Präparaten wirtschaftlich tragbar ist und .daß sein Zusatz zu Brot, veredelten Nahrungsmitteln u. dgl. in den Bereich der Möglichkeit gezogen werden kann, d. h. daß man es überall da verwenden kann, wo der Nährwert von Eiweißstoffen mit mangelndem Lysingehalt erhöht werden so11.
  • Während die Durchschnittsnahrung wohl keinen ausgesprochenen Mangel an Arginin und Histidin aufweist, ist die Bedeutung .dieser Amimocarbonsäuren für die Ernährung zur Zeit Gegenstand ausgedehnter Untersuchungen. Nach .der vorliegenden Erfindung lassen sich diese beiden Aminocarbonsä ren wesentlich billiger herstellen, was zur Beschleunigung der Kenntnis ihrer spezifischen Wirkung beitragen wird.
  • Es ist eine Reihe von Verfahren zur Isolierung und Abspaltung nahe verwandter Aminocarbonsäuregruppen, z. B. der Diamino- oder Dicarbonsäureverhindungen aus dem übrigen Aminocarbonsäuregemi.sch eines. Proteinhyd@rolysats bekannt, doch beschränken sich die meisten ,dieser Methoden auf -die Isolierung dieser Gruppen als solcher, während Fachleute auf diesem Gebiet nur eine geringe Anzahl von Verfahren ausgearbeitet haben; nach denen nicht nur Gruppen, sondern einzelne Am-inocarbonsäuren isoliert werden. Alte bisher bekannten Methoden weisen jedoch dengemeinsamenNachteil auf, daß sie mengenmäßig nur unbefriedigende Ausbeuten ergeben und daher für eine Herstellung auch begrenzten Ausmaßes ungeeignet und ferner zeitraubend, umständlich und kostspielig sind.
  • Die Erfindung betrifft daher ein verbessertes Verfahren zur Isolierung und Herstellung von Aminocarbonsäuren.
  • Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht in der Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung und Isolierung von unraoemisierten und physiologiech voll wirksamen Aminocarbonsäuren.
  • Auch sollen nach der Erfindung basische Aminocarbonsä:uren isoliert und hergestellt werden.
  • Ein besonderer Zweck der Erfindung besteht in der Ausführung eines Verfahrens zur Isolierung und Herstellung von Lysin, Arg.inin und Histidi.n, jeweils in physiologisch reiner Form.
  • Die Erfindung umfaßt dementsprechend die einzelnen Stufen und ihre wechselseitigen Beziehungen zueinander.
  • Bei, der Durchführung der Erfindung können Proteine mit :12ineralsäuren oder Enzympräparaten oder Kombinationen derselben hydrolysiert werden. Der artige Verfahren sind bekannt. Das entstehende Hydro,lysat, das ein Amin.ocarbonsäuregemi.sch enthält, weiches -in seiner Zusammensetzung dem Am,i:nocarbonsäur@eanteil des bei der Hydrolyse verwendeten Proteins sehr nahe kommt, wird erforderlichenfalas neutralisiert und nach Befreiung von Humusstoffen, nicht hydrolysiertem Eiweiß und anderen gegebenenfalls vorhandenen Feststoffen oder Salzen einem Ionenaustausch unterworfen.
  • Bei Untersuchung der adsorbierten Mengen von Aminocarbonsäuren auf den Ionenaustauschern wurde nicht nur gefunden - was bisher bekannt war-, daß basischeAminocarbonsäuren offensichtlich _ gemeinsam auf natürlichen oder künstlichen Zeoliten adsorbiert wurden, sondern auch, daß die Adsorption des Histidins nachließ, wenn der pH-Wert des Hydrolysats erhöht wurde, bis beim pH-von etwa 7,5 gar kein Hi..stidi:n mehr adsorbiert wurde, während die Adsorptionamenge von Lysin und Arginin nahezu unverändert blieb. Bei #Terwendumg von sogenannten Ionenaustauschkolonnen wurde weiterhin gefunden, daß beim Ansäuern eines Hydralysats, das eine erste Kolonne bei einem pA von etwa 7,5 durchlaufen und dort .sein Lysin und Amginin .abgegeben hatte, auf einen unterhalb der Adsorptionsgrenzedes Histidins liegenden pH-Wert, vorzugsweise von 5 bis 6, Histidin nunmehr in einer zweiten Kolonne,selektiv adsorhiert wurde.
  • Diese Aminocarbonsäuren, die an Ionenaustauschstoffe adsomhiert sind, die durch das Zustandebringen eines Ionenaustauschs im so:genannten Salzzyklus, d. h. mit ein Kation durch ein anderes Kation ersetzenden Basenaustauschern gekennzeichnet sind, können mit einer Salzlösung, z. B. mit einer Kochsalz-, Cal@cium@chlorid- oder Natriumsulfatlösung ausgewaschen werden. Ein Auswaschen mit Natriumchlorid ist jedoch vorzuziehen. Lysin und Arginin werden dabei durch eine chemische Verdrängungsreaktion gemeinsam als Monohydrochlonide .ausgewaschen und lassen sich von dem Salz der Verdrängungsflüssigkeit teilweise dadurch trennen, daß sich diese Aminocarbonsäurien viel leichter in der Hitze als in -der Kälte lösen, während Natriumchlorid bei verschiedenen Temperaturen seine Löslichkeit nur wenig ändert. Der größere Teil des Salzes läß.t ,sieh daher ohne wesentliche Verluste an Lysin oderArginin durch Einmengen im Vakuum und Abfiltrieren vom ausgefallenen Salz in der Hitze entfernen. Dieses Verfahren kann wiederholt werden, worauf man das Filtrat mit einem Raumteil Methyl- oder Äthylalkohol versetzt. Da das Salz nur in geringem. Mengen in diesen Alkoholen löslich ist, fällt es aus und wird von der heißen Lösung, die nunmehr im wesentlichen nur noch Lysin und Argini.n enthält, durch Filtrieren getrennt. Das Filtrat wird dann zweckmäßig gekühlt, wobei durch die Temperatursenkung das Lysinmonahydrochlorid ausfällt. Das abgetrennte kohprodukt kann mit verdünntem Methylalkohol gewaschen und durch wiederholtes Umkristallisieren aus, wäßri:gem Methyl- oder Äthylalkohol gereinigt werden. Das Filtrat, das nach Entfernung des Lysinmonohydrochlo,rids im wesentlichen nur noch Argininmonohydrochlorid enthält, kann einfach zur Trockne gedampft werden, wodurch ein rohes, technisches Argin.inmonohydrochlo,rid entsteht, oder man kann nach einem bekannten Vorgang durch Versetzen des Filtrats mit Flaviansäure [= 2, q.-D:initro-naphthol-(i)-sulfonsäure-(7)] die reine Aminocarbonsäure ausfällen. Es wurde jedoch gefunden, daß man Arginin nach dem vorliegenden Verfahren mit anderen, billigeren Sulfonsäuren, wie z. B. Naphthalin-ß-sulfonsäure oder 3, 4.-Diclilorbenzol-sulfonsäure-(i), ausfällen kann. Diese Sulfonsäuren können wegen des Auftretens anderer Aminocarbonsäuren in Mischungen für die Fällung des Arginins gewöhnlich nicht verwendet werden.
  • Es sei noch .erwähnt, daß das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Lysin, Arginin und Histidin natürlich die Entfernung und Abtrennung des Arginins durch Flav iansäure erwünschtenfalls in mehreren Stadien des Verfahrens ermöglicht. Hierbei kann das Argininentweder aus dem vollständigen Ami.nocarbonsäuregemisch als erste Abscheidungsstufe nach der P.rote.in'hydrolyse als Flavianat ausgeschieden «-erden, oder man kann es auch nach der Abtrennung .der Dicarbonsäuren und vor der Adsorption der basischen Aminocarbon-,äuren ausfällen, falls man sich für dieseReihenfolge der Abscheidung entschieden hat. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht jedoch in der Isolierung des Arginins ohne Anwendung von Flaviansäure oder einer anderen Sulfonsäure. Wird aber das Arginin bei dem vorliegenden Verfahren als sulfonsaures Salz ausgefällt, so kann man .die Flavi.ansäure durch andere, billigere Sulfonsäuren ersetzen. Besondere Vorsichtsmaßregeln, wie sie sonst für die Entfernung von überschüssiger Sulfonsäure erforderlich sind, kommen bei dem Verfahren nach der Erfindung in Wegfall.
  • Das Histidineluat läßt sich auf ähnliche Weise wie das Ly sin-Arginin-Eluat vom größeren Teil seines Salzgehaltes befreien. Aus dem Endfiltrat wird wiederum durch Kühlung das Histidinmonohydrochlorid ausgefällt. Dieses Rohprodukt läßt sich dann durch wiederholtes Umkristallisieren aus wasserfreiem Methylalkohol oder 95 %igem Äthylalkohol reinigen.
  • Der von Lysin, Arginin und Histidin befreite erste Ablauf aus der zweiten Ionenaustauscherkolonne enthält im wesentlichen alle anderen, in! ursprünglichen Proteinhydrolysat befin:dlichenAm.inocarbonsäuren, die sich anschließend zu mehreren oder einzeln abscheiden lassen. Die Dicarbonsäuren lassen sich beispielsweise durch Ionenaustauschverfahren in einer Gruppe abscheiden. Es stellte sich dabei als zweckmäßig heraus, sie zuerst, vor der Abtrennung von Lysin, Arginin und Histidin, abzuscheiden.
  • Die für die Abtrennung von Lysi.n, Arginin und Histidin angewendete Verfahrenstechnik kann sich auch für die Extraktion anderer Diam,ino-monocarbonsäuren, von denen zwei in der Literatur erwähnt, aber nicht bestätigt wurden, nämlich Citrullin und Oxylysin, als zweckmäßig erweisen. Diese kommen in den gewöhnlichen Eiweiß liefernden Stoffen, wie Blut, Casein u. dgl., in so geringen Mengen vor, daß kein besonderer Versuch gemacht wurde, sie zu isolieren, besonders auch deswegen, weil nicht festgestellt werden konnte, daß sie bei der therapeutischen Verwendung der anderen basischen Aminocarbonsäuren störend wirken. Während Citrullin im allgemeinen bei der Säurehydrolyse des Proteinkörpers wahrscheinlich zerstört wird, wird das Oxylysin beim vorliegenden Verfahren gemeinsam .mit dem Lysin und Arginin im ersten Eluat abgeschieden und wird dazu neigen, sich .in der Kri.stallisationsflüssigkeit anzureichern; beim Umkristallisieren der anderen basischen Aminocarbonsäuren wird es im wesentlichen entfernt.
  • Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert. Beispiel i 60 kg Schweineblut mit einem Gehalt von 18 0/a oder etwa i i kg Proteinstoffen werden mit 28,5 kg 98%iger Schwefelsäure unter Rückfluß hydrolysiert, wobei die Säure erforderlichenfalls vorher verdünnt wird, so daß die Anfangsschwefelsäurekonzentration etwa 2q. Volumprozent oder 35 Gewichtsprozent beträgt. Es erwies sich jedoch als etwas zweckmäßiger, das Protein vor der Hydrolyse zu koagulieren und von den übrigen Blutbestandteil-en zu trennen, indem man Frischdampf in das Blut einleitet, dieses 30 Minuten lang auf- einer Temperatur von 95' hält und das so erhaltene Eiweißkoagulat .abtrennt und auswäscht. Nach 16stündigem Kochen unter Rückfluß wird das -erwähnte Hydrolysiergemiseh mit der gleichen Raummenge Wasser verdünnt und durch Zusatz von 68,q.1 Kalkschlamm .mit einem Gehalt von etwa 22,5 kg Calciumhydroxyd nuf einen pH-Wert von etwa 9 gebracht. Das durch den Kalkzusatz gebildete Calciumsulfat wird zweckmäßig durch die Filterpresse entfernt. Der Filterkuchen wird zwecks Gewinnung einer möglichst reichlichen Extraktmenge gründlich mit heißem Wasser ausgewaschen, wobei man insgesamt 326,81 Umsetzungslösung mit etwa 3 0/a Extraktgehalt erhält. Nun wird im Vakuum auf etwa 8 bis 9% Extraktgehalt eingeengt, wodurch sich das Volumen der Umsetzungslösung auf 11q.1 verringert, während bei: der Vakuumbehandlung etwa infolge der Säurehydrolyse entstehendes Ammoniak entfernt wird.
  • Es erwies sich als vorteilhaft, im Anschluß an die Vakuumbehandlung ausfallende geringe Mengen Calciumsulfat durch Filtrieren oder Schleudern zu entfernen. In der Lösung verbleibende Calcium-und Sulfationen werden nach sorgfältiger Zugabe von äquimolaren Mengen Oxalsäure und Bariumllydroxyd entfernt und der Extrakt anschließend einem Ionenaustauschprozeß unterzogen, der zweckmäßig in Ionenaustauschkolonnen durchgeführt wird, die miteinem natürlichen oder synthetischen Ionenaustauscher gefüllt sind, der im sogenannten Salzzyklus wirkt. Ein geeignetes Erzeugnis für den vorliegenden Zweck ist der unter der Warenbezeichnung .»Decalso« bekannte Austauscher.
  • Der Extrakt wird auf eine Alkalinität vom pH 7,5 bis 8 eingestellt und vorteilhaft in einer Menge von etwa 9i 1 je Stunde durch eine Kolonne gepumpt, die eine ausreichende Menge des bereiteten Ionenaustauschers enthält. Eine Menge von 27. kg des- obengenannten »D.ecalso« bietet ausreichende Sicherheit dafür, daß alles im Hydrolysat befindliche Lysin und Arginin adsorbiert wird.
  • Der Ablauf der Lysiin-Argininl-Adsorptionskolonne kann bei der Zuführung des Hydrolysats .in diese Kolonne in den Zyklus zurückgeführt werden, oder man, kann das Verfahren in zwei oder unter Vorschaltung von mehreren Kolonnen durchführen; er wird dann angesammelt und bei der Abtrennung des Histidins verwendet, wie nachstehend näher beschrieben wird.
  • Nach dem Durchlaufen des Adsorptionszyklus wird das Lysin-Arginin-Aggregat vorzugsweise so lange gewaschen, bis .der Ablauf aminocarbonsäurefrei ist. Nach dieser Wäsche werden Lysin und Argini.n mit einer Mineralsalzlösung vom pg 6 bis 8,5 ausgewaschen. Erfindungsgemäß wird eine 5 a/aige Natriumchlorid-Lösung verwendet, die in einer Menge von I33 1 in einer Geschwindigkeit von etwa 2,3-1 in -der Minute durch die Kolonne gepumpt wird. Das Lysin- und; Arginin-IVlonohydroehlorid enthaltende Eluat wird durch wechselseitiges Einengen .im Vakuum und Entfernung. des auskristallisierten Natriumchlorids aus der heißen Lösung vom größeren Teil seines Natriumchloridgehaltes befreit. Nachdem auf diese Weise das Volumen des Konzentrats auf 3,81 oder weniger verringert ist, wird die gleiche Menge Methylalkohol zugegeben und das ,dadurch ausfallende Salz nach Erhitzen des Extraktes nochmals entfernt. Durch Kühlen über Nacht wird, vorzugsweise unter mechanischem Rühren, das Lysinmonohydrochlorid zur Kristallisation gebracht; es wird aus der Lösung abgetrennt und, mit Methylalkohol gewaschen. Das Filtrat kann nochmals eingeengt werden.. Nach erneutem Zusatz von Methylalkohol und Kühlung fällt eine weitere geringe Menge kristallines Lysinmonohydrochlorid aus.
  • Die vereinigten Rohprodukte liefern :nach wiederholtem Umkristalli:sieren aus wäßrigem. Methylalkohol eine Mindestmenge von etwa 0,45 kg analytisch reinem i-(+)-Lys.inmonahydrochlors,d.
  • Nach Entfernen des Lysins aus dem obigen Konzentrat, das in dieser Verfahrensstufe im wesentlichen lediglich Argininmonohydrochlorid enthält, wird. das Konzentrat zur Trockne gedampft und ergibt etwa 0,2,7 kg dieser Aminocarbonsäure in roher, technischer Form.
  • Der Ablauf aus dem obenerwähnten Ionenaustauschaggregat, der im wesentlichen alle Aminocarbonsäuren des ursprünglichen Proteinhydrolysats außer Lysin und Arginin enthält, wird nun auf einen p$-Wert von etwa 6 angesäuert und durch eine zweite Kolonne bzw. Kolonnenanordnung geführt, -die mit denn gleichen Ionen.aus.tauschmaterial gefüllt ist, das jedoch einer »Aktivierung« bedarf, um als wirksames Adsorptionsmittel für Histidin zu dienen. Die Aktivierung wird durch Durchleiten einer vorzugsweise 2 o/olgen Essigsäure durch dieses Ionenaustauschmaterial erzielt.
  • Zum Elwieren des Histidins wurden wiederum 133 1 einer 5 a/aigen Natriumohloridlösung verwen: det. Auch die Zusatzgeschwindigkeiten zur Adsorption und Elution des Histidins wurden auf :gleicher Höhe gehalten wie die entsprechenden Werte bei der Abtrennung von Lysin-Arginin.
  • Das Histidineluat wird in der gleichen Weise wie das Lysin-Arginin-Eluat vom größeren Teil seines Natr.i,umchlorid@gehalts befreit, nämlich durch abwechselndes Einengen im Vakuum und Entfernen des, kristallisierten Salzes aus der heißen Lösung. Nach Verringerung des Volumens des Konzentrats auf 3,81 und weniger wird mit einer geringen Menge destillierten Wassers versetzt, um die in der Kälte leicht verminderte Löslichkeit des Natriumchlorids auszugleichen, und über Nacht gekühlt. Am nächsten Morgen wird das kristalline Histidinmonohydrochlorid aus der Lösung entfernt. Dieser Vorgang kann drei- bis viermal wiederholt werden, wobei jedesmal geringareAminocarbonsäuremengen erhalten werden.
  • Die vereinigten rohen Histiddnp.rodukte werden durch wiederholtes Umkristallisieren aus Methanol oder 95fl/oigem Äthanol gefällt. Man erhält eine Mindestausbeute von etwa 0,27 kg analytisch reinem i-(-) -Histi-dinmonohydrochlorid. Beispiel ?- Im vorigen Beispiel wurden von den drei abgeschied@enenAminocarbonsäureri, Lysin, Arginin und Histidin, nur zwei, nämlich Lysin und Histidin, in chemisch reiner Farm gewonnen, während durch völliges. Eindampfen des konzentrierten Eluats der ersten Ionenaustauschkolonne, das vorher vom Natriumchlorid und Lysinmonohydrochlorid befreit worden, war, nur .rohes technisches A.rgini:n anfiel. Wird nun, auf die Herstellung von chemisch reinem Arginin Wert gelegt, so verwendet man vorzugsweise Weizenkeimprotein, das vor der Hydrolyse von Fetten, Kohlehydraten und anderen Weizenkeimbestandteil.en befreit wurde, als Ausgangs-Substanz; denn dieser Eiweißkörper enthält etwa 25 °/a mehr Arginin als das Bluteiweiß. Bei Verwendung von 16 kg Weizenkeimprotein unter Benutzung des Verfahrens nach Beispiel i bis zu der Stufe, in welcher das konzentrierte Eluat im wesentlichen nur Arginin enthält, kann man diese Aminocarbonsäure in analytisch reiner Form und in guter Ausbeute mit einer der mit Aminocarbonsäuren reagierenden Sulfonsäuren als Monosulfonat fällen.-Besonders geeignet hierfür ist z. B. Naphthalin-ß-sulfonsäure oder 3, 4-Dichlorbenzol-sulfonsäure-(i). Versetzt man das Konzentrat mit einer heißen Lösung von etwa i5oo g einer dieser Sulfonsäuren in 3,8 1 Wasser und kocht das Umse tzungsgemisch 3 Minuten lang unter anschließender Kühlung über Nacht, so fällt das Argininsulfonat aus, das am nächsten Morgen abgetrennt und gewaschen wird.
  • Die Herstellung des Argininmonohydrochlorids aus dem Sulfonat erfolgt nach bekannten Verfahren. Man erhält eine Mindestausbeute von etwa 0,35 kg analytisch reinem i-(-I-)-Arginirimoriohydrochlorid.
  • Lysin und Histidin können bei der Herstellung des analytisch reinen Arginins .in gleicher Weise wie im Beispiel i erhalten werden. Doch erfolgt unter Berücksichtigung der Mengenunterschiede, in denen die einzelnen Aminocarbonsäurenbestandbeile in den verschiedenen Proteinen vorliegen, die Abtrennung von Lysin und Histidin aus dem Weizenkei.mprotein in geringeren Ausbeuten als aus dem Bluteiweiß. Die durchschnittliche Ausbeute beträgt 0,32 kg bzw. o,i3 kg aus etwa io,8 kg Weizenkeimprotein nach wiederholtem Umkristallisieren zwecks Gewinnung analytisch reiner Produkte. Beispiel 3 Etwa io,8 kg Casein werden etwa 16 Stunden unter Rückfluß mit Salzsäure hydrosysiert, die eine Konzentration von 2o Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des flüssigen Anteils des Hydrolysiergemisches zu Beginn der Behandlung, besitzt. Der Extrakt wird nach Entfernung der nach der Hydrolyse zurückbleibenden oder im Verlauf derselben gebildeten Feststoffe im Vakuum auf Sirupdicke eingeengt und gleichzeitig praktisch von der gesamten Salzsäure befreit. Im Anschl.uß hieran wird der Sirup wieder auf eine Extraktkonzentration von etwa 8 bis io°/o verdünnt und sodann vorzugsweise in mit einem Säure adsorbierenden Material gefüllten Kolonnen entsäuert. Für diesen,Vorgang erwies sich ein unter der Warenbezeichnung »De-Acidite« bekannter Ionenaustauscher als besonders geeignet. Der Extrakt wird dadurch von seinen M.ono-Ami@nodicarbonsäuren, nämlich der Asparagin- und Glutaminsäure, befreit und kann dabei noch von etwa noch vorhandener, bei der Einengung im Vakuum nicht entfernter Salzsäure befreit werden.
  • Diese Monoaminodicarbonsäuren können nach bekannten Verfahren mit verdünnter Natronlauge oder N.atriumcarbonatlösung durch Auswaschen von dein Adsorptionsmaterial getrennt werden. Der erste Ablauf aus dem Säureadsorptionsaggregat, der alle im Hydrolysat vorhandenen Am.i.nocarbonsäuren mit Ausnahme der Monoaminodicarbonsäureverbindungen enthält, läßt sich nun vorteilhaft zur Trennung von Lysin, Arginin und Histi-din nach den Methoden der Beispiele i und 2 verwenden. Die Ausbeuten an Diaminocarbonsäuren aus dem Caseinhydrolysat sind im wesentlichen von der gleichen Größenordnung wie die Ausbeuten aus hydrolysiertem Bluteiweiß.
  • Beispiel q.
  • Etwa io kg Blutprotein werden nach .der Beschreibung von Beispiel i getrennt und -hydrolysiert. Nach Klärung des Hydrolysats und Einengen im Vakuum auf einen Extraktgehalt von 8 bis ioo/o wird das Arginin mit überschüssiger Flaviansäure entfernt. Nach Entfernen der überschüssigen Flaviansäüre mit B.aryt und .des überschüssigem Baryts mit Schwefelsäure wird der pH-Wert auf 8 eingestellt und das Hydrolysat sodann, ähnlich wie im Beispiel i, durch eine Ionenaustauschkolonne geführt, die jedoch vor der Inbetriebnahme auf Calcium umgestellt wurde, d. h. mit einer 5a/aigen Calciumchlori:dlösung behandelt und anschließend so lange gewaschen wurde, bis der Ablauf calciu,mfrei. war.
  • Bei dem Adsorptionsvorgang wird das in der Kolonne zurückgehaltene Lysin gegen ein Calcium-Ion ausgetauscht, das sich leicht und vollständig durch Oxalsäure aus dem Ablauf entfernen läßt. Dadurch wird das Hyd@rolys,at ohne Einführung z. B. eines nur schwer entfernbaren Natrium-Ions von Arginin und Lysin befreit.
  • Nach dem Durchspülen der Kolonne zwecks Entfernung aller anderen Aminocarbonsäuren wird das Lysin mit 95 1 einer 5o/oigen Calciumchloridlösung eltiiert. Das Eluat wird im Vakuum auf etwa 71 eingeengt und über Nacht gekühlt. Am nächsten Morgen wird- das ausgefallene Calciu.mchlori:d abgetrennt und das Filtrat weiter auf ein Volumen von etwa i 1 auf Sirupdicke eingeengt. Nach Zugabe der zweifachen Volummenge Methanol wird das Gemisch in siedendem Wasser erhitzt und 15 Minuten lang bei etwa 95' gehalten. Hierauf wird von. einer geringen Niederschlagsmenge .heiß abfiltriert und das Filtrat abermals mehrere Stunden gekühlt. Das dabei ausfallende Lysinmonohydroch.lorid wird, abgetrennt und ergibt nach wiederholtem Umkristallisieren aus wäßrigem Methylalkohol etwa o,og kg analytisch reines Produkt.
  • Die Durchführung des Verfahrens kann in verschiedener Hinsicht geändert werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Abtrennung von Aminocarbonsäuren, insbesondere von Lysin, Arginin und Histidin, aus diese und andere Aminocarbonsäurem enthaltenden Probeinhydrolysaten mit Ionenaustauschern,dadurch gekennzeichnet, daß man das Hydrolysat von Ammoniak befreit, den pH-Wert .des Hydrolysats auf etwa 8 einstellt, das Hydrolysat in einer ersten Kolonne mit einem im Salzzyklus wirkenden natürlichen oder synthetischen Ionenaustauscherbehandelt, wobei Lys.in und Arginin vom Ionenaustausüher adsorbiert werden, während sich die übrigen Aminocarbonsäuren im Ablauf befinden, daß man den pH-Wert des Ablaufs sodann auf etwa 6 einstellt und .ihn in einer zweiten Kolonne mit einem im Salzzyklus wirkenden natürlichen oder .synthetischen Ionenaustauscher behandelt, wobei Histi.din vom Ionenaustauscher adso@rbiert wird, während sich die im ersten Ablauf befindlichen übrigen Aminocarbonsäuren auch im Ablauf aus dem zweiten Austauscher befinden, und daB man dann das erste wie auch das zweite Ionenaustauschermaterial mit einer verdünnten Salzlösung zwecks Gewinnung des Lysin-Arginin-Gemis,ches bzw. des Histidins elu iert. Angezogene Druckschriften: Berichte d. dtsch. chem. Gesellschaft, 77 (19q.), 540 und 74 (1941), 1829; Journ. Am. Chem. Soc., 67 (z945) 1343 bis 1352; Journ. Biological Chemistry, 56 (I923), 751; Die Chemie, 56 (19q.3), 2I4.
DEP38636A 1945-10-23 1949-04-03 Verfahren zur Abtrennung von Aminocarbonsaeuren Expired DE940651C (de)

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