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Installationsrohr und Rohrteile zur Verlegung elektrischer Leitungen
Zur Installation dürfen elektrische Gummiaderleitungen nur 4n Rohren oder auf geeigneten
Isolierkörpern verlegt werden. Die weitaus verbreitetste Verlegungsart für isolierte
Leitungen in Gebäuden ist die Verlegung im Rohr. Hierfür werden entweder Stahlpanzerrohre
mit Auskleidung oder Stahlrohre ohne Auskleidung und Stahlrohre als Steckrohre verwendet.
Weiterhin sind Gummirohre und Papierrohre mit gefalztem Metallmantel bekannt.
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Die Rohre, die an sich aus Isolierstoff, wie Gummi oder Kunststoff,
bestehen, haben den Nachteil, daß sie leicht einer Beschädigung unterliegen, beispielsweise
von einem Nagel .durchgeschlagen werden können. Sie werden ferner schnell brüchig,
was die Lagerhaltung beeinträchtigt. Außerdem sind diese plastischen Rohre noch
immer wesentlich teurer als Eisenrohre.
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Metallrohre haben den Nachteil, daß die Isolierung gegenüber den eingezogenen
Drähten vielfach nicht ausreicht. Dies scheint auf den ersten Blick auch nicht notwendig,
da die eingezogenen Leitungen selbst isoliert sind und meist eine starke Isolierung
aufweisen. Es hat sich gezeigt, daß trotzdem hierbei Unfälle aufgetreten sind, so
daß man in mehreren Gebieten dazu übergegangen ist, die Verwendung von Eisenrohren
für die Verlegung von elektrischen Leitungen nicht mehr zu gestatten.
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Die Erfindung hat Installationsrohre und Rohrteile hierfür zum Gegenstand
und zeichnet sich dadurch aus, daß das Eisenrohr für die Installation
von
elektrischen Leitungen mit Hilfe eines Isolierlackes wirksam elektrisch isoliert
ist: Der Erfindungsgegenstand vereinigt in sich eine Reihe von Vorteilen. Durch
die elektrische Isolierung des Installationsrohres aus Metall wird einerseits die
in das Rohr eingezogene elektrische Leitung gegen Beschädigung von außen wirksam
geschützt. Andererseits ist die Gewähr gegeben, daß die bisher immer noch aufgetretenen
Unfälle wegen einer unbeabsichtigten Erdung eines elektrischen Leitungsstranges
über das Eisenrohr völlig ausgeschlossen wird, so daß hinsichtlich der Isolierung
das erfindungsgemäße Rohr den plastischen Rohren gleichzusetzen ist. Es ergibt sich
darüber hinaus der weitere Vorteil, daß man elektrische Leitungen verwenden kann,
die an sich eine schwächere Isolierung aufweisen als es bisher der Fall war. Denn
durch die Isolierung des eisernen Installationsrohres besteht keine Gefahr -der
unbeabsichtigten Erdung. Das Verlegen der Installationsrohre gemäß der Erfindung
wirkt sich deshalb auch in wirtschaftlicher Hinsicht besonders aus. Isolierlacke
sind an sich bekannt. Das Isolieren von Installationsrohren, insbesondere das Innenisolieren
dieser langen Rohre, hat man bisher allgemein abgelehnt. Die Maßnahme stellt jedoch
einen erfinderischen Fortschritt dar, insbesondere da bisher nicht erreichte Vorteile
erzielt werden.
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Zur erfindungsgemäßen Isolierung der Installationsrohre kann so vorgegangen
werden, daß die Rohre und zugehörige Rohrstücke in einen Lack geeigneter Konsistenz
eingetaucht und anschließend getrocknet werden. Auf diese Weise wird sowohl innen
als auch außen ein zusammenhängender, isolierender Überzug erzielt. Genügt eine
einzige Isolierschicht, so kann der isolierende Lack auch in das Innere des Rohres
eingegossen und durch Drehen des Rohres und Neigen gleichmäßig über die innere Oberfläche
verteilt werden. Je nach Art der Lacklösung ist es möglich, nur mit einem Überzug
auszukommen. Man kann auch mehrere Überzüge nacheinander aufbringen. In gleicher
Weise werden Verbindungsstücke, Rohrkrümmer für Installationsrohre isoliert. Die
Durchschlagfestigkeit des Lacküberzuges richtet sich nach dem Verwendungszweck.
Sie kann mehrere tausend Volt betragen, um eine genügende Sicherheit gegenüber der
Gebrauchsspannung zu haben. Der Lacküberzug darf bei einer Temperatur unter etwa
8o bis roo° nicht erweichen. Ferner darf er nicht hygroskopisch sein, soll nicht
kleben und muß eine hohe Schlag- und Biegehärte aufweisen, so daß die Isolierung
bei Verarbeitung des Installationsrohres nicht beeinträchtigt wird. Der Lacküberzug
soll nach dem Trocknen möglichst glatt sein.
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Es lassen sich für die erfindungsgemäße Maßnahme verschiedene Lacke
verwenden. Als geeignet haben sich Polyvinylchloridlacke erwiesen, jedoch sind auch
Lacke auf Polyacrylsäurebasis sowie Kunstharzlacke, z. B. auf der Basis von Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukten,
zu gebrauchen. Diese Lacke erhalten in bekannter Weise gegebenenfalls Weichmacher,
Füllstoffe, Farbstoffe und Lösungsmittel zugesetzt.
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Es ist zweckmäßig, außer den erfindungsgemäßen Installationsrohren
und Rohrteilen auch noch weitere Installationseisenteile, wie Verteilerdosen u.
dgl., in der gleichen Weise zu isolieren, um für die gesamte verlegte Strecke den
gleichen Schutz gegen Erdung bzw. Durchschlagen zu erhalten.