DE912673C

DE912673C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Kohle

Info

Publication number: DE912673C
Application number: DEC3502A
Authority: DE
Inventors: Dr Annie Buhmann; Dr Waldemar Kaufmann
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1950-12-03
Filing date: 1950-12-03
Publication date: 1954-05-31

Description

Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Kohle Formkörper aus Kohle wurden bisher in der Weise hergestellt, daß man Mischungen aus Koks und Bindemitteln, wie geschmolzenem Pech oller Teer, mischte und die Mischung entweder in hydraulischen Strangpressen oder in Gesenkpressen warm verformte.
Bei Versuchen, dieses Verfahren zu verbessern, stellte es sich heraus, daß nicht nur für die Mischung, sondern auch für die Verformung Strangpressen vom Typ der Schneckenpressen sich besonders eignen. Die Wirkungsweise dieser Pressen unterscheidet sich weitgehend von der der sonst üblichen Kolbenpressen. Die benötigten Preßdrücke sind bei der Schneckenpresse viel geringer als bei der Kolbenpresse. Der Vorteil der Schneckenpresse liegt neben ihrer kontinuierlichen Arbeitsweise in der durch die intensive Knetarbeit bewirkten guten Homogenisierung der zu verpressenden Mischung, die unmittelbar nach ihrer Plastifizierung im gleichen Apparat in einem Zuge verformt wird.
Dadurch, daß man die Plastifizierung unter Druck unmittelbar vor dem Preßmundstück vornehmen kann, ist man nicht mehr gezwungen, als Ausgangsmaterial der Formkörper (Elektroden, Rohre u. ä.) wie bisher eine Mischung von Koks und Bindemittel zu verwenden, sondern ist auch in der Lage, gekörnte, bituminöse Kohle als Ausgangsmaterial zu verarbeiten. Beschickt man eine Schneckenpresse, die vorteilhaft-erweist mit einem Reizmantel versehen ist, mit gekörnter Fettkohle, so wird während des Betriebes die- stückige- oder pulvrige Kohle entweder durch die Knetarbeit allein oder unter Zuhilfenahme der Außenheizung auf eine Temperatur von 3oo bis 40o° C, d. 1i. in plastischen Zustand, gebracht und so aus dem Mundstück als Strang ausgestoßen.
Als Pressen kommen solche mit ein- oder mehrgängigen Schnecken in ein- oder mehrspindeliger Ausführung, am besten mit gleichsinniger Drehrichtung bei Mehrfachschnecken, in Betracht. Auch die Anwendung von Vakuum, insbesondere bei mehrspindeligen Maschinen, kann vorteilhaft sein.
Selbstverständlich kann man gegebenenfalls der aufgegebenen Fettkohle Zusätze an Magerungsmitteln, wie Koks, oder an Mitteln, welche die Mischung geschmeidiger machen, wie 01 oder Teer, beimischen. Die erhaltenen Formkörper werden in bekannter Weise durch Erhitzen verkokt und eventuell anschließend der Graphitierung unterworfen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Kohle mit Hilfe von Schneckenpressen, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial bituminöse Kohlen, die beim Erhitzen mit oder ohne Druck in den plastischen Zustand übergehen, Verwendung finden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, däß dem Ausgangsmaterial Magerungsmittel, wie Koks, beigemischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bituminösen Kohle Stoffe, welche die Plastizität der Mischung erhöhen, zugesetzt werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 734 049; britische Patentschriften Nr. a02 386, 561 498; französische Patentschriften Nr. 775 099e 839 025; Arndt, »Die künstlichen Kohlen«, 1932, S.80 und go Separatabdr. a. d. Neuen Züricher Ztg., Beilage »Technik«, Nr. 757, 12.4. 50; Prosp. Nr. 613d der Buss A. S. Basel/Pratteln.