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Reaktionsturm für die Herstellung von Schwefelsäure Die Erfindung
betrifft einen zur Herstellung von Schwefelsäure bestimmten, aus einem thermoplastischem
Kunststoff bestehenden Reaktionsturm. Es ist bekannt, die Wände von Behältern mit
Kunststofftafeln oder -folien auszukleiden, indem die Tafeln und Folien auf die
Behälterwand geklebt werden. Es ist ferner bekannt, aus Kunststoffplatten hergestellte
Behälter in einem Traggerüst anzuordnen.
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Das Aufkleben von Kunststoffplatten und -fol.ien auf Behälterwände
ist umständlich und zeitraubend, insbesondere erfordert das Bekleben der Ecken und
Fugen eines Behälters große Aufmerksamkeit, damit keine Stellen von dem Kunststoff
unbedeckt bleiben. Ein weiterer Nachteil dieser Art der Auskleidung liegt in der
Gefahr, daß während des Betriebes Undichtigkeiten auftreten, die oft erst dann entdeckt
werden können, wenn die Behälterwand selbst bereits angegriffen ist.
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Um standfeste Behälter aus Kunststoffplatten herzustellen, muß aus
statischen Gründen eine Plattenstärke gewählt werden, welche die für den Reaktionsschutz
erforderliche Stärke weit übersteigt. Die Herstellung solcher Behälter ist infolgedessen
kostspielig. Diesen Nachteil haben auch solche aus Kunststoffplatten hergestellte
Behälter, die in einem Traggerüst angeordnet sind, weil dieses nicht den Behälter
trägt, sondern lediglich seitliche Beanspruchungen aufzunehmen hat. Die Platten
müssen also so stark sein, daß die erforderliche Standfestigkeit gegeben ist.
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Der erfindungsgemäß für die Herstellung von Schwefelsäure bestimmte
Reaktionsturm hat die vorstehend aufgezeigten Nachteile nicht, denn er
besteht
aus einem Mantel aus thermoplastischem Kunststoff, der aus einzelnen, überlappten,
miteinander zusammengeschweißten dicht verbundenen Kunststoffolien hergestellt und
im Inneren eines turmartigen Traggerüstes an einem oberen umlaufenden Rahmenriegel
desselben frei aufgehängt ist.
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Nach der Erfindung ist der Turmmantel durch außen auf ihn angeschweißte,
nichttragende Verbindungsbügel aus thermoplastischem Kunststoff an dem Traggerüst,
vorzugsweise an einem käfigartig ausgebildeten Teil des Gerüstes gegen seitliche
Verschiebungen festgehalten.
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Die Turmdecke ist nach .der Erfindung durch außen auf sie angeschweißte
Verbindungsbügel aus thermoplastischen Kunststoff an einem Dachgerüst frei aufgehängt
und mit dem Turmmantel dicht verbunden.
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Der Reaktionsturm der Erfindung kann an seinem Boden mit einem Becken
versehen sein, das mit einem äußeren Überzug aus thermoplastischem Kunststoff versehen
ist, mit welchem der in das Becken frei hineinhängende Turmmantel durch einen dehnbar
ausgebildeten Anschlußteil aus thermoplastischem Kunststoff dicht verbunden ist.
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Unter einem thermoplastischen Kunststoff -ist ein Kunststoff zu verstehen,
der, wie ein Polvinylkunststoff, eine gute chemisch-mechanische Widerstandsfähigkeit,
eine ausreichende Biegsamkeit und Elastizität besitzt und der sich schweißen bz«-.
löten läßt.
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Eine beispielsweise Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Turmes
ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigt Fig. i eine Ansicht eines Turmes,
Fig.2 einen Schnitt eines Teiles des Turmes nach II-TI der Fig. i und 3, Fig.3 einen
Schnitt eines Teiles des Turmes nach III-III der Fig. i, 2 und 4., Fig. q. die Draufsicht
auf den in Fig. 2 und 3 dargestellten Turmteil, Fig. 5 die Aufhängung des T urmmantels
an dem Traggerüst im Schnitt, Fig. 6 einen Schnitt nach VI-VI der Fig. q. und Fig.
7 die Gasableitung im Schnitt nach VII-VII der Fig. q.
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Das in der Zeichnung veranschaulichte Traggerüst des Reaktionsturmes
besteht aus Ständern Al, die aus , j e zwei . U-Eisen gebildet sind, welche oben
zum Aufsetzen eines Schutzdaches Verlängerungen 31' haben und unten auf einer mit
Bleibleche abgedeckten GrundplatteP aus Beton, stehen (Fig. i und 3). Die Ständer
U tragen in Höhe der Turmdecke einen umiaufenden, ebenfalls aus zwei U-Eisen gebildeten
Rahmenriegel C. In dem einen nach innen gewandten U-Eisen liegt der teilweise überstehende
und oben mit einer abgerundeten Kante versehene Holzbalken T. Der aus thermoplastischen
Kunststoffolien bestehende Mantel i des Reaktionsturmes ist im Inneren des Turmgerüstes
an dem oberen Rahmenbalken T frei aufgehängt (Fig. 3 und 5), indem er über die obere
abgerundete Kante des Balkens T geführt und an einem der U-Eisen des Rahmenriegels
C befestigt ist. Der Turmmantel i ist ferner dusch außen auf ihn angeschweißte Bügel
2 aus thermoplastischem Kunststoff stellenweise mit dem Traggerüst verbunden. Die
Bügelt sind um vertikale, durch Winkeleisen q. an dem Traggeriist befestigte Flacheisen
3 geführt (Fig. 2, 3 und 5).
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Um den Turmmantel i seitlich abzustützen, ist dieser über seine ganze
Höhe oder nur über Teile dieser mit einem käfigartigen Gerüst umgeben, das gemäß
der Zeichnung aus leichten Holzsäulen 5 besteht, welche von der aus T- oder L-förmigen
Riegeln6 bestehenden Querverstrebung der Ständer getragen werden (Fig. i, 2 und
3).
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Die gleichfalls aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehende
Decke 7 des Reaktionsturmes ist an sich auf dem Rahmenriegel C abstützenden Dachbindern
S und S' mittels Bügel 8 aus thermoplastischem Kunststoff aufgehängt (Fig.3 bis
7). Der Rand der Turmdecke 7 i-st nach unten umgebogen und mit dem Turmmantel i
durch Schweißen oder Löten dicht verbunden (Fig. 5). Oberhalb dieser Anschlußstelle
ist der Turmmantel i mit der Decke 7 durch einen geschweißten oder gelöteten, L-förmigen
Versteifungsriegel 9 aus thermoplastischem Kunststoff verbunden.
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Das am Boden des Reaktionsturmes vorgesehene. zur Aufnahme von Schwefelsäure
dienende Bekken T' ist vorzugsweise aus Blei oder chemisch widerstandsfähigem Kunststoff
hergestellt und mnit einem aus Kunststoff bestehenden Überzug G versehen. Der in
das Becken V frei hineinhängende Turmmantel i ist mit dem Überzug. G mittels eines
dehnbaren Anschlußteiles i' aus Kunststoff dicht verbunden (Fig.3). Zum Einleiten
von Schwefelsäure in den Turm dienen durch die Decke 7 geführte Rohre U, 'die von
den auf den Bindern S gelagerten, paarweise angeordneten Querbalken io getragen
werden (Fig. 3, 5 und 6). Die Rohre U, ihre- Anschlußleitungen ii und die Zwführleitungen
A sind aus Kunststoff hergestellt. Die Zuführleitungen A sind durch Rohrstützen
12 aus Kunststoff auf den Bindern S gelagert und mittels Schieber 13 mit der Hauptleitung
B verbunden.
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Ein dichter Abschluß zwischen Einlaßrohr U und Kammerdeckel wird durch
ein konisches Rohr 1q. aus Kunststoff erreicht, welches das Einlaßrohr U umfaßt,
durch die Decke 7 geht und mit dieser durch Schweißen oder Löten dicht verbunden
ist (Fig. 6, 7). Das obere Ende des Rohres 14 besitzt einen Flansch i4, auf dem
eine Scheibe 15 aus Kunststoff liegt, durch die dass Rohr U geht und mit diesem
durch Löten oder Schweißen verbunden ist. Die Scheibe 15 und der Flansch 14' sind
durch Bolzen 16 an einem Eisenring 17 befestigt, der auf zwei Querbalken io derart
aufliegt, daß das Einlaßrohr U zwischen den Querbalken io frei durchgehen kann.
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Die Gasableitung D besteht aus einem Bleirohr 18, dais mittels eines
Flansches auf dem Querbalken S' und dem Kragbalken i9 sitzt und mit einem Kunststoffrohr
2o durch Bolzen 2,2 unter Zwischenschaltung einer -Kunststoffdichtung 23 dicht verbunden
ist, welches wiederum in den
Reaktionsturm führt und mit der Kammerdecke
7 verlötet oder verschweißt ist. Zur Verstärkung des Schweißanschlusses dient ein
aufgeschweißtes Profilelement 21 aus Kunststoff.
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Zwecks einer besseren und feineren Verteilung der den Turm durchlaufenden
Schwefelsäure kann der Turm z. B. mit Raschig-Ringen oder durchlöcherten Platten
aus Kunststoff versehen sein.