DE930550C

DE930550C - Fuellung fuer Kissen, Matratzen, Steppdecken, Polster u. dgl.

Info

Publication number: DE930550C
Application number: DEW11771A
Authority: DE
Inventors: Gustav Dr Schlempp
Original assignee: Wolff and Co AG
Current assignee: Dow Produktions und Vertriebs GmbH and Co oHG
Priority date: 1953-07-25
Filing date: 1953-07-25
Publication date: 1955-07-18
Also published as: DE946945C

Description

Füllung für Kissen, Matratzen, Steppdecken, Polster u. dgl. Als Füllung für Kissen, Matratzen, Steppdecken, Polster u. dgl. verwendet man außer entsprechend ausgewählten und bearbeiteten Federn und natürlichen gekräuselten Fäden, wie Roßhaar oder Seegras, auch bereits Kunstfasern, insbesondere Zellwolle.
Zur Erzielung von Polster- und Matratzenfüllungen mit gekräuselten Cellulosefäden ist es auch bekannt, zwei Cellulosefolien mit verschiedenem Schrumpfvermögen zu einer Doppelschichtfolie zu vereinen und diese in streifenartige Fäden zu zerschneiden. Ferner. hat man auch schon schwammgummiartige Füllungen für Matratzen und Polster vorgeschlagen, die aus einem Gemisch von natürlichen Fasern, wie Baumwoll- oder Flachsfasern, oder von künstlichen Fasern, wie Cellulose- oder Algin- oder Polyäthylenfasern, mit Celluloseacetatfasern bestehen und bei denen diese durch Behandeln des Gemisches mit einem in Gas- oder Dampfform übergeführten Lösemittel zum Erweichen und dadurch zum Verkleben der anderen Fasern gebracht sind.
Eingehende Versuche haben nun gezeigt, daß sich Polyäthylen besonders vorteilhaft als Werkstoff für die Gesamtheit der Füllung von Polstern und ähnlichen Gebilden bei entsprechender Formgebung der Füllungsteilchen eignet. Auf Grund dieser Feststellung wird nach der Erfindung die Füllung für Kissen, Matratzen, Steppdecken, Polster u. dgl. durch aus Polyäthylen bestehende Blättchen, Bändchen oder Fasern gebildet, die in der Art von Daunen lose in der Füllungshülle zusammengehalten sind. Die Füllung kann dabei nur Bändchen oder nur Fasern oder nur Blättchen aus Polyäthylen umfassen oder auch ein Gemisch von Bändchen mit Fasern oder Blättchen oder von Fasern und Blättchen oder auch von Bändchen, Fasern und Blättchen aus Polyäthylen darstellen.
Die erfindungsgemäß aus nicht miteinander verklebten, sondern für sich bestehenden flächigen oder faserförmigen Polyäthylenkörpern gebildete Füllung besitzt nicht nur ein sehr kleines spezifisches Gewicht und ein außerordentlich niedriges Wärmeleitvermögen, sondern auch eine ungewöhnlich hohe Elastizität, insbesondere eine starke Bauschelastizität. Dazu kommen die dem Polyäthylen eigene hohe elektrische Widerstandskraft und die damit zusammenhängende, eine gegenseitige Abstoßung der Blättchen, Fasern oder Bändchen aus Polyäthylen bewirkende elektrostatische-Aufladefähigkeit sowie ferner die vollkommene Feuchtigkeitsunempfindlichkeit und die chemische und vor allem die bakterielle Widerstandsfähigkeit der daunenartigen Füllungsteilchen aus Polyäthylen und weiterhin deren einfache Erzeugung in zweckentsprechender Formgebung.
Auch besitzt eine erfindungsgemäß für Kissen, Polster, Matratzen und ähnliche Gebilde aus Polyäthylen geschaffene Füllung die erforderliche Gasdurchlässigkeit und die notwendige Temperaturbeständigkeit und ist auch physiölogisch durchaus einwandfrei sowie gegen Befall durch Ungeziefer auf Grund des zu ihrer Bildung verwendeten-besonderen Kunststoffes gesichert. Gegebenenfalls können die Blättchen, Bändchen oder Fasern auf Polyäthylen, aus denen sich die Füllung ähnlich einer Daunenfüllung zusammensetzt, mit einem w asserdampfdurchlässigen Überzug versehen werden. Ein Vorteil der Füllung nach der Erfindung, der insbesondere bei Kopfkissen, Matratzen und Oberbetten für die Säuglingspflege und für Krankenhäuser von Bedeutung ist, besteht auch darin, daß ein aus porösem Stoff gefertigtes Inlett oder sonst eine die Füllung enthaltende poröse Hülle mitsamt der Füllung zwecks Reinigung in warme oder sogar kalte Wasch- oder Desinfektionslauge getaucht und anschließend ohne weiteres auf der Leine getrocknet werden kann, was die einfache. rasche und bequeme Säuberung und Desinfizierung von Füllung und Umhüllung, ermöglicht. Wenn nötig, können der Waschflüssigkeit dabei Stoffe zugesetzt sein, welche die Oberflächenspannung der Füllungsteilchen aus Polyäthylen verringern.
Die für die Herstellung der Füllung nach der Erfindung errdorderlichen flächigen oder faserförmigen Gebilde aus Polyäthylen können auf einfache und billige Weise durch Zerkleinerung von nach üblichen bekannten Verfahren aus Polyäthylen erzeugten Folien oder Schläuchen oder Fäden, die farblos oder gefärbt sein können, erhalten werden. Die dabei entstehenden Staubanteile brauchen nicht abgesiebt zu werden, da sie durch die elektrostatische Ladung der Füllungsteilchen aus Polyäthylen gebunden werden und die Füllung sich daher praktisch staubfrei verhält. Hinsichtlich der Bemessung der Blättchen, Bändchen oder Fasern aus Polyäthylen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn diese Gebilde nicht stärker als o,i mm sind. Die Bändchen und Fasern können in verschiedener Stapellänge verwendet werden und. in sich gekräuselt sein, und die Blättchen können wellig und am Rande gekräuselt -ausgebildet werden.
Beispiele i. Eine nach dem bekannten Schlauchspritzverfahren hergestellte Polyäthylenfolie von 0,02 mm Dicke .wird mittels eines Folienschneidgerätes in Bändchen von 2 mm Breite geschnitten, und dabei wird durch den Abzug gleichzeitig eine Drehung und Kräuselung der Bändchen hervorgerufen.
2. Die nach Beispiel i erzeugten Polyäthylenbändchen werden auf Stapel von 2o cm Länge geschnitten.
3. Ein aus Polyäthylen nach dem üblichen Tauchspritzverfahren hergestellter Schlauch von 0,03 mm Wandstärke wird durch eine Messerwalzenmühle, wie sie für die Aufarbeitung derartiger flächiger Gebilde gebräuchlich ist, in unregelmäßig geformte Blättchen von etwa 2 cm Durchmesser aufgerissen.
4. Eine mittels einer Düsenbrause in bekannter Weise aus Polyäthylen erzeugte endlose Faser wird, gegebenenfalls nach Streckung, in Stapel von io cm Länge geschnitten.
Die nach diesen Beispielen gewonnenen flächigen bzw. faserförmigen Körper aus Polyäthylen werden in üblicher Weise zur Herstellung der Füllung für Kissen, Oberbetten, Steppdecken, Matratzen, Polster und ähnliche Gebilde benutzt. Dabei können entweder lauter gleichgeformte oder miteinander gemischte verschieden geformte Polyäthylenkörper zur Füllung verwendet werden. Auch kann darauf verzichtet werden, zur Aufnahme der Füllung das z. B. bei Kissen und Oberbetten übliche Inlett vorzusehen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Füllung für Kissen, Matratzen, Steppdecken, Polster u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung durch aus Polyäthylen bestehende, in der Art von Daunen lose in der Füllungshülse zusammengehaltene Blättchen, Bändchen oder Fasern gebildet ist.
2. Füllung nach Anspruch i, bei der die Blättchen, Bändchen oder Fasern aus Polyäthylen nicht stärker als o, i mm sind.
3. Füllung nach Anspruch i und 2, bei der die Bändchen und Fasern aus Polyäthylen in verschiedener Stapellänge verwendet sind.
4. Füllung nach Anspruch i bis 3, bei der die Bändchen und Fasern aus Polyäthylen in sich gekräuselt sind.
5. Füllung nach Anspruch i und 2, bei der die Blättchen wellig und am Rand gekräuselt sind.
6. Füllung nach einem der Ansprüche i bis 5, bei der die Bändchen, Blättchen oder Fasern aus farblosem oder gefärbtem Polyäthylen bestehen. Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 310 785; britische Patentschrift Nr. 662 644.