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Schuh mit Vorrichtung zum Richtigstellen des Fußes Die Erfindung betrifft
einen Schuh, der ein Einknicken des Fußes nach innen verhindert, zwangsläufig die
Stellung des Fußes sichert und dabei die Abduktionsstellung verhindert. Im Augenblick
des Auftretens gelangt der Fuß durch ;Muskelwirkung auf den hinteren Abschnitt des
Fersenbeines in eine Supinationsstellung, die durch die Abschrägung des hinteren
äußeren Fersenbeines eine Hebelwirkung auf das vordere innere Fersenbein, das sog.
Fersengesims, hervorruft. Diese wirkt sich auf den ganzen Fuß aus, da alle Knochen
mittel- oder unmittelbar mit dem Fersenbein verbunden sind. Das Gesims wird dabei
nach oben gegen das Sprungbein und das hier gebildete sog. Schloß bewegt, wodurch
eine Stütze für den Körper entsteht und das Einknicken des Fußes ausgeschlossen
wird. Je fester das Auftreten ist, desto mehr hält das Fersenbein das Gesims fest
geschlossen gegen das Sprungbein. Durch nicht formgerechtes Schuhwerk, besonders
wenn die Mittellängsachse des Schuhes nicht mehr mit der Schwerlinie, d. h. äußerlich
gesehen nicht zwischen der großen und der zweiten Zehe verläuft, tritt .die Gefahr
auf, daß der Fuß die Supinationsstellung beim Gehen nicht einnehmen kann und im
unteren Sprunggelenk zur Knickung gezwungen wird; hierdurch wird das Schloß geöffnet,
und der Fuß dreht sich in die Abduktionsstellung. Dies wird verhindert, wenn dem
Fuß seitlich ein fester Halt geboten wird, der das Schloß in normaler Stellung des
Fersenteiles hält.
Die Erfindung betrifft- einen Schuh mit einer
Vorrichtung zum Richtigstellen der Füße, durch die dem Fuß auf der Außenseite eine
sich von etwa dem Fersenbein bis zu dem Köpfchen des fünften Metatarsalknochens
erstreckende Halterung und ferner eine Gegenhalterung auf der Fußinnenseite im Bereich
des Kahnbeines oder des Fersenbeingesimses gegeben wird. Die seitliche Halterung
auf der Fußaußenseite kann zusammenhängend oder auch unterbrochen ausgebildet sein.
Ferner können die erwähnten Halterungen, die aus nachgiebigem Material mit Versteifungen
bestehen, unterhalb des Fußes miteinander verbunden und nachstellbar sein. Die Verbindung
kann z. B. durch die Schuhsohle selbst gebildet werden. Die Halterungen bestehen
zweckmäßig aus Leder, gegebenenfalls mit Metallversteifungen.
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Der Fuß verharrt damit beim Stehen und Gehen in der Supinationsstellung
und der Vörfußschuh im Bereich der Pronationsstellung, d. h. vom fünften Metatarsalknochen
entlang den Zehen ist bis über die vier äußeren Zehen nach vorn so weit gearbeitet,
daß eine Streckung der Zehen um das Maß der eintretenden Streckung des Fußes stattfinden
kann; es findet hierbei ein seitliches Abstemmen der vier Zehen entgegen dem ersten
Mittelfußknochen statt.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Fig. i bis 5 die Phasen des Auftretens eines Fußes beim Gehen, Fig.
6 die Anordnung der wesentlichen Fußskeletteile in Seitenansicht, Fig.7 die Anordnung
der wesentlichen Fußskeletteile von der Ferse aus gesehen, Fig. 8 eine erfindungsgemäße
Vorrichtung als Einbauteile in einen Schuh, Fig. 9 eine Draufsicht auf einen in
einem erfindungsgemäßen Schuh befindlichen Fuß.
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Die Fig. i bis 5 veranschaulichen die einzelnen Phasen des Aufsetzens
eines Fußes durch Fußabdrücke eines Fußes, bei dem sich die Fußknochen in der natürlichen
Stellung zueinander befinden bzw. durch einen erfindungsgemäßen Schuhrichtiggestellt
sind. Die Phase, die in Fig. i dargestellt ist, veranschaulicht den Beginn des Auftretens
mit dem Fersenbein, wobei der Fuß sich in der Supinationsstellung befindet. -Der
Fuß rollt auf der Außenseite vom Fersenbein über die außenliegenden Metatarsalknochen
zu den kleinen Zehen ab (Fig.2). Nun erfolgt die, Belastung über den Ballen der
großen Zehe (Fi. 3), von wo aus der Übergang in die Pronationsstellung (Fig.4) bis
schließlich zur Streckung des Fußes erfolgt und der ganze Fuß (Fig. 5) aufliegt.
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Wie Fig. 6 zeigt, bildet das Fersenbein i mit seinem Gesims 2 und
der entsprechenden Gegenfläche des darüberliegenden Sprungbeines 3 das sog. Schloß
4, das durch eine Verdickung der Begrenzungslinien in der Zeichnung dargestellt
ist. Vor dem Sprungbein liegen das Kahnbein 5 und die Metatarsalknochen 6, die zusammen
mit den ersten beiden genannten Fußknochen, wenn das Fersen-Beingesims dicht mit
dem Sprungbein zusammenliegt, d. h. wenn das Schloß 4 zur Wirkung kommt, ein Gewölbe
bilden und ein Durchtreten des Fußes verhindern. Die Schloßwirkung wird insbesondere
beim Auftreten erreicht, da hier, wie Fig. 7 zeigt, das Fersenbein i durch die im
hinteren Bereich liegende Schrägfläche 7 etwas in der Pfeilrichtung 8 gedreht wird,
so daß dadurch ein Anheben, infolge Hebelwirkung um denAuftrittspunkt 9, des Fersengesimses
2 und damit ein Anliegen des Schlosses 4 erfolgt. Bei geöffnetem Schloß 4, was durch
falsche Fußstellung infolge unzweckmäßigen Schuhwerkes eintreten kann, ist die obenerwähnte
Gewölbebildung der einzelnen Fußknochen nicht möglich, so daß ein Durchtreten oder
Einknicken des Fußes entsteht.
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Zur Richtigstellung des Fußes, so daß die Wirkung des beschriebenen
Schlosses eintreten kann, wird in den Schuh die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß
Fig.8 eingebaut, die aus einem U-förmig gebogenen Bügel io besteht, der gegebenenfalls
in. dem unteren Bereich, wie mit gestrichelten-Linien angedeutet ist, einstellbar
ist und die beiden Schenkel 1i und 12 besitzt. Am Ende des Schenkels 21 ist
durch Niete 13 eine Leiste 14 angebracht, die sich entgegengesetzt der Laufrichtung
des Fußes erstreckt, und zwar etwa von dem Köpfchen des fünften Metatarsalknochens
bis zu dem hinteren Bereich des Fersenbeines. Am Ende des anderen Schenkels 12 ist
eine Platte 15 aus nachgiebigem Material, z. B. aus Leder, angebracht, die die Gegenhalterung
im Bereich des Kahnbeines oder des Fersenbeingesimses bildet. Die beschriebene Vorrichtung
kann in ihrer Gesamtheit oder teilweise in einen Schuh fest eingebaut sein. Es ist
beispielsweise zweckmäßig, den Teil, der durch die Platte 15 und den Schenkel 12
dargestellt ist, in den Schuh fest einzubauen und den anderen Teil herausnehmbar
zu gestalten.
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Aus der Draufsicht gemäß Fig.9 auf einen in einem Schuh 16 befindlichen
Fuß 17 ist die Gestaltung des Schuhvorderteiles zu erkennen, der in dem Bereich
von etwa dem Köpfchen des fünften Metatarsalknochens, der durch den Pfeil 18 angedeutet
ist, bis zu der zweiten Zehe i9 einen zusätzlichen Raum 2o zum seitlichen Abstemmen
der vier Zehen entgegen der großen Zehe vorsieht. Außerdem ist hier die außenseitige
Halterung 22 des Fußes, die sich etwa von dem Pfeil 18 bis zu dem Pfeil ei erstreckt,
sowie die innenseitige Halterung 23, die im Bereich des Pfeiles 24, d. h. auf das
Kahnbein oder das Fersenbeingesims, einen- Gegendruck ausübt, dargestellt.