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Grubenstempel Die Erfindung betrifft einem Grubenstempel derjenigen
Gattung, bei welcher die für die Tragfälligkeit des. Stempels erforderliche Horizontalspannung
durch ein vom Oberstempel bei Beginn seiner Einschiebbewegung .mittelbar oder unmittelbar
mitgenommenes Spannelement erzeugt wird. Es ist bekannt, das Spannelement als schwenkbaren
Keil auszubilden, welcher beim Setzen des. Stempels unter einen kleinen Winkel,
z. B. ao bis 1z° gegen die Horizontale, geneigt eingeschlagen wird und sich mit
seiner nach einwärts gerichteten Stirnfläche gegen eine am Innenstempel anliegen.deDruckbackeanlegt,
derart, @daß die vom Innenstempel zu Beginn seiner Ein@schubbewegung, z. B. auf
einem Weg von ro bis 2o mm, mitgenommene Druckbacke das Spannelement in die waagerechte
Stellung schwenkt, wodurch die erforiderliche Horizontalspannung im Schloß, beispielsweise
für eine Druckaufnahme des Stempels von q.o bis 5o t, erzeugt wird. Dabei ist zwischen
Druckbacke und Innenstempel ein Reibungsfutter, z. B. aus einer Alum:inium-Silicium-Legierung
eingeschaltet, um die sichere Mitnahme der Druckbacke durch den Innenstempel und
damit die Schwenkbewegung des Spannelements zu gewährleisten.
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Bei einem anderen bekannten Stempel ist das Spannelement als Schleppkeil
ausgebildet, der vom Innenstempel längs einer kurzen Wegstrecke mitgenommen wird.
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Obwohl sich derartige Stempel im allgemeinen gut bewährt haben, .hat
man beobachtet, daß in Abbaustreben bei einzelnen Stempeln die durch das Spannelement
gewünschte Verspannung des Schlosses nicht oder nur -unvollkommen eintritt. Von
dem Erfinder wurde erkannt, .daß der beobachteteübelstanddann beseitigtwerden kann,
wenn der beschriebene Spannvorgang überhaupt zur Einleitung kommt. Sobald. also
z. B. bei einem schwenkbaren Spannglied die Schwenkbewegung überhaupt einsetzt,
wird im Regelfall der Spannvorgang auch
ordnungsmäßig durchgeführt.
Die Ursachen für diese Vorgänge konnten. noch nicht restlos aufgeklärt werden. Eine
gewisse Rolle dürfte dabei der Umstand spielen., daß infolge unvermeidbarer Toleranzen
bei der Herstellung in manchen Fällen der Anstellwinkel des. schwenkbaren Spannelements
eine das errechnete Maß um ein geringes übersteigende Größe hat. Auf Grund dieser
Erkenntnisse werden die beschriebenen Nachteile erfin: dungsgemäß dadurch beseitigt,
daß dem Spannelement ein im SChloß geführtes Hi'lfsspannglied zugeordnet,ist, durch
dessen unmittelbar nach dem übllichen Setzvorgang erfolgendes Antreiben das Spannelement
die erste Phase seines Spannweges im Sinne der Mitnahme durch dien Oberstempel zurücklegt.
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Das Hilfsspannglied kann beispielsweise als ein Keil .geringer Steigung
ausgebildet sein, welcher quer .zur Längsachse des Schwenkkeiles verschieblich unmittelbar
oberhalb desselben im Schloßgehäuse geführt ist. An, sich ist es bei Stempeln bekannt,
einem zum Verspannen des Schlosses dienenden Keil einen oder mehrere Hilfsspannkeile
zuzuordnen. Das Zusammenwirken dieser Mittel vollzieht sich aber hierbei im Rahmen
des Setzvorgangs selbst. Demgegenüber handelt es sich bei der Erfindung um einen
Vorgang, der sich erst nach dem üblichen Setzvorgang vollzieht und der ausschließlich
für solche Spannelemente in Betracht kommt, die zur Erzeugung der erforderlichen
Horizontalspannung durch den vom Gebirgsdruck eingeschobenen Innenstempel zu Beginn
seiner Einschubbewegung auf kurzerWeglänge mitgenommen werden. Die Erfindung besteht
also im wesentlichen darin, daß diese Spannbewegung des Spannelements in zwei zeitlich
aufeinanderfolgende Phasen zerlegt wird, von denen nur die ,zweite von dem Innenstempel
übernommen wird, während die erste durch das Hilfsspannelement im A.nschluß an den
Setzvorgang und vor Beginn der Einschub, bewegu:ng des Innenstempels zwangsläufig
he-rbeigeführt wird. Hierzu genügt es, wenn die erste durch das Hilfsspannglied
gesteuerte Phase der Spännbewe:gung einen- kleinen Bruchteil des gesamten Spannweges
ausmacht. Beabsichtigt ist dabei, vorhandene Plustoleranzen beziiglich des Anstellwinkels
des Spanngliedes während dieser ersten Phase auszugleichen. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung ,besteht .auch darin, daß durch Verschleiß .auftretende Toleranzen
durch .das Hilfsspanngl,ied unschädlich gemacht werden können. Versuche haben gezeigt,
daß eis möglich ist, mittels des Hilfsspannglne-des ohne übermäßigen Kraftaufwand
eine einer Tragfähigkeit des Stempels von z. B. io bis 2o. t entsprechende Verspannung
zu erreichen.
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Die Erfindung ist besonders zweckmäßig bei solchen Stempeln, bei denen
das Spannelement ,durch ein schwenkbares Spannglied, insbesondere Schwenkkeil, gebildet
ist. Der Erfindungsgedanke ist allerdings auch für Stempel mit Schleppkeil verwendbar.
Das. Hilfsspannglied kann durch Keile, Schrauben oder Exzenter gebildet sein, welche
mittels von Hand ,betätigter oder maschinell arbeitender Werkzeuge angetrieben werden.
Dieser Antrieb des Hilfsspanngliedes erfolgt in der Regel noch während des üblichen
mittels Setzspindel oder ähnlicher Geräte durchgeführten Setzvorgangs. Es ist allerdings
auch denkbar, das Hilfsspannglied erst nach dem Abnehmen der Setzvorrichtung anzutreiben.
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Bei Grubenstempeln, insbesondere mit prismatisehen Oberstempeln und
im Schloß angeordnetem schwenkbarem Spannglied kann in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung das Hiifsspannglied durch mindestens eine besondere Keilleiste des schwenkbaren
,Spanngliedes selbst gebildet sein, welche an der oberen Breitseite nahe der inneren
Begrenzung angeordnet ist und mit einem festen Widerlager des. Schloßgehäuses oder
,des Schloßbandes zusammenwirkt. Auf diese Weise wird bei dem beim Setzen des Stempels
erfolgenden Eintreiben -des Schwenkgliedes in das Schl:oß dieses Glied gleichzeitig
um einen, kleinen Winkel geschwenkt, so .da,ß es diejenige Stellung bzw. Verspannung
errieicht, welche die ordnungsmäßige Herbeiführung der Endverspannung durch den
sich unter dem Gebirgsdruck einschiebenden Innenstempel gewährleistet.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Fig. 1 bis 5 .zeigen je eine Seitenansicht eines Stempels mitverschiedenartigenHilfsspannglie:dern;
F,ig.6 zeigt das @in Fig. 5 verwendete Spannelement in schaubildlicher Darstellung.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. i ist ein prismatischer bzw.
in Längsrichtung in geringem Maß keilartig ausgebildeter Oberstempel i verwendet,
welcher sich in den Unterstempel 2 einsehieben kann. Der Unterstempel 2 ist mit
dem Schloßgehäuse bzw. den Schlo ßbänclern 3 versehen. Das als Schwenkkeil ausgebildete
Spannelement ist schloßseitig lin dem Widerlager 5 und stempelseitig in einer Nut
-der Druckbacke 6 abgestützt. Dne Druckbacke trägt eine Reibeinlage 7 und führt
sich mit dieser unmittelbar am Innenstempel i. An der Unterseite des oberen Schloßban.des
ist ein mit geringer (Keilsteigung versehenes Hilf sspannglied, 9 gelagert, welches
mit der Keilfläche oberhalb der Innenseite des Schwenkgliedes q. angeordnet ist
und mit einem Bedienungsansatz io aus dem Schloßgehäuse hinausragt.
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Nachdem der Stempel durch eine nicht dargestellte Setzvorrichtung
in der üblichen Weise zwischen Hangemdern und Liegendem eingespannt ist, wird der
Schwenkkeil ¢ etwa unter einem Anstedlwinkel von 12 bis 13° zwischen Widerlager
5 und Backe 6 eingetrieben und dadurch der Innenstempel im Schloß festgeklemmt.
Normalerweise wäre hiermit der Setzvorgang beendet. Erfindungsgemäß wird aber nunmehr
das zusätzliche Hilfsspannglied 9 eingetrieben und der Keil q. hierbei um ein. Maß
.geschwenkt, welches etwa der bisher üblichen ersten Phase der Stempelbelastung
entsprechen würde. Die weitere Mitnahme erfolgt nunmehr allein durch den Oberstempel
über die
Druckbacke 6, sofern die durch die nunmehr wesentlich
erhöhte Horizontalspannung im Schloß erzielte vergrößerte Anfangstragfähigkeit des
Stempels überschritten wird. Nach dem Antreiben .des Hi.lfsspanngliedes g wird die
übliche Setzvorrichtung entfernt.
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Bei der Bauart nach Fig.2 ist als Hilfs.spannglied eine Schraube vorgesehen,
welche selbstverständlich so ausgebildet und gelagert sein muß, daß entsprechend
hohe Kräfte zum Verschwenken. des Keiles 4 erziel:b@ar sind. Bei .der Bauart nach
Fig. 3 ist ein mit Griffstück versehener Exzenter als Hilfsspannglied vorgesehen.
Die Bauart nach Fig.4 entspricht derjenigen der Fig. i, ,und, zwar ist die äußerste
Spannstellung (horizontale Lage des Schwenkgliedes) dargestellt. Durch eine Feder
i i wird das Hilfsspanngliedg jeweils in .die Ausgangslage zurückbewegt, sobald
der Schwenkkeil 4 durch die vom Innenstempel mitgenommene Druckbacke ,um ein geringes
Maß weitergeschwenkt wd.rd,.
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Bei der Bauart nach Fig. 5 ist das Schwenkglied, welches im Ausführungsbeispiel
als Schwenkkeil dargestellt ist, jedoch auch prismatisch geformt sein kann, auf
der oberen Breitseite mit einer Keilleiste Ma versehen. Diese Leiste ga bildet zweckmäßig
einen Teil des Schwenkgliedes 4 und ist im geringen Abstand von .der Innenbegrenzung
12 angeordnet, so daß die Schwenkbewegung nicht gehindert wird. Dieser Leiste ga
ist im Schloßgehäuse ein festes Widerlager 13 zugeordnet. Beim Eintreiben des Keiles
wird hierbei durch die sich am Widerlager 13 abstützende Leiste Ma .die erste Phase
der Schwenkbewegung dies Spanngliedes 4 erzwungen.
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Die Hilfsspannglieder könnenauch so angeordnet sein, daß von ihnen
zunächst die Druckbacke 6 abwärts gedrückt ni.nd von dieser aus das sch@wenlcbare
Spannglied 4 gedreht wird.