DE926800C - Laengsdifferentialschutzeinrichtung - Google Patents

Description

• Längsdifferentialschutzeinrichtung Zusatz zum Patent 902 877 Das Patent 902 877 bezieht sich auf eine Längsdifferentialschutzeinrichtungfür mehrphasige Wechselstromleitungsanlagen und schlägt vor, zur Feststellung von Kurz- und Erdschlüssen in dem zu überwachenden Leitungsabschnitt je Abschnittsende ein einziges Relais mit mindestens zwei Erregersystemen vorzusehen, das abhängig von dem Summenstrom und einer von diesem abgeleiteten und ihm vorzugsweise go° e1. phasenverschobenen elektrischen Größe erregt wird. Die von dem Summenstrom an jedem Ende des Abschnitts abgeleiteten elektrischen Größen werden dann über eine Hilfsleitung miteinander verglichen. Die Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, daß ein Längsdifferentialschutz nicht in allen Fällen den an ihn gestellten Anforderungen genügt. Ist z. B. an dem einen Ende des Leitungsabschnitts ein Leistungsumspanner vorgesehen, der nur mit dem Sammelschienensystem über einen Leistungsschalter verbunden ist, so ist es möglich, daß der bei einem Fehler innerhalb des Umspanners von dem anderen Leitungsende zum Umspanner hin fließende Fehlerstrom für die Auslösung des Längsdifferentialschutzes nicht ausreicht. Die an beiden Abschnittsenden vorgesehenen Leistungsschalter müssen jedoch in kurzer Zeit geöffnet werden, um das weitere Fließen eines Fehlerstromes zum Umspanner hin zu verhindern. Obwohl der Leistungsumspanner durch eine lediglich ihm zugeordnete Schutzeinrichtung überwacht wird, die bei Auftreten eines Fehlers innerhalb des Umspanners den diesem zugeordneten Schalter auslöst, verhindert dieser Schutz nicht das Fließen eines Fehlerstromes vom anderen Leitungsende her, sofern nicht ein zusätzlicher Schalter auf der Leitungsseite des Umspanners vorgesehen ist. Die Anordnung eines derartigen Schalters würde jedoch die Anschaffungskosten der Anlage beträchtlich erhöhen.
• Das gleiche Problem kann auftreten, wenn der Leistungsschalter zwischen zwei Leitungsabschnitten, von denen jeder für sich durch eine Längsdifferentialschutzeinrichtung überwacht wird, bei einem Fehler in einem dieser Abschnitte aus irgendwelchen Gründen nicht auslöst. In solchem Falle ist es erwünscht, daß beide Leitungsabschnitte als eine Einheit abgeschaltet werden.
• Um diese Schwierigkeiten in einfacher Weise zu beheben, schlägt die vorliegende Erfindung vor, die Auslösung eines von dem Längsdifferentialschutz gesteuerten, an dem einen Abschnittsende vorgesehenen Leistungsschalters zusätzlich von der unabhängigen Schutzeinrichtung- eines am anderen' Ende desselben Abschnitts angeordneten Anlageteils oder eines benachbarten Leitungsabschnitts bei Auftreten eines Fehlers in diesem Anlageteil bzw. Leitungsabschnitt im Sinne einer Ausschaltung des Schalters zu steuern.
• Weitere Merkmale der Erfindung werden an Hand des in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles erläutert. Als Längsdifferentialschutz ist bei dem gewählten Ausführungsbeispiel ein solcher vorgesehen, wie er in dem Hauptpatent beschrieben und veranschaulicht ist. Es erübrigt sich daher, auf die -Schaltung und die Wirkungsweise dieses Schutzes einzugehen.
• Bei dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist an dem einen Ende des Leitungsabschnittes 1o ein Leistungsumspanner 53 vorgesehen, dessen Primärwicklung 54 an den Schalter 13 und dessen Sekundärwicklung 55 an die Leitung 1o angeschlossen ist. Der Umspanner wird durch eine Schutzeinrichtung, im vorliegenden Falle durch einen Differentialschutz bekannter Ausführung überwacht. Zur Gewinnung der in dem Relais 56 zu vergleichenden Ströme sind Stromwandler 57, 58, 59 und 6o, 61, 62 vorgesehen. Die Relais 56 sprechen nur dann an, wenn eine Differenz zwischen den primären und sekundären Strömen besteht, und schließen dann Kontakte 64, die im Auslösestromkreis des Schalters 13 liegen.
• Bei einem Fehler innerhalb des Umspanners 53 wird der Schalter 13 auf jeden Fall sofort ausgelöst. Dies gilt jedoch nicht für den Schalter 14. Es ist nämlich möglich, daß, falls der Fehler auf der Sammelschienenseite des Umspanners 53 liegt, vor dem anderen Ende des Leitungsabschnitts 1o kein ausreichender Fehlerstrom zur Fehlerstelle fließt und infolgedessen die Relais des Längsdifferentialschutzes an beiden Leitungsenden nicht zum Ansprechen kommen.
• Nach der Erfindung wird daher, sobald der Differentialschutz des Umspanners 53 die Auslösung des Schalters 13 herbeiführt, auch dem Schalter 14 am anderen Leitungsende durch den Differentialschutz ein Ausschaltbefehl über die vorhandene Hilfsleitung des Längsdifferentialschutzes zugeleitet.
• Zu diesem Zweck sind nach der Erfindung die Relais 56 des Differentialschutzes mit je einem zusätzlichen Kontakt 66 versehen, die in Parallelschaltung zueinander in dem Stromkreis eines Hilfsrelais 67 liegen. Dieses Relais steuert mittels seiner Kontakte 69 einen Überbrückungsstromkreis zu dem Relais 45 und dem Ohmschen Widerstand 46 der Überwachungseinrichtung für die Hilfsleitung 33, 34.
• Wenn eines der Relais 56 anspricht, schließt das Relais 67 seinen Kontakt 69 und überbrückt damit das Relais 45 und den Ohmschen Widerstand 46. Infolgedessen wird der Widerstand des von dem Überwachungsgleichstrom durchflossenen Stromkreises beträchtlich verringert und in diesem ein wesentlich größerer Gleichstrom fließen. Dies hat zur Folge, daß das Relais 45' der am anderen Leitungsende vorgesehenen Überwachungseinrichtung seine Kontakte 49' und damit den Auslösestromkreis des Schalters 14 schließt.
• Die Anordnung kann natürlich auch so getroffen werden, daß das Relais 67 einen Kurzschluß der Hilfsleitung 33, 34 herbeiführt, worauf der Schalter 14 durch das Ansprechen des Relais 23' ausgelöst wird, sofern dem Relais von dem Summenstromwandler 2o' ein Strom zugeführt wird.
• Der Gegenstand der Erfindung zeichnet sich dadurch vorteilhaft aus, daß für die Übertragung des Auslösebefehls für den am anderen Leitungsende vorgesehenen Schalter eine zusätzliche Hilfsleitung nicht erforderlich ist und auch die bereits für die Überwachung der Hilfsleitungen vorgesehenen Einrichtungen nicht benutzt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Längsdifferentialschutzeinrichtung für Mehrphasen-Wechselstromleitungsanlagen nach Patent 9o2 877, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung eines von dem Längsdifferentialschutz gesteuerten, an dem einen Abschnittsende vorgesehenen Leistungsschalters zusätzlich von der unabhängigen Schutzeinrichtung eines am anderen Ende desselben Abschnitts angeordneten Anlageteils oder eines benachbarten Leitungsabschnitts bei Auftreten eines Fehlers in diesem Anlageteil bzw. Leitungsabschnitt im Sinne einer Ausschaltung des Schalters gesteuert wird.