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DE908379C - Verfahren zur Herstellung von Chromstahl im basischen Siemens-Martin-Ofen unter Zufuegung von chromhaltigem Schrott - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chromstahl im basischen Siemens-Martin-Ofen unter Zufuegung von chromhaltigem Schrott

Info

Publication number
DE908379C
DE908379C DED1843D DED0001843D DE908379C DE 908379 C DE908379 C DE 908379C DE D1843 D DED1843 D DE D1843D DE D0001843 D DED0001843 D DE D0001843D DE 908379 C DE908379 C DE 908379C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chromium
addition
chrome
basic
steel
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED1843D
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Alfred Schmidt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dortmund Hoerder Huettenunion AG
Original Assignee
Dortmund Hoerder Huettenunion AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Dortmund Hoerder Huettenunion AG filed Critical Dortmund Hoerder Huettenunion AG
Priority to DED1843D priority Critical patent/DE908379C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE908379C publication Critical patent/DE908379C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/005Manufacture of stainless steel

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)
  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chromstahl im basischen Siemens-Martin-Ofen unter Zufügung von chromhaltigem Schrott Bekanntlich fallen zur Zeit große Mengen von Schrott an mit einem Chromgehalt von etwa o,5o bis 3,50010, vorzugsweise in Form von Spänen, Blockschrott oder Sprengstücken. Eine Wiederverwendung ist in diesem Umfange nicht möglich. Die Folge davon ist, daß auf den Hüttenwerken immer mehr Chromschrott auf Lager geht, so daß dadurch teilweise schon eine Belästigung des Betriebes aus Mangel an Lagerplatz hervorgerufen wird. Man hat sich vielfach dadurch zu helfen versucht, daß man diesen chromhaltigen Schrott umgeschmolzen hat, wobei jedoch der größte Teil des Chroms verlorenging. Es kommt hinzu, daß dieses Umschmelzverfahren den an sich schon knappen Ofenraum in Anspruch nimmt.
  • Es ist auch bekannt, bei der Herstellung von Chromstählen eine gewisse Menge von Chromschrott mit einzusetzen. Bei dem üblichen Schmelzverfahren im basischen Siemens-Martin-Ofen ist bisher das Bestreben darauf gerichtet gewesen, den Phosphorgehalt frühzeitig auf möglichst geringe Werte zu drücken. Dabei findet das erste Abschlacken bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen statt, aus der Erkenntnis heraus, daß solch niedrige Temperaturen eine starke Entphospharung besonders begünstigen. Bei einer derartigen Arbeitsweise geht ein erheblicher Anteil des zugesetzten Chroms mit der Vorschlacke verloren. Der Chromverlust betrug bei dieser Arbeitsweise bis zum Abstechen etwa 50% des mit dem Schrott zugesetzten Chroms.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, welches es gestattet, in wirtschaftlicher Weise einen erheblich größeren Anteil des eingesetzten Chroms nutzbar zu machen, ohne dabei unerwünscht hohe Phosphorgehalte in Kauf nehmen zu müssen. Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß bei der Herstellung von chromhaltigen Stählen im basischen Siemens-Martin-Ofen das erste Abschlacken erst in dem Augenblick vorgenommen wird, in dem das Chrom weitgehend reduziert ist. Nach den bisher vorliegenden Erfahrungen sind in diesem Zeitpunkt Temperaturen von etwa 159o° und darüber erreicht; die Temperaturangabe bezieht sich auf die Temperatur der Stahllöffelprobe, gemessen mit dem optischen Farbpyrometer. Es ist dabei notwendig, mit einer dünnflüssigen, sehr reaktionsfähigen ersten Schlacke zu arbeiten, die schiwach basischen, neutralen oder schwachsauren Charakter hat. Besonders beachtlich ist, daß bei der Reduktion des Chroms gleichzeitig der Phosphor in großem Umfange oxydiert worden ist. Es kommt hinzu, daß durch die Verwendung einer derartigen Schlacke die Wärmeübertragung auf das Bad erheblich vergrößert und dadurch eine Verkürzung der Schmelzdauer herbeigeführt wird.
  • Als weitere Vorteile kommen hinzu: Entsprechend erhöhte Abstichternperaturen, die ein längeres Abhängenlassen der Stahlpfannen und -damit eine weitgehende Reinigung des Stahles von mitgerissenen feuerfesten Stoffen, Desoxydationsrückständen u. dgl. ermöglichen; außerdem wird die Dünnflüssigkeit des Stahles erhöht. Nach diesem Verfahren können z. B. Stähle mit etwa o,io bis 0,35 % Kohlenstoff, 0,2o bis o,7o % Chrom sowie gegebenenfalls 0,3o bis i,8o% Mangan, o,io bis i,oo% Silizium, o,o5 bis i,oo% Kupfer und den üblichen Gehalten an Phosphor und Schwefel hergestellt werden, ohne dabei hochchromhaltige Stoffe, wie Ferrochrom, Chromerz od. dgl., zu verwenden. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Stähle in üblicher Weise mit weiteren Legierungselementen, wie Molybdän, Vanadin, Nickel, Wolfram, Titan usw., zu legieren sowie ihnen durch Zusatz von Ferrochrom höhere Chromgehalte zu verleihen.
  • Zur näheren Erläuterung des Verfahrens und seiner Ergebnisse werden nachfolgende Beispiele gebracht. Diese Beispiele unterscheiden sich wesentlich durch den Charakter ihrer Einlaufschlacken. Beide Beispiele bilden Grenzfälle, wie hochbasische und schwachsaure Einlaufschlacke, wobei es jedoch durch die Erfindung möglich geworden ist, das Ziel des hohen Chromrückgewinnes von rund 8o % aus dem eingesetzten legierten Schrott ohne unerwünscht hohe Phosphorgehalte im Stahl zu erzielen.
  • i. Es sollte ein Baustahl mit 0,3o bis 0,450/0 Chrom ohne Ferrochrom erschmolzen werden. Der eingesetzte Chromschrott mit 2,700/0 Chrom im Mittel betrug r8,2o0% des Gesamteinsatzes, was einem theoretischen Gehalt des Stahles von o,5o % Chrom entsprach. Durch ungünstig gewählte Einsatzverhältnisse bildete sich in der Einschmelzperiode eine hochbasische Schlacke. Der größte Teil des mit dem legierten Schrott eingebrachten Chroms oxydierte. Die Einlaufschlacke war dickflüssig und daher reaktionsträge. Diese Einlaufschlacke wurde erst bei hoher Stahlbadtemperatur zu einem Zeitpunkt abgezogen, in dem das Chrom weitestgehend reduziert war. Die Schmelze wurde darauf durch laufende kleine Kalkzugaben mit einer neuen basischen, sämigen und reaktionsfähigen Schlacke fertiggemacht. Nach dem beschriebenen Verfahren ist es gelungen, den verlangten Stahl mit einem Chromrückgewinn von 84% aus dem eingesetzten Chromschrott ohne Ferrochromzusatz herzustellen. Die Fig. i zeigt den Temperaturverlauf sowie das Verhalten von Chrom, Mangan und Phosphor während des Fertigmachens der Schmelze. Es Ist bei 162o° das erstemal abgeschlackt worden. Trotz der höheren Stahltemperaturen findet gleichzeitig eine starke -Oxydation von Phosphor und eine starke Reduktion von Chrom statt. Mangan wird bei steigender Temperatur des Stahlbades zunächst reduziert, darauf durch weitere Kalkzugabe schwach oxydiert.
  • 2. Es sollte ein Stahl erschmolzen werden mit einem Gehalt von 2,75 % Chrom im Mittel, wobei bei einem Einsatz von 3o11/9 des Gesamteinsatzes an Chromschrott möglichst viel Chrom aus diesem Schrott im Stahl reduziert bleiben sollte. Die Einsatzverhältnisse waren so gewählt worden, daß sich eine schwachsaure, dünnflüssige, reaktionsfähige Einlaufschlacke einstellte. Fast der gesamte Chromgehalt des Einsatzes lag reduziert im Stahlbad vor. Nach dem Abzug der Einlaufschlacke erfolgte das weitere Fertigmachen der Schmelze in der Weise, daß durch laufende kleine Kalkzugaben die beiden weiteren basischen Schlacken sämig und reaktionsfähig blieben. Das beschriebene Verfahren ermöglichte es, aus dem eingesetzten Chromschrott einen Chromrückgewinn von 77% zu erzielen, so daß die zuzugebende Ferrochrommenge, um auf den Betrag von :2,750/0, Chrom zu gelangen, erheblich verringert werden konnte. Die Fig. 2 zeigt den Temperaturverlauf sowie das Verhalten von Phosphor und Chrom während des Fertigmachens .der Schmelze. Es Ist bei 1630° das erstemal abgeschlackt worden. Der Chromgehalt des Stahles blieb ziemlich unverändert, während bei einer Temperatur von 166o° durch weitere Kalkzugabe eine starke Oxydation des Phosphors einsetzte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Chromstahl im basischen Siemens-Martin-Ofen unter Zufügung von chromhaltigem Schrott zum Einsatz, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer dünnflüssigen hochreaktionsfähigen ersten Schlacke gearbeitet wird, die schwach basisch, neutral oder schwach sauer eingestellt ist, und daB diese erste Schlacke erst in dem Augenblick abgezogen wird, in dem das Chrom weitestgehend reduziert ist, wobei im Falle stärkerer Oxydation des Chroms in der Einschmelzperiode in der Fertigmachperiode neben einer Phosphoroxydation gleichzeitig eine Chromreduktion erfolgt oder im Falle geringerer Oxydation des Chroms in der Einschmelzperiode in der Fertigmachperiode eine starke Oxydation des Phosphors neben einer schwachen Oxydation des Chroms erfolgt. Angezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 164394.
DED1843D 1941-03-20 1941-03-20 Verfahren zur Herstellung von Chromstahl im basischen Siemens-Martin-Ofen unter Zufuegung von chromhaltigem Schrott Expired DE908379C (de)

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DED1843D DE908379C (de) 1941-03-20 1941-03-20 Verfahren zur Herstellung von Chromstahl im basischen Siemens-Martin-Ofen unter Zufuegung von chromhaltigem Schrott

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DED1843D DE908379C (de) 1941-03-20 1941-03-20 Verfahren zur Herstellung von Chromstahl im basischen Siemens-Martin-Ofen unter Zufuegung von chromhaltigem Schrott

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE908379C true DE908379C (de) 1954-04-05

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ID=7029553

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DED1843D Expired DE908379C (de) 1941-03-20 1941-03-20 Verfahren zur Herstellung von Chromstahl im basischen Siemens-Martin-Ofen unter Zufuegung von chromhaltigem Schrott

Country Status (1)

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DE (1) DE908379C (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB164394A (en) * 1919-12-08 1921-06-08 Robert Abbott Hadfield Improvements in or relating to the manufacture of alloy steel

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB164394A (en) * 1919-12-08 1921-06-08 Robert Abbott Hadfield Improvements in or relating to the manufacture of alloy steel

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