DE924494C - Unterer Rollenblock fuer die Kurrleine auf Fischereifahrzeugen - Google Patents
Unterer Rollenblock fuer die Kurrleine auf FischereifahrzeugenInfo
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- B63B21/04—Fastening or guiding equipment for chains, ropes, hawsers, or the like
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Description
Auf Fischdampfern und anderen Fischereifahrzeugen, die mit Grundschleppnetzen fischen, werden
die beiden das Netz schleppenden Kurrleinen über Seilrollen zur Fischwinde geführt. Diese Seilrollen
sind im Vorschiff und im Hinterschiff an je einem starken, gebogenen Träger, Galgen genannt, befestigt.
Die Galgen sind in nach außen geneigter Lage auf der Innenseite des Schanzkleides aufgestellt.
Die äußere Kurrleine wird über den vorderen Galgen, die innere Kurrleine über den
hinteren Galgen geführt. Die Kurrleine läuft an jedem Galgen über zwei Seilrollen, eine obere und
eine untere.
Die Richtung, in der die Leine von der oberen Galgenrolle zum Netz läuft, wechselt während des
Fischens stark. Die Leine kann z. B. achteraus, querab, horizontal oder vertikal zeigen. Die obere
Galgenrolle ist an der höchsten Stelle des Galgens an einer Krampe allseitig beweglich aufgehängt
und außerdem um einen Augbolzen drehbar angeordnet, dessen Achse senkrecht zur Rollenachse
steht. Diese Aufhängung verleiht der Rolle eine Einstellbarkeit nach allen Richtungen und bewirkt,
daß die Seilnut sich stets in die Ebene der ankommenden und ablaufenden Seilparten und die Aufhängung
sich in die Richtung der Winkelhalbierenden desjenigen Winkels einstellt, der durch die
beiden Seilparten gebildet wird. Die Winkelhalbierende fällt mit der Richtung der resultierenden
Kraft zusammen. Die obere Seilrolle läuft daher im Betrieb gewöhnlich einwandfrei und gibt
keinen Anlaß zu Beanstandungen.
Anders ist das aber mit der unteren Galgenrolle, insbesondere am vorderen Galgen. Eine allseitig
bewegliche, nur auf Zug beanspruchte Aufhängung wie bei der oberen Rolle ist hier nicht anwendbar,
weil der Rollenblock dann in unbenutztem Zustande flach und lose und daher störend an Deck liegen
und das Einscheren der Kurrleine, besonders bei bewegter See, zu sehr erschweren würde. Die untere
Rolle wird daher in aufrechter oder schräger Lage fest am Galgen eingebaut.
Die von der unteren Galgenrolle über die Königsrolle nach der Winde geführte Part der Kurrleine
hat stets die gleiche Richtung, die von der oberen
ίο Galgenrolle kommende Part dagegen nicht. Da die
vom Netz kommende Kurrleine, wie oben erwähnt, ganz verschiedene Lagen einnimmt und die sich
selbst einstellende obere Seilrolle sich diesen verschiedenen Richtungen wie ein Pendel anpaßt, so
ändert sich auch die Richtung, in der die Leine von der oberen zur unteren Rolle läuft.
Die untere Rolle ist gewöhnlich in einem Block gelagert, der um eine zur Rollenachse senkrechte
Achse drehbar ist. Weitere Bewegungsgrade sind nicht vorhanden. Die untere Rolle kann daher den
verschiedenen Richtungen der Kurrleine nicht folgen und sich nicht (wie die obere Rolle) in die
durch die beiden Seilparten bestimmte Ebene und in die Winkelhalbierende einstellen. Die Kurrleine
läuft daher meist einseitig auf die Rolle auf, gleitet auf der Rollenflanke in die Rille und erzeugt dadurch
Reibung und eine übermäßig große Abnutzung an der Seilrolle und an der Kurrleine. Die
äußeren Drähte der Leine werden bald durchgescheuert, so daß die Leine vorzeitig durch eine
neue ersetzt werden muß. Außerdem wird durch die Reibung der Drall der Leine entweder vermehrt
oder vermindert. Die Kurrleine wird also entweder stärker zusammengedreht oder aufgedreht. Sie wird
dadurch entweder verkürzt oder verlängert. Das Aufdrehen kann so weit gehen, daß die Hanfseele
zwischen den Drahtkardeelen herausspringt und die. Leine dadurch unbrauchbar wird. Auch Längenänderungen
der Kurrleinen sind nicht zulässig, weil sie die ganze Netzeinstellung nachteilig beeinflussen,
Da die Kurrleinen einen beträchtlichen Wert haben, wirkt sich die Herabsetzung ihrer
Lebensdauer wirtschaftlich recht ungünstig aus.
Die Abnutzung der Rollen ist gewöhnlich auf der einen Seite der Seilnut größer als auf der anderen. Das abgescheuerte Eisenmaterial muß durch Aufschweißen neuen Materials ersetzt werden, was ebenfalls Kosten und unter Umständen auch eine Verlängerung der Liegezeit des Schiffes im Hafen zur Folge hat.
Die Abnutzung der Rollen ist gewöhnlich auf der einen Seite der Seilnut größer als auf der anderen. Das abgescheuerte Eisenmaterial muß durch Aufschweißen neuen Materials ersetzt werden, was ebenfalls Kosten und unter Umständen auch eine Verlängerung der Liegezeit des Schiffes im Hafen zur Folge hat.
Daß der untere Rollenblock um eine Achse drehbar ist, die senkrecht zur Rollenachse liegt, wurde
bereits oben erwähnt. Um die Einstellbarkeit des Blocks zu verbessern und die oben aufgeführten
Nachteile möglichst zu verringern, hat man bereits den Drehzapfen für den Rollenblock nicht ortsfest
angeordnet, sondern ihn fest mit einer Hülse verbunden, die um einen ortsfesten Zapfen drehbar ist,
dessen Achse senkrecht zur Achse des Drehzapfens für den Rollenblock steht.
Wenn auch durch diese Einrichtung die Einstellbarkeit der unteren Galgenrolle in die verschiedenen
Richtungen der Kurrleine verbessert wird, so kann dadurch doch nicht erreicht werden, daß
die Galgenrolle sich bei allen Lagen der Kurrleine so einstellt, daß die Achse der Kurrleine stets mit
der durch den Grund der Seilnut gehenden Ebene zusammenfällt. Erst wenn diese Bedingung erfüllt
ist, treten keine einseitigen Kräfte mehr zwischen den Flanken der Seilnut und der Kurrleine auf, so
daß der Verschleiß der Rolle und der Leine auf ein Minimum verringert ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obenerwähnten Nachteile zu vermeiden. Sie besteht
darin, daß der untere Rollenblock, der um eine zur Rollenachse senkrechte Achse drehbar ist, mit
einem allseitig beweglichen Gelenk, z. B. einem Kugelgelenk oder einem Kreuzgelenk, am Schiffskörper
schwenkbar befestigt ist, wobei Anschläge zur Begrenzung der Schwenkbarkeit in den nicht
benötigten Raum vorgesehen sind.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Abb. ι und 2 zeigen eine allseitig einstellbare untere Galgenrolle für den vorderen und für den
hinteren Fischgalgen unter Anwendung eines Kugelgelenks;
Abb. 3 zeigt das Gehäuse des Kugelgelenks und
Abb. 4 eine allseitig einstellbare untere Galgenrolle unter Anwendung eines Kreuzgelenks.
Abb. ι ist in der Längsrichtung des Schiffes gesehen,
ι ist der vordere, nach außen geneigte Fischgalgen. Das nicht dargestellte Schanzkleid liegt
links vom Galgen. Dicht über dem Deck ist eine Konsole 2 schräg am Galgen angeschweißt. Am gs
Flansch 3 dieser Konsole ist ein in der Abb. 3 in Draufsicht dargestelltes zweiteiliges Gehäuse eines
Kugelgelenks mittels des Flansches 4 angeschraubt. Die Achse des Gelenks liegt ungefähr in der mittleren
Richtung der verschiedenen, von den beiden Kurrleinenparten jeweils auf die Seilrolle ausgeübten
resultierenden Kräfte.
Das unten und oben offene Kugelgelenkgehäuse 5 umschließt den beweglichen Kugelteil 6, in den das
untere Ende eines Bolzens 7 eingenietet ist. Das obere Bolzenende ist durch den Steg 8 des U-förmigen
Gehäuses 9 der Seilrolle 10 mit Spielraum hindurchgeführt, so daß das Rollengehäuse 9 sich frei
um die Achse A-B auf dem Bolzen 7 drehen kann. Derartige drehbare Aufhängungen von Seilrollen n0
sind bekannt.
Die Seilpart 11 führt zur oberen Galgenrolle,
die Part 12 zur Königsrolle. Der Kugelteil 6 kann sich in dem Gehäuse 5 bewegen und in beliebige
Richtungen einstellen. Er ermöglicht dadurch die Selbsfeinstellung der Rolle 10 in die jeweils resultierende
Kraftrichtung. Die Drehbarkeit des Rollenblocks 9 um den Bolzen 7 gibt der Rolle ferner die
Möglichkeit, sich jeweils selbsttätig in die durch die beiden Seilparten 11 und 12 gebildete Ebene
einzustellen. Wenn die von der oberen Galgenrolle kommende Seilpart 11 ihre Richtung ändert, so
stellt sich die Rolle 10 selbsttätig auf die neue Seilebene ein. Die Selbsteinstellung der Rolle verhindert
jede Flankenreibung und damit auch eine zusätzliche Abnutzung der Rolle und der Kurrleine.
In der Abb. 2 liegt die Blickrichtung querschiffs. 13 ist die Reling und 14 der vordere Arm des
hinteren Fischgalgens. Die Konsole 2 ist hier auf das Deck aufgeschweißt. Das Kugelgelenk und die
Seilrolle sind ebenso ausgeführt wie beim vorderen Galgen. Der linke Teil der Rolle ragt in den freien
Raum, der sich zwischen dem Schanzkleid und dem schräg nach außen geneigten Galgenarm 14 befindet.
Die Richtung der nach vorn laufenden Seilpart 15 bleibt praktisch unverändert, während die Richtung
der von der oberen Galgenrolle kommenden Part 16 stark wechselt. Das Kugelgelenk und die Drehbarkeit
des Rollengehäuses um die Achse C-D bewirken jedoch, daß die Seilrolle sich, ebenso wie am vordem
Galgen, für jede Richtung der Kurrleine selbsttätig richtig einstellt.
Die in der Abb. 4 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von der vorstehend
beschriebenen dadurch, daß das Kugelgelenk durch ein Kreuzgelenk mit den beiden Gelenkbolzen
17 und 18 ersetzt ist. Die Achse des Bolzens 17 steht ungefähr senkrecht zu der auf die
Seilrolle wirkenden mittleren resultierenden Kraftrichtung. Das Kreuzgelenk wird durch eine schräg
an den Fischgalgen 1 angeschweißte Lasche 19 in seiner Lage gehalten. Das Rollengehäuse ist auch
bei dieser Ausführung der Erfindung auf dem Bolzen 7 um die Achse E-F drehbar. Auch diese Bauart
mit Kreuzgelenk ermöglicht der Seilrolle, sich auf die wechselnden Richtungen der Kurrleine selbsttätig
richtig einzustellen.
Durch Anschläge am Kugel- bzw. Kreuzgelenklager wird der Ausschlag der Seilrolle so begrenzt,
daß sie in den nicht benötigten Raum nicht geschwenkt werden kann. Die Anschläge verhindern
außerdem das Herabklappen der Rolle an Deck und erleichtern dadurch wesentlich das Ein- und Ausscheren
der Kurrleinen.
Beim Kugelgelenk wird der Anschlag für den Bolzen 7 durch den Rand der oberen kreisförmigen
Öffnung des Kugelgelenkgehäuses 5 gebildet. Bei der Ausführung mit dem Kreuzgelenk können die
einzelnen Teile so ausgebildet werden, daß ihre gegenseitigen Schwenkbewegungen durch Anschlagflächen
begrenzt werden.
Das Rollengehäuse 9 kann sich, wie oben beschrieben, um den Bolzen 7 drehen. Zwecks Verringerung
der Reibung kann das Bölzenlager auch als Wälzlager ausgeführt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Unterer Rollenblock für die Kurrleine auf Fischereifahrzeugen, der um eine zur Rollenachse senkrechte Achse drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenblock (8, 9, 10) mit einem allseitig beweglichen Gelenk, z. B. einem Kugelgelenk (5, 6) oder einem Kreuzgelenk (17, 18), am Schiffskörper schwenkbar befestigt ist, wobei Anschläge zur Begrenzung der Schwenkbarkeit in den nicht benötigten Raum vorgesehen sind.Angezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 645 659.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 9595 2.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES27374A DE924494C (de) | 1952-02-26 | 1952-02-26 | Unterer Rollenblock fuer die Kurrleine auf Fischereifahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES27374A DE924494C (de) | 1952-02-26 | 1952-02-26 | Unterer Rollenblock fuer die Kurrleine auf Fischereifahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE924494C true DE924494C (de) | 1955-03-03 |
Family
ID=7479059
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DES27374A Expired DE924494C (de) | 1952-02-26 | 1952-02-26 | Unterer Rollenblock fuer die Kurrleine auf Fischereifahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE924494C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB645659A (en) * | 1948-10-12 | 1950-11-08 | Harry Cecil Short | Improvements relating to apparatus for hauling trawling gear |
-
1952
- 1952-02-26 DE DES27374A patent/DE924494C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB645659A (en) * | 1948-10-12 | 1950-11-08 | Harry Cecil Short | Improvements relating to apparatus for hauling trawling gear |
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