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Kugelförmiger Hohlkörper, insbesondere Trinkwas s erbehälter
Die Erfindung
betrifft einen dünnwandigen, aus mehreren aus Stahlbeton bestehen,den unld miteinander
verbundenen Teilen hergestellten, kugelförmigen Hohlkörper, der Z. B. als Trinkwasserbehälter,
aber auch als Jauchebehälter für die Landwirtschaft, Kartoffelmiete, Getreidesilo,
Grünfuttersilo, Abteufbrunnen, Bezinbehälter, Kampfstand, Unterstand, Behelfsheim,
tragender Schwimmkörper usw. verwendbar ist.
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Es sind bereits Bauwerke für Luftschutzzwecke bekannt, die aus einer
über dem Erdboden befindlichen Haube und ans einem im Erdboden gelegenen Aufenthaltsraum
bestehen, der kugelförmige Gestalt haben kann. Bei werkstattmäßiger Herstellung
eines solchen Bauwerkes kann dieses in zwei oder mehr zusammensetzbaren Teilen ausgeführt
werden, indem z. B. der den Aufenthaltsraum einschließende Unterteil und der den
Zugangs raum umschließende haubenförmige Oberteil je für slich hergestellt und beide
Teile an Ort und Stelle miteinander verbunden werden.
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Ferner Ist es bereits bekannt, Flüssigkeitsbehälter, insbesondere
solche, die einem inneren Druck ausgesetzt sind, aus die Wände und Böden des Behälters
bildenden Form stücken aus Beton, Glas od. dgl. zusammenzusetzen und die Formstücke
durch ein darübergelgtes Netzwerk aus Drähten und anspannbaren Zuggliedern zusammenzupressen.
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Die Erfindung bezweckt, einen aus Einzelteilen zusamensetzbaren,
kugelförmigen Hohlkörper aus Stahlbeton so auszubilden, daß die Einzelteile möglicht
alle gleiche Form haben, in einfacher Weise serienmäßig berges tel lt werden können
und nach
ihrer Zusammensetzung einen starren Körper ergeben.
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Dieser Zweck wird erreicht, wenn der Körper aus sechs einander gleichen
Kugeilvierecken gebildet ist, von denen eines mit einer Einstiegöffnung versehen
ist und deren seitliche Begrenzungswände in Meridianebenen liegen, und daß die Fugen
zwischer den einzelnen Kugelvierecken mit Mörtel oder Beton geschlossen sind.
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Die Bewehrung eines Kugelvierecks ist zweckmäßig schleifenförmig
hin und her gehend in zwei senkrecht zueinander stehenden Ebenen angeordnet; Die
Ränder des Kugelvierecks sind zur Bildung von Nasen, die beim Zusammensetzen der
Kugelvierecke zu einem kugelförmigen Körper gegeneinanderstoßen, ausgespart, und
die Schlaufen der Bewehrungseinlagen stehen in dilese Aussparungen so weit frleli
vor, daß sich die Schlaufen zweier aneinanderstoßender Kugelvierecke überdecken.
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Ferner sind die Ränder der Kugelvierecke in den Aussparungen vorteilhaft
mit Nuten versehen, so daß der nach dem Zusammenfügen der Teilstücke zu einer Kugel
in dile Aussparungen der Ränder leingebrachte Fugenmörtel einen festen Halt hat.
Die im Bereich der Fugen sich übergreifenden Schlaufen der Bewelirungen sind durch
Bindedraht fest miteinander verschnürt. Es empfiehlt sich, in den zwischen den Nasen
befindlichen Teil der Fugen MaschlenldlrafEtelinzulegenund diesen miteinzuputzen.
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Die Herstellung der Einzelstücke (Kugelvierecke) erfolgt auf Matrizen
aus Beton oder Stahlbeton oder aus einem anderen geeigneten Stoff. Im Falle, daß
les sich um einen sehr großen Bledarf der erfindungsgemäßen Einzelstücke und eine
kurze Herstellungsfrist handelt, können die dann in größerer Zahl erforderlichen
Matrizen sletbst wieder in geeigneter Weise auf Matrizen hergestellt werden.
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Der Zusammenbau der Einzelstücke der Hohlkörper erfolgt zweckmäßig
unter Verwendung eines einfachen, leichten Versetzgerüstes, entweder am endgültigen
Standort des Hohlkörpers oder nach Möglichkeit in dessen Nähe. Im Falle, daß der
fertig zusammengebaute Körper transportiert werden muß, so wird zweckmäßig durch
steine Achse eine Welle gesteckt, die mit einer Deichsel in geeigneten Weise geführt
wi;rd. Diese Einrichtung entspricht dann im Prinzip z. B. derjenigen einer Straßenwalze
od. dgl. Hierbei kann der Transport des Körpers in üblicher Weise von Hand, mit
Zugtieren oder Zugmaschinen erfolgen. Beim Transport von kugelförmigen Körpern u.
dgl. empfiehlt es sich, die Welle außerhalb des Körpers mit Kufen auszurüsten, um
das seitliche Abrollen des Körpers zu verhindern.
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Ein Anwendungsbeispiel der Erfindung zeigen die Fig. I bis 10.
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Fig. 1 zeigt einen kugelförmigen Hohlkörper im lotrechten Meridianschnitt;
Fig. 12 zeigt die Draufsicht und Fig. 3 die Ansicht dieses Hohlkörpers; Fig. 4 zeigt
die Bewehrung eines Kugelvierecks; Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Fuge
zwischen zwei benachbarten Kugelvierecken und Fig. 6 einen dazu lotrechten Schnitt
an der Stelle der größten Fugenbreite; Fig. 7 zeigt den lotrechten Schnitt durch
eine Matrize mit einem darauf legenden Kugelviereck; Fig. 8 zeigt den Grundriß der
Matrize von Fig. /; Fig. 9 zeigt die Matrize zur Herstellung des Kugelvierecks mit
der Einstiegöffnung; Fig. 10 zeigt den Punkt A der Fig. 7 in größerem Maßstab.
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Die Fig. I, 2 und 3 stellen die in sechs gleiche Kugelvierecke, und
zwar in ein Bodenstück, vier Wandstücke und ein Deckenstück 4 aufgeteilte Kugel
1 dar. Die seitlichen Begrenzungen dieser Kugelvierecke liegen in Meridianebenen
der Kugel.
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Die Aufteilung der Kugel ist durch die punktierten Linien 2, 3 schematisch
dargestellt. Diese Linien deuten zugleich die Fugen an, die beim Zusammensetzen
der sechs Kugelvierecke entstehen und nach Herstellung eines kräftigen Verbandes'
zwischen dien jeweils benachbarten Kugelvierecken ges ch lossen werden.
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Die Bewehrung nach Fig. 4 besteht aus einer unteren mit 5 und einer
oberen mit 7 bezeichneten Stahleinlage. Dabei besteht jede Lage aus einzelnen oder
zusammenhängenden Stählen, deren Schlaufen artige Umbiegungen aus den Seitenflächen
(Rändern) der Kugelvierecke als Schlaufen herausragen. In Fig. 4 sind die Schlaufen
der unteren Stahleinlage 5 mit 6 und diejenigen der oberen Einlage 7 mit 8 bezeichnet.
Die Fig. 5 und 6 zeigen die Schlaufen 6 und 8 in größerem Maßstab sowie ihre Lage
innerhalb der zwischen den beiden Seitenflächen 20 der Kugelvierecke 11 und 12 liegenen
Fuge I3. In den Fig. 5 und 6 ist auch der Bindedraht 14 dargestellt, mit dem die
sich übergreif enden schlaufen 6 und 8 verbunden sind.
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Die Ränder der Teilstücke sind zur Bildung von Nasen in ausgespart.
Zwei einander gegenüberliegende Nasen 10 berühren sich in der Anschlagfläche 15.
Diese Anschlagfläche ist in Fig. 5 durch eine punktierte Linie angedeutet.
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Bei Verwendung der Hohlkörpe!r kann es von Fall zu Fall zweclcmäßig
sein, z. B. in den seitlichen Wandistücken, dem Bodenstück oder dem Deckenstück
Oeffnungen vorzusehen, um von dem Kugelraum aus eine Ausstiegsmöglochkeit zu schaffen
oder in blenachbarte Räume gelangen zu können.
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Solche Öffnungen können beispielsweise mit Türen, Deckeln, Blenden
od. dgl. versehen sein. Auch kann es zweckmäßig sein, Einrichtungen vorzusehen,
die in bestimmten Fällen die nachträgliche HersteLlung solcher Öffnungen ermöglichen.
Beispielsweise können in der Kugelwandung mehr oder weniger leicht durchschlagbare
Wandteile angeordnet werden. Solchen Maßnahmen kann auch dadurch Rechnung getragen
werden, daß das Deckenstück 4 der Fig. I nicht nur oben angeordnet wird, sondern
auch seitlich, z. B. als Ersatz der in Fig. I durch die punktierten Linien 3 begrenzten
Kugelvierecke. Auch kann das Deckenstuck als Bodenstück verwendet werden, um den
Kugelraum nach unten vertiefen zu können od. dgl. An Stelle des gezeichneten Halses
können natürlich auch nach
innen vorstehende Rippen oder sonstige
geeignete Verstärkungen des betreffenden Kugelvierecks vorgesehen werden, an die
ein Deckel od. dgl. sich anlehnt oder eine durchschlagbare Wandfläche, die auch
nur in sich bewehrt sein kann, sich anschließt.
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Wie schon oben erwähnt, werden die Einzelteile (Kugelvierecke) zweckmäßig
auf Matrizen oder einem Formboden hergestellt. Eine solche kreisförmige Matrize
19 zeigt Fig. 7 im lotrechten Schnitt und Fig. 8 im Grundriß. Als Schalung für die
Seitenflächen (Ränder) der Kugelvierecke sind Winkeleisen vorgesehen, die zugleich
zum Festhalten der Bewehrung dienen. Wie aus Fig. 5 und 10 ersichtlich, sind die
Ränder der Kugelvierecke nutenartig, und zwar im vorliegenden Falle winkelförmig
ausgebildet, wie der Verlauf der Linie 20 zeigt. Zur Herstlellung dieser gebrochenen
Seitenflächen sind untere Winkeleisen 17 und darübergelegte Winkeleisen 16 (Fig.
io) vorgesehen, die durch in die Matrize 19 einschraubbare Bolzen 18 auf dieser
befestigt werden. Das Winkeleisen I7 weist oben Aussparungen auf, in die die Bewehrung
eingelegt wird. Die Fig. 10 zeigt das Winkeleisen I7 zur Aufnahme der unteren Bewehrung
5. Zur Aufnahme der oberen Bewehrung 7 wird das betreffende Winkeleisen I7 höher
geführt. Das Winkeleisen 16 erhält dann eine entsprechend geringere Höhe. Die Form
des Winkeleisens I7 geht im übrigen aus Fig. 8 hervor. Dort ist auch die Schalung
für die oben beschriebenen Nasen Io, von denen sich auf jeder Seite des Kugelvierecks
zwei Stücke befinden, angedeutet.
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Für die Herstellung des Deckenstückes 4 dient ebenfalls eine Matrize,
die in Fig. g mit 2I bezeichnet ist. Auch hier kann für die Seitenschalung eine
Einrichtung entsprechend Fig. ro vorgesehen werden, so daß bei den Deckenstücken
wie bei den übrigen Kugelvierecken die eigentliche Hlerstellungsarbeit sich auf
das Auflegen der an!derwärts vorher vorbereiteten Bewehrungen und das verhältnismäßig
einfache Betonieren der Stahlbeton teile beschränkt.
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Die vorstehend erwähnten Matrizen können z. B. zur Erleichterung
ihres Transportes aus einzelnen Teilen bestehen, die z. B. durch Spannanker zusammengehalten
werden. Das Abheben der Kugelvierecke von der Matrize kann mittels Fuß winden od.
dgl. oder mit Hilfe einesDruckmittels, insbesondere Druckwaslser, erfolgen. Zu diesem
Zweck können in der Matrize Druckleitungen verlegt werden, deren Austrittsöffnungen
so ausgebildet sind, daß bei Einführung eines Druckmittels dieses sogleich von unten
auf eine größere Fläche des Kugelvierecks wilrlçt.
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Zur Beschleunigung der Erhärtung des Betons der Kugelvierecke können
die Matrizen oder der Formboden beheizt werden. Dabei sind z. B. im Bleton der Matrizen
oder des Formbodens Heizrohre eingebettet. Auch kann der von der Matrize wberdeckte
Hohlraum mit darin frei liegenden Heizrohren beheizt und auf diese Weise dem Beton
der Kugelvierecke Wärme zugeführt werden. Um die Wärmeabstrahlung von diesem Beton
möglichst zu verhindern, wird er zweckmäßigerweise nach dem Einbringen in geeigneter
Weise z. B. mit wärmedämmenden Werkstoffen abgedeckt.
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PATENTANSPRÛCIIE: I. Dünnwandiger, aus mehreren aus Stahlbeton bestehenden
und miteinander verbundenen Teilen hergestellter, kugelförmiger Hohlkörper, insbesondere
Trinkwasserbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus sechs ein ander
gleichen Kugelvierecken gebildet ist, von denen eines mit einer Einstilegöffnung
versehen ist und deren seitliche Begrenzungswände in Meridianebenen liegen, und
daß die Fugen zwischen den einzelnen Kugelvierecken mit Mörtel oder Beton geschlossen
sind.
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2. Kugelviereck zum Herstellen eines. Hohlkörpers nach Anspruchs,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung schlaufenförmig hin und her gegend in
zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen angeordnet i,st, daß die Ränder des
Kugelvierecks zur Bildung von Nasen (10), die beim Zusammenfügen der Kugelvierecke
zu einem kugelförmigen Körper gegeneinanderstoßen, ausgespart sind und daß die Schlaufen
(6, 8) der Bewehrungseinlagen in diese Aussparungen so weit frei vorstehen, daß
sich die Schlaufen zweier aneinanderstoßender Kugelvierecke überdecken.