-
Vorrichtung zum Auspressen von Flüssigkeit enthaltendem Gut Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auspressen von Flüssigkeit enthaltendem Gut
zwecks Entfernung der Flüssigkeit aus demselben. Die Vorrichtung besteht aus in
einem Behälter übereinander angeordneten und unter Druckwirkung gegeneinander verschiebbaren,
mehrschichtigen Filterplatten und zeichnet s.i:ch dadurch aus, daß zwischen den
Filterplatten elastische Distanzstücke eingesetzt sind, wobei mindestens einige
davon hohl und koaxial zueinander angeordnet sind, in Verbindung mit Durchbrechungen
in den Filterplatten, im Innern des. Behälters einen ununterbrochenen, sich bei
jeder Inbetriebsetzung der Preßvorrichtung neu bildenden, zusammenschiebbaren Abflußkanal
für die ausgepreßte Flüssigkeit bzw. einen Lufteinführungskanal für das Ausblasen
der Filterplatten nach Entfernung der Flüssigkeit aus dem Pre-ßgut bilden, wobei
das Innere dieses Kanals nur dureh die Filterschichten mit dem Behälterinnern in
Verbindung steht.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und. zwar zeigt Fig. i eine im Axialschnitt gezeichnete Filterstapelpresse
mit einer strichpunktiert gezeichneten Variante, Fig. a einen Grundriß der Stapelpresse
von Fig. i und Fi:g. 3 und q. Einzelheiten.
-
Mit i ist der Filterbehälter bezeichnet, der aus einem oben und unten
offenen, ein- oder mehrteiligen,
ungelochten Mantel besteht. Er
steht auf einer separaten Unterlage, die zwei Öffnungen A und B zum Anschließen
von Zu- und Abflußleitungen für das zu behandelnde Gut, wie z. B. Früchte, Gemüse,
Torf, grubenfeuchte Braunkohle, Mineralien, Gallerten, Schlamme, chemische Stoffe
u. dgl., aufweist. Falls das zu behandelnde Gut sich noch in nicht pumpbarem Zustand
befindet, so wird es vor der Einfüllung in die Vorrichtung durch feinstes Zerkleinern
und intensives Mischen unter Zusatz von Wasiser, Dispergiermittel, Lösemittel oder
Eigenflüssigkeit vorbehandelt und pumpbar gemacht.
-
Im Behältermantel i sind Filterplatten 2 übereinandergestapelt angeordnet.
Diese bestehen aus einem Grobgitter oder einer Tragplatte in der Mitte, darauf liegt
beidseitig ein feineres Gitter und auf diesem ein noch feineres Sieb. Ferner wird
noch beiderseits je eine federnde Auflage aus saugfähigem Material, z. B. aus Tuch,
Hirschleder oder Filz usw., angeordnet.
-
Die Einzelkonstruktion .der Filterplatten .ist in' der Zeichnung nicht
näher dargestellt. Statt der Gitter und der Siebe können auch Geflechte oder Platten
aus .anderem Material verwendet werden. Zweckmäßigerweise werden die genannten Platten
mit Gummi- oder Blecheinfassungen versehen und so am Rande verschlos,sern. Will.
man mikrofilitrieren und anschließend auspressen, so verwendet man Filterplatten
aus Asbest, Kieselgur od..dgl. Jede Platte ist mit zwei z. B. diametral :gegenüberliegenden
Öffnungen 3, 4 versehen, wobei die an :der gleichen Seite der Platten befindlichen
Öffnungen koaxial übereinanderliegen. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß'
die genannten Öffnungen 3 und 4 über die Einfüllöffnung A bzw. Abl.aßöffnung B zu
liegen kommen. In dieser Weise bilden die Öff-
nungen 3 und 4 je zusammen
den Einfüllk .anal für das zu behandelnde Gut bzw. mit den weiter unten beschriebenen
hohlen. Distanzstücken den Abflußkanal. für die ausgepreßte Flüssigkeit. Das eingefüllte
Gut kommt zwischen die Filterplatten zu liegen, während die ausgepreßte Flüssigkeit
in .der Pfeilrichtung inf ,clie Filterplatten eindringt und von dort .durch ihre
Durahbrechungen in den durch die hohlen Distanzstücke gebildeten Abflußkanal B gelangt.
-
Sofern das Gut durch den Einfüllkanal 3 .in die, Presse gedrückt wird,
ist ein; Ver.drängerkolben 5 vorgesehen, welcher ;koaxial zu den Einfüllöffnungen
3 der Platten ,.2 angeordnet ist und: zum Verdrängen des P.reßgutes aus den. Einfüllikanalöffnungen
in den Filterplatten während des Pressens, dient. Dadurch wird die Entstehung von
etwas feuchterem Preß;gut ;in den Öffnungen 3 nach dem Pressen verhindert.
-
Zwischen den Filterplatten 2 sind Distanzstücke 6 angeordnet. Die
Aus#bildungdieser Distanzstücke ist -aus, den Fig. 3 und 4 ersichtlich. Die Distanzstücke
6 weisen je eine Dichtungsmanschette 7 z. B. aus Gummi auf, welche jeweils an der
einen Seite einer Filterplatte 2 gleichachsig zu deren Öffnungen 4 z. B. mittelts
Schrauben 8 befestigt sind. Im Innern der Manschetten 7 sind Druckfedern 9 (Fig.
3) oder später beschriebene, unter Federwirkung stehende Gelenkparallelogramme angeordnet,
welche die Filterpliatten 2 auch vor dem, Füllen des Behälters i mit Filtergut in
den gewünsichten Abständen voneinander halten, die Last des Gutes. vor dem Pressen
tragen ; und die Fl:ansthe der Dichtungsmanschetten 7 gegen die nächste Filterplatte
2 drücken, wodurch gleichzeitig das Entweichen des zwischen die Filterplatten eingedrückten
Preßgwtes in den Flüssigkeitsablaufkanal B verhindert wird. Außer den Druckfedern;
9 oder den Gelenkparallelogrammen in den Manschetten 7 des Flüs-sigkeitsa blaufikanals.
B können weitere solche Federn. als Tragstützen für das Gut zwischen den Filtern
verteilt angebracht sein.
-
Die erwähnte Variante.des Distanzstückes. ist aus der Fig. 4 ersichtlich.
An Stelle der Druckfedern 9 ist hier ein auf Kniclmng beanspruchtes, unter Federwirkung
stehendes Gelenkparallelogramm io vorgesehen, dessen der Knickbelastung ausgesetzte
Seitengelenke i i in den Gelenkpunkten durch eine regulierbare Druckfeder 12 veribundensind.,
die bestrebt isst, diegenannten Gelenke in,der gestreckten Lage zu halten. Diese
Gelenik@paraldelogramme weisen eine hohe Anfangstragfähigkeit auf, die bei zunehmender
Belastung nasch auf ein Minimum absinkt. Der dem Preß.druck entgegengesetzte Widerstand
ist .durch sie also möglichst klein gehalten, während der Widersitand,der Druckfedern
9 beim Pressen zunimmt. An Stelle des: dargestellten Parallelogramms kann auch eine
beliebige andere Vorrichtung zur Anwendung gelangen, welche eine hohe Anfangstragfähigkeit
aufweist, welche bei ,geringer Druckzunahme selbsttätig aufgehoben wird.
-
In .der Leitung, die vom Kanal -4 zum. Lagertank für die abgepreßte
Flüssigkeit führt, ist ein Zwischenbehälter 13 eingeschaltet, welcher die aus den
Filterlagen verdrängte Flüssigkeit aufzunehmen hat. Er ist daher nicht größer, .als
die Filter an Flüssigkeitsmenge aufzunehmen vermögen. Dieser Behälter steht mit
einem Druckluftzylinder 15 unter Zwischenschaltung eines Vierwegehahnes 14 in Verbindung,
welcher gleichzeitig die Abflußleitung des Zwischenbehälters 13 beherrscht, so daß
nur bei geschlossener Abflußleitung Druckluft durch den Behälter 13 in .die Filterplatten
geleitet werden kann. Druckluft wird dann in die Filterlagen geleitet und .dient
als: Verdrängungsmittel für die dort vorhandenen, Flüssigk#eitstei.lchen, wenn nach
dem Pressen der Preßdruck noch ,auf dem Preßgut lastet und die Abflußleitung des
Behälters 13 noch nicht geöffnet ist, wodurch .die Flüssigkeit aus den. Filterlagen
2 gedrückt und in den Zwischenbehälter 13 getrieben wird. D.ie gleiche Einrichtung
dient aber auch dazu, um: bei leerem Preßkorb die Filter von innen nach .außen entweder
mit Druckluft oder auch mit Flüssigkeit zu reinigen. Der kleinste Rest der in den
Filterplattem nach Ausblasen, der Filter und, nach Aufheben des, Preßdruckes, zurückbleibenden
Flüssigkeit wird durch die darauf befestigte,
federnd elastische,
saugfähige Auflage aufgesogen. Der maximale Druckluftverbrauch der beschriebenen
Einrichtung ist auf das Gesamtvolumen der Filter sowie des Ablaufkanalinhaltes beschränkt.
-
Eine etwas geänderte Form der beschriebenen Einrichtung ist in der
Fig. i strichpunktiert angedeutet. Der Unterschied gegenüber der in Fig. i vollgezeichneten
Ausführung besteht darin, daß der Behältermantel i außen mit einem oder mehreren
Ei.nfülkkanälen 18 versehen ist, welche je eine Längsmulde bilden, die durch die
quer dazu angeordneten Filterplatten 2 nicht unterbrochen werden. In diesem Falle
weisen die Filterplatten 2 nur je eine Öffnung auf, welche den Öffnungen 4 entsprechen,
während die Öffnungen 3 nicht mehr benötigt werden. Zum Eindrücken des auszupressenden
Gutes. in die Presse wird auf den. oberen Behälterrand ein Einfülkde:ckel unter
Zwischenleg:ung einer Dichtung aufgelegt und :durch die Preßplatte angedrückt. Anschließend
wird der Einfülldeckel durch einen Preßdeckel 16 ersetzt, welcher einen dem Kanalquerschnitt
entsprechenden Vorsprung 17 aufweist, der das sich. im Kanal 18 befindliche Gut
zusammenpreßt. Die Füllung kann aber auch von unten erfolgen, wobei die Anordnung
des oberen Einfülldeckels wegfällt.
-
Mit der beschriebenen Vorrichtung wird voren.tflüssigteroder nicht
vorentflüssigter, .dünner Stoffbrei in einem Arbeitshub zu einer oder vielen relativ
dünnen Platten verpreßt. Das Fertigpressen der Platten geschieht dabei in jedem
Falle durch außen auf die Presse wirkenden Druck.
-
Beim Füllen :des Preßkorbes gelangt das eingedrückte, feinzerkleinerte,
dick- oder dünnflüssig-. Gut zwischen die einzelnen Filterplatten 2. Der Füllprozeß
wird so lange fortgesetzt, bis keine Flüssigkeit mehr aus: dem eingedrückten Pre@ßgut
abfließt. Dabei tritt eine Vorentflüssigung des: Gutes ein. Nun wird die Presse
in Funktion gesetzt und die restliche Flüssigkeit aus dem Gut abgepreßt. Damit die
Preß.linge von der in den Filterplatten noch vorhandenen Preßflüs:sigkest nicht
wieder benetzt werden können, werden die Filterlagen, wie schon erwähnt, vor Aufhebung
:des Preßdruckes mit Preßluft ausgeblasen.
-
Die beschriebene Vorrichtung kann auch liegend angeordnet und benutzt
werden.