DE903888C - Verfahren zur Herstellung elektrisch geschweisster Kettenglieder in schneller Folge, insbesondere auf automatischen Kettenschweissmaschinen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung elektrisch geschweißter Kettenglieder in schneller Folge, insbesondere auf automatischen Kettenschweißmaschinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung elektrisch geschweißter Kettenglieder in schneller Folge, insbesondere auf automatischen Kettenschweißmaschinen.
• Das Schweißen von unlegi.erten Stählen mit bis zu etwa o, ro °/o Kohlenstoff bietet keine Schwierigkeiten. Bei Verwendung höhergekohlter Stähle, z. B. Stahl mit 0,z2 bis o,aoo/o Kohlenstoff und darüber, treten aber sehr häufig Unregelmäßigkeiten in den erzielten Festigkeitseigenschaften auf.
• Wie eingehende Versuche ergeben, sind diese Unregelmäßigkeiten auf Risse zurückzuführen, die in der Mitte des geschweißten Querschnittes auftreten und bei der BelastungAnlaß zum vorzeitigen Zubruchgehen der Schweißverbindung geben. Vor allem sind @di,ese vielfach nur in mikroskopisch feiner Form auftretenden Querrisse von ungünstigem Einfluß auf die Dauereigenschaften der Kette. Dies ist um so unangenehmer, als diese Risse sich im Innern der äußerlich gut erscheinenden Schweißstelle befinden und daher an der fertig geschweißten Kette nicht ohne weiteres festgestellt werden können. Diese im Innern auftretenden Mikrorisse sind daher auch nicht zu verwechseln mit schlecht geschweißten Stellen, die meistens schon an der Oberfläche der Sch-,veißstelle selbst erkennbar sind.
• Es konnte festgestellt werden, .daß diese im Innern des geschweißten Querschnittes auftretenden Risse eine Folge der die Schweißstelle belastenden Spannungen sind. Zur Durchführung der Schweißu.ng wird das vorgebogene Glied durch besondere Rollen in Längsrichtung .der Schenkel so zusammengedrückt, daß die zu verschweißenden Stoßstellen fest aufeinanderliegen. Wird nun das Glied mittels des elektrischen Stromes geschweißt und dann entlastet, so wirkt die nunmehr zur Auswirkung kommende Federkraft des Gliedes als Zugspannung auf die Schweißstelle. Die Beanspruchung der Schweißstelle durch diese Spannung tritt, vor allem wenn :die Schweißgeschwindgkeit der Maschine sehr hoch ist, bereits ein, wenn die Schweißstelle selbst noch hohe Temperatur besitzt. Bekanntlich ist aber im Gebiet oberhalb etwa 5oo° die Warmfestigkeit von urilegierten und schwachlegierten Stählen außerordentlich gering. Die Federkraft des vorgebogeuen Gliedes wird daher oberhalb dieser Temperatur die Warmfestigkeit des Stahles bzw. der Schweißstelle beim Aufheben des Stauchdruckes stark überschreiten. An und für sich ist zwar der innere Teil der Schweißstelle höher erhitzt und könnte gegebenenfalls die auftretende Zugspannung durch plastische Verformung ausgleichen. Dies wird aber dadurch verhindert, daß die äußeren kälteren Teile diese plastische Verformung verhindern. Hierdurch und durch die geringere Warmfestigkeit des höher erhitzten inneren Teiles der Schweißstehlen bedingt, muß daher die Rißbildung im Innern der Schweißstellen auftreten.
• Diese Schwierigkeiten beim Verschweißen von urilegierten und legierten Stählen mittels der maschinellen elektrischen Widerstandsschweißung «-erden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die Schweißstelle unter Aufrechterhaltung des Stauchdruckes zusätzlich gekühlt wird, z. B. mit Hilfe von Preßluft, Öl oder Wasser, bis die Temperatur der Schweißstelle auf mindestens 50ö'° gesunken ist, worauf die Kettenglieder in bekannter Weise geglüht bzw. vergütet werden.
• Es ist zwar bekannt, einzelne Ringe auf einem Drehtisch zu schweißen, wobei der geschweißte Ring die Drehung des Drehtisches mitmacht und während dieser Zeit in zangenförmigen Vorrichtungen gehalten wird. Auf dem Wege kühlt sich selbstverständlich der Ring ab, so daß die Möglichkeit besteht, daß die Temperatur der Schweißstelle his zur Freigabe des geschmiedeten Ringes unter 5oo°' gesunken ist. Für die Herstellung von Ketten ist dieser bekannte Vorschlag nicht verivertbar, weil die Kettenglieder in schneller Folge geschweißt werden müssen, also die Zeit zur Abkühlung der Kettenglieder nicht in gleicher Weise zur Verfügung steht.
• Auch ist es bekannt, bei Kettenschweißmaschinen die Bremsbacken zu kühlen, wodurch selbstverständlich eine geringfügige Kühlung der Schweißstelle eintritt. Diese Kühlung der Bremsbacken dient dazu, die Preßbacken vor erhöhtem Verschleiß zu schützen. Es ist fernerhin vorgeschlagen worden, Schweißurigen in einer Kühlflüssigkeit vorzunehmen. Diese Art der Schweißurig nach dem einen Vorschlag soll dazu dienen, daß durch das Schweißen in der Flüssigkeit eine Verzunderung vermieden und zugleich der Stromdurchgang erleichtert wird. Nach dem anderen Vorschlag dient das 'Schweißen in der Kühlflüssigkeit dazu, die Schweißstelle anzulassen, um eine nachträgliche Glühurig zu ersparen.
• Auch ist es bekannt, die Schweißstelle eines Kettengliedes mit Preßluft zu behandeln. Hierbei wird aber die auf Schweißhitze gebrachte Schweißstelle vor dem Zusammenschweißen abgeblasen, um Schlacke u. dgl. zu entfernen. Die Schweißstelle wird also nicht nach der erfolgten Schweißurig beeinflußt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung elektrisch geschweißter Kettenglieder in schneller Folge, insbesondere auf automatischen Kettenschweißmaschinen, bei dem die Kettenglieder zunächst vorgebogen, die Stoßstelle dann bei Schweißhitze zusammengepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißstelle unter Aufrechterhaltung des 'Stauchdruckes zusätzlich gekühlt wind, z. B. mittels Preßluft, öls oder Wassers, bis die Temperatur der Schweißstelle auf mindestens 500'° gesunken ist, worauf die Kettenglieder in bekannter Weise geglüht bzw. vergütet werden. Angezogene''Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. r i2 084 236 o98, 511 431, 552 702; österreichische Patentschrift Nr.4r 138; britische Patentschrift Nr. 15 455 vom Jahre 189o; USA.-Patentschriften Nr. 707 750, 1o55 26i.