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Verfahren zur Herstell#ung von mehrschichtigen trennbaren Rohren Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von durch Spiralwicklung
geformten Rohren, durch das eine Anzahl Rohre verschiedenen Durchmessers gleichzeitig
hergestellt werden kann, um ein aus mehreren Bestandteilen bestehendes Erzeugnis
mit einem Innenrohr zu bilden, das teleskopartig zu einem Außenrohr größeren Durchmessers
angeordnet und von diesem Außenrohr trennbar ist Ein Ziel der Erfindung ist die
Schaffung eines wirksamen Verfahrens zur Herstellung eines aus mehreren Bestandteilen
bestehenden Rohres in einem einzigen Wicklungsvorgang unter solchen Bedingungen,
daß der Außenumfang eines inneren Rohres eine genau regelbare Beziehungsgröße mit
Bezug auf den Innendurchmesser einesAußenrohres hat, das teleskopartig über dem
Innenrohr liegt. Für vorteilhafte Verwendung in bestimmten Fällen wird diese Bezichungsgröße
'vorzugsweise so gewählt, daß ein gleitender Paßsitz mit genügender Reibungsberührung
zwischen den Rohren besteht, so daß eine unbeabsichtigte Trennung der Rohre vermieden
wird und die Rohre dennoch lose genug liegen, um eine Freigabe durch Verschieben
des einen Rohres mit Bezug auf das andere Rohr zu erhalten.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens
zur gleichzeitigenflerstellungeiner Anzahl voneinander trennbarer, teleskopartig
angeordneter Rohre von verschiedenen Durchmessern auf dem gleichen Dorn sowie deren
Herstellung in solcher Weise, daß die einwärts liegenden Rohre
Schrumpfeigenschaften
haben, die von den!Schrumpfeigenschaften der auswärts liegenden Rohre abweichen.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens
zur Herstellung durch Spiralwicklung geformter, trennbarer Rohre auf einem Dorn
zu einem Herstellungspreis, der wesentlich niedrigger als der Herstellungspreis
für die auf verschiedenen Dornen hergestellten gleichen Rohre ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Erzielung von Wirtschaftlichkeit
bei solchen Bedarfsmitteln, bei denen die teleskopartigen Rohre als Packung verwendet
werden und der Zusammenbau der unabhängig hergestellten Rohre einen wesentlichen
und unnötigen zusätzlichen Preis fordern würde. Dies trifft beispielsweise für die
Herstellung und den Zusammenbau von aus spiralförmig aufgewickeltem Papier hergestellten
Rohren zu, wie sie bei Tamponhaltern und Einführvorrichtung bei Menstruation oder
Katamenien verwendet werden. Hier schafft der genaue Paßsitz und der Abstand zwischen
dem Außenrohr und dem Innenrohr eine wirksame Schutzpackung, und die zusammengebauten
Rohre werden ohne unnötige Handhabung entnommen, so daß der sterile Charakter derselben
gewahrt bleibt -und auch die besonderen Kosten des Zusammenbaues aus unabhängig
voneinander hergestellten Rohren gespart werden. Obwohl die Erfindung Vorteile auf
dem obenerwähnten besonderen Gebiete hat, können die gleichen oder andere Vorteile
und Vorzüge durch Anwendung der Erfindung bei der Herstellung von Rohren erreicht
werden, die für andere und verschiedenartige Zwecke verwendet werden sollen.
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Um die obenerwähnten Ziele und Vorteile zu erreichen, werden in Spiralwicklung
hergestellte, mehrschichtige Rohre vorzugsweise aus einer Anzahl Streifen aus Papier
oder aus einem anderen Material gemäß dem Verfahren der Erfindung aufgewickelt,
dessen Stufen darin bestehen, daß gleichzeitig eine Anzahl oder eine Gruppe von
mit Klebstoff verbundenen inneren Rohrschichten und eine andere Anzahl oder eine
Gruppe von mit Klebstoff verbundenen äußeren Rohrschichten gleichzeitig so aufgewickelt
werden, daß jede nachfolgende Schicht dicht die nächstinnere Schicht berührt
und einschließt und die Schrumpfungsbedingungen der einen Gruppe von den Schrumpfungsbedingungen
der anderen Gruppe abweichen, und daß die zu Längen abgeschnittenen Gruppen von
Schichten getrocknet werden, um eine unterschiedliche Schrumpfung zwischen der inneren
Gruppe und der äußeren Gruppe zu erhalten, wodurch die innere Gruppe gleitend von
der Außengruppe trennbar ist. In der Zeichnung ist Fig. i eine schaubildliche Ansicht
von Teilen der Streifenführung, des Dornes und des Treibriemens einer üblichen Rohrwickelmaschine
mit Streifen von Papier od. dgl., die spiralförmig auf den Dorn in aufeinanderfolgenden,
übereinanderliegenden Lagen aufgewickelt werden, Fig. 2 im vergrößerten Maßstab
eine Teilansicht des in Fig. i dargestellten Dornes, wobei die relativen Breiten
der die Schichten bildenden 'Streifen im gestaffelten Zustand und in der Reihenfolge,
in der sie in eine eine Schicht oder eine Lage bilr# dende Stellung auf dem Dorn
aufgebracht werden, sichtbar sind und ferner Erwärmungs- und Rohrabtrennvorrichtungen
schematisch in Arbeitsstellung mit Bezug auf das Rohr dargestellt isind, Fig,
3 eine schematische Ansicht der Vorrichtung zum Auftragen von Feuchtigkeit
auf die eine Seite und Klebstofflösung auf die andere Seite eines der schichtenbüdenden
Streifen, wobei die Vorrichtung zwischen den in Fig. i dargestellten Führungen und
einem Träger für einen rollenförmigen Vorrat von z2 Papierstreifen od, dgl. liegt,
Fig. 4 eine schaubildliche Darstellung eines nach dem Verfahren hergestellten Gegenstandes,
der aus vereinigten Längenstücken von verschiedene Durchmesser aufweisenden Rohren
besteht, die gemäß dem Verfahren der Erfindung hergestellt sind und ein Innenrohr
aufweisen, das teleskopartig in gleitender Berührung mit einem Außenrohr liegt,
Fig. 5 ein Querschnitt nach Linie 5-5 der Fig. 2 von einem Teil des
mehrschichtigen Rohres vor seinem Zerschneiden in Stücke, wobei der Innenteil und
der Außenteil des Rohres sich dicht berühren, Fig. 6 ein Querschnitt nach
Linie 6-6 der Fig. 4, der übertrieben den gewünschten geringen Abstand zwischen
den zusammenliegenden Längenstücken des Innenrohres und des Außenrohres zeigt, und
zwar in fertigem Zustand nach dem Trocknen, und Fig. 7 eine Teilansicht in
einem waagerechten Schnitt nach Linie 7-7 der Fig. 3.
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Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, insbesondere
zur Herstellung der obenerwähnten und in Fig. 4 dargestellten doppelrohrförmigen
Einführvorrichtungen, wird die Wicklungsstufe der Einfachheit halber auf einer üblichen
Vorrichtung bekannter Ausführung und Arbeitsweise zum Herstellen durch Spiralwicklung
erzeugter Rohre durchgeführt. Die in Frage kommenden Teile einer Wickelvorrichtung
für die vorliegenden Zwecke sind, wie in Fig. i und 2 dargestellt, ein Dorn i, der
zwischen den Führungsträgern 2 für die Streifen liegt und durch einen in den durch
Pfeile angedeuteten Richtungen angetriebenen Antriebsriemen3 in Umlauf gesetzt wird,
eine Wärmevorrichtung 2 5 und ein Messer 2 6.
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Das in Fig. 4 dargestellte Doppelrohr besteht aus einem Stück Innenrohr
4, das in ein )Stück Außenrohr teleskopartig eingeschoben ist, wobei die Stücke
von einem auf dem Dorn gewickelten Rohr 24 abgeschnitten werden. Das Innenrohr 4
besteht aus drei Schichten, die durch Aufeinanderwickeln von drei Papierstreifen
6, 7 und 8 hergestellt sind. Die Streifen 9, io und ii bilden
die Schichten des Außenrohres 5, wobei alle 'Schichten geschlossene oder
aneinanderstoßende Kanten aufweisen.
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Bei einem bevorzugten Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
dem der Außendurchmesser des fertigen Außenrohres etwas mehr als 12,5mm betrug,
bestanden die Innenschichteh des Innenrohres 4 und des Außenrohres 5 aus
Streifen 6
und 7 bzw. 9 und io aus ioo#,oigem
gebleichtem Sulfitpapier Nr. go, Dicke 0, 187 5 mm. Die Außenschicht
des Innenrohres 4 und des Außenrohres 5
wurde aus einem Streifen
8 bzw. ii aus weißem, kalandriertem Glanzpapier oder Reibungsglanzpapier
Nr. 3o, Dicke 0,075 mm, gebildet. Der Streifen 6 war 33,21 mm breit;
Streifen 7 war 33,61 mm breit; Streifen 8 war 34 mm breit; Streifen
9 war 34,37 mm breit; Streifen io war 34,76mm breit und Streifen ii
war 35,15mm breit. Wie erkenntlich, nimmt bei Herstellung des oben angeführten,
mit Stoßkanten versehenen Erzeugnisses jeder folgende Streifen der verschiedenen
Schichten in Breite um o,39mm vom innersten Streifen 6 zum äußersten 'Streifen
ii zu. Entsprechend der Gepflogenheit auf dem Gebiete der Papierrohrherstellung
ändert sich diese Zunahme, die übertrieben in Fig. 2 dargestellt ist, entsprechend
der Dicke oder dem Kaliber des verwendeten Papiers.
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jeder dieser schichtenbildenden, auf den Dorn aufgewickelten Streifen
wird von einem in Form einer Rolle aufgewickelten üblichen Vorrat abgezogen. Wie
in Fig. 3 erkenntlich, wird einer der schichtenbildenden Streifen, z.B. Streifen6,
von einer Rolle 12 abgezogen, die in einer entsprechenden Stellung mit Bezug auf
den den Streifen leitenden Träger 2 von der Spindel 13 getragen wird. Wie
aus Fig. i ersichtlich, wird das führende Ende von Streifen 6 über den Streifenleiter
6a geleitet und dann in Wicklungsberührung mit Dorn i gebracht, der zur Herstellung
dieses bestimmten Erzeugnisses einen Durchmesser von 14,3 mm hatte. Streifen
6
trug auf seiner den Dorn berührenden Fläche einen überzug aus einem Schrniermittel,
z. B. ein öl- oder Wachserzeugnis, wie es beim Rohrwickeln bekannt ist und
auf den Streifen 6 dadurch aufgebracht wurde, daß der Streifen durch einen
mit Schmiermittel gefüllten Trog 6b (Fig. 3) hindurchgeführt wurde.
Der auf diese Weise geschmierte Streifen wurde auf den Dorn i unter einer Spannung
von annähernd io64 g aufgewickelt, wobei sich der Streifen dem Dorn unter
einem Winkel von etwa 50' zur Längsmittelachse des Dornes näherte. Bekannt
ist auf dem Gebiete der Rohrherstellung, daß bei Verwendung von Papierstreifen abweichender
Größen oder bei der Herstellung von Rohren verschiedenen Durchmessers eine entsprechende
Änderung des Aufwickelwinkels erforderlich ist.
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Die zweite Schicht des inneren Rohres 4 wurde aus einem Streifen7
von iooo/oigem gebleichtem Sulfitpapier Nr. go, Dicke 0,1875 mm, Breite 33,6imm
gebildet, der an seiner inneren oder unteren Fläche mit einem überzug aus Klebstofflösung,
z.B. Korndextrin in Wasser (340,lo Festbestandteile), aufgebracht bei einer Temperaturim
Bereich zwischen 3 8 und 49' C, überzogen war, wo-
bei die Rauintemperatur
und die Feuchtigkeit von normalen oder üblichen Größen waren. Im allgemeinen ist
die Temperatur der auf die das innere Rohr bildenden Streifen aufgebrachten Klebstofflösung
eine solche, daß ein Zustand niederer Viskosität und beim Auftrag auf den Streifen
eine wirksame Durchdring- oder Näßwirkung vorhanden ist, ohne daß die Klebeigenschaften
des Auftrages beeinträchtigt werden oder eine übermäßige Wasserentziehung erfolgt.
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Die äußere oder obere Oberfläche von Streifen7 wurde vor dem Aufbringen
des erwähnten Klebstoffauftrages durch eine wäßrige Lösung eines Netzmittels, z.
B. 0,5% quaternäres Dimethylammoniumchlorid einer Phenylcarbonsäure bei 32`C, angefeuchtet.
Zu diesem Zweck wurde der Streifen 7, wie in Fig. 3 erkenntlich, bei
seinem Ab-
zug von der von der Spindel 15 getragenen Rolle 14 über
einen Teil der Unterfläche einer die Form eines Behälters oder eines Rohres 16
aufweisenden Tropfvorrichtung gezogen, die einen Vorrat von wäßriger Lösung enthielt
und die die Feuchtigkeit in der gewünschten Menge durch Schwerewirkung aus einer
in Längsrichtung angeordneten Reihe von Lochungen 16a der oberen oder äußeren Fläche
des Streifens 7 zuführte. Der in dieser Weise auf einer Fläche angefeuchtete
Streifen 7 wurde in Berührung über eine den Klebstoff auftragende Rolle 17
geführt, die frei drehbar gelagert ist und mit ihrer zylindrischen Oberfläche durch
einen Vorrat der Klebstoff -Wasser-Lösung sich hindurchbewegt, die bei einer Temperatur
vorzugsweise im Bereich von 38 bis 49'# C aufgebracht wurde. Eine
Schaberklinge 18 (Fig. 3) nimmt den überschuß an Klebmittellösung
von dem. Umfang der Rolle 17 ab, ehe der auf der Rolle befindliche Auftrag
in Berührung mit der unteren oder inneren Fläche desjenigen Teiles von Streifen
7 kommt, der beim Auftragen durch die Führungsrollen ig und 2o geführt und
gespannt wurde, um auf die erwähnte Umfangfläche aufzulaufen und der Rolle eine
Drehung zu erteilen. Ein in der gezeigten Stellung vorgesehener Schaber 21 nimmt
einen etwaigen Klebstoffüberschuß von der Unterfläche des Streifens 7 ab,
der, auf einer Seite angefeuclitet und auf der anderen Seite mit einem Klebstoffauftrag
versehen, über die Streifenführung 7a (Fig. i) weggleitet und auf die durch Aufwickeln
des Streifens 6 auf Dorn i gebildete Schicht aufgelegt wurde. Streifen
7 wurde bei einer Spannung von 1628 g und in einer solchen Stellung
aufgelegt, daß er oberhalb der spiralig verlaufenden, in einer gestrichelten Linie
7 b
(Fig. 2) dargestellten Stoßkante lag und quer über diese Stoßkante
weg sich erstreckt, die die einander anstoßenden Längskantenteile von Streifen
6
in gewundenen Lagen begrenzte, um die innerste Schicht zu bilden.
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Die durch die Streifen 6 und 7 gebildeten Schichten
und ebenso die noch zu beschreibenden Schichten wurden in bekannter Art und in solcher
Weise auf den Dorn i gleichzeitig aufgewickelt, daß jede aufeinanderfolgende Lage
von der inneren Lage aus zur äußeren Lage hin fortschreitend auf der vorhergehenden
oder der nächstinneren Lage in übereinandergelegter Folge gebildet wurde.
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Für die Zwecke des hier beschriebenen Beispiels wurde die nächste
oder dritte Schicht, die die Außenlage des Innenrohres 4 bildet, hergestellt aus
einem 34 mm breiten Streifen 8 weißen Glanzpapiers
Nr. 3o,
Dicke 0,075 mm. Das Papier wurde von einem Vorrat abgezogen, der die Form einer
auf der Spindel 23 gelagerten Rolle 22 (Fig. 7) besaß. Das Papier
erhielt auf seiner auß « enliegenden oder oberen Fläche einen Feuchtigkeitsauftrag
aus dem Tropfrohr 16 und an seiner innenliegenden oder unteren Fläche einen überzug
der vorerwähnten Klebstofflösung in warmem Zustand, d.h. zwischen 38 und
49' C, von Walze 17. Der so behandelte Papierstreifen wurde über Führung
8a geführt und unter einer Spannung von 168og über die aus Streifen7 gebildete zweite
Schicht in solcher Weise gelegt, daß der Papierstreifen sich über die durch die
gestrichelte Linie8b (Fig.2) dargestellte Stoßkante erstreckte und den Stoß abdeckte,
der anstoßende oder benachbarte Kantenabschnitte des die zweite Schicht darstellenden
'Streifens begrenzt.
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Die nächste Schicht des hier beschriebenen zusammengesetzten Rohraufbaues
wurde dadurch ge-
bildet, daß Streifen 9 in Decklage zur dritten'Schicht
aufgewickelt wurde. Dieser aus iooo/oigemgebleichtem Sulfitpapier Nr. go bestehende
'Streifen, der 3 4,3 7 mm breit war und eine Dicke von 0, 18 7
5 mm
besaß, wurde von einer Vorratsrolle in einer üb# lichen Weise abgezogen,
und zwar ohne zusätzliche Behandlung, über eine Führungga und unter einer Führunggb
weg sowie unter einer Spannung von 1176 g aufgewickelt, um die Innenschicht
des Außenrohres 5 zu bilden, wobei der Streifen über die Stoßkante9c sich
erstreckte und die Stoßkante abdeckte.
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Die Mittelschicht des Außenrohres 5 wurde hergestellt aus einem
3 4,7 6 mm breiten Streifen i o von iooo/oigem gebleichtem Sulfitpapier
Nr. go, Dicke 0,I875mm. Beim Abzug dieses Streifens von dem in Rollenform befindlichen
Vorrat wurde der Streifen über eine Klebstoffauftragsrolle nach Art der in Fig.3
dargestellten Rolle gezogen. Im vorliegenden Falle -wurde die vorerwähnte Korndextrin-Wasser-Lösung
im kalten Zustande, d.h. bei unter 38'C und bei annähernd normaler oder üblicher
Raumtemperatur, aufgetragen. Der so behandelte Streifen wurde über die Führung
ioa gezogen und unter einer Spannung von 56og in solcher Lage aufgewickelt, daß
er über die Stoßkante lob sich erstreckte und die Stoßkante abdeckte.
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Die Außenschicht des Außenrohres 5 wurde. aus einem
3 5, 15 mm breiten Streifen i i von weißem Glanzpapier Nr. 3o, Dicke
0,075 mm, gebildet. Dieser Streifen i i wurde von einer Vorratsrolle in einer
bekannten Weise abgezogen und erhielt auf seiner inneren oder unteren Fläche einen
überzug aus der erwähnten Klebstofflösung in kaltem Zustande, d. h. bei der
normalen oder üblichen Raumtemperatur. Der den erwähnten Klebstoffauftrag tragende
Streifen i i wurde über Führung j ja geführt und unter einer Spannung von
672 g aufgewickelt, um die die Stoßkante j I b aufweisende
Außenschicht oder Endschicht des Außenrohres 5
zu bilden.
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Nach Beendigung der oben beschriebenen Wicklungs- oder Schichtbildungsstufen
besteht das hergestellte und bei 24 in den Fig. i und 2 dargestellte Rohrstück aus
einem inneren Rohrteil mit einem Außendurchmesser von i5,2omm und einem Außenrohrteil,
der dicht, aber nicht klebend mit dem Innenrohr verbunden ist und einen Innendurchmesser
von i5,2omm hat.
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Das Rohrstück 24 wurde entsprechend üblicher Praxis durch eine Wärmevorrichtung
25 hindurchgeführt, um den Klebstoff zu festigen und auf diese Weise die Wand des
Rohrstückes genügend zu versteifen und einZusammenklappenzuverhüten.weiln das Rohrstück
dem anschließenden Schneidvorgang unterworfen wird. Das steif gewordene Rohrstück
wurde gegenüber der Kreissäge 26 üblicher Art eingestellt, die nacheinander
die gewünschten Rohrlängen von dem führenden Ende des Rohres 24 abtrennt. Diese
abgetrennten Stücke wurden während 48 Stunden getrocknet. Nach diesem Zeitraum war
der Außendurchmesser des Innenrohres auf Grund der Schrumpfung 1 5,07 5
mm, und der Innendurchmesser des Außenrohres war 15,17 5 mm, was einen Gleitabstand
von o,i nim ergab, der durch den Ab-
stand 27 (Fig. 6) übertrieben
dargestellt ist.
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Fachleuten auf dem Gebiete der Papierrohrwicklung ist erkenntlich,
daß die oben dargelegten bestimmten quantitativen Angaben innerhalb der bekannten
oder angegebenen Änderungsgrenzen im besonderen auf die Herstellung des angegebenen
Erzeugnisses aus den angegebenen Stoffen sich beziehen.
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Papierrohre, die in Größen oder für bestimmte Zwecke oder aus Papiersorten
oder unter Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen hergestellt wurden, die von
den in Verbindung mit dem obigen Beispiel angegebenen Bedingungen abweichen, können
zur erfolgreichen oder wirkungsvollen Herstellung Abwandlungen oder Abänderungen
von dem vorstehenden Beispiel hinsichtlich der Mengen der zugesetzten Feuchtigkeit,
der Art oder Güte des Klebstoffes, der Dichte der Klebstofflösung, der Auftragstemperatur
der Klebstofflösung, des Wickelwinkels, der auf die verschiedenen Streifen beim
Auf-,vickeln aufgebrachten Spannung, der Größe und des Ausmaßes der Erwärmung zwecks
Verfestigung des Klebstoffes vor dem Durchschneiden oder der Trockenzeit und Trockentemperatur
erfordern.
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Von den Abweichungen oder Abänderungen sind nur diejenigen annehmbar
und liegen im Bereich der Erfindung, die der Herstellung eines Rohrstückes förderlich
sind, in dem das Schrumpfpotential des Innenteiles von dem Schrumpfpotential des
Außenteiles in solcher Weise und in solchem Grade abweicht, daß abgetrennte
Ab-
schnitte des Rohrstückes nach dem Trocknen durch in Längsrichtung zueinander
erfolgende Bewegung trennbar sind.
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Die Erfindung kann vorteilhaft verwendet werden, um ein mehrschichtiges
Rohrstück in einem einzigen Wicklungsvorgang herzustellen und die gewünschten relativen
Schrumpfungen der Innenschichten und der Außenschichten zu erzielen, so daß nach
dem Abschneiden und Trocknen derTeile des Rohrstückes die innere Gruppe von Schichten
und die äußere Gruppe von Schichten trennbare
Rohre bilden, wobei
je nach Wunsch die innere Gruppe entweder unter Reibung die äußere Gruppe
berührt oder lose in dieser äußeren Gruppe liegt.
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Die richtige Spannungsgröße auf jeden gegebenen Streifen ist bei den
die inneren Rohre bildenden Schichten 6, 7, 8 so hoch zu wählen, wie
die Reibung von Antriebsriemen3 und die Festigkeit des Papiers der verschiedenen
Streifen an der Wicklungsstelle zuläßt. Papiere mit größerer Dehnung, als die Dehnung
der beschriebenen Streifen ist, können an der Wickelstelle gewünschtenfalls unter
höherer Spannung aufgewickelt werden. Bei den bei Bildung des Außenrohres aufgewickelten
Streifen, wie den Streifen 9, 1 o und i i, ist die angewendete Belastung
oder Spannung an der Wickelstelle so gering als möglich zu wählen, ohne jedoch dadurch
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das glatte und stetige Fließen der Streifen zu dem Dorn i hin und im Winkel
auf den Dorn zu beeinträchtigen. Durch den Ausdruck an der Wickelstelle soll zum
Ausdruck gebracht werden, daß in jedem Falle die zur Anwendung gebrachte Spannung
oder Belastung nicht nur die normale Zugfestigkeit des Papiers als solche umfaßt,
sondern auch jede Änderung derselben auf Grund der Vorbehandlung, wie Anfeuchten,
Aufbringen von Klebstofflösung USW.
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Obwohl die Anwendung des Verfahrens der Erfindung in einzelnen Fällen
Versuche oder Proben notwendig macht, um die wirkungsvollsten Durchführungsbestimmungen
zur Herstellung eines bestimmten Erzeugnisses zu bestimmen, schrumpfen im allgemeinen
die feuchteren und dichter -ewickelten Schichten um ein größeres Maß als sonst gleiche
Schichten, die aber weniger Feuchtigkeit haben und unter weniger Spannung beim Aufwickeln
stehen. Unter sonst gleichen Faktoren und Bedingungen erzeugen Klebstoffe oder Leime
tierischen Ursprungs eine größere Schrumpfung als Klebstoffe oder Leime pflanzlichen
Ursprungs.
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