DE90580C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES·^

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf diejenige Anordnung an Kreuzspulwickelniaschinen, durch welche die Geschwindigkeit des Fadenführers unabhängig von derjenigen der Spule geändert werden kann. Bei einem Hin- und Hergang des Fadenführers _vmufs sich in obengenannten Maschinen der Spulenhalter zweimal und unter Umständen noch um einen Bruchtheil mehr umdrehen, so dafs also vorerst die Welle, welche den Spulenhalter trägt, bedeutend schneller umlauft, als die die Bewegung des Fadenführers einleitende Welle. Dabei mufs nun die Spulenhalterwelle nicht nur eine bestimmte Zahl Umdrehungen entsprechend jeder Fadenführerschwingung machen, um die nöthige Windung des Fadens zu erzielen, sondern sie mufs auch noch eine relativ beschleunigte oder verzögerte Bewegung zusätzlich ausführen, da derjenige Punkt der Spule, welcher bei Beendigung eines Fadenführer-Hin- und Herganges dessen Auge gegenüber liegt, am Ende des zweiten Fadenführerlaufes um so viel über oder unter dem Auge zu liegen kommt, wie das die Wickelung der' Kreuzspule bedingt. Diese zusätzliche, beschleunigte oder verzögerte Bewegung des Spulenhalters mufs nun mit grofser Exactheit und Schnelligkeit geregelt werden können, wie auch die Maschine selbst entsprechend der Verschiedenheit der aufzuwickelnden Fäden, der Temperaturunterschiede und anderer Einwirkungen einer genauen Regelung der Geschwindigkeitsverhältnisse beider Treibwellen zu einander bedarf. Diese Einstellung leicht und schnell zu bewirken, bei Ermöglichung leichter Rcgelbarkeit der gegenseitigen Umlaufszahlen beider Wellen in der Maschine überhaupt, ist der Zweck der in den Fig. 1 und 2 in Frontansicht bezw. Schnitt- und Kopfansicht dargestellten Anordnung an der Maschine. Im Maschinengestell liegt oben die Antriebwelle 9, auf deren Verlängerung α der Spulenhalter 10 gegenüber dem Fadenführer C liegt. Welle 9 erhält ihren Antrieb von aufsen mittelst der Riemscheibe 12, welche an sich zwar auf der Welle lose läuft, aber diese umtreibt, wenn sie in Eingriff mit der Reibungskuppelung 13 steht.

Diese Kuppelung wird durch die Wirkung einer Feder 15 so lange mit der Antriebriemscheibe in Eingriff gehalten, als nicht durch Bethätigung mittelst des Ausrückers 18 bis 21 das Abstellen der Maschine erfolgt. Von Welle 9 aus wird die Fadenführerantriebwelle 25 mittelst einer eigenthümlich beschaffenen Zwischentransmission angetrieben. Aufsen auf Welle 9' sitzt ein Nuthenrad F, das mittelst Dreikantriemens u die Scheibe D' der Zwischentransmission antreibt. Diese Scheibe sitzt auf einem Zapfen 29 des Excenters c und letzteres sitzt in dem oberen gespaltenen Auge 5 eines Rahmens 27, der seinerseits um Welle 25 der Fadenführerantriebvorrichtung schwingt. Das Gewicht dieses Rahmens, nach aufsen drückend (s. Fig. 2): spannt den Dreikantriemen u stets so, dafs Scheibe D¹ regelmäfsig umläuft. Die .. Bewegungsübertragung von dem Excenter c auf Welle 25 erfolgt durch Wechselräder 30, 31. Die lose aufgezogene Nabe 33 wird auf Welle 25 durch Mutter 32 gesichert, so dafs behufs Auswechselung der.Räder der Rahmen leicht abgezogen werden kann. Auswechselung der

?. Auflage, ausgegeben am /5. Mai igoi.l

Zahnräder bedingt auch Aenderung des Abstandes der Wellenmitten beider Räder, und deshalb ist der Tragzapfen 82 für das Rad 30 excentrisch in Excenter c eingepafst. Dies Excenter kann nach Lösen der Schraube 81 in dem geschlitzten Auge 5 des Rahmens 27 entsprechend gedreht und in dieser Stellung durch Schliefsen des Rahmenauges wieder festgelegt werden.

So wird das Verhiiltnifs der reinen Umdrehungszahl zwischen Spindel- und Fadenführerwelle leicht den Verhaltnissen angepafst; die feine Ein- und Nachstellung des Uebersetzungs\^rerha'ltnisses beider Wellen zu einander erfolgt durch Einstellung des regelbaren Nuthrades F auf Welle 9. Rad F ist aus zwei Scheiben 79 und 84 gebildet, deren Abstand von einander regelbar ist. Bei der Einstellung wird der Durchmesser des Rades F entsprechend geiindert. Das Auseinanderrücken beider Zapfen erfolgt selbsttätig durch Feder 83, wahrend die Einstellung dadurch erfolgt, dafs Scheibe 84 mit Muttergewinde über die als Schraube ausgebildete verlängerte Nabe der Scheibe 79 fafs^. Die feine Einstellung der Scheibe 84 wird dabei noch durch eine ,Sicherheitsmutter 87 gesichert. Scheibe 79 ist durch Stellsehraube 87** fest mit Welle 9 verbunden. Es ist leie-ht ersichtlich, dafs durch eine derartige Regelungsvorrichtung auch die minimalste Geschwindig keitsänderung in der Maschine nach Bedarf bewirkt werden kann.

Damit nun die an sich sehr exact wirkende Regelungsvorrichtung nicht durch Schlagen oder Gleiten des Riemens u in Frage gestellt wird, ist ein Excenter L lose auf Welle 9 gesetzt, welches entsprechend der Darstellung in Fig. 2 mit seinem Gewicht auf den Rahmen 27 . drückt und diesen daher stets nach aufsen legt, so dafs derselbe nie zurückschwingen und der Riemen infolge dessen auch nie schlaff laufen kann. D ist die Nutentrommel, welche den Fadenführer antreibt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Spulmaschine für Kreuzspulen, bei welcher die Geschwindigkeit des Fadenführers (C) unabhängig von derjenigen der Spule dadurch geändert werden kann, dafs das auf der Triebwelle (9) angeordnete, die FadenfUhrcrwcllc (25) mittelbar bethätigende Nuthrad (F) durch Verstellen seiner beweglichen Scheibe (84) verbreitert oder verschmälert wird, wodurch der; Riemen (u) das angetriebene Rad (D¹) mit'veränderlicher Geschwindigkeit umzutreiben ver-. mag und dafs das letztere Rad -(D*) an einem Excenter eines schwingenden Rahmens (27) sitzt, wodurch das bequeme Einbringen der die Trommel (D) des Fadenführers treibenden Wechselräder (30, 31) ermöglicht ish ■ r

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.