-
Schaltsteu ervörrichtung für Wechselgetriebe, insbesondere, für Kraftfahrzeuge
Die Erfindung betrifft den weiteren Ausbau einer Schaltsteuervorrichtung nach Patent
85 1734. Es handelt sich dabei um eine Schaltsteuervorrichtung für Wechselgetriebe,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer Hauptkupplung mit hohen Schließkräften
und mit Schaltkupplungen, die durch Schaltkolben bewegt werden, ferner mixt Schalthilfsvorrichtungen
zur Verkürzung der Schaltzenit. Dabei wird der durch eine Ölpumpe zugeführte höhere
Druck als der Schmierdruck während einer Schaltung selbsttätig in Abhängigkeit von
dem Schaltungsablauf um eine weiteres Druckstufe erhöht und die Hauptkupplung mit
diesem weiter erhöhten Druck ausgerückt. Nach Ablauf der Schaltung wird der Druckmitteldruck
selbsttätig wieder herabgesetzt und die Hauptkupplung wieder eingerückt. In sehr
einfacher und vorteilhafter Weise wird nach der Erfindung diese! weitere Erhöhung
des Öldrucks dadurch erreicht, -daß durch eine von dem Schaltungsablauf abhängige
Steuerung die Schmierölzufuhr zu dem Wechselgetriebe während der Schaltung abgeschlossen
wird.
-
Nach der Erfindung wird ein Überdruckventil durch einen Druckmittelabzweig,
der von dem
Schaltkolben gesteuert wird, in Zwischenstellungen der
Schaltkolben, in denen die Schaltkupplungen außer Eingriff sind, zusätzlich belastet;
so daß eine weitere Drucksteigerung in dem Druckmittelumlauf zur Hauptreibungskupplung
stattfindet. Die Größe dieser weiteren Drucksteigerung wird so gewählt, daß die
Hauptreibungskupplung durch diese selbsttätig außer Eingriff gehalten wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel. gemäß der Erfindung
teilweise im Schnitt dargestellt. Zoo ist die Schmierölpumpe: für das Weichselgetriehe
i, von deren Leiitung toi die, Leitung 2o2 abzweigt, die in den Schaltkasten mündet.
204 ist ein Zylinder, in dessen oberem Raum 2o5 die Leitung 2o3 mündest, die von
der Leitung toi abzweigt. In dein Raum 20-5 befindet sich das Ventil 207,
welches die Eindrehung 2o8 hat. Das Ventil 207 wird durch die Feder 2o6 belastet
und in seiner unteren Endlage gehalten. 2o9 ist eine Entlüftungsöffnung. Unterhalb
des Raumes 2o5 befindet sich der Raum 2io mit der Entlüftungsöffnung 211. In ihm
ist der Kolben 2i2, der mit seiner Kolbenstange .213 an der Unterseite des Ventils
207 anliegt. Unterhalb des Ventils 207 mündet die Leitung 49 und unterhalb
des Kolbens 2i2 die Leitung 5o.
-
220 ist das Gehäuses eines Differentialüberdruckventils 22z, welches
in dem Raum 222 beweglich angeordnet ist und von der Feder 223 belastet wird.
Das Ventil 221 trägt einen Ringwulst 224, durch Weilchen am unteren Ende des Ventils
eine Eindrehung 225 geschaffen wird. Das Ventil 221 weist außerdem eine Längsbohrung
226 und Querbohrungen 227 sowie 228 auf. 229 ist eine kolbenstangenartige Verlängerung
des Ventils' 221, die in der Bohrung 23o abgedichtet geführt ist. Die Bohrung 230
ist mit dem Raum 2o5 durch die Leitung 231
verbunden. 232 2 ist ein
Abflußkanal und 233 eine Bohrung in dem Gehäuse 22o.
-
In dem Ventilgehäuse 25o ist in dem oberen Raum 25i das Abschlußglied
252 verschieibbar gelagert. Das Abschlußglied 252 trägt eine Eindrehung 253 und
eine Bohrung 25.4, in welcher der Druckkörper 255 angeordnet ist. In dem unteren
Raum 256 des Gehäuses, 250 ist der Steuerkörper :257 verschiebbar angeordnet, der
die Eindrehung 258 trägt. 259 isst eine Schleppvorrichtung, durch welche
der Druckkörpeir 255 und der Steuerkörper 257 miteinander verbunden. sind. 2,6o
und 261 sind Federn. 265 ist der Bedienungshebel mit dem Ge stänge 266, 267, 268.
269 ist eine Zugfeder. 27o ist die Schmierölleitung, die zu den Schmierstellen 271,
272 des Wechselgetritbes führt. Der Raum 2:56 ist mit dem Raum 205 durch die Leitung
2i6 verbunden.
-
Von der Leistung 176, die den Raum 175 mit dein Raum 251 verbindet,
zweigt die Leitung 28o ab. 281 ist eine Entlüftungsbohrung. Die Leitung 282 verbindet
den Raum 258 mit dem Schaltkasten.
-
In der Abbildung ist die erfindungsgemäß gestalteite Schaltsteuervorrichtung
in ihrer Ruhestellung bei eingerückter Kupplung gezeigt. Das von der Pumpe Zoo geförderte
Schmieröl (der nicht näher gezeigte Antrieb der Pumpe kann beispielsweise von der
Brennkraftmaschine aus erfolgen) gelangt durch die Leitung toi, den Raum 222, die
Bohrung 233 und die Eindrehung 253 in die Schmierölleitung 270, von welcher
aus die Verteilung an die Schmierstellen 27i, 272 erfolgt. Das von der Pumpe Zoo
geförderte, Öl gelangt gleichzeitig durch die Zweigleitung 2o2 in den Schaltkasten
und wird von hier je nach Einstellung der Steuerglieder auf die eine oder andere
Seilte der Schaltkolben geleitet.
-
Ist eine Getriebestufe in bekannter Weise vorgewählt, so wird die
Schaltung dadurch zum Ablauf gebracht, daß der Fahrzeugführer den Bedienungshebel
265 gegen die, Kraft der Zugfeder 269 auslegt und damit über das Gestänge 265, 2.67,
268 der Druckkörper 255 angehoben wird, so daß unter der Einwirkung der Feder 26o
das Abschlußglied 252 nach oben wandern kann. Hierdurch wird die Leitung
270 und dadurch der Abfluß des Schmieröls zu den Schmierstellen 271, 272
abgeschlossen, so daß augenblicklich in der Leistung toi und dem Raum 222 sowie
in der Leitung 2o2 und den anschließenden Räumen eine zusätzliche Druckerhöhung
des von der Pumpe Zoo geförderten Öls erfolgt. Das Differentialventil 22i wirkt
in bekannter Weise durch die verschieden große, Ausbildung der von dem Öldruck beaufschlagten
Stirnflächen in Verbindung mit dem Druck der Feder 223, wobei das Drucköl aus dem
Raum 222 durch die Längsbohrung 226 und die, Querbohrungen 227 und 228 dem Raum
über dem Differentialventil zugeführt wird, so daß trotz des verhältnismäßig hohen
Druckes die Feder 223 nur geringe Abmessungen zu haben braucht. Bei überschreiten
eines gewissen Druckes,, der beispielsweise mit io atü angenommen sei, bewegt sich
das Differentialventil 2,2,1 so weit nach oben, daß an der unteren Kante des Ringwulstes
224 gegenüber dem Abflußkanal232 etwas Öl austreten kann. Durch das Spiel des 221
an di-esier Kante unter denn sich gegenseitig ausgleichenden Einfluß der Drücke
gegen seine beiden Stirnflächen ist bei abgeschlossenem Schmierölumlauf eine genau
festgelegte, stetig bleibend-", erhöhte Öldruckstufe eingestellt.
-
Bei der Aufwärtsbewegung des Abschlußgliedes 252 wird nach Abschluß
der Schmierölleitung 27o die Leitung 176 freigegeben, so daß aus der Bohreng 233
über die Eindrehung 253 C51 mit dem erhöhtem Druck in die Leitung 176 und von dort
in den Raum 175 gelangen kann, so daß der Kolben 173 entgegen dein Druck
der Kupplungsschließfeder i72 nach links bewegt und damit die, Hauptkupplung 170,
163 gelöst wird.
-
Beim Auslegen des, Bedienungshebels 265 wird gleichzeitig über das
Gestänge 29o, 291, 292, 293 nach einem gewissen Leerweg in der Schleife 29.4
der Kupplungsteil 170 entgegen der Wirkung der Feder i72 im Ausrücksinn nach
links verschoben, sofern kein Öldruck vorhanden ist oder dieser noch nicht genügt,
um die Kupplung auszuriicken. Sobald genügend- Öldruck vorhanden ist, wird durch
i den Druck auf den Kolben 173 die Kupplung ausgerückt,
wobei der
Hebel 292 in der Schleife 29d. Bewegungsmöglichkeit hat.
-
Wird der ßedienungshe#bel 265 noch weiter ausgelegt, so daß die Schleppvorrichtung
259 mit ihrem oberen Teil an dem Druckkörper 255 zur Anlage-kommt, wird über
die Feder 26r der Steuerkörper 257 angehoben. Hierdurch wird Drucköl aus der Leitung
176 über die Leitung 28o und die Eindrehung 258 in die Leitung 282 und damit
in die Vorwähleinri.chtung gegeben.
-
Bei der Bewegung eines Schaltkolbens wurde in seiner Zwischenstellung
denn Drucköl der Weg in die Leistung 50 und unter den Kolbens 212 freigegeben.
Hierdurch wird der Kolben 212 angehoben und damit über die Stange 2113 das
Ventil 207, so daß die Leitungen 2o3, 23z über die Eindrehung ao8 in Verbindung
stehen. Es gelangt Drucköl über die Leitung 23r in den Raum 23o. Hierdurch erfolgt
eine weitere Belastung des Differentialventils 221 im Schließsinn und dadurch eine
weitereDruckcrhöhung in dem Raum 222. Dieser weiter erhöhte Druck, der im Gegensatz
zur vorherigen zweiten Druckstufe von angenommen ro atü als dritte Druckstufe von
angenommen 15 atü benannt se!i, wirkt sich unter anderem auch auf die Hauptkupplung
170, 163 aus. Der Druck in dieser dritten Stufe ist zweckmäßig so bemessen, daß
er für sich allein genügt, die Hauptkupplung ohne: mechanische Unterstützung durch
den Fußdruck des Fahrers in allen Fällen ausgerückt zu halten, andererseits kann
der normale Öldruck so, nieder bemessen sein, daß er während des ersten Teiles des
Ausrückens der Kupplung die Unterstützung durch die Fußkraft des Fahrers benötigt.
-
Der Öldruck der dritten Stufe gelangt gleichzeitig von der Leitung
gor über die Leitung 203,
die Eindrehung 2o8 und die Leitung 2z6 in den Raum
256. Hierdurch wird entgegen dem Druck der Feder 261 der Steuerkörper 257 in seine
untere Endstellung zurückgeführt, so daß die: Leitung 28o wieder abgeschlossen wird.
Es kann kein Steuerdruck mehr durch die Leitung 282 zur Vorwähleinrichtung gelangen.
Diese -ist vielmehr über die Öffnung 281 entlüftet. Gleichzeitig wird durch den
dem Raum 256 zugeführten Öldruck in der dritten Stufe zwangsweise durch Halten des
Abschlußgliedes 252 in seiner oberen Endstellung entgegen dem Zug der Feder 269
die Ölzufuhr zu der Leitung 176 freigehalten, auch wenn *der Fahrzeugführer den
Bedienungshebel 265 zurücknehmen sollte, so daß die Hauptkupplung r7o, 163
zwangsweise ausgerückt gehalten wird.
-
Sollte durch irgendeinen Umstand, ohne daß der Bedienungshebe1265
vom Fahrzeugführer bewegt wird, eine, der Schaltkupplungen des Wechselgetriebes
entgegen dem Schaltdruck außer Eingriff kommen, so wird auch der zugehörige Schaltkolben
mitbewegt. Dadurch gelangt Drucköl in die Leitung 49, wodurch das Ventil
207 angehoben wird. Es stellt sieh sofort die dritte Druckstufe ein. Die
Hauptkupplung wird selbsttätig gelöst und die, Zufuhr von Steuerdruck abgesperrt.
Der immer noch dem Schaltkolben zugeführte erhöhte Öldruck führt diesen wieder in
seine frühere Endstellung zurück. Die außer Eingriff geratenes Schaltkupplung ist
selbsttätig wieder eiingerückt worden, wodurch die Teile der Schaltsteuervorrichtung
wieder in die gezeigte Ruhestellung zurückgehen und die Hauptkupplung
170, 163 einrückt.
-
Durch die Ausbildung der Schaltsteuervorrichtung nach der Erfindung
erfolgt in einfacher Weise eine Erhöhung des Öldrucks. Die für die Ölförderung vorgesehene
Pumpe braucht nicht besonders bemessen zu sein, da die höheren Druckstufen immer
nur für kurze Zeit auftreten. Das vollständige Abschließen des Schmierölkreislaufes
für . das Wechselgetriebe kann ohne jegliche betrieblichen Nachteile erfolgen, da
das Wechselgetriebe zu dieser Zeit ohne Belastung läuft. Eine Heranziehung der ölschmierpumpe
für die Brennkraftmaschine und Abschließen des Schmierölkreislaufes für die Brennkraftmaschine
wäre ohne weiteres nicht möglich, da selbst kurze Unterbrechungen des Ölkreislaufes
in der Brennkraftmaschine zwangsweise zu Lagerstörungen führen würden.