DE896955C - Schaltanordnung zur Gleichrichtung von Wechselspannungen - Google Patents

Description

• Schaltanordnung zur Gleichrichtung von Wechselspannungen Bei Gleichrichtern unterscheidet man zwischen solchen, bei denen in einem Entladegefäß im Vakuum oder unter geringem Dampf- bzw. Edelgasdruck eine Entladung stattfindet, und sogenannten Trockengleichrichtern, von denen .die bekanntesten mit Selen, Kupferoxydul oder Kristallen arbeiten. Die letztere Gruppe wird als Kontaktgleichrichter bezeichnet. Bei den Gleichrichtern, welche mit Entladungen arbeiten, ist der Widerstand entgegengesetzt der Durchlaßrichtung des Gleichrichters verhältnismäßig 'hoch, und zwar so hoch, daß er praktisch als unendlich angesehen werden kann. Anders liegt @es jedoch bei den Kontaktgleichrichtern. Diese haben entgegengesetzt der Durchlaßrichtung einen Widerstand, der zwar groß ist gegenüber dem der Durchlaßrichtung, aber immerhin praktisch -doch als endlich bezeichnet werden kann. Bei der Gleichrichtung von z. B. 50 Perioden Wechselstrom zur Gewinnung von technischem Gleichstrom ist dieser Nachteil ohne Belang. Bei der Gleichrichtung von hoch- oder niederfrequenten Schwingungen kann dieser Nebenfluß in der Sperrphase zu einer unerwünschten beträchtlichen Verfälschung der übertragenen Spannung führen.. Bei hohen Frequenzen kommt hinzu, daß die verhältnismäßig hohe Kapazität des Gleichrichters ebenfalls eine Verfälschung der übertragenen Schwingung bewirkt. Für die Übertragung von hoch- und niederfrequenten Signalen war deshalb der Kontaktgleichrichter bisher nicht brauchbar.
• Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltungsanordnung einer Gleichrichterstufe, deren Widerstand in der Sperrichtung einen praktisch endlichen Wert besitzt und welche diesen Nachteil gleichwohl vermeidet und die Anwendung des Kontaktgleichrichters überall dort gestattet, wo ihre Eigenkapazität die Übertragung zwar nicht beeinträchtigt, aber der Widerstand in der Sperrphase berücksichtigt werden muß. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an die Ausgangsklemme der Gleichrichter ein zweiter einziger Gleichrichter geschaltet ist, der in der Durchlaßrichtung für den Reststrom als Kurzschluß wirkt und dessen Durchlaßrichtung der der ersten Gleichrichterstufe entgegengesetzt ist, und daß zwischen dem Ausgang der Gleichrichter.stufe und dem Verbraucher hinter dem Abzweig zum zweiten Gleichrichter ein Siebwiderstand geschaltet ist. So wird beispielsweise .die Ausgangswechselspannung eines Verstärkers an die Serienschaltung der beiden in entgegengesetzter Richtung durchlässigen Gleichrichterstufen gegeben und an einer der Gleichrichterstufen die gleichgerichtete Spannung abgenommen.
• Die Abb. i dient zur Erläuterung der Erfindung. Dort ist i eine Verstärkerröhre, an deren Anode die Serienschaltung der Gleichrichter 2 und 3 liegt. Zur Verhinderung des _Eindringens der Anodengleichspannung in die Gleichrichter ist ein Kondensator 4 vorgesehen, für die Zuführung der Anodengleichspannung dient der Widerstand 5. Der Gleichrichter 2, der erforderlichenfalls auch durch eine aus mehreren Gleichrichtern gebildete Gleichrichterstufe gebildet werden kann, und der Gleichrichter 3 haben eine entgegengesetzte Richtung. Während die eine Gleichrichterstufe einseitig über den Kondensator 4 an der Anode der Röhre i liegt, liegt der andere Gleichrichter mit einer Seite an deren Kathode. An den Klemmen des Gleichrichters 3 wird die gleichgerichtete Spannung abgenommen. Ein Widerstand 6 im Zuge der Übertragung dient zur weiteren Siebung vor dem Eingang zu einer zweiten Röhre 7 und schwächt; da er für die Siebung groß sein muß, etwa hinter dem Gleichrichter 3 auftretende Restströme. Über den Widerstand 8 wird dem Gitter dieser Röhre die erforderliche Vorspannung gegeben.
• - In Abb. 2 ist im Bild i eine Impulsschwingung dargestellt, die am Ausgang der Röhre i, beispielsweise zwischen dem Kondensator 4 und dem Gleichrichter 2, auftreten möge. Hinter dem Gleichrichter 2 an dem Verbindungspunkt zwischen den beiden Gleichrichtern und dem Widerstand 6 tritt eine Schwingung auf, die den Verlauf 2 besitzt. Es ist erkennbar, daß die negative Schwingung nicht restlos unterdrückt ist, da der Widerstand 2 in der Sperrphase einen endlichen Wert besitzt. Durch den Gleichrichter 3 werden die negativen Teile der Schwingung .abgeleitet, so daß vor dem Widerstand 6 die Kurve einen Verlauf nach 3 besitzt. Kleine Unebenheiten im Abklingvorgang der Schwingung werden durch den Widerstand 6 auf ein nicht mehr störendes Maß herabgedrückt. Die Schwingung, wie sie am Gitter der Röhre ; liegt, ist in Abb. 2 mit 4 dargestellt.
• Die erfindungsgemäße Schaltung kann überall dort angewendet werden, wo Signale niederer Frequenz, beispielsweise Morsezeichen, Impulse u. dgl., übertragen werden. Besondere Bedeutung erlangt die Erfindung dort, wo es wichtig ist, einen Glühkathodengleichrichter aus Gründen der Vereinfachung des Aufwandes durch Kontaktgleichrichter zu ersetzen. Einbesonderes Anwendungsgebiet der Erfindung sind Einrichtungen für die Messung oder die Anzeige von Puls- oder Herzschlägen in medizinischen Geräten.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Schaltungsanordnung zur Gleichrichtung von Wechselspannungen oder Impulsen mittels einer Gleichrichterstufe, deren Widerstand in der Sperrichtung einen praktisch endlichen Wert besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß an-die Ausgangsklemme der Gleichrichter ein zweiter einziger Gleichrichter geschaltet ist, der in der Durchlaßrichtung für den Reststrom als Kurzschluß wirkt und dessen Durchlaßrichtung der der ersten Gleichrichterstufe entgegengesetzt ist, und daß zwischen dem Ausgang der Gleichrichterstufe und dem Verbraucher hinter dem Abzweig zum zweiten Gleichrichter ein Siebwiderstand geschaltet ist.
2. 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch .die Verwendung in Einrichtungen zum Messen und/oder zum Anzeigen von Puls- oder Herzschlägen für medizinische Zwecke. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 538 66.1, 6o9 296, 65o553.