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Schaltungsanordnung für Anrufverteilung Zur Verteilung eingehender
Anrufe in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, ist es bekannt, als Anrufverteiler
bezeichnete Wähler vorzusehen, die sich vorbereitend auf eine freie Verbindungseinrichtung
einstellen und eingehende Anrufe diesen zur Erledigung zuleiten. Diese Anrufverteiler
haben den Nachteil, daß, wenn mehrere Anrufe gleichzeitig vorliegen, für die anrufenden
Teilnehmer gewisse Wartezeiten entstehen, da nur immer ein Anruf nach dem anderen
erledigt werden kann. Aus diesem Grunde sind schon Anordnungen für die Anrufverteilung
vorgeschlagen worden, bei denen Schaltmittel die ankommenden Anrufe aufnehmen und
sofort auf die Anlaßorgane für die den Verbindungseinrichtungen zugeordneten Freiwähler
weitergeben. Bei diesen Anordnungen wird also das die Verteilung der Anrufe vornehmende
Schaltglied bei jedem Anruf nur kurzzeitig in Benutzung genommen, da über es die
den Verbindungsleitungen oder Einrichtungen zugeordneten Freiwähler nur angereizt
werden.
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Die Erfindung vereinfacht die bekannten Anordnungen zur Anrufverteilung,
bei denen Schaltmittel vorhanden sind, welche bei jedem Anruf erregt und nach der
über einen umlaufenden Verteilerschaltarm erfolgenden Weitergabe des Anrufes wieder
aberregt werden, dadurch, daß sie vorschlägt, den Verteilerschaltarm auf der gemeinsamen
Ruf- und Signalmaschine anzubringen. Dadurch werden besondere Wähler eingespart,
die bei den bekanntgewordenen Schaltungsanordnungen notwendig sind, um die Verteilung
der Anrufe vorzunehmen. Da über denVerteilerschaltarm
bei jedem
Anruf nur ganz kurzzeitig ein Anreizimpuls zu den Anlaßmitteln der den Verbindungseinrichtungen
zugeordneten Freiwähler durchgegeben wird, braucht der Schaltarm auf den einzelnen
Kontaktstellungen nicht stillgesetzt zu werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt
und wird im nachstehenden beschrieben.
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Die Abbildung zeigt die Anschlußeinrichtungen eines Teilnehmers, die
gemeinsamen Anlaßeinrichtungen mit dem Verteiler und einen Teil einer Verbindungseinrichtung,
soweit er für das Verständnis der Erfindung von Bedeutung ist.
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Beim Anruf eines Teilnehmers wird über die Leitungen a-b das Relais
T über seine Wicklung I erregt und betätigt in erster Stufe seine Kontakte t13 und
t14. Durch den Kontakt 114 wird in bekannter Weise der Prüfstromkreis des Anrufsuchers
AS vorbereitet, während über die Kontakte t13 und t116 die RelaisAK und A.NG über
Wicklung I erregt werden. Durch den Kontakt ak 6 wird die bereits vorhandene
Signalmaschine angelassen, welche einen Verteilerschaltarmm besitzt, an dessen Kontakte
zu den einzelnen Verbindungseinrichtungen führende Anlaßleitungen angeschlossen
sind. Über den Kontakt ang4 und den Verteilerschaltarm m wird das Relais
AN einer freien Verbindungseinrichtung über die Kontakte s6 und akq. und
eine weitere Wicklung II des Relais AJUG erregt. Das Relais AN bindet sich
über seinen Kontakt an6 und bleibt somit erregt, wenn der Verteilerschaltarmm den
betreffenden Kontakt verläßt.
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Durch den Kontakt an 2 wird der Drehmagnet D des Anrufsuchers
AS an einen Unterbrecher U gelegt, und dieser schaltet die Schaltarme des Wählers
AS schrittweise fort.
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Durch die Einschaltung der Wicklung II des Relais AUG in den Stromkreis
des Relais AN über den Kontakt akq. wird, da diese Wicklung II differential
zu der Wicklung I von ANG geschaltet ist und die Widerstandsverhältnisse in den
Stromkreisen beider Wicklungen entsprechend bemessen sind, das Relais ANG abgeworfen
und der Kontakt ang4 geöffnet. Das Abwerfen des Relais ANG erfolgt, bevor der Verteilerschaltarm
m den nächsten Kontakt berührt. Da sich der Vorgang des Anschaltens des Relais AN
der freien Verbindungseinrichtung sowie die Betätigung seines Kontaktes an6 und
das Abfallen des Relais ANG über seine Wicklung II innerhal@'Meter--le=Sekunde abspielt,
kann die Fortschaltgeschwindigkeit des Verteilerschaltarmes m entsprechend groß
sein.
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In an und für sich bekannter Weise wird der angelassene Anrufsucher
AS beim Auftreffen seiner Schaltarme auf die Kontakte des anrufenden Teilnehmers
stillgesetzt, wobei das Relais S anspricht, mit Kontakt s q. sperrt, am Kontakt
s5 den Drehmagnet D des AS abschaltet und mit seinen Kontakten s z und s 2 die Sprechleitungen
durchschaltet.
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Gleichzeitig wird das Relais T über seine Wicklung II verstärkt erregt
und betätigt die Kontakte tIIz, tII2 und t116 seiner zweiten Stufe, durch welche
der Anrufstromkreis unterbrochen und der gemeinsame Anlaßstromkreis über die Relais
AK und ANG geöffnet wird. In der Verbindungseinrichtung wird durch den Kontakt
s 6 der Haltestromkreis des Relais AN unterbrochen, so daß beide Wicklungen
des Relais ANG stromlos sind. Das Relais AK fällt ebenfalls ab und öffnet
seine Kontakte akq. und ak6, von denen ah 6 die Maschine M abschaltet, welche,
falls erforderlich, über andere nicht dargestellte Stromkreise eingeschaltet bleiben
kann.
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Wenn nach Eingang, aber vor Erledigung eines Anrufes ein zweiter Teilnehmer
aushängt, wird über die Kontakte t13 und tII6 sowie über den Widerstand Wi ein zusätzlicher
Stromkreis für die erste Wicklung des Relais ANG geschlossen, so daß in derselben
verstärkter Strom fließt und die Differenzwirkung der Wicklungen I und II aufgehoben
ist. Infolge dieser Gleichgewichtsstörung spricht das Relais ANG wieder an, schließt
seinen Kontakt ang q., und über diesen und den Verteilerschaltarm m wird eine weitere
freie Verbindungseinrichtung in der vorgeschriebenen Weise angereizt.
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Das Relais AN dieser zweiten Verbindungseinrichtung bindet
sich ebenfalls in der vorbeschriebenenWeise über Wicklung II des Relais ANG, so
daß auch durch diese verstärkter Strom fließt, welcher die Wirkung des Stromes der
ersten Wicklung wieder aufhebt, so daß der Gleichgewichtszustand wiederhergestellt
ist und das Relais ANG abfällt.
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Es können auf diese Weise beliebig viele Anrufe praktisch gleichzeitig
entgegengenommen und erledigt werden, da jeder eingehende Anruf eine freie Verbindungseinrichtung
anreizt und in dieser Weise bis zu seiner Erledigung gespeichert wird. Hängt nun
beispielsweise vor Erledigung der beiden vorangeführten Anrufe noch ein dritter
Teilnehmer aus, so spricht das Relais ANG infolge des verstärkten Stromes in seiner
Wicklung I erneut an und wird wieder abgeworfen, sobald nach Entgegennahme des Anrufes
durch eine freie Verbindungseinrichtung über den Haltestromkreis des betreffenden
Relais AN und die Wicklung II des Relais ANG ebenfalls verstärkter Strom
fließt und auch dieser dritte Anruf gespeichert ist. Jeder Anruf erregt das Relais
ANG über Wicklung I, und nach Aufnahme des Anrufes durch die Verbindungseinrichtung
wird das Relais ANG übet- seine Wicklung II durch Gegenschaltung abgeworfen, wobei
es vollkommen gleichgültig ist, ob die angereizten Verbindungseinrichtungen schon
zu den rufenden Teilnehmern durchgeschaltet sind. Die gemeinsame Anrufverteilereinrichtung
ist also lediglich für die kurze Zeit der Anreizung der Verbindungseinrichtung in
Benutzung genommen, so daß praktisch keine Zeit für die Anrufverteilung verlorengeht
und somit keine Wartezeit für die Teilnehmer hinsichtlich der Belegung einer Verbindungseinrichtung
entsteht, wobei vollkommen gleichgültig ist, welcher Teilnehmergruppe der rufende
Teilnehmer angehört: